Ausschreibung
Sternenlicht-Anthologie

Download-Tipp
Band 6

Heftroman der Woche

Archive
Folgt uns auch auf

Der Detektiv – Band 28 – Der Tempel der Khali – Teil 1

Walter Kabel
Der Detektiv
Band 28
Kriminalerzählungen, Verlag moderner Lektüre GmbH, Berlin, 1920
Zweite Geschichte des Bandes
Der Tempel der Khali

Teil 1

»Ich finde das Leben jetzt ziemlich öde«, meinte Harst und gähnte verstohlen hinter der vorgehaltenen Hand. »Vierzehn Tage fast reisen wir nun schon wie jeder gewöhnliche Globetrotter. Ich fühle mich krank infolge dieser Untätigkeit. Und dir, mein lieber Schraut, bekommt dieses behagliche, friedfertige Dasein auch nicht. Du wirst täglich dicker.«

Wir saßen im Speisesaal des Exzelsior-Hotels in Dehli, der ältesten und an Baudenkmälern reichsten Stadt Indiens, hatten soeben gefrühstückt und bisher am heutigen Morgen sehr wenig gesprochen. Gab es doch ringsum genug, übergenug zu sehen, denn kaum eine Stadt Indiens ist ja so sehr das Ziel und die Sehnsucht ganzer Scharen von Touristen wie gerade dieses wunderbare, märchenhaft schöne Dehli am rechten, hoch aufgemauerten Ufer des Dschamma-Flusses.

Auf Harald Harsts Stoßseufzer über das öde Leben, mit dem ich sehr zufrieden war, wollte ich gerade erwidern, dass man doch schließlich auch als Liebhaberdetektiv einmal sich Urlaub gönnen könnte, als ein kleiner, magerer, glattrasierter Herr auf unseren Tisch zugesteuert kam, davor stehen blieb, sich leicht verbeugte und in etwas mangelhaftem Deutsch erklärte: »Sie gestatten. Mein Name ist Garratt Molgedey. Ich habe doch die Ehre, Herrn Harald Harst und Herrn Max Schraut vor mir zu sehen, nicht wahr? Ich las schon gestern Abend Ihren Namen im Fremdenbuch. Da konnte ich nicht anders, ich musste mir einen seit Langem gehegten Wunsch erfüllen, nämlich den, Sie persönlich kennen zu lernen, Herr Harst.«

Wir hatten uns höflich erhoben.

»Bitte wollen Sie nicht Platz nehmen, Herr Molgedey«, meinte Harst liebenswürdig. Wir setzten uns wieder. Molgedey strahlte. Er hatte wohl gefürchtet, Harst könnte sich ihm gegenüber sehr zugeknöpft zeigen.

»Ich bin nämlich begeisterter Verehrer von Leuten, die wie Sie, Herr Harst, den Kampf gegen das Verbrechertum zu einer Kunst erhoben haben«, begann der kleine Herr sofort wieder und entnahm seiner Zigarrentasche eine offenbar sehr kostbare Importe, deren Staniolpapierumhüllung er gewandt loslöste. »Ja, sogar ein so begeisterter Bewunderer, dass ich Ihre Kunst, Herr Harst, weit über alle anderen Talente stelle«, fuhr er fort. »Mit größtem Interesse habe ich stets in den Zeitungen Ihre neuesten Erfolge gelesen, habe mir diese Artikel gesammelt und kann mich rühmen, über Ihre Erlebnisse so gut unterrichtet zu sein wie selten einer.«

Er rieb sein Feuerzeug an und setzte seine Zigarre in Brand.

