Raumpatrouille Orion – Eine Legende wird 45 Jahre alt – Teil 3
Im Dezember 1967 lief die kurze Fernsehserie aus. Doch das Publikum wollte mehr, obwohl die Filmkritiker nicht mit Hohn und Häme sparten und die Zuschauer für dümmer hielten, als sie selbst waren. Die unterhaltsamen Abenteuer, die durchaus als Science Fiction Krimis herhalten konnten, fanden bei den Zuschauern mehr Zuspruch, den die Kritiker nie erwarteten.
Vom Dezember 1966, also kurz vor Schluss der Fernsehserie, bis in den Sommer 1967 erschienen zuerst in der von Rolf Kauka herausgegebenen Comic Reihe TIP TOP die ersten vier Episoden der Fernsehserie als Fortsetzungs-Fotoroman. Nach Einstellung von TIP TOP wurden die Fotoromane in SUPER TIP TOP weitergeführt. Die restlichen drei Folgen erschienen in Band sechs, unter dem Titel RAUMPATROUILLE ORION.
Die Verlagsunion Pabel Moewig, bzw. dessen Arthur Moewig Verlag, sicherte sich die Rechte an den Taschenbuchausgaben der sieben Original-Episoden. Hanns Kneifel, der bereits bei PERRY RHODAN mitschrieb, übernahm die ehrenwerte Aufgabe, die Geschichten nach den Drehbüchern und Filmen als Romane umzusetzen. Die Aufgabe bildete für ihn eine besondere Herausforderung, da er die wissenschaftlichen Fehler der Filme bereinigen musste. Hinzu kamen logische Fehler, die in der vorliegenden Neuausgabe noch einmal besondere Beachtung fanden und einige Inhalte modernisiert wurden. Allerdings nahm er sich einige Freiheiten heraus und veränderte Ränge, Dienste und ein paar andere Dinge. Dies stört jedoch nicht weiter, sorgt aber für einen angenehmen Lesefluss.
Die Romane wurden von den Lesern gern angenommen und so entschloss sich der Verlag, nicht nur die sieben Romane zur Serie, sondern auch weitere Abenteuer um die Crew des schnellen Raumkreuzers Orion herauszubringen. Mit Band 8 erschien Erde in Gefahr und mit einem Commander McLane, der in einer Art Eingreiftruppe organisiert war, und, was ihm sehr entgegen kam, nötigenfalls eigenmächtig mit allen Vollmachten arbeiten konnte. Hanns Kneifel hatte bis Band sechzehn alle Romane allein geschrieben. Band sechzehn stammte aus der Feder von Ernst Vlcek, bevor Hanns Kneifel weitere Abenteuer der Orion-Mannschaft weiterführte. Dieser Roman war zudem der Beginn des Dara-Zyklus, in dem McLane Jagellovsk verließ und mit der Außerirdischen Ishmee 8431 anbandelte und der bis zum Band sechsundzwanzig fortgeführt wurde. Hanns Kneifel entfernte sich immer weiter von der originalen TV-Serie, indem er weitere Fremdvölker einführte und die 900 Parsec-Raumkugel erweiterte. Immer neue Figuren tauchten auf, alte wurden abgelöst. Mit dem vierunddreißigsten Band wurde der Sternenschiff-Zyklus begonnen. Die Orionmannschaft soll an einem Trainingsprogramm teilnehmen, um schließlich ein sogenanntes Fernraumschiff zu übernehmen. Hanns Kneifel ließ nun seiner Phantasie freien Lauf und die Damen und Herren der Orion in absonderlichen Abenteuern agieren. Wer die erfolgreichen historischen Romane von Hanns Kneifel kennt, dazu seine Atlan-Zeitabenteuer, versteht, was gemeint ist.
1969 erschien im Boje Verlag Band 2 der Serie mit dem Titel Befehl an Raumschiff ORION: Rettet die Erde!
