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Kapitän Tenkes – Folge 1 – Das Blutgeld


KAPITÄN TENKES (ungarisch: A Tenkes kapitánya) ist eine ungarische Fernsehserie, die von 1963 bis 1964 produziert wurde. Die Serie spielt zur Zeit des Rákóczi-Freiheitskampfes Anfang des 18. Jahrhunderts, als das Königreich Ungarn gegen die Habsburger Herrschaft kämpfte. Sie erzählt die Geschichte von Eke Máté, einem ungarischen Adligen und Rebellenführer, der gegen die habsburgischen Truppen kämpft und die Bevölkerung vor deren Unterdrückung schützt.
Die Serie unter der Regie von Tamás Fejér basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ferenc Örsi. Sie verbindet Elemente von Abenteuer, Historie und Romantik und hat durch ihre spannende Handlung und die charismatische Hauptfigur eine große Fangemeinde gewonnen. Die Rolle des Eke Máté wurde von Ferenc Zenthe verkörpert, dessen Darstellung des mutigen und listigen Helden maßgeblich zum Erfolg der Serie beitrug.

KAPITÄN TENKES zeichnet sich durch spannende Geschichten, farbenprächtige Kostüme und authentische Schauplätze aus. Die Serie wurde in der malerischen Landschaft Südungarns gedreht, was ihr einen besonderen visuellen Reiz verleiht. Sie war eine der ersten ungarischen Fernsehserien und setzte Maßstäbe für zukünftige Produktionen.

Der Erfolg der Serie machte sie nicht nur in Ungarn, sondern auch in anderen osteuropäischen Ländern bekannt. KAPITÄN TENKES bleibt ein bedeutendes Werk der ungarischen Fernsehgeschichte und ein Symbol für Nationalstolz und Widerstandsgeist.

Folge 1 – Das Blutgeld

Im Jahre 1704 kam der Frühling mit schönem und warmem Wetter nach Ungarn. Die Kuruzen von Franz II. Rákóczi haben zu dieser Zeit die Truppen von Kaiser Leopold I. bereits glorreich aus dem größten Teil des Landes vertrieben, aber das südliche Transdanubien stöhnt noch unter den Habsburgern. Der Kaiser ernennt Baron Eckbert Eberstein zum Oberst auf der Burg Siklós mit dem Auftrag, den Brigadier Ádám Béri Balogh gefangen zu nehmen, auf den er auch ein Kopfgeld von hundert Goldstücken aussetzt. Es ist Mai, als er mit seinen Truppen, flankiert von dem hässlichen Hauptmann Alfonz Bruckenbacker, in Tenkes eintrifft.

Die Kuruzen greifen das kaiserliche Heer in der Nähe der Burg an. Die Schlacht wogt hin und her, in den erbitterten Kämpfen kommen auf einen Kuruzen zwei Labanzen. Béri Balogh führt sein Heer erfolgreich gegen die überwältigende Übermacht, doch schließlich setzt der Feind seine ausgeruhten Reserven ein und wendet die Schlacht. Als sich die Kuruzen zurückziehen, sieht der verräterische Oberst, den Teufel auf seinem Rücken, wie der Brigadier von einer Kugel getroffen vom Pferd fällt. Sein junger Hauptmann, Máté Eke, fängt den Verwundeten auf und legt ihn auf einen herbeigerufenen Wagen. Er befiehlt einigen seiner Männer, angeführt vom alten Onkel Siklósi, Béri Balogh in einem schnellen Marsch über den Tenkes in das Lager des Generals Bottyán zu bringen. Er selbst setzt sich die Brigadiersmütze auf, um die Aufmerksamkeit der Labanzen auf sich zu lenken. Nachdem er zwei kleine Bäume fällen lässt, bindet er sie an den Sattel seines Pferdes und galoppiert in den Wald, eine große Staubwolke hinter sich lassend.

Die List geht auf, Hauptmann Alfonz Bruckenbacker verfolgt Máté Eke mit einer Gruppe seiner Männer. In der Hitze wird der Oberst bald müde. Er lässt sich mit zwei Männern unter einer großen Eiche nieder, um sich abzukühlen, und überlässt die Verfolgung dem hässlichen Bruckenbacker. Zufällig kommt Onkel Siklósi mit einem Krug in der Hand vorbei. Der kluge alte Mann bietet dem Oberst ehrerbietig einen guten Schluck Wein an, doch dabei fällt ihm versehentlich der Krug herunter. »Donnerwetter«, schimpft der Alte und bietet dem Oberst an, ein paar Flaschen aus seinem nahe gelegenen Keller zu holen. Der Oberst befiehlt den beiden Soldaten, ihn zu begleiten. Er selbst fächelt sich mit seinem Taschentuch Luft zu.

Darauf hat Máté Eke nur gewartet: Von einem nahen Baum, wo er sich versteckt hatte, klettert er herab und überrascht den Oberst, indem er sein Gesicht mit einem Tuch verhüllt und sich als Adam Béri Balogh ausgibt. Er warnt ihn, die Bevölkerung bis zur Rückkehr der Kuruzen menschlich zu behandeln, sonst werde es für seine Leute keine Gnade geben. Der fuchsteufelswilde Baron schießt mit seiner Pistole auf den Hauptmann, aber Gott sei Dank verfehlt er ihn. Dann zieht er sein Schwert und stürzt sich auf Maté, aber der Hauptmann der Kuruzen ist in der Schwertkunst kaum zu übertreffen, entwaffnet den Oberst und nagelt ihn mit zwei Schwertern an den Baum.

Währenddessen lässt der gute Onkel Siklósi die beiden Soldaten die Weinfässer im Keller probieren, damit sie das beste Getränk für den Oberst auswählen können. Nach ein paar Schlucken sind die müden Kameraden ziemlich betrunken und stolpern mit ihren vollen Feldflaschen zum Oberst zurück. Dort angekommen, springt Máté Eke auf sein Pferd und reitet davon, die beiden Soldaten schießen ihm hinterher, aber zum Glück verletzen sie den Hauptmann nur leicht, der sich schließlich unter einem großen Felsbrocken im bröckelnden Hang verstecken kann. Inzwischen ist Hauptmann Alfonz Bruckenbacker mit seinen Truppen von der Verfolgung des Fliehenden zurückgekehrt, und der Oberst berichtet ihm mit lauter Stimme, wie er allein gegen Béri Balogh gekämpft und ihn in die Flucht geschlagen habe.

Nach seiner Rückkehr auf die Burg Siklós prahlte er vor seiner Frau Amalia mit seiner Heldentat. Diese zeigt sich jedoch wenig beeindruckt und will nur so schnell wie möglich nach Wien zurück. Sie bezeichnet das schöne Schloss als ein Nest aus Schlamm und Flöhen, doch der Baron meint, eine Frau solle den Tag lieber am Wassergraben verbringen. Bruckenbacker versichert dem Oberst, alles zu tun, um die Rebellen so schnell wie möglich gefangen zu nehmen.

Währenddessen lächelt er die Schöne in einer Weise an, die jedem Mann mit gesundem Menschenverstand einen Schauer über den Rücken jagen würde. Nur der Blinde und auch der Oberst sehen nicht, dass die hübsche Frau in der Blüte ihres Lebens den hässlichen Hauptmann nach Belieben um den Finger wickeln kann.

Onkel Siklósi findet den verwundeten Eke Máté und versteckt ihn heimlich in seinem eigenen Haus. Vorsicht ist geboten, denn das Häuschen liegt nur wenige Steinwürfe von der Burg entfernt.

Quellen:

Videa

Filmdienst

(wb)