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Manitoba – Band 1 Kapitel 3

Kendall Kane
MANITOBA
Band 1
Ein Greenhorn namens Callaway

Kapitel 3

Die beiden Reiter verließen den Overlandtrail mit Einbruch der Dämmerung und machten sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr Nachtlager. Ihr Ziel war eigentlich Haskett, aber um die kleine Stadt zu erreichen, mussten sie ständig in weitem Bogen immer wieder mannshohe Schneewehen oder mit Eis überzogene Wegstrecken umreiten. Eine Sache, die nicht nur zeitraubend, sondern auch anstrengend für Mensch und Tier war, aber notwendig, da sie diese Passagen mit ihren Pferden nicht bewältigen konnten. Die Gefahr, dass ihre Tiere im Schnee versanken oder auf dem eisigen Boden ausrutschten und sich womöglich die Beine brachen, war einfach zu groß. Frenchys Sicht der Dinge, dass man um diese Jahreszeit mit einem Gespann von Schlittenhunden bedeutend schneller und bequemer nach Haskett gekommen wäre als auf dem Rücken ihrer Pferde, hatte sich als richtig erwiesen.

Callaways Gesichtsausdruck wurde immer mürrischer.

So langsam kam er sich wie ein dummer Junge vor. Wie zum Teufel konnte es sein, dass dieses Halbblut ständig recht behielt? Schließlich war er doch ein ausgebildeter Mountie und dieser Frenchy nur ein halbwilder Fährtensucher. Es musste doch eine Möglichkeit geben, diesem dauergrinsenden Kerl seine Grenzen aufzuzeigen.

»Der Platz sieht gut aus.«

Frenchys Worte rissen ihn jäh aus seinen düsteren Gedanken. Als er den Kopf hob und nach vorn blickte, sah er, wie der Scout sein Pferd etwa einen Steinwurf vor dem Wald zügelte, der den Rand des Overlandtrails bereits schon seit mehreren Meilen säumte.

»Wir schlagen unser Nachtlager am besten hier auf«, bestimmte er und deutete dabei auf eine Bodenvertiefung unweit der Bäume, die aussah, als hätten sich dort bis vor geraumer Zeit noch Büffel gesuhlt.

Callaway sah ihn fragend an. »Warum da? Warum errichten wir unser Lager nicht im Wald und campieren unter den Bäumen. Wenn es heute Nacht wieder anfängt zu schneien, sind wir bis morgen früh in dieser Kuhle unter dem Schnee begraben. Außerdem sind wir im Wald besser vor dem kalten Wind geschützt.«

»Wenn wir das Feuer unter den Bäumen machen, wird die Hitze den Schnee, der auf den Ästen und Zweigen liegt, zum Schmelzen bringen und er fällt auf uns herab. Dann sind wir noch in der Nacht nass bis auf die Knochen und das Holz womöglich auch. Die Chancen, dass wir uns bei dieser Kälte ohne trockenes Feuerholz womöglich den Tod holen, sind dann ziemlich groß.«

Wie zur Bestätigung seiner Worte trat Frenchy auf die Bäume zu, packte einen der herabhängenden Äste und zog mehrmals kräftig daran. Er konnte sich gerade noch mit einem weiten Satz in Sicherheit bringen, als der auf den Ästen liegende Schnee einer mittleren Lawine gleich zu Boden rauschte.

»Außerdem kommen wir mit den Pferden nicht zwischen den dicht stehenden Bäumen durch, im Gegensatz zu umherstreifenden Indianern oder irgendwelchen weißen Halunken, die auf der Suche nach Beute die Gegend zu Fuß durchstreifen. Drinnen im Wald finden sie hinter jedem Baum Deckung, hier draußen aber nicht. Hier können wir durch die Kuhle gedeckt das ganze Umland beobachten.«

»Okay, okay«, sagte Callaway unwirsch, als der Scout danach auf den heruntergefallenen Schnee deutete, der vor ihm einen Haufen gebildet hatte, der fast bis zu seinen Hüften reichte.

