Hello: New York Groove
In der Welt der Musikgeschichte gibt es immer wieder faszinierende Geschichten hinter den Liedern, die in den Köpfen von Generationen verankert bleiben. Eine solche Geschichte umgibt den Song New York Groove, ursprünglich von der britischen Glam-Rock-Band Hello bekannt gemacht, und später von Ace Frehley, dem Gitarristen der legendären Rockband Kiss, erneut zum Leben erweckt. Dieser Song ist ein bemerkenswertes Beispiel für die subtile Kunst, Einfachheit zu kultivieren und gleichzeitig unterschiedliche kulturelle Landschaften zu navigieren.
Der Song, geschrieben von Russ Ballard, ehemals Gitarrist der Band Argent, erlebte seine Geburt in einer Ära des musikalischen Umbruchs. Die Geschichte von New York Groove beginnt mit Ballards Notizen während eines Fluges nach New York, inspiriert von der pulsierenden Atmosphäre der Stadt. Die Melodie ist charakterisiert durch ihre Einfachheit, ein Element, das Ballard später anerkannte, indem er die Überraschung über den Erfolg des Songs trotz seiner unglaublichen Einfachheit zum Ausdruck brachte. Diese Demut vor der Schlichtheit seiner Komposition stellt eine interessante Perspektive auf das kreative Schaffen dar.
Hello, aufstrebend in der britischen Glam-Rock-Szene der 1970er Jahre, hatte mit ihrer Debütsingle You Move Me wenig Erfolg. Doch mit dem Cover des Exciters-Hits Tell Him schafften sie es, Fuß in den Charts zu fassen. New York Groove, von Ballard präsentiert, bot der Band eine neue Möglichkeit, die sie überzeugend ergriff. Die Band setzte auf eine mitreißende Bühnenpräsenz, die den New York Groove einfangen sollte – performend in Plateaustiefeln auf Tischen, eine visuelle Metapher für den urbanen Rhythmus.
Interessant wird die Geschichte, als Ace Frehley den Song für sein Soloalbum in Betracht zog. Obwohl Frehley angibt, sich nicht an die Version von Hello zu erinnern – möglicherweise beeinflusst durch persönliche Umstände jener Zeit –, erkannte er das Potenzial des Songs für sich. Er transformierte New York Groove zu einem Überraschungserfolg, der in den USA die Charts erklomm und zu einem Markenzeichen seiner Solo-Karriere wurde. Diese Aufnahme, die keinen Erfolg in Großbritannien hatte, unterstreicht die Variabilität musikalischer Geschmäcker zwischen den Kontinenten.
Der Erfolg von New York Groove sowohl in seiner britischen als auch in seiner amerikanischen Inkarnation illustriert die Kraft einfacher Melodien, geografische und kulturelle Grenzen zu überschreiten. Bemerkenswerterweise enthält der Song, obwohl er von einem Gitarristen übernommen wurde, kein Gitarrensolo, was seine Einzigartigkeit unterstreicht. Es ist ein Beweis dafür, dass man nicht immer den konventionellen Erwartungen entsprechen muss, um erfolgreich zu sein.
Insgesamt bietet New York Groove eine faszinierende Fallstudie darüber, wie ein einfacher Song durch verschiedene künstlerische Visionen und kulturelle Kontexte geformt und neu interpretiert werden kann. Diese Geschichte zeigt, dass manchmal das Einfachste das Wirkungsvollste sein kann, wenn es die Herzen der Zuhörer auf ergreifende Weise berührt.
Weitere Coverversionen sind:
Im Jahre 1996 erschien das Tribute-Album Spacewalk – A Salute to Ace Frehley and Kiss. Auf dieser CD befand sich eine Coverversion des Liedes New York Groove, welche von den Mitgliedern der Band The Scream, namentlich Bill Fogarty, Bruce Bouillet und John Alderete, interpretiert wurde. Bei dieser Aufnahme bedienten sie sich eines Schlagzeug-Loops.
Im Jahr 2002 wurde eine Version der Gruppe One & One auf dem Sampler Bravo Hits 38 veröffentlicht.
Im Jahr 2012 brachte die Band The Sweet eine Interpretation des Liedes auf ihrem Album New York Connection heraus.
Im Jahr 2016 brachte J.B.O. auf ihrem Album 11 eine Version des Songs in deutscher Sprache heraus, die den markanten Namen Nürnberg Groove trägt.
Hörprobe:
(wb)
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