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Band 6

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Tony Tanner

Tony Tanner – Agent der Weißen Väter

Im Wettlauf mit der Zeit – Teil 2

»Ihre Bitte ist sehr ungewöhnlich!«

»Dessen bin ich mir durchaus bewusst.«

Doktor Vlad Serebriakoff betrachtete seinen Gast mit der Ruhe und Intensität, mit der ein Kunstkenner einen gerade ersteigerten Gegenstand betrachten mochte.

»Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Vorgehen weder den Gepflogenheiten entspricht, noch mir zum Vorteil gereichen wird, sollte es zu einer Gerichtsverhandlung gegen mich Weiterlesen

Tony Tanner – Agent der Weißen Väter

Im Wettlauf mit der Zeit – Teil 1

Tony Tanners Tagebuch

Es gibt nichts Erhebenderes, als wenn du in dein Büro zurückkehrst und feststellst, dass keiner deine Abwesenheit irgendwie bemerkt zu haben scheint. Absolut motivierend. Inzwischen muss ich mir fast irgendwas abbrechen, um auch nur ein freundliches Lächeln von irgendeiner mittelalterlichen Sekretärin abzustauben. Muss wohl an meinem Alter liegen.

Oder ich bin noch nicht ganz im Alter für die Mädels mit den Vaterkomplexen und schon zu Weiterlesen

Tony Tanner – Agent der Weißen Väter

Das Netz der Eisernen Seite – Teil 5

Mit spitzen Fingern klaubte Lucille Chaudieu die Glassplitter aus dem pappigen Haferbrei. Eine Spitze bohrte sich in ihre Fingerkuppe. Sie schrie auf und saugte an der Wunde. Ihr Mund füllte sich mit dem Eisengeschmack von Blut. Als sie ihn fütterte – füttern war ein allzu wohlklingender Ausdruck für das langwierige Hineinschieben von Nahrung in einen Schlund, dessen Schluckreflex in den letzten Tagen merklich nachgelassen hatte – war der ansonsten leblose Körper Tony Tanners von Krämpfen zusammengerissen worden, und ein Schrei hatte sich aus der stummen Kehle gelöst.

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Tony Tanner – Agent der Weißen Väter

Das Netz der Eisernen Seite – Teil 4

Die Hoffnung wurde mit jedem Tag geringer, und mit jedem neuen Tag, an dem sie sich in diesen völlig leeren Augen gespiegelt sah, wuchs eine andere Hoffnung. Dass es bald vorbei sein möge. Es waren nicht die Anstrengungen der Pflege, die Lucille Chaudieu zermürbten, nicht die tausend Löffel Brei, die sie in Tony Tanners sabbernden Mund stopfte, und nicht die Peinlichkeiten der Hygiene bei einem Männerkörper, der ohne Geist und Bewusstsein war, aber auf der körperlichen Ebene bestens funktionierte.

Es war vielmehr, auch wenn sie sich selbst diese Gewissheit nie eingestand, die Schuldgefühle, dass sie wieder einmal versagte. Dass sie nicht die Fähigkeiten hatte, einem Weiterlesen