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Manitoba – Eine Einführung

Auf ein Wort, Westernfreunde

Den Wilden Westen hat es wirklich gegeben. Eine Aussage, die zwar richtig ist, aber diese ausschließlich mit den Vereinigten Staaten von Amerika zu assoziieren, was im Allgemeinen gang und gebe ist, ist falsch. Grottenfalsch!

Es gibt da nämlich im Norden, gleich hinter der Grenze zu den Vereinigten Staaten, ein Land, in dem es ebenfalls eine Zeit gab, in der genau dieselben Dinge geschahen, welche die Ära des Wilden Westens unverkennbar prägten.

Die Rede ist hier – Überraschung – von Kanada.

Auch dort waren es zuerst die Trapper, dann die Siedler, die das Land nach Westen hin bis zum Pazifik eroberten, genauso wie es dort den Bau der Eisenbahn gab, Unruhen mit den Indianern und ebenfalls einen unseligen Bürgerkrieg. Der Run auf Gold, Silber und andere Bodenschätze war gleichfalls so präsent wie Banditenhorden, Mörder und andere Verbrecher. Der einzige wirkliche Unterschied zu jenem Wilden Westen in den Vereinigten Staaten, so wie wir ihn kennen, war die Exekutive Kanadas, deren Aufgabe die Ausführung und Überwachung der Gesetze ist. Diese bestand im Gegensatz zum Nachbarland nicht aus Town Marshals, Sheriffs, überregional tätigen US-Marshals oder speziellen Staatenpolizisten wie den Texas oder Arizona Rangers, sondern einzig und allein aus einer Truppe, die noch heute Legende ist.

Die Rede ist hier von der am 23. Mai 1873 gegründeten CNWMP, der Canada North West Mounted Police. Diese anfangs kaum mehr als 300 Mann starke Truppe sollte nach dem Willen der Regierung in Ottawa im ganzen Land für Recht und Ordnung sorgen, ein Plan, der nicht nur in den Staaten für Kopfschütteln und spöttisches Gelächter sorgte.

Holy Shit, was konnte dieser kümmerliche Haufen Greenhorns in der 780.000 Quadratkilometer großen kanadischen Wildnis denn ausrichten? Hinzu kam noch, dass bis auf wenige Offiziere und Unteroffiziere kaum einer der Männer Erfahrung im Polizei- oder Militärdienst besaß, geschweige denn mit dem Leben im Westen. Die meisten von ihnen konnten ja nicht einmal reiten.

Diese Truppe also sollte gegen die Scharen amerikanischer Whisky- und Waffenhändler vorgehen und deren Geschäfte unterbinden, sowie Mörder und andere Verbrecher festsetzen und nebenbei auch noch Zehntausende von wilden und unzufriedenen Indianern kontrollieren?

Falls sich aus den im amerikanischen Westen gemachten Erfahrungen der dortigen Ordnungskräfte irgendwelche Rückschlüsse ziehen ließen, mussten die Mounties mit einem Blutbad in ihren Reihen rechnen.

 

*

 

Doch es kam alles anders.

Im Gegensatz zu ihren um sich schießenden U.S. Kollegen traten die durch und durch britischen Mounties vollkommen anders auf. Mit ihren imposanten Uniformen, ihrer eingesetzten Überzeugungskraft anstelle purer Gewaltanwendung und ihrer, wenn es denn sein musste, entschlossenen Kampfkraft gelang es ihnen tatsächlich, binnen zwei Jahrzehnten Ottawa das riesige Land in einem politisch stabilen und relativ gesetzestreuen Zustand zu übergeben, das nun reif war für den Vormarsch der Zivilisation.

Die Mounties erreichten tatsächlich alles, was sie sich vorgenommen hatten, und noch viel mehr, was sie zu Legenden machte.

Manitoba, die neue Serie im Geisterspiegel, erzählt ihre Geschichte, die wahre Geschichte von der Gründung der Truppe bis in unsere heutige Zeit, basierend auf Aussagen von Zeitzeugen, Gerichtsakten und Zeitungsberichten. Damit das Ganze keine trockene Aufzählung von Jahresdaten, Personen und Ereignissen ist, sondern Erzählungen von spannenden Abenteuern, hat sich der Autor erlaubt, erfundene Protagonisten und Szenen einzufügen.

Dies geschah aber in einer Art und Weise, durch die weder geschichtliche Daten verfälscht noch reale Geschehnisse umgeschrieben wurden.

Denn wie heißt es so schön, keine Geschichten sind so spannend wie die Wirklichkeit.

Nun also viel Spaß beim Lesen, die Serie startet mit dem 1. Kapitel in wenigen Tagen.

Euer Kendall Kane

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