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U-Boot

Das Geheimnis zweier Ozeane 14

Zweiter Teil
Erstes Kapitel
Tiefsee-Exkursionen

Betrachtet man eine Reliefkarte des Atlantischen Ozeans mit der flachen, hellblauen Strandregion entlang den Küsten der drei Kontinente, dem breiten blauen Flachseebereich bis achthundert Meter Tiefe und den dunkelblauen Fleck der Tiefsee, dann fällt einem sofort das lange blaue Band der mittleren Tiefen auf. Dieses Band verläuft ungefähr durch die Mitte des Ozeans, fast parallel zu den Küsten Nord- und Südamerikas; es zieht sich von den nördlichen Grenzen des Atlantik, von Island, bis zu seinen südlichen Gewässern, die sich mit dem Antarktischen Ozean vereinigen, hin. Am Äquator ragt in dieses Band der dunkelblaue, längliche Fleck einer der größten Tiefen des Atlantik hinein. Dort liegt die berühmte Romanch-Tiefe. Das blaue Band zeigt den Verlauf einer riesigen unterseeischen Schwelle, des sogenannten Mittelatlantischen Rückens. Er steigt zwei- bis dreitausend Meter über Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 13

Bomben auf Sargassomeer

Im Steuerraum des U-Bootes saß der wachhabende Offizier, Leutnant Krawzow, vor dem Steuerpult und schaute nachdenklich auf den Bildschirm. In der blauen Dämmerung tauchten die dunklen Umrisse von Fischen, Kopffüßern und Mollusken der verschiedenartigsten Formen und Größen auf.

Das U-Boot war in voller Fahrt, fünfundfünfzig Meilen in der Stunde – das war die mittlere Geschwindigkeit eines Kreuzers, bei der weder das Material der Explosionsdüsen zu sehr beansprucht wurde noch die Notwendigkeit bestand, den Schiffsrumpf zu erhitzen und ihn mit einem Dampfmantel zu umgeben. Ab und zu blickte der Leutnant auf die kleinen grünen Lämpchen, die auf dem Steuerpult und an der Rundwand des Raumes brannten. Sie zeigten an, dass alle Maschinen und Vorrichtungen des Unterwasserschiffes präzise und zuverlässig arbeiteten.

Krawzow streckte die Hand aus und drückte auf einen Knopf des Funksprechers. Sofort leuchtete neben dem Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 12

Auf dem Rücken des Pottwals

Pawlik öffnete die Augen, aber es war genauso finster um ihn wie mit geschlossenen Lidern. Der Druck, der auf Pawlik lastete, wurde etwas schwächer, und er hob mit Mühe den Kopf. Ihm schien, als schlage ein schwerer schwarzer Vorhang lautlos gegen die Vorderseite des Taucherhelms; sein Kopf pendelte hin und her, und manchmal schlug er schmerzhaft gegen die innere Wandung des Helmes.

Das flutende Wasser drückte gegen seine Brust und seinen Kopf, warf die frei hängenden Beine zurück und riss ihn fast in die Finsternis hinab. Unter Pawlik erbebte gleichmäßig eine ungeheure schlüpfrige Masse, an deren Seite er auf unerklärliche Weise wie angeklebt festhing.

Plötzlich wurde ihm klar: Er saß auf dem Pottwal … er jagte auf dem gereizten Riesen dahin, der ihn mit einer einzigen Bewegung seiner mächtigen Schwanzflosse zu Brei schlagen konnte, ohne den Taucheranzug zu Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 11

Die Verfolgung

Marat öffnete die Augen und starrte teilnahmslos zur Decke. Plötzlich richtete er sich mit einem Ruck auf und setzte sich auf den Kojenrand. »Er hat Pawlik fortgeschleppt!«, schrie er verzweifelt. »Er hat ihn fortgeschleppt! Kapitän, retten Sie Pawlik! Aber schnell … schnell!«

Marat sprang, nur mit einem Hemd bekleidet, vom Kojenrand auf und stürzte zur Tür. Weder der Kapitän noch der Zoologe und der Kommissar konnten ihn zurückhalten. Aber in der Tür prallte er mit Gorelow zusammen, der ihn mit seinen langen, kräftigen Armen festhielt.

»Was sagst du da, Marat? Wer hat ihn fortgeschleppt? Woher weißt du das?«, fragten der Kapitän und der Zoologe erregt, den Kranken zum Bett führend.
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Das Geheimnis zweier Ozeane 10

Die spanische Karavelle

Der eigenartige Ton des Summers – das Meldezeichen des drahtlosen Telefons – hinderte den Zoologen daran, sein Vorhaben auszuführen. Kaum hatten er und Pawlik ihre Funkgeräte auf die gesuchte Welle eingestellt, als sie Marats aufgeregte Stimme hörten.

»Arsen Dawidowitsch, Genosse Lord! Melden Sie sich doch!«

»Ja, hier spricht Lordkipanidse! Was ist denn los?«

»Kommen Sie schnell hierher, Genosse Lord! Eine außergewöhnliche Sache. Welch interessanter und seltener Fund. Beeilen Sie sich!«

»Was hast du denn?«, fragte der Zoologe. »Was ist passiert? Wo bist du jetzt?«
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