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Jim Buffalo – 27. Abenteuer – Kapitel 5

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922
Das 27. Abenteuer Jim Buffalos
Die Goldräuber der Yukon Hills
5. Kapitel

Eine furchtbare Viertelstunde

Die Befürchtungen, dass der Entflohene Hilfe herbeiholen werde, erfüllten sich nicht. Die Männer blieben unbehelligt und erreichten endlich wieder das Auto.

Unter der kundigen Führung des Häuptlings Schwarzdrossel wurden die Yukon Montains durchquert, und endlich sah man den Riesenstrom vor sich liegen. Nach vier Tagen wurde Nuklalahyet erreicht, wo sich Fred Forster von Jim Buffalo unter vielen Dankesworten verabschiedete.

Das geraubte Gold war zwar für immer verloren, aber das Schicksal der Goldräuber, davon war der Direktor nun fest überzeugt, würde keine Nachahmer wieder finden.

Von Nuklalahyet aus wandte sich Jim Buffalo direkt nach Süden, um an der Westküste hinunter nach Vancouver zu gelangen, wo er wieder die Bahn benutzen wollte.

In Fort St. John machte er eine mehrtägige Rast, die er zu kleinere Jagdausflügen benutzte.

So war er eines Morgens mit zwei Jägern wieder ausgefahren und hatte auch das seltene Glück gehabt, einen grauen Bären zu erlegen.

Es dunkelte bereits, als die drei Jäger die Heimfahrt antraten.

Bei dem Jagdglück hatte Jim Buffalo aber das Unglück gehabt, derartig gegen eine verborgene Baumwurzel anzufahren, dass der eine Hinterreifen ein ganzes Stück aufgerissen wurde.

Da Jim Buffalo keinen Ersatzreifen mitgenommen hatte, konnte der beschädigte Reifen nicht ausgewechselt, sondern nur notdürftig zusammengeflickt werden.

An ein allzu rasches Vorwärtskommen war nun allerdings nicht mehr zu denken, glücklicherweise aber lag dicht vor ihnen der kleine Sklavensee, dessen zugefrorene Fläche keine Hindernisse mehr bot.

Schon sahen die Jäger das im Mondenschein silberglitzernde Eis des Sees vor sich aufleuchten, als sie hinter sich ein wütendes Geheul vernahmen, das immer mehr zunahm, und von Sekunde zu Sekunde immer näherzukommen schien.

»Damned, das sind Wölfe, wenn ich nicht irre!«, wandte sich Jim Buffalo an einen der Jäger.

»Well, und ich fürchte, wir werden bei dem Stand unseres Wagens einen schweren Kampf mit den Bestien zu bestehen haben«, versetzte dieser.

»Pah, wenn wir nur erst auf dem See sind, dann sollen uns die Bestien nicht erwischen«, meinte Jim Buffalo und lachte sorglos auf.

Aber seine Mienen wurden doch ernster, als das Geheul immer näherkam und er nun die ersten der Bestien im wilden Lauf heranstürmen sah.

Ein ganzes Rudel war hinter ihnen her, und als ob die Tiere ahnten, dass dem Gefährt ein Missgeschick widerfahren sei, verdoppelten sie ihre Anstrengungen, um ihre sicher wähnende Beute noch rechtzeitig zu erreichen.

Nun hatte man aber auch den Rand des Sees erreicht.

Die Geschwindigkeit des Autos konnte verdoppelt werden, und wie ein Pfeil schien das Teufelsauto auf der spiegelglatten Eisfläche dahinzuschießen.

Aber auch die Wölfe hatten nun freie Bahn vor sich und rasten wie von Zaubergewalt getrieben daher.

Die beiden Jäger feuerten unablässig in das dichte Rudel hinein.

Aber wenn auch ihre nie fehlenden Büchsen einige der Raubtiere hinstreckten, so währte es doch nur Minuten, bis die Gefallenen von ihren hungrigen Gefährten zerrissen waren, und erneut setzte die Verfolgung der übrigen ein. Jim Buffalo knirschte mit den Zähnen.

Wenn man sich nicht jetzt der Tiere entledigte konnten, was sollte drüben geschehen, wenn das defekte Auto wieder unebenen Boden erreichte und seine wilde Fahrt mäßigen musste?

Da stießen die beiden Jäger einen lauten Schreckensruf aus.

Sie hatten einen plötzlichen Ruck verspürt, und als sie sich entsetzt nach der Ursache umschauten, bemerkten sie, dass der Hinterteil des schweren Wagens im Eis eingebrochen war und den Riss durch das heftige Arbeiten des Motors immer mehr vergrößerte.

Gurgelnd schoss das befreite Wasser in die Höhe.

Jim Buffalo hatte auf den Zuruf sofort den Motor zum Halten gebracht.

Die Gesichter der drei Männer waren totenbleich.

Unter sich sahen sie die Gefahr des Einbrechens, hinter sich das immer näherkommende Rudel.

»Schießt, um Gottes willen, schießt!«, rief Jim Buffalo den Jägern zu.

»Ich werde indessen versuchen, das Auto wieder freizubekommen!«

Nun folgte eine grauenvolle Viertelstunde.

Die Wölfe waren dicht herangekommen, stutzten aber vor dem schmalen Wasserstreifen, der sich zwischen ihnen und ihrer Beute befand.

Nur einige der Hungrigen setzten mit gewaltigen Sprüngen über den Riss hinweg, von den Kugeln der Jäger empfangen.

Doch immer neue Raubtiere wagten den Sprung, und mit weit geöffneten Rachen drangen die Wölfe auf die Jäger ein, die gar keine Zeit zum Laden mehr fanden und sich der Tiere nur noch mit dem Büchsenkolben zu erwehren vermochten.

Inzwischen war es Jim Buffalo gelungen, die im Eis sitzenden Räder wieder auf das feste Eis zu winden, und das Auto eine kurze Strecke weit von der Einbruchsstelle zu bringen.

Es war aber auch die höchste Zeit, dass Rettung kam. Die Jäger standen förmlich in einem Wall von erschlagenen Wölfen, das Eis war weithin mit einer Blutlache bedeckt, während immer neue Tiere auf sie eindrangen.

»Zurück!«, klang da die erlösende Stimme Jim Buffalos. Mit ein paar Sprüngen waren die Jäger auf dem Auto, das gleich darauf in rasender Fahrt davonflog.

Jim Buffalos 28. Abenteuer:

In den Florida-Sümpfen

 

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