Ob er wollte oder nicht, er musste sich eingestehen, dass Frenchy mit seiner Sicht der Dinge erneut richtig lag.

Es wird wohl das Beste sein, wenn ich in der nächsten Zeit einfach mal die Klappe halte, dachte er noch und machte sich dann daran, Frenchys Bitte nachzukommen und Feuerholz zu sammeln.

Als er nach etwa einer Viertelstunde zurück kam, hielt er ein Bündel aus dürren Ästen und Zweigen in den Armen. Der Scout hatte inzwischen die Pferde versorgt und ihr Nachtlager hergerichtet. Callaway ließ das Brennholz in der Mitte des Camps zu Boden fallen und zuckte bedauernd mit den Schultern.

»Tut mir leid, aber mehr habe ich leider nicht gefunden. In den letzten Tagen ist so viel Schnee gefallen, dass man kaum noch trockenes Holz findet.«

»Es reicht trotzdem«, erwiderte Frenchy. »Wir können uns eh kein großes Feuer leisten.«

Callaway verharrte mitten in der Bewegung und warf dem Scout einen fragenden Blick zu.

»Ich habe Spuren gefunden, als ich mich umgesehen habe. Wolfsspuren. Wir werden diese Nacht also damit verbringen, auf unsere Pferde aufzupassen, sonst könnte es sein, dass wir morgen früh ohne sie aufwachen.«

»Ich denke, Feuer schreckt die Wölfe ab, also müssen wir doch nur eines anzünden, das groß genug ist, um von ihnen in Ruhe gelassen zu werden.«

»Das Feuer schreckt vielleicht Tiere ab, aber keine Menschen. Die Spuren stammen nämlich nicht nur von einem vierbeinigen Wolf, sondern auch von zweibeinigen, von drei Kainahindianern, um genau zu sein.«

»Aha und das bedeutet wohl Ärger, oder?«

»Kann man so sagen. Es gibt in diesem Land keinen Indianerstamm, der die Weißen so sehr hasst wie die Kainah, dabei kann es man es ihnen nicht einmal verdenken.«

Callaway hatte nicht die leiseste Ahnung, von was der Scout da redete. Wie auch, er war erst vor etwa eineinhalb Jahren aus England gekommen und hatte sich schon kurz darauf nach dem Durchlesen der überall im Land angeschlagenen Werbeplakate als Freiwilliger bei der North West Mounted Police gemeldet. Seine Ausbildung und seine Beförderung zum Constable fanden in Winnipeg statt. Er wusste also, wie Frenchy bereits bei ihrer ersten Begegnung angemerkt hatte, so gut wie nichts von Manitoba und seinen Bewohnern. Deshalb sagte er auch nichts, sondern machte zu den nachfolgenden Worten des Scouts lediglich ein wichtiges Gesicht, um seine Unsicherheit zu überspielen und nicht schon wieder als Greenhorn oder besser gesagt als Idiot dazustehen.

»Seit die Weißen in ihr Land gekommen sind, haben sie nichts als Unglück über die Kainah gebracht. Das hat schon damals angefangen, als sie bereits nach ihrer Ankunft erst die Pocken und dann die Grippe in die Dörfer einschleppten. Fast die Hälfte der Kainahs ist daran gestorben und von jenen, die damals noch übrig geblieben sind, ist wiederum die Hälfte verhungert, weil die Weißen nur um der Felle wegen die Büffel fast ausrotteten und damit die wichtigste Nahrungsquelle der Indianer vernichteten«, sagte Frenchy, während er ihr Lagerfeuer entfachte und anschließend die mit Schnee gefüllte Kaffeekanne an das eisernen Dreibein hing, das er vorher schon in der Feuerstelle aufgestellt hatte.

»Was jetzt noch von den Kainahs übrig geblieben ist, geht in den Reservationen zugrunde, weil sie von korrupten Beamten bei den Lebensmittellieferungen beschissen oder von Alkoholschmugglern mit billigem Fusel zugeschüttet werden.«

Callaway sagte nichts dazu, sondern nahm am Feuer Platz und widmete sich wortlos seinem kargen Nachtmahl, das an diesem Abend lediglich aus einem Kanten Hartbrot aus seinem Proviantsack und einem Becher Kaffee bestand, der langsam leise in der Kanne vor sich hin blubberte.

