Das Geheimnis zweier Ozeane 09
Die riesige Schildkröte hatte komische, schwarze Glotzaugen, die wie große Glasperlen aussahen. Erschrocken bewegte sie ihren Kopf auf dem langen Hals hin und her; sie tauchte zum Meeresboden, schoss wieder empor und versuchte, mit ihren Flossenfüßen verzweifelt rudernd, zu entkommen.
Pawlik jagte hinter ihr her, griff nach ihr, überholte sie und schien dann auf ihrem buckligen, harten Rücken, der aus ovalen dunklen Hornplatten bestand, zu reiten.
Blaugestreifte Lotsenfische, bunte Lippfische und Seepapageien flohen nach allen Seiten; plumpe Stachelgroppen stiegen auf und ließen sich wieder auf den Meeresboden fallen; blitzschnell durcheilten prächtige goldflimmernde Doraden das Wasser. Einige große blassbraune Seeaale suchten das Weite. Ein erschreckter Igelfisch arbeitete sich unbeholfen zur Oberfläche empor. Hier schnappte er Weiterlesen
Das Geheimnis zweier Ozeane 08
Pawlik trat in den menschenleeren, von weichem Licht erfüllten Gang; ihn umfing eine wohltuende Stille. Die polierten Wände des Ganges schimmerten in mattem Glanz, an den Türen hingen weiße Täfelchen mit blauen Aufschriften.
Pawlik war bereits an einigen Täfelchen vorbeigegangen, als er das Klicken eines Türschlosses hörte und in der Tiefe des Ganges eine sich eilig entfernende Gestalt erblickte.
Skworeschnja, dachte der Junge und beschleunigte seine Schritte, um den Freund einzuholen; ihm fiel aber gleich darauf ein, dass Skworeschnjas Kajüte sich hinter der Gangbiegung befand und dass es daher jemand anders sein müsste.
Unmittelbar darauf hörte Pawlik, wie jemand hinter der Gangbiegung in ein Luk hinabstieg; er schaute auf das Täfelchen an der Tür, aus welcher der andere gekommen war. »Fjodor Michailowitsch Gorelow, Maschinen- Weiterlesen
Das Geheimnis zweier Ozeane 07
Durch solche lebhaften Unterhaltungen mit Marat und durch gemäßigtere Gespräche mit anderen Besatzungsmitgliedern erfuhr Pawlik in großen Zügen alle Besonderheiten dieses ungewöhnlichen Unterwasserschiffes.
Das U-Boot Pionier konnte in jede Tiefe tauchen, ohne vom ungeheuren Wasserdruck platt gedrückt zu werden. Sein Aktionsradius war unbeschränkt; es brauchte auch auf langen Fahrten keinen Hafen oder Stützpunkt anzulaufen. Sein einziger Stützpunkt war das Weltmeer mit all seinen unerschöpflichen Vorräten an Energie und Nahrung.
Der Schiffsrumpf der Pionier bestand aus einer neuen Legierung, die erst vor Kurzem von sowjetischen Metallurgen erfunden wurde. Bekanntlich haben Legierungen aus verschiedenen Metallen oft ganz neue, unerwartete Eigenschaften. Beispielsweise ist Aluminium ein sehr leichtes und weiches Metall. Wird es Weiterlesen
Das Geheimnis zweier Ozeane 06
Der besorgte Zoologe hatte Pawliks Kopf, der bei dem Zusammenstoß mit dem Schwertfisch am meisten abbekommen hatte, so gründlich verbunden, dass nur noch Nase, Mund, Augen und ein Ohr frei waren.
»Fertig!« Lordkipanidse knüpfte den letzten Knoten über dem Scheitel des Patienten und strich sich über seinen Bart. »Eigentlich müsste man dich für wenigstens zwei Tage ins Bett packen. Da hättest du es sehr schön, Jungchen. Aber du hältst es ja darin doch nicht so lange aus!« fügte er bekümmert hinzu.
Der Lazarettraum des U-Bootes war in angenehmes mattes Licht getaucht; drei blütenweiß überzogene Betten standen an den Wänden. Nach seiner Rettung vom Eisberg hatte Pawlik hier schon einmal mehrere Tage gelegen. Erst heute, nach zwei- tägigem Training, hatte er seinen ersten kleinen Unterwasser- Weiterlesen
Das Geheimnis zweier Ozeane 05
Das U-Boot gehörte zur Kriegsmarine. Die Feinde der Sowjetunion hatten wiederholt versucht, in den Besitz der Konstruktionszeichnungen dieses geheimnisvollen Schiffes zu gelangen. In der Nähe der Werft, auf der es gebaut wurde, trieben sich Tag und Nacht Spione herum; zwei leitende Mitarbeiter der Werft, in deren Wohnungen man wichtige Unterlagen vermutete, fielen einem Mordanschlag zum Opfer. Einige Spione wurden verhaftet und bestraft. Aber das wirkte keineswegs abschreckend; je näher der Zeitpunkt der Fertigstellung heranrückte, desto hartnäckiger versuchten die Beauftragten des Feindes, ihr Ziel zu erreichen.
Jedoch blieb alles vergeblich. Der Bau des U-Bootes wurde unter der Leitung seines Konstrukteurs Michail Krepin erfolgreich beendet. Der Stapellauf, die Bewaffnung mit neuen, ganz ungewöhnlichen Angriffs- und Abwehrwaffen, die Probefahrten in der Ostsee und das Auslaufen des U-Bootes zu Weiterlesen