Im Dezember 1970 wurde die Taschenbuch-Serie vom Verlag eingestellt. Weitere zwei Jahre später fanden die Romane eine neue Heimat. In der wöchentlich erscheinenden Heftromanserie TERRA ASTRA wurden die Romane neu aufgelegt. Im vierwöchigen Abstand erschienen zuerst die fünfunddreißig Taschenbücher im Nachdruck, um dann mit neuen Romanen fortgeführt zu werden. Damit wurde auch der Sternenschiff-Zyklus abgeschlossen. Im Folgenden wurde die Besatzung der Orion zu Hütern der Menschheit. Ab hier übernahm der altgediente PERRY RHODAN Autor H. G. Ewers die Exposéredaktion. Als Hüter der Menschheit erreichte die Orionmannschaft die Erde nach über sechzig Jahren. Damit war die vorherige Generation endgültig aus der Serie geschrieben und die Serie erhielt einen neuen Anfang. Übrig blieb nur die Orion. Mit den neuen Ideen lief die Serie zu neuer Hochform auf. Mit H. G. Francis stieß ein weiterer Autor zur Serie und das Gastspiel in der TERRA ASTRA Reihe endete. Der Verlag entschloss sich, die Serie auszugliedern und als eigenständige Serie, mit einem silbernen, futuristisch anmutenden Umschlag herauszugeben. Obwohl die Fans den Schritt an sich gut hießen, waren sie verärgert. Denn die Serie begann wieder mit Band 1. Über ein Jahr erschien kein neuer Roman mehr. Dennoch wurde die Serie gekauft und gesammelt, sollte sie doch fortgeschrieben werden. Die Hefte erhielten die bei Pabel Moewig üblichen Leserseiten, garniert mit Informationen rund um die Orion, einschließlich Risszeichnungen.
H. G. Francis schied bald aus dem Schriftstellerteam aus und machte Platz für Harvey Patton und Horst Hoffmann. Das neue Exposé ging aber nicht ganz auf, wurde doch auf die alte Struktur der TV-Serie, nur mit neuen Personen, zurückgegriffen. Die Leserschaft äußerste auf den Leserseiten ihren Unmut darüber, wie mit der Mannschaft verfahren wurde und prangerte vor allem die Ideenlosigkeit an. Viele bemerkten damals, dass die neuen Romane eher platt und spannungslos waren. Die neu gegründeten Orion-Clubs verloren das Interesse an der Serie. Mit dem einundachzigsten Roman ereilte die Orion der Serientod als eigenständiges Heft. Stattdessen wurde die Serie wieder in TERRA ASTRA integriert und im vierwöchigen Rhythmus weitergeführt. Horst Hoffmann erzählte dann die Jugendabenteuer der Crew, die alle vor der Fernsehserie angesiedelt waren. Sie griff etwa die interstellaren Kriege auf, die in der Fernsehserie nur erwähnt aber nicht erklärt wurden. Auch die alten Bekannten brachten wieder neuen Schwung in die Reihe. Der Amalh-Zyklus war recht erfolgreich, brachte aber auch neue Unstimmigkeiten in die Serie. Waren es in der Fernsehserie die Frogs als erste Fremdrasse, die auf die Menschheit trafen, so ließ Horst Hoffmann hier eine neue Spezies als Gegner auftauchen. Um den Fehler auszumerzen, kam das Große Vergessen über die Menschheit. Was die Handlung auch nicht viel besser machte. Die Crew verkam und wurde zu einer Clownstruppe, die in ihren Eigenschaften unreifen Kindern ähnelte. In der Folge verzettelten sich die Autoren, immer mehr Unstimmigkeiten tauchten auf und die Serie TERRA ASTRA wurde in der Erscheinungsweise von wöchentlich auf vierzehntäglich umgestellt. Jetzt war jedes zweite Heft ein Orion-Roman, blieb also beim monatlichen Rhythmus. Aus der Serie wurden wieder Einzelromane und damit das Aus der Serie. Zwar gelang es ihr, bis Band 145 durchzuhalten, danach war Schluss.
Im Jahr 1983 erschienen Nachdrucke der Hanns Kneifel Romane mit jeweils drei Romanen in einem Band. Allerdings war die Werbung, die der Nachdruckverlag Tosa machte, eher ärmlich und mit einer Enterprise auf dem Titelbild auch nicht förderlich für die Reihe. Zwei weitere Versuche als Taschenbuch wurden vom Haffmanns-Verlag mit den sieben Bänden zur Fernsehserie und vom Wilhelm Goldmann Verlag mit einer Reihe durchgeführt. Doch auch diese Versuche schlugen fehl und entflammten das Interesse an Orion-Romanen nur als kurzes Strohfeuer.
