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Abenteuer des Captains Bonneville 42

Washington Irving
Abenteuer des Captains Bonneville
oder: Szenen jenseits der Felsengebirge des fernen Westens
Verlag von J. D. Sauerländer. Frankfurt am Main, 1837

Einundvierzigstes Kapitel

Reise in einem Ochsenboot

Das Boot und seine Bemannung – Sandbarren, Wasserschnecken[1 Im Wasser nicht untergegangene Bäume, Bären und Büffel. – Eine Crow-Kavalkade – Indianische Rhetorik – Arapooish – Crow-Merkwürdigkeiten – Handelslist – Fort Cass – Blackfeet – Naseweise Jäger – Die alten Feuersteinflinten – Nächtliche Reise

Es war gegen die Mitte des August 1833, dass Capitain Wyeth, wie sich der Leser erinnern wird, sein Ochsenboot unterhalb der Strömungen des Dickhorn abstieß und den Partien von Campbell und Capitain Bonneville vorauseilte. Sein Boot war aus drei Büffelhäuten zusammengesetzt, die über ein leichtes Gestell gezogen, zusammengenäht und dessen Nähte mit Elenfett und Asche zugeklebt waren. Es war achtzehn Fuß lang und ungefähr fünf Fuß sechs Zoll breit, hatte einen Schnabel an jedem Ende und einen runden Kiel, der etwa anderthalb Fuß ins Wasser ging; eine zu große Tiefe für diese oberen Flüsse, die voller seichter Stellen und Sandbarren sind.

Das Schiffsvolk bestand aus zwei Halbblute, welche weiße Menschen zu sein behaupteten, ob sie gleich halb französische Kreolen und Shawnee oder Polawattomie waren. Sie behaupteten überdies, durchaus Gebirgsleute und sehr vorzügliche Jäger zu sein, wie sich dieses die Vagabunden der Wildnis gewöhnlich rühmen.

Außer diesen hatten sie noch einen jungen Nez Percé, einen Burschen von achtzehn Jahren, eine Art von Diener für alle Arbeiten, bei sich, dessen Hauptzweck, wie der aller indianischen Diener, der war, so wenig wie möglich zu arbeiten. Überdies hatten sie noch einen halbblütigen Knaben, Namens Baptist, den Sohn eines Hudsonʼs Bay-Händlers, mit einer Schönen der Flathead gezeugt; der mit Capitain Wyeth reiste, um die Welt zu sehen und seine Erziehung zu vollenden. Füge man zu diesen noch Herrn Milton Sublette hinzu, der die Reise als Passagier mitmachte, so haben wir die Bemannung des kleinen Ochsenbootes vollständig.

Dies war sicher eine sehr geringe Mannschaft, um sich durch ein voll feindlicher Horden wimmelndes Land zu wagen, und mit einer gebrechlichen Barke diese endlosen Flüsse, durch reißende Strömungen, hinab, über Wasserschnecken und Sandbarren hin und her gestoßen, zu schiffen; allein so sind diese Muscheln, womit der kühne Schwärmer der Wildnis sich auf die wildesten Ströme wagt. Es ist erstaunend, welche Püffe und Stöße diese Boote aushalten können und welchen Wechsel sie erleben. Ihre Dauer ist jedoch beschränkt. Sie müssen oft ausgeschöpft und getrocknet werden, um zu verhindern, dass die Häute nicht durchweicht werden, faulen und in Stücke zerfallen.

Der Fluss nahm seine Richtung etwas nordöstlich; er lief ungefähr fünf Meilen in einer Stunde über ein sandiges Bett. Die Ufer waren größtenteils angeschwemmt und dick mit Baumwollholzbäumen, vermischt, mit Eschen- und Pflaumenbäumen, bewachsen. Dann und wann sprangen die Kalksteinfelsen und Vorgebirge bis an das Ufer vor und bildeten malerische Vorgebirge. Über dem Waldsaum erhoben sich Ketten nackter Hügel.

Milton Sublette war der Pelorus1, dieser abenteuerlichen Barke, da er in dieser verwegenen Gattung der Schifffahrt erfahren war. Sie erforderte alle Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit, um Sandbarren, Wasserschnecken oder umgeknickte Bäume zu vermeiden. Oft war überdies die Wahl schwer, wo sich der Fluss bei Inselgruppen in verschiedene Arme teilte, und oft fuhren die Reisenden auf und mussten wieder zurückkehren.

