Tony Tanner – Agent der Weißen Väter – 8.25
Das Komplott der Eisernen – Teil 25
Tony Tanner konnte nichts tun, als Sier völlig entgeistert anzustarren. Der stechende Schmerz in seinen Schulterblättern schwand, dafür wallte in seinem Kopf ein dumpfer Brodem, durch den sich kein Verstehen hindurchzwängen konnte.
»Aber warum … was soll das …?«, stammelte Tony hilflos. Sein Blick fiel auf den Boden, wo er einen Gegenstand sah. Mit einiger Mühe – nicht weil er ihn schlecht sehen konnte, sondern weil sich sein Geist schlicht weigerte, die Tatsachen zu akzeptieren – erkannte er diesen Gegenstand als ein Schwert. Als ein Schwert vom Claymore-Typ vielmehr.
Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.20
Tony tauchte gequält aus seinem Schlaf auf.
Das Bild Maddalenas kam ihm in den Sinn und wurde von der Erinnerung an das Notizbuch verdrängt. Dann stellte er sich Benevoglio vor, der mit seinen dürren Fingern einen Zettel beschrieb, in der Hoffnung, dass Tony ihn verstehen möge …
Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen, aber das schien ebenso vergeblich, wie der Versuch, Schulkindern kurz vor Ferienbeginn das Herumzappeln abzugewöhnen. Und Tony konnte wie ein resignierter Lehrer nur abwarten, bis sie sich von alleine erschöpft hatten.
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Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.19
Heute haben die Beerdigungen stattgefunden, trompetete der Geruch wie ein missklingender Fanfarenstoß.
Tony erinnerte sich an den Tag, an dem der Überfall stattgefunden hatte. Und an den Moment, an dem er glaubte, nun sei die Gefahr gebannt, alles sei vorbei und überstanden. Dann war ihm etwas eingefallen.
»Ich muss nach Benevoglio schauen«, hatte er gerufen und Tony machte sich, so weit es ihm die schmerzenden Glieder erlaubten, auf den Weg in die Bibliothek. Unterwegs begegneten Weiterlesen
Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.18
Der Conte di Saloviva erwartete geduldig den Schmerz. Im Grunde war die körperliche Folter nichts gegen die seelischen Qualen, die ihm die letzten Stunden bereitet hatten. Ein Blick in den Abgrund des Verrates, die Erkenntnis, dass er selbst hilfloser Zeuge bei der Geburt des Bösen sein musste, hatten den Conte auf eine Art belastet, die die meisten anderen Männer zerbrochen hätte.
Der Conte hingegen vermochte es immer wieder, sich in ein kleines Reservat in seinem Inneren zu retten, von dem er sich inzwischen selbst wunderte, dass es noch existierte und ihm sogar neue Kraft geben konnte. Er hob die Augen und begegnete dem klebrig-lauernden Weiterlesen
Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.17
Der hagere Mann stellte sich vor die Kiste mit den Gerätschaften. Geradezu genießerisch betrachtete er die Auswahl. Seine Finger waren an den Spitzen zusammengelegt, trennten sich wieder, bewegten sich, als müssten sie Tropfen abschütteln. Es war die Pantomime eines Kenners, der sich vor einem gut bestückten Büfett noch nicht so ganz zu entscheiden weiß.
Vor dem Hintergrund flackernder Kerzen und schwarzer Tücher, die die Wände deckten, war diese Szene in ihrer heiteren Verspieltheit geradezu teuflisch.
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