1997 erschien im B&K Verlag der erste Band der Fotoromane mit den ersten vier Folgen als Nachdruck der von Rolf Kauka veröffentlichten TIP TOP Comics. Ein zweiter Band mit den Folgen fünf bis sieben erschien nicht.
Mit der erneuten Auflage der Orion-Romane zur Fernseh-Serie im Jahr 2011 sollen die drei Hardcover im Verlag Saphir im Stahl als schmucke Sammleredition nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch eine neue Generation Leser an die alte Serie heranführen. Gleichzeitig aber ist es auch eine Huldigung an das Jubiläum 45 Jahre Orion.
Die Serie:
- Hanns Kneifel, Angriff aus dem All
- Hanns Kneifel, Planet außer Kurs
- Hanns Kneifel, Die Hüter des Gesetzes
- Hanns Kneifel, Deserteure
- Hanns Kneifel, Der Kampf um die Sonne
- Hanns Kneifel, Die Raumfalle
- Hanns Kneifel, Invasion
- Hanns Kneifel, Die Erde in Gefahr
- Hanns Kneifel, Planet der Illusionen
- Hanns Kneifel, Wettflug mit dem Tod
- Hanns Kneifel, Schneller als das Licht
- Hanns Kneifel, Die Mordwespen
- Hanns Kneifel, Kosmische Marionetten
- Hanns Kneifel, Die tödliche Ebene
- Hanns Kneifel, Schiff aus der Zukunft
- Ernst Vlcek, Revolte der Puppen
- Hanns Kneifel, Verschollen im All
- Hanns Kneifel, Safari im Kosmos
- Hanns Kneifel, Die unsichtbaren Herrscher
- Hanns Kneifel, Der stählerne Mond
- Hanns Kneifel, Staatsfeind Nummer Eins
- Hanns Kneifel, Der Mann aus der Vergangenheit
- Hanns Kneifel, Entführt in die Unendlichkeit
- Hanns Kneifel, Die phantastischen Planeten
- Hanns Kneifel, Gefahr für Basis 104
- Hanns Kneifel, Die schwarzen Schmetterlinge
- Hanns Kneifel, Das Eisgefängnis
- Hanns Kneifel, Bohrstation Alpha
- Hanns Kneifel, Das Team der Selbstmörder
- Hanns Kneifel, Der Raumpirat
- Hanns Kneifel, Der Königspfad
- Hanns Kneifel, Die träumende Erde
- Hanns Kneifel, Spirale zu einer anderen Welt
- Hanns Kneifel, Wikinger der Sterne
- Hanns Kneifel, Der Todesmarsch
- Hanns Kneifel, Training für die Sterne
- Hanns Kneifel, Unternehmen Phönix
- Hanns Kneifel, Jäger zwischen den Sternen
- Hanns Kneifel, Tödlicher Sternentraum
- Hanns Kneifel, System der tausend Rätsel
- Hanns Kneifel, Hüter der Menschheit
- H. G. Ewers, Kreuzweg der Dimensionen
- H. G. Ewers, Der Mordroboter
- Hanns Kneifel, Gefahr vom Jupiter
- H. G. Francis, Erbe des Infernos
- H. G. Ewers, Kristall des Todes
- Hanns Kneifel, Die Hypnobasis
- H. G. Francis, Duell der Körperlosen
- Horst Hoffman, Invasionsbasis Roter Planet
- Hanns Kneifel, Fluchtburg im Weltraum
- H. G. Francis, Kinder der Blauen Blume
- Hanns Kneifel, Stimmen vom Jupiter
- Hanns Kneifel, Goldener Käfig Saturn
- Hanns Kneifel, Phantom-Baby
- Harvey Patton, Der Transmitterkreis
- Horst Hoffman, Invasion aus dem Meer
- H. G. Ewers, Zeitfestung Titan
- Hanns Kneifel, Der Killersatellit
- Harvey Patton, Die magischen Spiegel
- Horst Hoffman, Das Planeten-Monstrum
- Harvey Patton, Erbe der Uminiden
- Horst Hoffman, Raumrelais Theta schweigt
- Horst Hoffman, Söldner der toten Götter
- Hanns Kneifel, Kosmisches Wespennest
- H. G. Ewers, Spukschloss im Weltall
- Hanns Kneifel, Botschaft aus dem Jenseits
