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Manitoba – Band 1 Kapitel 8

Kendall Kane
MANITOBA
Band 1
Ein Greenhorn namens Callaway

Kapitel 8

»Parbleu!«, keuchte Jean Marchand und taumelte rückwärts in den Hausflur zurück, kaum dass er den schussbereiten Revolver in der Hand des Mounties entdeckt hatte. »Was soll das, Monsieur Callaway? Wollen Sie mich erschießen, oder was?«

Callaway erstarrte, als er die Worte des Town Mayors vernahm. Sein Blick saugte sich wie der eines Kaninchens, das auf die Schlange starrte, an seinem Deane & Adams fest, indes ihm gleichzeitig bewusst wurde, was er da mit seinem unüberlegten Vorgehen angerichtet hatte.

Heavens, durchzuckte es den Constable, während er vor Scham am liebsten im Erdboden versunken wäre. Frenchy hat recht, du bist kein Mountie, sondern ein kompletter Idiot. Wahrscheinlich werden sie in Manitoba noch in hundert Jahren über dich lachen, wenn Marchand erzählt, wie du im Dunkeln vor seiner Tür gestanden und mit dem Revolver auf ihn gezielt hast, um ihn zu fragen, ob er dir in der Gemeindehalle einen Raum zur Verfügung stellen kann, um Dale in Ruhe zu untersuchen.

»Nein, nein, um Gottes willen, es ist nicht so, wie Sie denken«, stotterte er als Antwort. »Ich dachte, dass etwas passiert ist, nachdem Sie nicht öffneten, obwohl ich mehrmals gegen die Tür geklopft habe.«

Der Town Mayor gab erneut etwas von sich, was Callaway zwar nicht verstand, das aber alles andere als eine Freundlichkeit zu sein schien.

»Was zum Teufel erwarten Sie denn von mir, wenn morgens um fünf jemand wie ein Verrückter gegen meine Tür hämmert? Ist Ihnen eigentlich schon mal in den Sinn gekommen, dass sonntags um diese Uhrzeit rechtschaffene Menschen normalerweise noch zu schlafen pflegen?«

Sonntag? Mein Gott auch das noch, durchzuckte es den Mountie.

Hastig steckte er den Revolver weg und versuchte sich erneut in einer Entschuldigung, die Marchand jedoch mit einer ärgerlichen Handbewegung ziemlich schroff abwürgte.

»Sparen Sie sich Ihre Erklärungen und folgen Sie mir in mein Büro. Dort reden wir weiter. Aber das eine sag ich Ihnen«, blaffte Marchand, bevor er die Tür zu seinem Arbeitszimmer öffnete. »Wenn Sie mir keinen triftigen Grund liefern können, warum Sie mich an einem Sonntag um diese Zeit wecken, oder womöglich noch meine Frau mit ihrem Geklopfe aus dem Bett geholt haben, dann Gnade Ihnen Gott!«

Callaway sagte nichts dazu, er war im Moment nur froh, dass Marchand wegen den schlechten Lichtverhältnissen nicht sehen konnte, dass er vor lauter Scham inzwischen feuerrot angelaufen war. Er hatte deswegen auch nicht das Geringste dagegen einzuwenden, dass der Town Mayor trotz der in seinem Büro vorherrschenden Dunkelheit nur die kleine Petroleumlampe auf seinem Schreibtisch entzündete und nicht den großen Leuchter, der an der Decke hing.

»So«, sagte Marchand, nachdem das fahle Licht der kleinen Lampe den Raum nur notdürftig erhellte, und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. »Jetzt raus mit der Sprache. Was ist so dringend, dass Sie mich um diese Uhrzeit aus dem Schlaf reißen?«

Der Mountie atmete erleichtert aus, als Marchand das Thema wechselte. Jetzt konnte er sich endlich profilieren, anstatt wie ein dummer Junge dazustehen und dem Town Mayor versuchen zu erklären, warum er an einem Sonntag, an dem jeder anständige Bürger von Haskett in die Kirche ging, noch vor Sonnenaufgang mit einem schussbereiten Revolver vor seiner Haustür stand.

»Es gibt neue Erkenntnisse zum Mordfall Wheelmann, anscheinend war er nicht das erste Opfer des Mörders.«

Callaway konnte sehen, wie der Town Mayor zusammenzuckte.

