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Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 57

Die Kuhburg und die Räuberkuhle bei Neu-Ruppin

Auf der Feldmark der Kahlberge bei Neu-Ruppin, berichtet Feldmann, finden sich noch heute die Überreste eines alten Gemäuers, die Kuhburg oder auch wohl die Warte genannt, von welcher man weit in das Land hat hinaus sehen können, und welche im Jahre 1715 zum Bau des (damaligen) Neuen Rathauses abgebrochen wurde. Sie stand an der Landwehr und ist ehedem gegen die Streifereien der Nachbarn bei den einheimischen Kriegen zur Be­schirmung der auf dem Feld weidenden Herden gebraucht worden. Es hat auf ihr in unruhigen Zeiten immer je­mand lauern und die Ankunft der Feinde gleich durch ein Zeichen andeuten müssen.

Auf dem mittleren Feld ist dann die Räuber- oder Wolfsgrube. Dort haben sich früher Räuber (oder Römer, wie ein Erzähler sagte) auf­gehalten. Niemand konnte sie in dem dichten Wald, der damals in der Gegend war, finden. Sie hatten aber ein kleines Mädchen gestohlen, das musste ihnen die Wirtschaft führen und immer nach Alt-Ruppin hineingehen, um dort einzukaufen. Da haben es einmal die Leute in Alt-Ruppin überredet und ihm Erbsen mitgegeben, die sollte es streuen, wenn es nach Hause ging. Das hat es denn auch getan, und so hat man den Schlupfwinkel der Räuber gefunden und sie aufgehoben. Die Stelle ist dann zugeschüttet wor­den, aber noch immer sieht man im Park zu Gentzrode, rechts vom Wege, der von Neu-Ruppin kommt, eine Ver­tiefung, wo die Räuberkuhle, wie man sie gewöhnlich nennt, gewesen sei.

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