»Sie sind Tabakplantagenbesitzer und wohnen den größten Teil des Jahres auf der Insel Kuba«, sagte Harst, dem diese Schmeicheleien Molgedeys sichtlich angenehm waren. »Vor etwa einem Jahr hatten Sie wohl ein ernsteres Abenteuer mit jener Sorte von Leuten, die mich nicht gerade lieben dürften.«

Molgedey nickte eifrig und lächelte pfiffig. »Aha, Sie wissen, dass diese Art Zigarren mit dem braun-grün gestreiften Deckblatt im Handel nicht zu haben ist und nur von Tabakzüchtern auf Kuba für sich selbst und sehr gute Freunde hergestellt wird. Deshalb nehmen Sie an, ich sei Tabakplantagenbesitzer.«

Harst nickte nur.

»Hm«, meinte Molgedey darauf und schaute Harst gespannt an, »aus welchem Grund aber behaupten Sie, ich hätte mit Einbrechern ein Renkontre gehabt. Lasen Sie davon in einer Zeitung?«

»Nein, Herr Molgedey. Ich las es aus Ihrem Gesicht und von Ihren Händen ab. Sie wollen durch die in die Stirn gekämmte rechte Scheitellocke eine Schussnarbe verbergen, die nach dem Grad ihrer Vernarbung etwa ein Jahr alt sein dürfte. Ebenso alt schätze ich die Schnittwunde, die über die Unterglieder der vier Finger Ihrer linken Hand hinläuft und die ganz so aussieht, als ob Sie jemand mit dieser Hand einmal gepackt hätten, der sich durch einen Messerschnitt von dieser Umklammerung zu befreien versuchte. Die Wunden rühren also offenbar von demselben aufregenden Ereignis her. Und dieses kann bei einem Herrn von Ihrem friedlichen Beruf doch nur ein Zusammenstoß mit Einbrechern oder dergleichen Leuten gewesen sein.«

»Sehr richtig, Herr Harst, sehr richtig«, erklärte Molgedey, plötzlich ganz ernst, ja fast traurig werdend. »Man stahl mir in jener Nacht eine der wertvollsten Raritäten der ganzen Welt: eine echt goldene Inka-Krone, besser, einen goldenen Stirnreif, wie ihn die Herrscher des alten Inkareiches in Peru einst trugen. Der erhabene Bildschmuck dieser Krone war allerfeinste Künstlerarbeit und stellte die Lebensgeschichte eines der Inkakönige dar. Ich besitze in New York noch ein zweites Heim außer dem auf meiner Plantage in Kuba. Und New Yorker Einbrecher waren es, die mir unter sehr merkwürdigen Begleitumständen den Goldreifen raubten und mich dabei fast umgebracht hätten. Ich lag drei Monate infolge der Stirnwunde schwer krank danieder. Wäre ich damals gesund gewesen, hätte ich sofort nach dem Diebstahl an Sie depeschiert und Sie gebeten, mir wieder zu meinem Eigentum zu verhelfen. Unsere New Yorker Detektive, selbst die berühmte Firma Pinkerton, haben nichts in dieser Sache ausgerichtet. Sie glauben gar nicht, wie sehr mich der Verlust der Inka-Krone schmerzt. Nicht etwa des Geldwertes wegen. Nein, lediglich weil ich selbst sie einst als junger Mensch während meiner Sturm- und Drangperiode – ich bin von Hause aus Schneider, Herr Harst – in den peruanischen Anden (Anden oder Kordilleren, der Hauptgebirgszug Südamerikas) in einem uralten Bergwerk gefunden habe.«

Harst blickte Garratt Molgedey jetzt freundlich an, nickte ihm vertraulich aufmunternd zu und meinte: »Nun wollen Sie mir Ihren Fall vortragen, in der Hoffnung, ich könnte den Goldreifen jetzt noch wieder herbeischaffen, nicht wahr? Wenn Sie diese Hoffnung hegen, müssen Sie wohl Beweise dafür haben, dass von den Spitzbuben die Goldkrone nicht etwa eingeschmolzen worden ist. Dieses Einschmelzen liegt so nahe, da eine solche Rarität als Ganzes in ursprünglicher Gestalt kaum zu veräußern ist.«

Molgedey streckte Harst freudig erregt die Hand hin.

