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Band 1 – Buffalo Bill, der Grenzlandkönig – Kapitel 1

Die Geschichten von Buffalo Bill
Originelle Geschichten von Buffalo Bills Abenteuern
Nummer 1
Buffalo Bill, der Grenzlandkönig
Eine Geschichte von Daring Deeds

Kapitel 1

Spießrutenlauf des Todes

»Wird sich kein Mann in diesem Fort finden, der den Durchbruch wagt, um uns Hilfe zu bringen?«

Die Worte hallten scharf und eindringlich von den Lippen von Major Frank Baldwin, dem Kommandanten von Fort Advance im damals fast unberührten Territorium von Utah.

Eine tödliche Stille legte sich über alle, die den strengen, doch flehenden Appell hörten.

Es war ein Aufruf von den Lippen eines furchtlosen Mannes, der sich als Soldat im Bürgerkrieg und später an der Frontier als Indianerkämpfer einen Namen gemacht hatte.

Es war eine Forderung nach jemandem, der bereit war, fast sicher in den Tod zu gehen, um ein paar hundert seiner Mitmenschen, darunter zwanzig Frauen und Kinder, vor den Händen grausamer Wilden zu retten.

Rund um das Fort, jenseits der Reichweite der Gewehre, aber in voller Sichtweite, befand sich ein Gürtel roter Krieger, die die weißen Verteidiger fünf zu eins übertrafen.

Es war eine verzweifelte Lage, denn Fort Advance lag im Herzen der westlichen Wildnis im Indianergebiet.

Hilfe von ihren Kameraden war vierzig Meilen entfernt im nächsten Militärposten.

Mehrere tapfere Männer hatten versucht, den tödlichen Hindernislauf zu bestehen, und waren vor den Augen aller im Fort gestorben.

So war die Situation, und ein weiterer Angriff der Indianer drohte jeden Moment.

Die Munition wurde knapp; etwas musste getan werden.

So wurde der Appell des tapferen Kommandanten erneut an die Männer gerichtet.

War er vergeblich gewesen?

Es schien so, denn kein Mann trat vor, um den Appell zu beantworten.

Der Tod schien ein zu sicheres Ergebnis zu sein – es wäre nur ein weiteres Leben, das vergeudet würde.

Besser, dass alle zusammen sterben.

»Schaut dorthin!«

Der Ruf klang wie eine Trompete von einem Posten auf dem Wachturm.

Alle Augen richteten sich gespannt in die Richtung, in die er zeigte.

Ein Reiter wurde gesehen, der wie der Wind auf das Fort zuritt.

Und er führte ein Packpferd mit sich.

Die Indianer schienen ebenso überrascht über sein Auftauchen wie die Weißen.

Er war sicherlich hervorragend beritten.

Und das Packpferd, das an seiner Seite entlanglief, war ebenfalls ein Renner, denn sie kamen wie Hirsche heran.

Woher war der Mann gekommen?

Wer war er?

Wie hatte er es fast unentdeckt durch die Indianerlinien geschafft?

Er hatte es sicherlich geschafft, denn kein Schuss, keine Pfeile waren auf ihn abgefeuert worden, bis er vom P0sten auf dem Wachturm des Forts entdeckt wurde.

Dann war zu sehen, wie er wie der Wind vorwärts spornte.

Er steuerte direkt auf die großen Tore des Palisadenforts zu.

Dass er seinen Durchbruchspunkt durch den Todeskreis der Indianer gut gewählt hatte, war offensichtlich, denn es waren nur wenige Krieger in seiner Nähe, und er befand sich auf einem Kamm, der zu einem Tal hin abfiel, über das das Fort auf einem stark bewaldeten Hügel lag.

Den Kamm entlang raste er, sein Gewehr nach links und dann nach rechts gedreht, und schoss mit der gleichen Leichtigkeit von der rechten und linken Schulter.

Wenn er den Abzug drückte, verfehlte seine Kugel ihr Ziel nicht.

Das Gewehr läutete ein Todesglöckchen oder setzte einen verwundeten Krieger außer Gefecht.

Die Ponys der Indianer grasten im Tal, nur hier und da bewacht, und es gab keine berittenen Krieger in der Nähe, die ihn einkreisen oder aufhalten konnten.

Hört! Ihre wütenden Schreie, aus Angst vor der Flucht des mutigen Mannes, waren furchterregend zu hören.

Sie waren in einem Wutanfall über die verzweifelte Tat des Reiters.

Gewehre und Bogen schickten Kugeln und Pfeile auf ihn, aber aus großer Entfernung.

Wenn er getroffen wurde, zeigte er es nicht.

Seine Pferde donnerten immer noch den Kamm entlang.

Dann raste er wie ein verzweifelter Büffel hinunter ins Tal.

»Er kann es niemals schaffen!«

»Die Indianerwachen treiben ihre Ponys heran, um ihm den Weg zu versperren!«

»Wer ist er?«

»Wie er reitet!«

»Gott beschütze den tapferen Kerl!«

Solche Rufe kamen von den Offizieren des Forts.

Andere Rufe kamen von den Männern.

Die Frauen waren auf die Knie gefallen, um zu beten, dass Gott den prächtigen Kerl verschonen möge, der den Todesritt riskierte.

Er zeigte denen im Fort, dass er wagte, was andere zurückschreckten, als der Aufruf nach Freiwilligen erging.

»Warum lässt er nicht sein Packpferd zurück?«, rief ein Offizier.

Dann rief der Kommandant: »Captain Keyes, nehmen Sie Ihre Truppe zur Rettung dieses tapferen Mannes!«

»Mit Vergnügen, Sir. Ich wollte gerade darum bitten«, war die fröhliche Antwort.

Das Signalhorn ertönte, nur um von einem wilden Jubel von zweihundert Stimmen übertönt zu werden, nachdem ein Offizier, der ein Fernglas an die Augen gesetzt hatte, rief: »Es ist Buffalo Bill, der Grenzlandkönig!«

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