»Was soll das heißen?«

»In den letzten Monaten sind noch zwei andere Männer auf dem Overlandtrail verschwunden, vermögende Männer, genauso wie Wheelmann. Einen davon haben wir durch Zufall in einem zugefrorenen Tümpel entdeckt. Sein Name ist Edward Dale.«

»Hmm«, machte Marchand. »Den Namen habe ich doch schon irgendwo mal gehört. Aber egal jetzt, wer ist der zweite?«

»Sam Neill, von ihm haben wir allerdings nur die verbrannten Ärmel seiner Jacke gefunden.«

»Verbrannte Ärmel?«, erwiderte Marchand und überlegte kurz, bevor er weiterredete. »Ich bitte Sie Constable, Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, dass Sie anhand dieser Ärmel den Besitzer benennen können.«

»Oh doch«, behauptete Callaway voller Stolz. »Bei dieser Jacke handelt es sich nämlich um eine sündhaft teure Mackinaw-Jacke mit Lederaufsätzen. Sie war wahrscheinlich so teuer, dass sogar Neill, der gewiss genug Geld auf der Seite hat, veranlasste, dass man seine Initialen, also S N in den Ärmel einbrannte, damit er sie jederzeit wieder als sein Eigentum identifizieren konnte. Zwar hat derjenige, der sie ihm gestohlen hat, die Ärmel in Höhe der Ellbogen abgetrennt und versucht, sie zu verbrennen, damit man den Rest der Jacke nicht mehr zuordnen kann, aber er hat einen Fehler gemacht. Er hat das Feuer klein gehalten, um in der Wildnis keine Aufmerksamkeit zu erregen, aber dadurch war es nicht heiß genug, um den Stoff gänzlich zu verbrennen, bevor wir ihn entdeckten.«

»Interessant«, sagte Marchand. »Das ist sogar mehr als interessant.«

Dabei richtete er sich unvermittelt in seinem Schreibtischstuhl auf, starrte den Mountie an und begann plötzlich wie ein kleiner Junge zu grinsen, der bereits zehn Tage vor Weihnachten gesehen hatte, was ihm seine Eltern an Heiligabend schenken wollten.

»Wissen Sie was, Constable?«, sagte er schließlich. »Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich glaube, durch meine Hilfe könnte es Ihnen gelingen, diesen Fall zu lösen. Ich kenne nämlich den Mann, ich habe gesehen, wie er sich mit einem anderen darum gestritten hat, um ihm die Jacke zum Schluss dann schließlich doch zu überlassen.«

Callaway zuckte zusammen und schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft.

»Wissen Sie auch, wer die beiden Kerle waren?«, flüsterte er schließlich tonlos.

»Natürlich«, antwortete Marchand in einem Tonfall, als wäre es das Selbstverständlichste auf dieser Welt, dass er wusste, wer dieser Mann war. »Im Übrigen kennen Sie den mit der Jacke auch, er ist einer von William Palmers Leibwächtern. Sein Name ist George O’Brien, so ein kleiner, stämmiger Kerl mit verschlagenem Gesicht und hinterlistig funkelnden Augen. Ich habe ihn deshalb noch in Erinnerung, weil mir beim Durchblättern der ganzen Akten und Steckbriefe, die sich vor meinem Amtsantritt hier angesammelt haben, zufällig ein Steckbrief von ihm aufgefallen ist. Der Kerl ist ein ehemaliger Zuchthäusler, der bereits kurz nach seiner Entlassung in Ontario wieder auffällig wurde. Allerdings liegt hier in Manitoba noch nichts gegen ihn vor.«

Callaway nickte, natürlich kannte er den Kerl und das nur zu gut. Er hatte bei dem Vorfall mit Palmer zwar nur danebengestanden, aber er war ihm trotzdem deutlich in Erinnerung geblieben. Dieser zynische Gesichtsausdruck und die hinterhältigen Augen, in denen pure Mordlust funkelte, würde er so schnell nicht mehr vergessen.