Die Worte des Scouts hatten ihn nachdenklich gemacht.

Es war schon dunkel, als sich die Männer ihre Kaffeebecher ein zweites Mal vollschenkten, zuerst Frenchy, dann Callaway. Der Constable spitzte gerade die Lippen, um in seinen Becher zu blasen, damit er sich den Mund nicht schon wieder mit dem heißen Kaffee verbrannte, als in der Ferne ein Heulen ertönte. Anfangs leise, schwoll es immer stärker an, um dann schlagartig zu enden.

Callaway hob ruckartig den Kopf und blickte in die Richtung, aus der das Heulen gekommen war.

»Wölfe?«

Frenchy, der bis zu diesem Moment nachdenklich in die lodernden Flammen ihres Lagerfeuers gestarrte hatte, hob den Blick, bis er in die Augen des Constables sehen konnte, und nickte ihm zu.

»Yeah, aber nur einer, wahrscheinlich ein Einzelgänger.«

Das Heulen wiederholte sich, kaum dass der Scout den Satz beendet hatte. Diesmal klang es schrill und spitz, genauso wie die Antwort, die keine Sekunde später hinter ihnen aus der Tiefe des Waldes kam. Callaway zuckte unwillkürlich zusammen, als er sah, wie der Scout seine Winchester hochnahm und repetierte.

»Jetzt wird es ernst«, sagte Frenchy eindringlich. »Das war kein Wolf, das waren die Kainahs. Es würde mich nicht wundern, wenn wir gleich Besuch bekommen, denn das klang ziemlich nah.«

Im selben Augenblick flog ein Pfeil heran. Der gefiederte Todesbote zischte so dicht an Frenchys Kopf vorbei, dass der Scout den Luftzug spüren konnte, und bohrte sich dann, ohne weiteres Unheil anzurichten, in einen der glühenden Äste ihres Lagerfeuers. Aber das sah Frenchy nicht mehr, er hatte sich bereits zu Boden geworfen und seinen Revolver aus dem Halfter gerissen.

»Vorsicht!«, schrie er noch, dann stürmten auch schon drei Indianer auf sie zu.

Sie tauchten so plötzlich hinter ihnen auf, als hätte sich im Wald der Boden aufgetan und die Erde sie ausgespuckt. Der vorderste der Kainah hielt Pfeil und Bogen in den Händen, der Krieger hinter ihm schwang einen Tomahawk in seiner Rechten und der dritte im Bunde eine Art Schlachtermesser mit einer fast unterarmlangen Klinge. Frenchy schoss als Erster. Der Krieger mit dem Bogen schrie auf, ließ seine Waffen fallen und griff sich noch an die Brust, bevor er in den Schnee fiel. Dann krachte Callaways Gewehr. Der Indianer mit dem Messer wurde von dem großkalibrigen Projektil seines Enfield Karabiners regelrecht aus den Stiefeln gehoben. Er breitete beide Arme aus, fiel nach hinten und lag für einen Moment lang fast waagrecht in der Luft. Für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als wollte er fliegen, dann schlug er aber, ohne einen Laut von sich zu geben, dumpf auf dem Boden auf.

»Vorsicht!«, schrie Frenchy wieder.

Callaway duckte sich instinktiv und wirbelte herum. Aus weit aufgerissenen Augen sah er den letzten der Indianer mit erhobenem Tomahawk auf sich zu stürmen. Callaway riss seine Enfield hoch und blockte den Hieb mit dem Karabinerkolben ab. Die Wucht, mit der die Waffen aufeinander prallten, war so groß, dass sie den Männern aus den Händen geprellt wurden. Der Indianer reagierte als Erster und riss mit einem wilden Schrei sein Messer aus dem Gürtel. Hilflos musste der Scout mit ansehen, wie der Kainah mit der Klinge augenblicklich in Richtung von Callaways Oberkörper stach. Er konnte nicht schießen, ohne den Constable zu gefährden, dazu waren die Männer zu dicht beieinander.

