Serpico (1973)
SERPICO ist ein US-amerikanisches Kriminaldrama aus dem Jahr 1973, das von Sidney Lumet inszeniert wurde. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Peter Maas, das die wahre Geschichte von Frank Serpico erzählt, einem Polizisten der New Yorker Polizei, der in den 1960er und 1970er Jahren Korruption innerhalb der Behörde aufdeckte. Die herausragende schauspielerische Leistung von Al Pacino in der Rolle des idealistischen, unbestechlichen Polizisten Frank Serpico stellt einen der Höhepunkte seiner Karriere dar.
Die Handlung des Films begleitet Frank Serpico, einen jungen, enthusiastischen Polizisten, der 1960 in den Dienst tritt. Allerdings muss er bald feststellen, dass die Realität des Polizeialltags nicht seinen Idealen entspricht. Er erkennt, dass Korruption in der New Yorker Polizei weit verbreitet ist und dass zahlreiche seiner Kolleginnen und Kollegen Bestechungsgelder annehmen. Serpico sieht sich nicht in der Lage, daran teilzunehmen, was dazu führt, dass er zunehmend isoliert wird und sich in Gefahr begibt.
Serpico versucht, die Korruption von innen heraus zu bekämpfen, stößt jedoch auf erheblichen Widerstand und wird von seinen Kollegen gemieden und bedroht. Schließlich wendet er sich an die Behörden und die Presse, was zu umfangreichen Ermittlungen führt. Der Film endet damit, dass Serpico nach einem Schusswechsel schwer verletzt wird, aber letztendlich überlebt und die Korruption aufgedeckt wird.
SERPICO ist ein kraftvoller und intensiver Film, der sowohl als Charakterstudie als auch als gesellschaftskritisches Werk überzeugt. Sidney Lumet ist ein Meister darin, soziale und moralische Themen in seinen Filmen zu behandeln. Mit scharfsinniger Beobachtungsgabe und einem unverwechselbaren Sinn für Realismus inszeniert er SERPICO.
Al Pacino liefert eine herausragende Leistung als Frank Serpico ab. Al Pacino spielt Frank Serpico mit einer Intensität und Nuance, die ihresgleichen sucht. Er vermittelt die inneren Konflikte und die moralische Überzeugung seines Charakters auf eine Art und Weise, die unter die Haut geht. Pacino zeigt Serpico als einen Mann, der fest an die Integrität seines Berufs glaubt und bereit ist, alles zu riskieren, um das Richtige zu tun. Diese Rolle ist eine der prägendsten in Pacinos Karriere und beweist eindrucksvoll seine Fähigkeit, komplexe und tiefgründige Charaktere zu verkörpern.
Der Film fängt die düstere und angespannte Atmosphäre des New Yorker Polizeilebens der 1970er Jahre perfekt ein. Lumet nutzt den urbanen Schauplatz meisterhaft, um ein authentisches Bild von New York zu zeichnen. Er zeigt eine Stadt, die gleichermaßen von Chaos, Kriminalität und Korruption geprägt ist. Die Kameraarbeit von Arthur J. Ornitz unterstreicht diese Atmosphäre mit ihren oft düsteren und grimmigen Bildern. Perfekt eingefangen wird die klaustrophobische und bedrückende Welt, in der Serpico lebt.
Das Drehbuch von Waldo Salt und Norman Wexler ist straff und präzise. Es konzentriert sich auf die schrittweise Eskalation von Serpicos Kampf gegen die Korruption und die damit verbundenen persönlichen Konsequenzen. Serpicos Idealismus bringt ihn in eine ausweglose Situation, und der Film zeigt eindrucksvoll, wie Isolation und Gefahr seine Psyche beeinflussen.
SERPICO ist ein bemerkenswerter Film, der sich von anderen Werken abhebt. Er verfällt nicht in einfache Schwarz-Weiß-Moral, sondern zeigt eine vielschichtige Darstellung der Thematik. Die Korruption innerhalb der Polizei wird in einer komplexen Art und Weise dargestellt, wodurch deutlich wird, wie tief sie in die Strukturen eingewoben ist und wie schwer es ist, sie zu bekämpfen. Serpicos Kampf ist heldenhaft, aber der Film zeigt auch, dass es sich um einen einsamen und gefährlichen Weg handelt.
Fazit:
SERPICO ist ein intensives und fesselndes Drama, das nicht nur die Geschichte eines Mannes erzählt, der gegen das System kämpft, sondern auch eine breitere Reflexion über Korruption, Integrität und die Herausforderungen des moralischen Handelns in einer korrumpierten Welt bietet. Al Pacino spielt seine Rolle so gut wie nie zuvor und Sidney Lumets Regie verleiht dem Film eine kraftvolle Authentizität und Relevanz, die auch heute noch beeindruckt. SERPICO ist ein wichtiger und eindrucksvoller Film, der sowohl filmisch als auch thematisch überzeugt.
Stab
Regie: Sidney Lumet; Drehbuch: Waldo Salt, Norman Wexler; Produktion: Martin Bregman; Musik: Mikis Theodorakis; Kamera: Arthur J. Ornitz; Schnitt: Dede Allen, Richard Marks
Besetzung
Al Pacino: Officer Frank Paco Serpico, John Randolph: Chief Sidney Green, Tony Roberts: Bob Blair, Jack Kehoe: Tom Keough, Biff McGuire: Inspector McClain, Barbara Eda-Young: Laurie, Cornelia Sharpe: Leslie Lane, John Medici: Pasquale, Ed Grover: Lombardo, Joseph Bova: Potts, James Tolkan: Lt. Steiger, Alan North: Brown, M. Emmet Walsh: Chief Gallagher, F. Murray Abraham: Ermittlungspartner, Val Bisoglio: für die Waffenaufbewahrung verantwortlicher Polizist, Judd Hirsch: Polizist, Tony Lo Bianco: Polizist, Kenneth McMillan: Charlie, Tracey Walter: Straßenjunge
Trailer
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(wb)