»Verehrtester Herr Harst, ich bin überglücklich! Ich sehe mein Fall interessiert Sie bereits etwas. Ja, es ist so: Ich wollte versuchen, mich Ihres Beistandes zu versichern. Die Diebe haben mir nämlich die Krone zum Rückkauf angeboten, und zwar vor drei Wochen. Bis zum 30sten dieses Monats soll ich mich entscheiden, ob ich die halbe Million Dollar opfern will. Die Krone ist also noch unversehrt. Sie haben ganz recht.«

»Die Gauner schrieben mithin an Sie einen Brief, Herr Molgedey. Kann ich den einmal sehen, haben Sie ihn hier bei sich?«

»Natürlich – natürlich!« Und der ehemalige Schneider holte seine dicke Brieftasche hervor und begann darin herumzusuchen, legte allerlei Papiere auf den Tisch, wurde immer nervöser und rief dann mit hochrotem Kopf: »Verdammt, Herr Harst, der Brief ist verschwunden! Ich weiß genau, dass ich ihn gestern noch in der Brieftasche hatte – ganz genau. Mir ist es völlig unerklärlich, wo er geblieben sein kann. Meine Brieftasche gebe ich nie aus Händen, nie. Nicht mal meine Frau und Tochter dürfen sie anrühren.«

Harst langte nach seinem Zigarettenetui und nahm eine seiner Mirakulum, seine Spezialmarke, heraus.

»Wollen Sie mir nicht erst den Diebstahl genauer schildern, Herr Molgedey«, sagte er mit einem so geistesabwesenden Blick nach dem Glasdach des Speisesaals hinauf, dass ich sofort merkte, wie sehr er sich in Gedanken bereits mit dieser gestohlenen Krone beschäftigte. »Bitte fassen Sie sich aber kurz. Erwähnen Sie nur das, was wirklich wichtig ist.«

»Sehr gern, Herr Harst. Der Diebstahl liegt jetzt fünf Monate zurück. Die Inka-Krone bewahrte ich in meinem Arbeitszimmer in einem kleinen, halb in die Wand eingemauerten Geldschrank auf. An jenem Abend kehrte ich gegen elf Uhr mit den meinen aus dem Theater heim. Ich wollte noch ein paar Geschäftsbriefe erledigen, wurde dann jedoch so müde, dass ich mich auf den Diwan in meinem Arbeitszimmer legte und erst ein wenig ruhen wollte. Ich schlief ein. Ich erwachte aber plötzlich durch einen Schuss, fühlte gleichzeitig einen stechenden Schmerz an der Stirn, taumelte hoch und sah undeutlich vor dem Geldschrank, dessen Tür offenstand, zwei Leute, die miteinander rangen.«

»Halt«, meinte Harst, indem er sich sichtlich gespannt vorbeugte. »Sie sagten die Leute rangen miteinander?«

»Ja, es war so. Es waren zwei Kerle mit Stoffmasken vor den Gesichtern. Ein dritter Bursche stand mehr nach der Flurtür zu. Ich machte trotz des arg schmerzenden Streifschusses einen Satz nach dem Tresor hin, bekam den Kerl zu packen – mit der Linken an der Schulter, konnte dann jedoch nichts mehr erkennen, da mir das aus der Wunde herausströmende Blut die Augen verklebte. Ich fühlte dann auch den Messerschnitt über die Finger hin, ließ los und rief um Hilfe. Ich hörte noch, wie der Tresor zugeschlagen wurde und verlor dann die Besinnung. Nachher stellte die Polizei fest, dass aus dem Geldschrank die Krone verschwunden war, die in dem untersten, offenen Fache gelegen hatte und dass der Tresor mit meinem eigenen Schlüssel, der, am Schlüsselring befestigt, auf dem Schreibtisch gelegen hatte, geöffnet worden war. Mehr könnte ich nicht über die Art, wie die Inka-Krone gestohlen wurde, angeben, höchstens noch, dass die Einbrecher vom Garten aus – ich besitze in New York ein villenartiges Haus – durch das Fenster des Nebenzimmers eingedrungen waren.«