Sie mussten ebenfalls ihr Augenmerk vorsichtig auf die Ufer richten, denn sie kamen durch das Innere des Crow-Landes und konnten beständig von einem Hinterhalt überfallen werden, der am Ufer lauerte. Die furchtbarsten Feinde, die sie jedoch sahen, waren drei graue Bären, die ruhig am Ufer spazieren gingen und sie, als sie vorüberfuhren, mit Erstaunen anzublicken schienen. Sie sahen ebenfalls Herden von Büffeln herumziehen oder wie zahmes Hornvieh auf der Weide lagernd. Mit Ausnahme solcher Bewohner herrschte eine vollkommene Einsamkeit in dem Land. Sie fanden keine Spur von einer menschlichen Wohnung, denn die Crow, wie wir bereits gezeigt haben, sind ein wanderndes Volk, eine Spezies von Jägern und Kriegern, die in Zelten und zu Pferde leben, und beständig umherziehen.

Mit der Nacht landeten sie, zogen ihr Boot aufs Trockene, schlugen ihr Zelt auf und zündeten ein loderndes Feuer an. Sie erlaubten sich dann, da es der erste Abend ihrer Reise war, einen Schmaus zu halten und ihr Büffelfleisch mit einem begeisternden Trunk Alkohol zu würzen, worauf sie einen gesunden Schlaf hatten und weder von Crow noch Blackfeet träumten. Früh am Morgen ließen sie ihr Boot wieder vom Stapel laufen und überließen sich darin dem Strom.

Auf diese Weise reisten sie zwei Tage ohne einen wesentlichen Vorfall, mit Ausnahme eines Gewitters, das sie nötigte, an Land zu steigen und zu warten, bis es vorüber war.

Am dritten Morgen gewahrten sie in einiger Entfernung mehrere Menschen am Ufer des Stromes. Da sie, ihrer Berechnung nach, nicht weit mehr vom Fort Cass entfernt sein konnten, welches ein Handelsposten der amerikanischen Pelzhandelscompany war. So kamen sie auf die Vermutung, dass es einige Leute aus dem Fort seien. Als sie näher kamen, erkannten sie solche für Indianer. Da sie eine Frau wahrnahmen, die von den Übrigen abgesondert war, so fuhren sie ans Land und redeten sie an. Sie benachrichtigte sie, dass die Hauptmacht der Crow-Nation. aus fünf Horden unter ihren verschiedenen Häuptlingen bestehend, sich nur etwa zwei oder drei Meilen weiter unten auf ihrem Weg längs dem Strom herauf befände.

Dies war eine sehr unangenehme Nachricht; sich zurückziehen konnten sie nicht und der Fluss bot keinen verborgenen Winkel dar. Sie fuhren also weiter, in dem Vertrauen, dass das Fort Cass so nahe sei, dass sich die Crow dadurch von einer Plünderung würden abhalten lassen. Als sie noch zwei Meilen weiter hinabgeschifft waren, erblickten sie die erste Gruppe, am Ufer zerstreut und alle gut beritten. Einige waren mit Flinten, andere mit Bogen und Pfeilen bewaffnet und etliche wenige mit Lanzen. Es war ein furchtbar malerischer Anblick, indem sie ihre Pferde mit ihrer gewohnten Gewandtheit und Leichtigkeit lenkten. Nichts kann lebhafter sein als ein Trupp berittener Crow. Sie sind ein schöner Menschenschlag, von ungefähr sechs Fuß Höhe, geschmeidig und lebhaft, mit Falkenaugen und Habichtsnasen. Die Letzteren sind den Indianern auf der Ostseite der Felsgebirge gemein, jene der Westseite haben gewöhnlich stracke oder flache Nasen.

Capitain Wyeth wäre an dieser Kavalkade gern unbemerkt vorbeigekommen, allein der Fluss war an diesem Ort nicht über neunzig Yard breit. Er wurde daher wahrgenommen und von diesen vagabundierenden Kriegern und wie wir vermuten, in keiner sehr höflichen Sprache angerufen, denn unter ihren anderen Talenten rühmt man an den Crow, dass sie eine unvergleichliche Schimpfwörter-Rhetorik besitzen und sie damit, wenn es die Gelegenheit erheischt, nicht sparsam sind. Denn obwohl die Indianer im Allgemeinen sehr hochtrabend, blumenreich und sehr umschweifend bei allen großen Verhandlungen sind, so sind sie doch, wenn man den Biberfängern und Handelsleuten Glauben beimessen will, in ihren gewöhnlichen Gesprächen sehr fade Vagabunden. Sie nehmen keinen Anstand, eine Sache bei ihrem Namen zu nennen, und wenn sie einmal in das Schimpfen geraten, so können die Schimpfereien des berühmten Topfs und Kessels in der Fabel, schmähsüchtigen Andenkens, nicht mit der rohen Gemeinheit ihrer Schmähungen verglichen werden.