Trotzdem nahm der den Revolver hoch und ließ den Sechskantlauf seines 45ers zwischen den beiden hin und herwandern. Vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit.

Doch dann geschah das Unfassbare.

Frenchys Augen wurden so groß wie Spiegeleier, als er sah, wie sich der Constable dem Angriff stellte. Anstatt sich vor dem blitzenden Messer in Sicherheit zu bringen, hob Callaway die Arme hoch, ballte die Hände vor seinem Gesicht zu Fäusten und hüpfte wie ein kleines Kind beim Seilspringen um den Kainah herum. Der Indianer war genauso verwundert wie der Scout. Für einen Augenblick hielt er inne und musterte den Mountie, der mit beinahe tänzerisch anmutenden Schritten seinen Messerattacken immer wieder auswich. Aber nur für einen Augenblick, dann grunzte er wütend und griff erneut an.

Doch jetzt war es zu spät.

Genau in dem Moment, in dem er mit der Messerhand ausholte, ging Callaway in die Knie und rammte dem Krieger die geballte Rechte in den Magen. Der Indianer beugte sich würgend nach vorn, als ihn im selben Augenblick Callaway die Faust auf das Ohr donnerte. Der Krieger stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden und blieb reglos liegen.

»Was … was zur Hölle war das?«, stotterte Frenchy erstaunt, während er den Revolver wieder einsteckte und auf den Indianer zuging, der immer noch kein Anzeichen von Leben zeigte, sondern weiterhin steif und starr im Schnee lag.

»Boxen«, erwiderte Callaway lapidar.

»Das habe ich nicht gemeint, sondern das Herumtanzen.«

»Tanzen? Das ist Beinarbeit. So etwas lernt man bei uns zuhause, wenn man boxen will. Beinarbeit ist beim Boxen überhaupt das Wichtigste. Damit hat man stets die Kontrolle über die richtige Distanz, um den Gegner entscheidend zu treffen.«

Frenchy schüttelte nur den Kopf, stieß den Indianer kurz an und schob dann die Stiefelspitze unter seine Brust, um ihn umzudrehen, nachdem er sich immer noch nicht rührte. Im gleichen Moment, in dem er den Mann auf den Rücken drehte, wurde ihm klar, warum sich der Indianer nicht mehr bewegte.

Seine Rechte hielt selbst im Tod noch den Griff seines unterarmlangen Schlachtmessers umkrampft, das jetzt bis zum Anschlag knapp oberhalb des Herzen in seiner Brust steckte.

»Bullshit«, entfuhr es ihm, während es in seinem Gesicht kurz aufzuckte.

»Was ist?«, fragte Callaway, der seinen Karabiner inzwischen wieder aufgehoben und geladen hatte.

»Eigentlich nichts Besonderes«, erwiderte der Scout lapidar. »Ich wollte den Kerl lediglich fragen, ob sie nur zu dritt waren oder ob noch mehr von seinen Stammesgenossen hier herumstreifen. Aber das hat sich jetzt erledigt.«

»Wieso?«

Frenchy spuckte auf den Boden. »Der Mann ist tot, er ist in sein eigenes Messer gefallen. Ihr Faustschlag war wohl etwas zu heftig.«

»Was?«

Obwohl die Flammen des Lagerfeuers die einzige Lichtquelle in der dunklen Winternacht waren, konnte der Scout deutlich sehen, dass der Constable plötzlich so weiß im Gesicht wurde wie der allgegenwärtige Schnee, der überall mindestens fußhoch auf dem Land lag. Callaway ließ sein Gewehr wieder fallen und sprang mit einem Satz auf den Toten zu.

Frenchy musterte den Constable, der neben ihm am Lagerfeuer saß, mit einem sorgenvollen Blick. Seit seiner Aufforderung, ihm dabei zu helfen, die toten Indianer unter den Schneewehen zu begraben, um wenigstens vorübergehend Raubtiere und Aasfresser von ihnen fernzuhalten, hatte der Mountie keinen Ton mehr von sich gegeben.

