Interview mit Autoren des Zamorra-Teams
Geisterspiegel: Was würdest du in einem PZ-Roman niemals schreiben?
Manfred H. Rückert: Ausgeprägte Folterszenen.
Susanne Picard: Nicoles wirkliche Haarfarbe.
Simon Borner: »In Ordnung, das war ‘s.«
Zamorra öffnete blinzelnd die Augen. »W … Was?«, krächzte er benommen. Das grelle Licht blendete fürchterlich. Und die Luft – sie roch plötzlich so seltsam! Das war doch nicht mehr das Château!
Ein stämmiger Mann schob sich in das noch verschwommene Bild, das Zamorras Augen ihm lieferten. »Haben Sie mich gehört? Ihr VR-Abenteuer ist vorbei. Steigen Sie aus, oder zahlen Sie für eine zweite Runde.«
VR-Abenteuer? Wovon redete der Kerl? Und was für ein Ort war das hier? Zamorra sah Wände aus bunter Zeltplane, diverses elektrisches Gerät … Sein Kopf schmerzte höllisch. »W … Wo bin ich?«
Der Stämmige seufzte und rieb sich frustriert den Nasenrücken. »Oh, Mann. Nicht noch einer.« Dann wandte er sich um und sah zum Eingang des Zeltes. »Gaby?«, rief er. »Gaby, komm mal schnell. Hier hat wieder einer die Fahrt im Fremdleben-Simulator nicht überstanden!«
Fremdwas? Zamorra wollte sich von der Pritsche erheben, auf der er seltsamerweise lag, aber die vielen Schläuche und Kanülen, die, wie er entsetzt registrierte, in seinen Körper führten, verhinderten dies! Vom Eingang des Zeltes wehte fröhliche Jahrmarktmusik herein, als wolle sie einen bizarren Kontrapunkt zur grauenvollen Szenerie setzen.
»Pass auf, Meister«, sagte der Stämmige seufzend. Auf seinem speckigen T-Shirt stand TOTAL RECALL – DIE TOUR, was immer das auch bedeuten sollte. »Es war alles nur ein Traum, okay? Was du erlebt zu haben glaubst? Gab’s nie. War ’ne Phantasie, die du bei uns gebucht hast. Zwei Stunden, in denen dir unsere KI ein komplett anderes Leben ins Gehirn spülte. Ein Abenteuerliches, Geiles – aber nicht das Deine. Sorry. Du bist kein Parapsychologe, Mann. So Leute gibt es doch gar nicht. Du heißt auch nicht Zamorra, sondern …«
»Nein!« Erschrocken hob Zamorra die Hand. Nach und nach kamen die Erinnerungen zurück, bestätigten die Worte seines Gegenübers – und er hasste jede einzelne. »Sagen Sie’s nicht, bitte. Ich … Ich … bin …«
Der Stämmige nickte traurig. »Doch, doch. Du heißt Günter-Pascal, Mann. Hey, guck nicht so. Ist doch ‘n super Name …«
Christian Schwarz: Dass Pater Aurelian Zammy und Nicole beim Sex beobachtet, wie Werner das mal tun wollte.
Oliver Fröhlich: Das kann ich leider nicht beantworten, weil ich die Antwort aufschreiben müsste. Das würde ich ja aber niemals tun (siehe Frage).
Andreas Balzer: Ich glaube nicht, dass es da etwas gibt. Ich habe schon die NS-Vergangenheit, CIA-Entführungen nach 9/11 und die permanente Verletzung der Menschenrechte in Tibet durch die chinesische Regierung thematisiert. Solange man das Hauptziel, gute Unterhaltung zu schreiben, nicht aus den Augen verliert, ist da auch im Heftroman vieles möglich. Man muss natürlich trotzdem mit dem nötigen Ernst an die Sache herangehen und sollte ein Thema wie das »Dritte Reich« nicht nur um des Effekts willen aufgreifen. Allzu explizite Beschreibungen in Sachen Sex und Gewalt gehen im Heftroman natürlich nicht, obwohl ich schon sagen muss, dass wir bei Zamorra wirklich sehr frei arbeiten können.
Michael Breuer: Lässig saß der Meister des Übersinnlichen am Schreibtisch und kippelte mit seinem Stuhl. Während er noch aus dem großen Panoramafenster seines Arbeitszimmers sah, kündete ein leises »Pling« vom Eingang einer neuen Email. Während er noch gedankenverloren in der Nase popelte, blickte er in den Posteingang und erspähte eine Nachricht von Pascal Lafitte, der ihn stets über mysteriöse Neuigkeiten auf dem Laufenden hielt. Was er las, schockierte ihn so sehr, dass er das Gleichgewicht verlor und sich den in der Nase befindlichen Zeigefinger bis ins Großhirn rammte. Er verschied, ohne das Ende der Nachricht jemals gelesen zu haben …
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