Um ähnlichen Komplimenten oder vielleicht gefährlicheren Wurfgeschützen zu entgehen, landete Capitain Wyeth mit der besten Miene, die er dazu machen konnte, und näherte sich dem Häuptling des Trupps. Es war Arapooish, der vormalige Freund des geächteten Rose, ein Mann, von dem wir bereits erwähnt haben, dass er die freundschaftlichen Verhältnisse zwischen seinem Stamm und den Weißen zu befördern wünschte. Er war ein schlanker, stattlicher Mann, von gutem Ansehen, und nahm die Reisenden sehr wohlwollend auf. Auch seine Leute drängten sich um sie und waren nach der Weise der Crow dienstfertig aufmerksam. Einer von ihnen fand einen besonderen Gefallen an Baptist, dem jungen Flathead, aber noch einen größeren an einem Ring, den er an seinem Finger trug, und den er ihm mit einer erstaunenden Fertigkeit abzuziehen und an seinen eigenen zu stecken wusste und mit schnellen Schritten unter der Menge verschwand.

Ein anderer fand nicht weniger Gefallen an dem jungen Nez Percé. Er musste sein Messer mit ihm tauschen, indem er ein neues Messer aus der Scheide des Nez Percé zog und ihm ein altes an dessen Stelle steckte. Ein Dritter trat hinzu und vertauschte dieses alte Messer mit noch einem älteren, ein vierter verhalf sich zu Messer, Scheide und allem. Capitain Wyeth und seine Begleiter hatten viele Mühe, aus den Klauen dieser dienstfertigen Crow zu entkommen, ohne ganz ausgeplündert worden zu sein.

Indem sie den Fluss etwas weiter hinabkamen, kam ihnen die zweite Gruppe zu Gesicht. Sie lenkten ihr Schiff daher zur entgegengesetzten Seite, in der Absicht, an ihnen vorbei zu kommen. Den Crow war nicht auszuweichen. Einige legten ihre Flinten auf das Boot an und drohten zu feuern, andere zogen sich aus, stürzten sich in den Strom und kamen herüber geschwommen. Aus der Notwendigkeit eine Tugend machend, warf der Capitain Wyeth, dem Ersten, der ihm nahe kam, ein Seil zu, als ob er zum Ufer hinübergezogen zu werden wünschte.

Auf diese Weise wurde er von jeder Gruppe übergeholt. Als er und seine Leute aus den Händen der Letzten kamen, hatte man sie um eine Menge überflüssiger Dinge leichter gemacht. Aller Wahrscheinlichkeit nach hielt nichts, wie die Nähe des amerikanischen Handelspostens diese Landstreicher ab, das Ochsenboot mit samt seinem Inhalt für eine gute Prise zu erklären.

Diese Banden befanden sich in vollem Marsch, waren zum Krieg gerüstet und hatten ersichtlich böse Absichten. Sie waren in der Tat die nämlichen Banden, die im Herbst 1833 das Land durchstrichen, Fitzpatrick seiner Pferde und Effekten beraubt, Capitain Bonneville und seine Gefährten verfolgt und angegriffen, ihren Jagdzug unterbrochen und sie, mit einem Wort, aus dem Land der Crow vertrieben hatten.

Es wurde vermutet, dass sie zu diesen bösen Streichen von der amerikanischen Pelzhandels-Company aufgereizt waren, die die Pläne ihrer Nebenbuhler der Felsgebirgs-Company zerstören wollten, denn zu dieser Zeit waren sie im heftigsten Streit begriffen und der Handel des Crow-Landes war der Hauptgegenstand ihres Wetteifers. Was dieses sehr wahrscheinlich macht, ist, dass die Crow in ihren Räubereien keineswegs blutdürstig zu sein schienen, sondern, dass ihre Absicht hauptsächlich dahin ging, den Partien ihre Fallen und Pferde zu rauben, wodurch sie sie unfähig machten, ihre Jagd zu verfolgen.