Der Tod des Indianers schien ihn offenbar nachhaltig zu beschäftigen. Das Sterben war in dieser menschenfeindlichen Wildnis ein beinahe täglicher Begleiter, aber es war ein himmelweiter Unterschied, ob man einen angreifenden Indianer mit dem Gewehr erschoss oder ihn mit den eigenen Händen tötete. Der Scout vermutete, dass Callaway heute zum ersten Mal in seinem Leben einen Menschen mit einem Faustschlag ins Jenseits befördert hatte.

»Ich kann mir vorstellen, wie Sie sich jetzt fühlen, Constable«, sagte er deshalb. »Aber Sie müssen sich keine Vorwürfe machen, denn das, was Sie getan haben, haben Sie getan, um zu überleben. Dass er nach Ihrem Faustschlag in sein eigenes Messer fiel, ist zwar tragisch, aber ich schätze mal, dass sein Tod sowieso nur eine Frage der Zeit war. Wer Reisende überfällt, wird selten im Bett sterben, sondern eher in seinen Stiefeln von dieser Welt abtreten.«

»Das mag sein, aber ich bin Mountie geworden, um den Bewohnern dieses Land Recht und Ordnung zu überbringen, und nicht, um sie zu töten. Trotzdem habe ich bereits zwei Menschen umgebracht und das, obwohl ich gerade mal seit einer Woche in Fort Pitt stationiert bin. So habe ich mir meinen Dienst nicht vorgestellt.«

»Hm«, sagte Frenchy nachdenklich, fischte einen brennenden Zweig aus dem Lagerfeuer und zündete sich damit seine Pfeife an. »Eigentlich konnte ich mich bisher auf meine Menschenkenntnis verlassen, aber Sie habe ich anscheinend ganz falsch eingeschätzt.«

»Wie meinen Sie das?«

»Als ich Sie das erste Mal in Fort Pitt gesehen habe, wusste ich sofort, dass uns Winnipeg mal wieder ein blutiges Greenhorn geschickt hat. Aber ich habe auch gemerkt, dass Sie anders sind als Dickens und Marsh, die vor zwei Jahren zu uns kamen. Sie haben nicht gejammert, als Sie sich in Ihrer tollen Uniform fast den Arsch abgefroren haben, bis ich Sie in die Scheune gebeten habe. Sie haben sich vehement gegen die Bezeichnung Greenhorn gewehrt und auch bewiesen, dass Sie reiten und kämpfen können, und Sie haben auch sofort den Auftrag angenommen, die Sache mit dem Toten auf dem Overlandtrail aufzuklären, obwohl Ihnen das Land völlig fremd ist. Ich habe wirklich gedacht, wenn es einer packt, alsbald ein richtiger Mountie zu werden, dann Sie. Aber wie gesagt, ich habe mich wohl getäuscht. Sie sind genauso ein Zweifler und Hasenfuß wie die anderen beiden, die gleich beim ersten Toten alles hinschmeißen und zurück in den Osten wollten.«

Mit einem Satz kam Callaway auf die Beine und bedachte den Scout mit einem wütenden Blick.

»Den Teufel werde ich tun und jetzt mäßigen Sie sich endlich in Ihrer Wortwahl, sonst lasse ich Sie nach unserer Rückkehr nach Fort Pitt vors Kriegsgericht stellen.«

»Du hast es immer noch nicht begriffen, Greenhorn!«, erwiderte Frenchy bitter. Es war das erste Mal, dass er Callaway als seinen Vorgesetzten duzte.

»In diesem Land überlebt man nur, wenn man einen Partner an seiner Seite hat, der weiß, wie man hier an der Grenze überlebt und dem man vertrauen kann. Also schluck endlich deinen verdammten britischen Stolz hinunter und mach, was ich sage, jedenfalls so lange, bis ich dir beigebracht habe, allein in dieser Wildnis zu bestehen. Andernfalls wirst du das Frühjahr nicht mehr erleben.«

Fortsetzung folgt …

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