- Harvey Patton, Welt der Vulkane
- Harvey Patton, Planet der Amazonen
- Horst Hoffman, Bote des Infernos
- Hanns Kneifel, Der Amnesie-Faktor
- Hanns Kneifel, Die Könige von Mu
- Horst Hoffman, Magnetische Sterne
- Harvey Patton, Wächter im Weltall
- Horst Hoffman, Welt für Anfänger
- H. G. Ewers, Kosmische Parasiten
- Hanns Kneifel, Sieben Siegel zum Nichts
- Hanns Kneifel, Sternenstadt
- Harvey Patton, Katakomben der Götter
- Horst Hoffman, Sonnenwalzer
- Harvey Patton, Projekt Achterbahn
- Hanns Kneifel, Fürst der Dunkelwelt
- Horst Hoffman, Sternenkind
- Horst Hoffman, Signale vom Transpluto
- Hanns Kneifel, Tore zur Hölle
- Hanns Kneifel, Nacht über Terra
- Harvey Patton, Schicksalskreis Stonehenge
- Horst Hoffman, Operation Alpha Centauri
- H. G. Ewers, Quarantänewelt
- Hanns Kneifel, Brücke ins All
- Horst Hoffman, Langrange-Punkt L 5
- Hanns Kneifel, Zeitreisende wider Willen
- Horst Hoffman, Projekt Göttersaga
- H. G. Ewers, Tödliche Programmierung
- Harvey Patton, Allein im Weltraum
- Hanns Kneifel, Komet aus der Vergangenheit
- Hanns Kneifel, Welt im Nirgendwo
- H. G. Ewers, Traum-Party
- Horst Hoffman, Planet der Rätsel
- Harvey Patton, Im Zeichen der Götter
- H. G. Ewers, Zeitfaktor unbekannt
- Horst Hoffman, Galaxis der toten Sterne
- Horst Hoffman, Fischer der Sternenwüste
- Horst Hoffman, Bewohner des Hades
- Hanns Kneifel, Wächter des kosmischen Rätsels
- Horst Hoffman, Heimstatt des Goldenen Eies
- H. G. Ewers, Feind aus dem Dunkel
- Harvey Patton, Kampfstation Baratha
- Hanns Kneifel, Agenten auf Atlantis
- Horst Hoffman, In Sklavenketten
- Hanns Kneifel, Die Saat des Drachen
- Harvey Patton, Unnfayers Geheimnis
- Horst Hoffman, Festung im Hyperraum
- Horst Hoffman, Tod vom Saturn
- Hanns Kneifel, Spieleinsatz Erde
- H. G. Ewers, Welt der Gespenster
- Harvey Patton, Thors Hammer
- Horst Hoffman, Welt der Zombies
- H. G. Ewers, Die Sicherheitsschaltung
- H. G. Ewers, Ring des Verderbens
- Harvey Patton, König Kenukai
- Hanns Kneifel, Wrack vom Magellan
- Horst Hoffman, Winterplanet
- Harvey Patton, Langzeitwaffe Todeskristall
- Hanns Kneifel, Schiff des Satans
- H. G. Ewers, Sternengesang
- Horst Hoffman, Verschollen auf Swamp
- Horst Hoffman, Station des Satans
- Harvey Patton, Zuflucht im All
- Hanns Kneifel, Nandur und das Raubtier
- H. G. Ewers, Aufbruch nach M 33
- H. G. Ewers, Nandurs Geheimnis
- Horst Hoffman, Entdeckung auf Dusty
- Harvey Patton, Kinder der Parallelwelt
- Hanns Kneifel, Die Erde verschwindet
- H. G. Ewers, Die Eroberer
- Horst Hoffman, Der Weg nach Amalh
- Harvey Patton, Mission im Mikrokosmos
- Hanns Kneifel, Ein Hauch von Zukunft
- H. G. Ewers, Ruf aus Präsepe
- Horst Hoffman, Der Fünferrat
- H. G. Ewers, Expedition
- Hanns Kneifel, Im Gedankennetz
- Horst Hoffman, Nova
- Hanns Kneifel, Die Überlebenden
- H. G. Ewers, Zeitblockade
Die Autoren:
Hanns Kneifel
