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Geisterjäger John Sinclair – Band 2406

Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Geisterjäger John Sinclair
Band 2406
Kirche der Gespenster

Grusel, Heftroman, Bastei, Köln, 17.08.2024, 66 Seiten, 1,20 EUR, ISBN 9783751768788, Titelbild: Timo Wuerz

Kurzinhalt:
Eine Kirche in Tschechien. Aber keine Kirche, die von Gläubigen besucht wird, sondern in der Gespenster hausen. Und es ist auch kein Haus Gottes, sondern ein Hort des Bösen, wo man dem Teufel huldigt!
Hierher verschlägt es den Geisterjäger aus London. John Sinclair stellt sich den Geistern der Satans-Nonnen!

Das 2406. Abenteuer des berühmten Geisterjägers John Sinclair aus der Feder von Jason Dark (alias Helmut Rellergerd) führt diesmal nach Tschechien, in eine unheimliche Kirche, die kein Ort des Gebets und der Andacht ist, sondern eine Brutstätte des Bösen. Kirche der Geister ist ein klassischer Sinclair-Roman, der durch seine düstere Atmosphäre und packende Spannung besticht.

Die Handlung beginnt mit dem urplötzlichen Auftauchen von nebligen Geistern, welche Karel Wittek, einem kräftigen Mann in den Fünfzigern, auf seiner Suche nach sanierungsbedürftigen Gebäuden ihre Kälte spüren lassen. Diese Satans-Nonnen sind keine gewöhnlichen Geister, sondern Verkörperungen des puren Bösen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dem Teufel zu dienen. Schon die Beschreibung der Kirche selbst – ein verfallenes, dunkles Gebäude, umgeben von Nebel und Stille – lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Jason Dark gelingt es meisterhaft, mit wenigen Worten eine beklemmende und unheimliche Atmosphäre zu schaffen.

Der unerschrockene Geisterjäger John Sinclair wird auf diesen unheimlichen Ort aufmerksam und macht sich auf den Weg, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Wie immer bleibt Sinclair besonnen und zielstrebig, auch wenn er es mit den gefährlichen Satans-Nonnen zu tun bekommt. Seine Methoden sind gewohnt effektiv und die Begegnungen mit den Geistern spannend und actionreich geschildert.

Der Roman besticht durch seinen klassischen Aufbau, wie er für die Sinclair-Reihe typisch ist: ein unheimlicher Ort, übernatürliche Gegner und ein heldenhafter Geisterjäger, der den Kampf gegen das Böse aufnimmt. Kirche der Geister ist keine bahnbrechende Neuerfindung, sondern bietet genau das, was Fans der Serie erwarten und lieben – eine gruselige Geschichte mit einem charismatischen Protagonisten, der den Leser mitnimmt auf eine Reise in die Welt des Übernatürlichen.

Jason Dark versteht es, den Leser mit seinem knappen und gut lesbaren Schreibstil von Anfang bis Ende zu fesseln. Auch wenn die Geschichte im Vergleich zu anderen Sinclair-Romanen wenig innovativ erscheint, so ist sie doch ein solides Stück Gruselunterhaltung, das vor allem Fans der Reihe gefallen wird.

Das Titelbild von Timo Wuerz zeichnet sich durch eine starke Dynamik aus, die durch geschwungene Linien und dramatische Perspektiven unterstützt wird. Seine Figuren und der Szenenausschnitt der Kirche wirken lebendig und energiegeladen.

Fazit:
Kirche der Geister ist ein typischer John Sinclair-Roman, der mit düsterer Atmosphäre und spannenden Geisterbegegnungen punktet. Wer die Serie mag, wird auch diesen Roman mit Freude lesen. Für Neueinsteiger bietet er einen guten Einstieg in die Welt des Geisterjägers, auch wenn er inhaltlich keine großen Überraschungen bietet.

Über den Autor:
Helmut Rellergerd wurde am 25. Januar 1945 im nordrhein-westfälischen Dahle bei Altena geboren. Schon in seiner Jugend entwickelte er eine Leidenschaft für das Schreiben und das Erzählen von Geschichten. Nach seiner Schulzeit arbeitete er zunächst in verschiedenen Berufen, unter anderem als Werkzeugmacher und in einer Druckerei, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete.

Der große Durchbruch gelang Helmut Rellergerd Anfang der 1970er Jahre, als er unter dem Pseudonym Jason Dark begann, die Heftromanserie John Sinclair zu schreiben. Die Serie, die 1973 unter dem Titel Die Nacht des Hexers erschien, wurde schnell ein großer Erfolg und begründete Rellergerds Ruf als einer der produktivsten und bekanntesten Autoren des deutschen Horror- und Gruselgenres.

John Sinclair, benannt nach der Hauptfigur, einem Geisterjäger und Scotland-Yard-Ermittler, wurde zu einer der erfolgreichsten Heftromanserien in Deutschland. Die Mischung aus Horror, Mystik und Abenteuer, gepaart mit einem unverwechselbaren Schreibstil, machte die Serie zu einem Kultklassiker. Im Laufe der Jahre schrieb Rellergerd Tausende von Geschichten, die nicht nur als Heftromane, sondern auch als Hörspiele und Bücher erfolgreich waren.

Helmut Rellergerd ist bekannt für seine enorme Produktivität. Im Laufe seiner Karriere verfasste er unzählige Romane, die weit über die John Sinclair-Serie hinausgingen. Er schrieb auch unter anderen Pseudonymen wie Fred McMason (Ronco) und Red Geller (Das Schloss-Trio) und bediente verschiedene Genres, darunter Western und Science-Fiction.

Rellergerd lebt zurückgezogen und gibt nur selten Interviews. Trotz seines großen Erfolges ist er immer bodenständig und bescheiden geblieben. Seine Arbeit ist geprägt von großer Disziplin und der Leidenschaft, Geschichten zu erzählen. Seine Fans schätzen ihn nicht nur für seine kreativen Geschichten, sondern auch für seine unermüdliche Arbeitsmoral.
Auch im hohen Alter blieb Rellergerd aktiv und schrieb weiter für John Sinclair. Die Serie beeinflusste Generationen von Lesern und prägte das Horror-Genre in Deutschland maßgeblich. Helmut Rellergerd alias Jason Dark gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Autoren der deutschen Unterhaltungsliteratur, dessen Werk weit über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung fand.

Mit seinem enormen Beitrag zur deutschen Popkultur hat Helmut Rellergerd ein bleibendes Erbe hinterlassen, das auch nach Jahrzehnten nichts von seiner Faszination verloren hat.

(wb)