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Es ist logisch: Leonard Nimoy ist Mr. Spock.

Vor einem Jahr sahen wir Leonard Nimoy zum letzten Mal in seiner Rolle als Mr. Spock, nun hat er seinen endgültigen Abschied von der Schauspielerei verkündet.
Nie wieder Spock? Das ist zwar logisch, denn der Schauspieler ist unterdessen 79 Jahre alt, doch faszinierend ist es nicht. Nimoy war derjenige, der aufgrund seiner Andersartigkeit als Mr. Spock »Raumschiff Enterprise« und »Star Trek« zu dem machte, was es heute ist. Genau wie die Serie und die Filme ist Spock einfach nur Kult.
Doch wer verbirgt sich hinter der Figur, wer ist der Mensch Leonard Nimoy?
Das zu beantworten ist schwierig, denn Leonard Nimoy hat über sich als Mensch nicht viel preisgegeben. Die Figur Spock war für die Fans wahrscheinlich immer wichtiger.

Leonard Nimoy wurde am 26. März 1931 als Sohn orthodoxer, jiddisch sprechender Einwanderer aus der Ukraine in Boston, Massachusetts geboren. Sein Vater Max Nimoy war Frisör und übernahm in den 60er Jahren die Spock-Frisur in sein Angebot.
Anders als bei Vulkaniern dauerte Nimoys Kindheit natürlich genauso lange wie bei den Menschen üblich, doch er war schon als Kinderdarsteller tätig und im Jahr 1951 begann seine Schauspielkarriere. Er spielte in diesem Jahr seine erste kleine Rolle in dem Film »Queen for a Day«, danach folgten weitere Rollen in Filmen und am Theater. Er erlernte seinen Beruf von der Pike auf und studierte am Boston College Schauspielerei.
Bis 1966 spielte Leonard Nimoy in verschiedenen Filmen, bis ihm mit seiner Rolle als Mr. Spock in »Raumschiff Enterprise« der große Durchbruch gelang. Ab dieser Rolle war Leonard Nimoy nie wieder ohne Arbeit. Und er weiß, was das bedeutet. Bis zu seinem 35. Lebensjahr musste er Nebenjobs annehmen, um sich und seine Familie über Wasser zu halten. Er kellnerte, fuhr Taxi, verkaufte Lebensversicherungen und Staubsauger. Damit war mit der »Geburt« von Mr. Spock Schluss.
Von 1966 bis 1969 war der spitzohrige Vulkanier 79-mal in der Serie zu sehen, danach folgten die Star Trek-Filme, in denen er nicht nur vor, sondern für »Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock« erstmalig auch hinter der Kamera als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent agierte. Für seine Rolle als Mr. Spock erfand Leonard Nimoy übrigens den Vulkanier-Gruß und den Vulkanier-Griff.

Mr. Spock beherrschte den Schauspieler Leonard Nimoy. Alle anderen Aktivitäten Nimoys standen immer etwas im Schatten des Vulkaniers, obwohl sie für das Leben des Schauspielers und Menschen Leonard Nimoy genauso wichtig waren. Nimoy spielte nach Raumschiff Enterprice in anderen Serien (z.B. »Kobra, übernehmen Sie« oder »Columbo«) und in weiteren Filmen (z.B. »The Lost World«).
Aber auch als Regisseur betätigte er sich nach Star Trek und erzielte seinen größten Erfolg 1987 mit dem Film »Noch drei Männer, noch ein Baby«. Dieser Film wurde der erfolgreichste Film des Jahres 1987.

Neben der Schauspielerei spielte aber auch Musik immer eine wichtige Rolle in Leonard Nimoys Leben. Im Jahr 1967 veröffentlichte er seine erste LP »Leonard Nimoy Presents Mr. Spock’s Music from outer Space«, welcher noch weitere folgten. Interessanterweise nannte er das 2. Album »The Two Sides of Leonard Nimoy«. Eine Voraussicht auf die Titel seiner Bücher? Sicherlich nicht, dennoch bezeichnend, dass er 1977 ein Buch mit dem Titel »I Am Not Spock« und 18 Jahre später eins mit dem Titel »I Am Spock« veröffentlichte. Dass der erste Titel ein Fehler war, musste Nimoy schnell erkennen, denn aus dem Titel schlossen die Fans, dass Leonard Nimoy seine Rolle hassen würde. Doch viele Jahre später erkannte der Schauspieler, dass seine Rolle und er selbst verschmolzen waren. Nimoy ist Spock, Spock ist Nimoy. Und beide sind froh, dass sie einander gehabt haben und haben.

In den letzten Jahren widmete sich Leonard Nimoy verstärkt der Fotografie. Auf der Homepage www.leonardnimoyphotography.com kann sich der geneigte Leser ein Bild von der Arbeit des Fotografen Nimoy machen.

Was gibt es sonst über Leonard Nimoy zu sagen? Sein Leben lief nicht immer glatt, auch er hatte Höhen und Tiefen zu überwinden. Während seiner ersten Ehe mit Sandra Zober, mit der er zwei Kinder hat, bekam Nimoy ernsthafte Alkoholprobleme. Doch er schaffte es, diese mit Hilfe in den Griff zu bekommen. Sein letzter Drink liegt weit über 20 Jahre zurück.
Im Jahr 1987 ließen sich Leonard und Sandra scheiden, Nimoy heiratete ein Jahr später die Schauspielerin Susan Bay. Schon 1961 lernten sich die beiden kennen, verloren sich dann aber aus den Augen, bis es 1988 zum Happy End kam. Und bis heute ist Leonard Nimoy glücklich über jeden Tag, den er mit Susan verbringen kann.

Quellen:

  • www.cinema.de
  • www.wikipedia.de (dort gibt es eine Auflistung über das Schaffen des Schauspielers)
  • www.bild.de (Interview mit Leonard Nimoy geführt von Stephanie Grix)
  • Leonard Nimoy, Ich bin Spock, Heyne Verlag 1996

Bilder:

Copyright © 2010 by Anke Brandt

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