wurde 1936 in Gleiwitz geboren und feiert im Jahr des 45sten Orion-Jubiläums seinen 75sten Geburtstag. Der PERRY RHODAN Autor schrieb etwa siebzig der einhundertfünfundvierzig ORION-Romane. Sein erster Science Fiction Roman erschien bereits 1956, 1961 erschien im Arthur Moewig Verlag innerhalb der TERRA ASTRA Reihe sein Roman DAS SERUM DES GEHORSAMS. Neben der TERRA ASTRA Heftromanreihe erschien eine gleichnamige Taschenbuch-Reihe, an der Hanns Kneifel ebenfalls mitschrieb. Später stieg er bei der PERRY RHODAN Serie mit ein und der Schwesternserie ATLAN, wo er von Anfang an mitschrieb. 1973 schrieb er an der ersten deutschen Fantasy-Serie DRAGON mit, die jedoch für viele Leser zu viele SF-Elemente enthielt. Später folgte mit der Serie MYTHOR der zweite Versuch einer Fantasy-Serie, an der er ebenfalls beteiligt war. Neben seinen TERRA ASTRA Taschenbüchern schrieb er seit 1964 an den PERRY RHODAN Planetenromanen mit. Diese Romane spielten im PERRY RHODAN Universum, waren jedoch in sich abgeschlossen und hatten keinen direkten Bezug zur laufenden Handlung. Legendär wurden seine ATLAN Zeitabenteuer, die innerhalb der Planetenromane erschienen. Sie begründeten seinen guten Ruf und bald war er einer der beliebtesten Autoren. Sein Interesse an historischen Themen schlug sich auch bald in reinen historischen Romanen nieder, die in den großen Buchverlagen erschienen.
Ernst Vlcek
wurde 1941 in Wien geboren, und starb 2008 in Brunn. Ernst Vlcek schrieb nur einen einzigen ORION-Roman. Seine erste Veröffentlichung erschien 1964 in einer Kurzgeschichtensammlung als TERRA SONDERBAND. Kurz danach erschienen weitere Romane und Kurzgeschichten in den unterschiedlichen Heftroman-Reihen. 1970 gelang ihm der Einstieg in die PERRY RHODAN-Serie, nachdem er bereits einige Planetenromane in der Taschenbuchreihe geschrieben hatte. Auch bei den Serien DRAGON, MYTHOR, ATLAN, sowie unter Pseudonym bei DÄMONENKILLER schrieb er mit. 1984 übernahm er mit dem ebenfalls verstorbenen Kurt Mahr die PERRY-RHODAN-Exposéredaktion. Seine ersten Erfahrungen mit dieser Arbeit sammelte er für die Serie MYTHOR.
H.G. Ewers
ist das Pseudonym von Horst Gehrmann, der 1930 in Weißenfels an der Saale geboren wurde. Er studierte Medizin, floh kurz vor dem Mauerbau nach Westen. Ab Band einundvierzig war er Exposéredakteur für die ORION-Reihe. Er schrieb insgesamt einundzwanzig Romane für die Reihe. Sein erster Science Fiction Roman erschien 1963 in der TERRA-Reihe bei VPM. Kurz danach bediente er auch die gleichnamige Taschenbuchreihe und stieg bei weiteren Serien ein.
H.G. Francis
ist das Pseudonym von Hans Guenther Franziskowsky. Er wurde 1936 in Itzehoe geboren.
Er schrieb nur drei ORION-Romane, bei dem in Kinder der blauen Blume der einzige ORION-Roman ohne die Crew spielte, obwohl man ihn als Stammautor vorgesehen hatte.
Seine erste Veröffentlichung war 1962 ein Roman für die UTOPIA-GROSSBAND-Reihe. Francis schrieb weiterhin für verschiedene Science Fiction Reihen bei VPM, Zauberkreis und anderen Verlagen. 1971 stieg der Autor bei der PERRY RHODAN Serie und der Schwesternserie ATLAN ein. Zudem war er als Drehbuchautor für die PERRY RHODAN Hörspiel Reihe.
Horst Hoffmann
wurde 1950 geboren. Er schrieb dreißig Romane für ORION. Darunter die bereits erwähnten Jugendabenteuer.