»Was ist mit dem anderen, dem Mann, dem O’Brien die Jacke gegeben hat. Kennen Sie den auch?«

»Nein«, sagte Marchand. »Dem Aussehen nach scheint er aber einer von den Büffeljägern zu sein. Ich habe ihn jedenfalls hier in der Stadt noch nie gesehen. Aber reiten Sie doch mal in das Wintercamp der Jäger, vielleicht lebt er ja da. Jedenfalls ist er leicht zu erkennen, er hat nämlich die größte Nase, die ich je bei einem Mann gesehen habe.«

»Big Nose Pierre!«, stieß Callaway aus. »Das konnte nur er sein. Ein Säufer, der ständig pleite ist, ein brutaler Zuchthäusler, der kurz nach seiner Entlassung bereits wieder auffällig geworden ist und drei vermögende Reisende, die innerhalb kürzester Zeit ermordet wurden. Der Kreis schließt sich allmählich.«

Er wusste nun, was zu tun war. Rasch wechselte er mit dem Town Mayor noch ein paar belanglose Sätze und verabschiedete sich dann, kaum dass er den Schlüssel zum Gemeindehaus erhalten hatte, so schnell es die Höflichkeit erlaubte.

 

*

 

»Ha!«, platzte es aus Callaway heraus, während er die Pinzette in seiner Rechten triumphierend zur Decke in Richtung des fünfarmigen Petroleumleuchters hielt, der den kleinen Raum fast taghell erleuchtete. »Ich habe es gewusst!«

»Was hast du gewusst?«, fragte Frenchy neugierig und ließ dann mit einem leisen Seufzer die eckige Sturmlampe sinken, die er seit einer gefühlten Ewigkeit hochgehalten hatte, damit der Mountie zusätzliches Licht hatte, um Dale die Kugel aus dem Rücken zu schneiden.

»Die Kugel, die Dale tötete, wurde aus derselben Waffe abgefeuert, mit der man auch Wheelmann erschossen hat. Es war eindeutig eine Spencer, und zwar eine Repeating Rifle. Nur bei diesem Modell werden Randfeuerpatronen vom Kaliber .52 benutzt und diese Kugeln, die ich da aus Dale und Wheelmann herausgeschnitten habe, sind eindeutig von diesem Kaliber.«

»Alles schön und gut«, sagte der Scout zweifelnd. »Aber damit wissen wir immer noch nicht, wer der Mörder ist. Ich habe zwar gesagt, dass fast alle Männer hier im County Winchestergewehre benutzen, aber ich schätze, dass in ganz Manitoba trotzdem zusammengenommen fast immer noch ungefähr einhundert Spencer im Umlauf sind. Wie sollen wir den Mörder da jemals überführen?«

»Ich denke nicht, dass wir alle einhundert Besitzer einer Spencer überprüfen müssen, denn die Spencer, die wir suchen, ist ein besonderes Modell«, erwiderte Callaway mit einem wissenden Grinsen.«

»Und wieso?«, platzte es aus Frenchy voller Neugierde heraus.

Callaway nahm seinen rechten Arm, mit dem er bis jetzt die Pinzette hochgehalten hatte, wieder herunter und ließ die Kugel in die flache Hand seiner Linken fallen. Einen Moment lang betrachtete er das Geschoss noch einmal eingehend und übergab es dann dem Scout.

»Der Lauf einer handelsüblichen Spencer hat normalerweise drei Züge. Ältere Modelle aus Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges und davor aber sechs Züge, wie sie auch die Kugeln aufweisen, die ich aus den Toten herausgeschnitten habe, da sie zum Glück nicht deformiert waren. Das heißt, wir suchen jemanden, der eine Spencer besitzt, die mindestens zehn Jahre alt ist, wenn nicht noch älter. Deswegen würde ich vorschlagen, dass wir jetzt einem gewissen George O’Brien einen Besuch abstatten. Der Kerl ist ein verurteilter Gewaltverbrecher, er war im Besitz von Dales Mackinaw-Jacke und hat sich deswegen mit Big Nose gestritten, der ebenfalls ermordet wurde. Wenn O’Brien im Besitz einer solchen Waffe ist, wird er uns einiges zu erklären haben, und wer weiß, vielleicht finden wir ja auch noch andere Dinge aus dem Besitz von Neill und Wheelmann bei ihm. Die Jacke von Dale jedenfalls hat er ja auch getragen und das kann sogar der Town Mayor bezeugen.«