Wir müssen bemerken, dass in diesem Jahr die Felsgebirgs-Compagnie ihre Pläne, die Flüsse hinauf verfolgte, rivalisierende Posten in der Nähe der amerikanischen Company anlegte, auch zur selben Zeit, von der wir hier sprechen, Capitain Sublette den Yellowstone River in einem flachen Fahrzeuge hinauf fuhr, das mit Vorräten beladen war, sodass sich voraussehen ließ, dass ihre Nebenbuhlerschaft auf das Äußerste getrieben werden würde.

Die letzte Bande der Krieger der Crow war kaum in der Staubwolke verschwunden, die sie aufgewirbelt hatten, als unsere Reisenden an der Mündung des Flusses ankamen und in den Yellowstone einfuhren. Sich auf diesem Strom hinabwendend, fuhren sie auf das Fort Cass zu, welches auf dem rechten Ufer ungefähr drei Meilen unter dem Dickhorn liegt. Auf der entgegengesetzten Seite sahen sie eine Partie von einunddreißig Wilden, die sie bald als Blackfeet erkannten.2 Die Breite des Flusses setzte sie in den Stand, sich in gehöriger Entfernung zu halten, und sie landeten bald an dem Fort Cass. Dieses war bloß eine Befestigung gegen die Indianer und bestand nur aus einer Einpfählung von ungefähr hundertdreißig Fuß im Geviert, mit zwei Bastionen an den äußersten Enden.

M’Tulloch, ein Agent der amerikanischen Company, war mit zwanzig Mann an diesem Posten aufgestellt. Zwei Boote von fünfzehn Tonnen Last lagen hier. Es kann aber zu gewissen Jahreszeiten ein Dampfboot bis zum Fort herauf kommen.

Sie waren kaum angelangt, als die Krieger der Blackfeet an dem gegenseitigen Ufer erschienen und zum Freundschaftszeichen zwei amerikanische Flaggen entfalteten. Sie sprangen in den Fluss, schwammen herüber und wurden im Fort freundlich aufgenommen.

Es waren dieselben Leute, die im vorhergegangenen Jahr dem Gefecht in der Pierre’s Hole beigewohnt hatten.

Sie waren ein grimmig und raubsüchtig aussehender Schlag Menschen, schlank und mit Habichtsnasen, die sehr den Krähen glichen. Sie erklärten, dass sie auf einer friedlichen Sendung begriffen seien, um Frieden mit den Crow zu schließen, und machten sich in aller Eile auf, um sie noch vor Abend einzuholen.

Capitain Wyeth prophezeite, dass sie ihre Schädel verlieren würden, denn er hatte die Crow sich äußern hören, dass sie Rache an ihnen ausüben wollten, weil sie zwei oder drei ihrer Brüder ermordet hatten, die sich im Vertrauen auf einen abgeschlossenen Friedensvertrag unter sie gewagt hatten. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass diese friedliche Botschaft nur ein Vorwand war, und die wahre Absicht der Krieger der Blackfeed die war, sich um die Crow-Banden herum zu halten, ihre Pferde zu stehlen und die Nachzügler zu skalpieren.

In dem Fort Cass verfügte Capitain Wyeth über einige Packen Biberfelle und eine Quantität Büffelkleider. Am folgenden Morgen, den 18. August, machte er sein Boot wieder flott und fuhr den Yellowstone hinab, der sich nach ost-nordöstlicher Richtung krümmte. Der Fluss hatte angeschwemmte Gründe, die rings mit einer großen Menge von süßem Baumwollholz bewachsen und gelegentlich von Bluffs oder von Sandsteinen unterbrochen waren. Der Strom führt zuweilen Granit- und Porphyrfelsstücke hinab.

Im Laufe des Tages sahen sie etwas sich am Ufer unter den Bäumen bewegen, das sie irrtümlich für Wild irgendeiner Art hielten. Da sie Mangel an Lebensmitteln litten, so trieben sie ihr Boot zum Ufer. Gerade noch zur rechten Zeit entdeckten sie, dass es eine Partie Blackfeet war, die in den Gehölzen lauerte. In aller Eile machten sie sich davon, nach dem entgegengesetzten Ufer. Es kam ihnen hierauf eine Herde Elentiere zu Gesicht. Capitain wollte sogleich mit der Büchse in der Hand Jagd auf sie machen, allein er sah offenbare Unzufriedenheit bei seinen halbblütigen Jägern, die es als einen Eingriff in ihre Rechte betrachteten, dass er sich in Dinge mische, denen er nicht gewachsen sei, denn diese Veteranen der Wildnis sind außerordentlich naseweis im Punkt der Jägerei und hartnäckig in der Behauptung ihrer Überlegenheit, sodass sie mit unendlicher Verachtung auf alle unerfahrenen Anfänger herabblicken.