Hoffmann begann als Fan mit der Herausgabe des eigenen Fanzines WATCHTOWER, das vor einigen Jahren als Internetfanzine eingestellt wurde. Als Science Fiction Autor begann er bei der Kelter-Serie GEMINI 1976 mit dem Roman Sie warteten jenseits der Sterne. Im gleichen Jahr erschien innerhalb der TERRA ASTRA Reihe sein nächster Roman. Kurz darauf wurde er Autor für ORION, wo er auch die Leserseite übernahm, und ATLAN. Bei den Serien MYTHOR und PERRY RHODAN schrieb er ebenfalls mit.
Harvey Patton
benutzte vor allem das Pseudonym von Hans Peschke. 1923 wurde er in Breslau geboren.
Hans Peschke arbeitete in seinem ersten Beruf als gräflicher Butler. Zur Science Fiction kam er über das Fandom. 1964 erschien sein erster Roman in den damals sehr beliebten Leihbüchern. Für die Serie ORION schrieb er zwanzig Romane. Wie alle anderen Autoren der ORION Reihe schrieb er an den anderen Reihen der Verlagsunion Pabel Moewig mit. Für ihn war die ORION Reihe etwas ganz Besonderes und als die Serie eingestellt wurde, schrieb er für den Orionclub Uraceel die beiden inoffiziellen Abschlussbände.
Raumpatrouille Orion – Ein lebenslanger Wegbegleiter
Raumpatrouille Orion erscheint für die verwöhnten Fernsehzuschauer und Filmbegeisterten antiquiert und eher als humorvolle Serie und weniger als ernstgemeinte Science Fiction Serie. Für mich ist es eine Fernsehserie, die mich seit der Erstausstrahlung begleitete. Ich durfte damals, recht ungewöhnlich für meinen Vater, die Serie sehen, aber auch nur, weil der nächste Tag ein Sonntag war und ich ausschlafen konnte. Der Trick von meinem Vater war gut, hatte er doch auch länger Ruhe vor seinem achtjährigen Sohn. Und wenn ich heute zurückdenke, ist für mich der Start der Orion mit dem Wasserstrudel eines der beeindruckendsten Tricktechniken. Andere werden sich eher auf das Bügeleisen beziehen, das sich durch sämtliche Publikationen in der Presse durchzieht. Als ob es nichts Besseres gibt. Wer sich heute die DVDs ansieht, achtet fast gar nicht auf die Handlung, nein, man will unbedingt die Wasserhähne, Plastikbecher, Bleistiftspitzer und Ähnliches sehen, die als futuristische Bestandteile des Raumschiffs galten.
Damals war‘s, als ich die Serie sehen durfte. Acht Jahre alt und seit drei Jahren Fan von Science Fiction. Die ersten Romane stammten von Jules Verne und Donald A. Wolheim und dann die erste SF-Serie im Fernsehen. Gebannt hing ich vor dem Schwarz-Weiß-Fernseher und folgte aufgeregt, wie die Orion aus der Unterwasserbasis in den Weltraum schoss. Mein Held war natürlich Cliff McLane. So wollte ich auch einmal sein. Immer im Mittelpunkt und für jede Notlage doch noch eine Lösung. Und erst Tamara Jagellovsk. Heute würde man sagen, sie sei cool. Die strengen Uniformen, die militärischen Ränge, einfach alles … Für ein paar wenige Monate waren sie meine Helden. Es war auch die Zeit, als ich Comics las, was meinem Vater nicht gefiel und er sie mir regelmäßig wegnahm. Erst als ich ihm vor den Kopf warf, er würde immer nur wegnehmen und sie nicht mal lesen und sich ein eigenes Bild davon zu machen, gewann ich. Natürlich mit einem Tip Top Comic mit der Orion-Crew. Das sind Situationen, die einen für das Leben prägen. Von da an hatte ich die Erlaubnis zu lesen, was immer ich wollte. Vorherrschend wurden es Comics und Romane mit Helden und Draufgängern. Egal ob nun Orion-Crew oder Superhelden. Und mein Papa fragte immer wieder, ob ich nicht mal Comics tauschen will, er würde gern mal wieder welche lesen, die er noch nicht kennt.