»O’Brien ist ein Angestellter von Palmer und der wiederum ist alles andere als gut auf uns zu sprechen. Sollten wir nicht Marchand um Hilfe bitten? Wir sind nur zu zweit und Palmer hat, soviel ich weiß, mindestens ein Dutzend Männer in seinem Lager beschäftigt.«

»Wo ist das Problem dabei? Was ein richtiger Mountie ist, der kommt erst bei einhundert Gegnern ins Schwitzen.«

Frenchy sagte nichts. Aber als er die Entschlossenheit im Blick des Constables sah, wusste er, dass dessen Worte kein Spaß, sondern voller Ernst waren.

Halleluja, dachte Frenchy noch. Das kann ja lustig werden.

Dann lockerte er den Colt im Holster und beeilte sich, Callaway zu folgen, der bereits mit Riesenschritten in Richtung der Gebäude von William Palmers Haskett Fur Company stürmte.

Als er ihn schließlich eingeholt hatte, stand der Mountie bereits vor dem Bürogebäude der Pelzhandelsgesellschaft und hämmerte mit dem Kolben seines Deane & Adams gegen das Holz der Eingangstür.

Es dauerte nicht lange, bis im Haus Licht aufflammte und die Tür aufgerissen wurde. Frenchy zögerte gleichfalls nicht lange und griff zur Waffe, kaum dass er die Gestalt erkannt hatte, die da ungestüm über die Türschwelle trat. Er konnte den Verdruss, der im selben Moment in der Luft lag, deutlich riechen.

William Palmer wirkte zwar schlaftrunken und ob der Störung ungehalten, aber die abgesägte Schrotflinte, die er in den Händen hielt, war dann doch noch einmal eine andere Hausnummer. Die Doppelflinte mit Kipplaufverschluss war eines jener Modelle, mit dem man auf diese Entfernung einen Mann regelrecht in Stücke schießen konnte. Der Scout reagierte sofort, denn Palmer sah nicht so aus, als führte er die Waffe nur zum Spaß mit sich. Im selben Moment, in dem er das verräterische Zucken in der Schulter des Geschäftsführers der Pelzhandelsgesellschaft bemerkte, richtete er die Mündung seines 45ers auch auf seinen Kopf.

»Was zum Teufel soll …«, schnauzte Palmer, verstummte aber sofort, als Frenchy mit einem lauten Knacken den Abzug seines Sechsschüssers spannte.

»Waffe weg oder Constable Callaway buchtet Sie im Gemeindehaus in der Arrestzelle ein, bis Sie schwarz werden.«

»Sind Sie verrückt geworden? Wissen Sie, wen Sie hier vor sich haben?«

»Ja und Sie wissen hoffentlich auch, wer Constable Callaway ist. Ihre letzte Begegnung hat ja, wie zu sehen ist, immer noch einen tiefen Eindruck bei Ihnen hinterlassen.«

Palmer zuckte zusammen und fuhr sich instinktiv mit der Linken über das Kinn, während er mit der anderen Hand die Schrotflinte weiterhin umklammert hielt. Die Stelle, wo der ihn der Mountie mit der Faust getroffen hatte, war trotz des trüben Morgenlichts deutlich zu sehen. Der Unterkiefer war dort deutlich geschwollen und schimmerte inzwischen in allen Farben.

»Sagen Sie, was Sie wollen, und dann fahren Sie meinetwegen zur Hölle!«

»Wir suchen einen Ihrer Leute, der Mann heißt O’Brien.«

»George? Was wollen Sie von ihm?«

»Wissen Sie, ob er vor Kurzem eine Mackinaw-Jacke mit Ledereinsätzen trug?«, erwiderte Callaway, ohne auf die Frage einzugehen.

»Ja«, entgegnete Palmer nach kurzem Überlegen.

»Okay und was für ein Gewehr besitzt O’Brien?«

»Eine Spencer Rifle, ist allerdings ein ziemlich altes Modell, hat mindestens schon zehn Jahre auf dem Buckel, wenn nicht mehr. Aber warum fragen Sie mich das alles?«

»Weil wir vermuten, dass er der Mörder von Wheelmann, Dale und Neill ist. Wissen Sie, ob der die Männer kannte?«

Palmer sagte nichts, aber sein Gesicht wurde zusehends blasser.