Die beiden Ehrenmänner eilten daher selbst fort, kehrten aber nach einiger Zeit mit leerer Hand zurück. Sie legten dies aber gänzlich ihren Flinten zur Last, welche elende, alte Stücke mit Feuersteinschlössern waren, die mit all ihrem Schärfen und Hämmern beständig versagten. Diese großen Prahlhänse der Wüste sind sehr oft außerordentlich schlechte Schützen. Es ist ein Glück für sie, wenn sie alte Flinten haben, womit sie sich entschuldigen können.

Am nächsten Tag kamen sie an einer Herde Büffel vorbei, die auf einer Wiese brüllten. Abermals machten sich Castor und Pollux der Wildnis auf und abermals versagten ihre Flinten und es ging nichts los, als die Büffel. Capitain Wyeth fand nun, dass er Gefahr liefe, sein Mittagessen zu verlieren, wenn er sich auf seine Jäger verließe. Er nahm daher seine Büchse und ging selbst. Nach Verlauf einer Stunde kehrte er mit Büffelfleisch beladen zurück und dies zur großen Beschämung der beiden bestellten Jäger, denen es zu großem Ärger gereichte, sich von einem Neuling übertroffen zu sehen.

Es wurden nun alle Hände in Bewegung gesetzt. Ein Feuer wurde unter einem ungeheuren Baumwollholzbaum angezündet, der ein schönes Wiesenplätzchen überschattete. Kostbare Büffelrückenstücke wurden an demselben gebraten. Bei einer herzlichen, verlängerten Mahlzeit erholten sich die unglücklichen Jäger nach und nach von ihrem Verdruss, drohten, ihre alten Flinten abzuschaffen, sobald sie die Niederlassungen erreichten, und rühmten sich mehr als je der wundervollen Schüsse, die sie getan hätten, als sie Flinten besessen, die ihnen nie versagt hätten.

Da sie ihr Boot an Land gezogen hatten, ehe sie sich an die Mahlzeit setzten, damit solches trocknen könne, so machten es die Reisenden wieder flott und setzten ihren Weg fort. Sie hatten sich aus ihrem alten Zelt ein Segel gemacht, das sie aufzogen, so oft ihnen der Wind günstig war. So fuhren sie leicht den Strom hinab.

Ungeachtet der Gefahren zu See und zu Land, von denen sie umringt waren, war ihre Reise angenehm. So oft sie konnten, lagerten sie sich, der größeren Sicherheit halber, auf Inseln. Wenn sie ihr Lager an dem Ufer und in einer gefährlichen Nachbarschaft aufschlagen mussten, dann verlegten sie solches, nachdem es dunkel geworden war, und ließen ihr Feuer brennen. Sie fuhren dann noch weiter den Fluss hinab und zündeten im zweiten Lager kein Feuer an. Bisweilen blieben sie die ganze Nacht auf dem Strom, wobei einer wachte und steuerte, während die anderen schliefen. In solchen Fällen zogen sie ihr Boot gegen die Mitte des folgenden Tages zum Trocknen an Land, denn, aller Vorsicht ungeachtet, fing es nach und nach an, Wasser zu ziehen, durchweichen und zu faulen.

Das Beschiffen dieser wilden Flüsse in der Stille der Nacht, hatte etwas angenehm Feierliches und Geheimnisvolles. Die Reinheit der Atmosphäre in diesen erhabenen Regionen vermehrte den Glanz der Sterne und erhöhte die Pracht des Firmamentes. Das Rauschen der sich am Schiffchen brechenden Wellen, das dumpfe Getöse der sie umgebenden Wildnis, das schreckbare Geheul oder vielmehr Gewimmer, der Wölfe in den Ebenen, das hohle Gestöhne oder Brüllen der Büffel, und das helle Gewieher der Elentiere, dies alles machte auf das Ohr einen Eindruck, der dem Tag fremd ist.

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  1. Steuermann Hannibals
  2. Eine interessante Nachricht von diesem Völkerstamm und ihren Feinden, den Flathead, findet man im Anhang.

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