Doch weiter zur Orion-Serie. Die Serie bezeichne ich heute als atmosphärisch dicht. Damals hätte ich jedoch andere Eigenschaften aufgezählt. Spannend, elektrisierend, unvergesslich. Vor allem letzteres stimmt. Zwar kaufte ich mir nie die Betamax-Kassetten, doch sah ich fast jede Wiederholung im Fernsehen oder seit neuestem die DVDs. Vor Spannung schloss ich damals manchmal die Augen, weil ich die gruseligen Szenen nicht sehen wollte, gab es aber nie zu, weil ich doch auch die anderen Teile sehen wollte. Hochglanztechnik auf der einen Seite und böse Gegner, die vielleicht sogar besser waren als meine Lieblingshelden. Und erst die Gegnerin in den eigenen Reihen, die böse Russin des Geheimdienstes GSD. Spannung pur für ein so einfaches, ja fast naives Gemüt eines Achtjährigen.
Lustiger hingegen waren die Szenen im Starlight-Casino. Etwa der seltsame Tanz oder die ebenso seltsame Musik. Aber irgendwie einprägsam. Doch wie soll man eine Serie im Rückblick beschreiben, wenn man sie inzwischen wieder und wieder gesehen hat? In den unterschiedlichsten Entwicklungsstufen vom Jungen über den Jugendlichen bis hin zu einem armen, alten und relativ verbrauchten Mann? Heute verklärt sich die damalige Sichtweise.
Die Sichtweisen waren immer spannend. Wenn sich die Orion durchs Weltall bewegte, den Planeten außer Kurs besiegen wollte und bis zum Schluss die Spannung hochtrieb. Oder auch die geheimnisvollen Fremden, erst mit den Raumschiffen, dann die silbern glänzenden Personen, die durch die Unkenntlichkeit noch bedrohlicher wirkten. Mit diesen einfachen Mitteln konnte damals mehr Spannung erzeugt werden, als es heute mit modernen Mitteln möglich ist. Heute muss es überall knallen, krachen und man schießt ein Magazin nach dem anderen leer und trifft doch nur selten. Oder die ewigen Bomben, die entschärft werden müssen und die immer mit der letzten Sekunde die Spannung brechen. Weil es eben immer gelingt.
Wer kannte sich damals schon mit Computern aus, konnte sich die riesigen Maschinen vorstellen, von denen man immer sprach? Oder die gefährlichen Roboter, die schweben konnten und dadurch noch gefährlicher wirkten?
Und ein paar Jahre später das Ereignis, dass die Welt verändern sollte. Morgens um zwei Uhr Fernsehen, nur um den ersten Schritt auf dem Mond zu sehen. Dabei sein und zu sagen, die Zukunft beginnt jetzt. Es dauert nicht mehr lange und wir fliegen mit Raumschiffen wie die Orion zu fremden Sternen.
Heute lebt der Countdown weiter. Einmal im Monat, wenn im Studio von Radar-Radio Darmstadt die Sendung Aera64 läuft. Zehn … Neun …
… Zwei … Eins … Sendung!
Quellen:
- Alle Informationen, die hier aufgeführt wurden, stammen aus eigenen Aufzeichnungen. Die Listen wurden abgeglichen mit dem 1982 erschienenen Reclams Science Fiction Führer von Alpers, Fuchs, Hahn und Jeschke.
Copyright © 2011 by Erik Schreiber
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Hallo zusammen,
als alter ORION-Fan ist mir auf Eurer Seite „Raumpatrouille Orion – Eine Legend wird 45 Jahre alt -Teil 3″ im Zusammenhang mit der Weiterführung der Handlung als Taschenbuch bzw. Heftroman das Folgende aufgefallen. Dort steht: „Zwar gelang es ihr, bis Band 145 durchzuhalten, danach war Schluss. Zehn neue Romane erschienen innerhalb der TERRA-Taschenbuch-Reihe.”
Diese letzte Aussage habe ich schon mehrfach gelesen – und verstehe sie nicht. Innerhalb der TERRA-Taschenbuch-Reihe sind die ersten 12 Bände erschienen, danach von Band 13 bis 35 als eigenständige Taschenbuchreihe.
Könntet Ihr mich bitte aufklären, was mit der Aussage über die „zehn neuen Romane” gemeint ist.
Danke für Eure Mühen bei der Beantwortung meiner Anfrage bereits im Voraus!
Gruß
Rolf Brixius
Hallo Rolf
Diese Aussage bitte streichen, obwohl mehrfach recherchiert, bin ich wohl immer der gleichen Falschmeldung aufgesessen.
Erik Schreiber
Hallo zusammen, ich habe die entsprechende Passage im Text gelöscht.