»Dieses Schwein!«, keuchte er schließlich. »Jetzt weiß ich auch, warum er in letzter Zeit immer so viel Geld hatte. Die Männer waren gute Kunden von mir und wurden fast nur von George betreut.«

 

*

 

Es dauerte keine Viertelstunde, bis William Palmer in Begleitung von Callaway, Frenchy und zwei seiner Angestellten zum südlichen Ortsende von Haskett stampften, wo O’Brien seine Hütte hatte. Er lag in Unterwäsche in seinem Bett, als die Männer in sein Haus eindrangen. Als er geweckt wurde, versuchte er um sich zu schlagen, bis ihm Palmer mit seiner Schrotflinte das Nasenbein brach.

»Verdammt, George, ich habe dir vertraut. Ich hoffe, man hängt dich für deine Schweinereien.«

Palmers Fluch ging vierzehn Tage später in Erfüllung. George O’Brien hauchte einen Tag nach dem Urteilsspruch im Staatsgefängnis unter dem Galgen sein Leben aus.

ENDE

 

Anmerkung des Autors:

Dieser Fall hat sich, bis auf ein paar schriftstellerische Freiheiten meinerseits, tatsächlich so zugetragen. Es hat diesen Mountie, der einst als Dandy seinen Dienst antrat und später als der Sherlock Holmes von Kanada berühmt wurde, wirklich gegeben. Genauso wie George O’Brien, der um des Geldes wegen drei Männer ermordete und sie danach im Schnee verscharrte beziehungsweise in ein Wasserloch warf.

Es entspricht ebenso den Tatsachen, dass es ein Hund war, der im Schnee scharrte und damit Beweise für O’Briens Taten zutage förderte, die letztendlich dazu führten, dass er zum Tod am Galgen verurteilt wurde. Auch Frenchy, der Halbblutscout, ist eine reale Person, die ich allerdings aus gewissen rechtlichen Gründen genauso wie Constable Callaway anders benennen und beschreiben muss.

Wie der interessierte Leser inzwischen wohl bemerkt hat, ist Manitoba keine Westernserie im eigentlichen Sinne, sondern eine Reihe, in der Kriminalfälle der Mounties und ihre damaligen Lebensumstände so weit wie möglich historisch exakt wiedergegeben werden. Damit das Ganze aber nicht einer trockenen und rein wissenschaftlichen Abhandlung gleichkommt, habe ich mir erlaubt, hin und wieder ein paar Passagen einzufügen, um diese etwas spannender zu gestalten. So wurde beispielsweise aus den in den Gerichtsakten erwähnten, angesengten Kleidungsstücken bei mir eine Mackinaw-Jacke und aus dem profanen Schlittenhund, der das niedergebrannte Feuer und Dales Leiche im Tümpel erschnüffelte, ein kaukasischer Owtscharka, der in späteren Abenteuern unserer Mounties aus Fort Pitt noch des Öfteren eine Rolle spielen wird.

Mehr Infos zu der Geschichte der Mounties in Manitoba dann in Band 2 der Reihe, der den Namen trägt: »Waffen, Wölfe und gepanschter Whisky«.

 

Nirgendwo wird schneller Geld verdient als mit dem Schmuggel von Whisky und Gewehren an der amerikanisch-kanadischen Grenze, denn nirgendwo gibt es mehr hungrige und desillusionierte Indianer, die nach Schnaps und Waffen gieren als dort. Hunderte von Whiskyhändlern und Waffenschmuggler beliefern Tausende von Blackfoot, Crees, Assiniboins und Kainahs und die vor der US-Army nach Kanada geflüchteten Sioux. Callaway und seine Kameraden hingegen, die laut Befehl aus der Hauptstadt diesem Treiben einem Ende setzen sollen, sind zwar tapfer und kampferfahren, aber es sind nicht mehr als ein Dutzend Männer. Ihr ungleicher Kampf gegen eine mehr als hundertfache Übermacht ist heute noch in aller Munde und Band 2 erzählt ihre Geschichte.

Mit besten Grüßen,
euer Kendall Kane

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