»Danke, Herr Molgedey, vorläufig genügt das«, meinte Harst und blies nachdenklich ein paar wohlgelungene Rauchringe, denen er aufmerksam nachschaute. »Nun erzählen Sie bitte, was Sie gestern Abend taten«, fügte er nach kurzer Pause hinzu. »Sie sagten doch, Sie hätten den Brief der Spitzbuben noch gestern in der Hand gehabt. Wann war das?«

»Vor dem Zubettgehen, Herr Harst. Unsere Reisegesellschaft traf hier im Hotel abends um 8 Uhr ein. Um 10 Uhr begab ich mich mit den meinen auf unsere Zimmer. Meine Frau und meine Tochter – übrigens mein einziges Kind – schlafen im Zimmer neben dem meinen. Wir haben die Nummern 32 und 33 in der zweiten Etage. Ich hatte im Fremdenbuch Ihre Namen entdeckt, sprach noch mit meiner Frau über Sie, sagte den meinen dann Gute Nacht und ging in mein Zimmer, wo ich, bereits den Gedanken erwägend, Ihnen meinen Fall vorzutragen, den Brief aus der Brieftasche herausnahm und nochmals überflog. Ich steckte ihn wieder zurück und schob die Brieftasche unter mein Kopfkissen. Ich hatte mir noch ein Bad bestellt und wollte nun ins Badezimmer hinübergehen. Es liegt auf demselben Flur. Ich verschloss meine Tür, nahm den Schlüssel mit …«

»Sie meinen die Flurtür Ihres Zimmers«, warf Harst ein.

»Ja, die Flurtür. Aus dem Bad wurde jedoch nichts. Das Badezimmer war noch besetzt, und warten wollte ich nicht. Ich hatte dann auf dem Rückweg zu meinem Zimmer so ein kleines Erlebnis, aus dem ich nicht recht klug geworden bin. Aber das ist ja Nebensache. Ich kehrte in mein Zimmer zurück und legte mich schlafen. Die Flurtür hatte ich von innen verriegelt. Es muss also wohl jemand, während ich im Vorraum des Badezimmers war, mit einem Nachschlüssel die Flurtür geöffnet und den Brief gestohlen haben. Sind Sie nicht auch dieser Ansicht, Herr Harst?«

»Vielleicht, Herr Molgedey. War der Brief mit Maschine geschrieben?«

»Nein. Mit der Hand. Aber Rundschrift, Herr Harst! Und Rundschrift verrät nichts von sogenannten Schriftmerkmalen.«

»Ja, ja … zu vorsichtig … allzu vorsichtig!«, bestätigte Harst, abermals seinen Rauchringen mit den Augen folgend. »Wie war es denn mit dem kleinen Erlebnis auf dem Flur, Herr Molgedey? Erzählen Sie doch mal.«

»Oh – es hat nichts auf sich damit. Gegenüber von Nr. 32, wo meine Frau und Tochter logieren, liegt Zimmer Nr. 46, oder besser: die Tür zu einer der sogenannten Luxuswohnungen des Hotels, die aus drei besonders eleganten Räumen bestehen. Als ich den Flur vom Badezimmer her entlangkam, wurde diese Tür geöffnet und eine tief verschleierte schlanke Dame in hellem Seidenmantel trat bald heraus, stutzte, als sie mich bemerkte, kehrte sehr schnell wieder ins Zimmer zurück und zog die Tür geräuschlos ins Schloss. Mir schien es so, als hätte diese Dame kein reines Gewissen. Jedenfalls habe ich heute Morgen aus Neugier festgestellt, dass die drei Luxusgemächer mit der Nummer 46 von dem französischen Oberst Dardogne und dessen beiden eingeborenen Dienern bewohnt werden. Der Hoteldirektor sagte mir vorhin, der Oberst sei halb gelähmt und lasse sich von seinen Dienern meist im Rollstuhl umherfahren.«

»Das ist richtig, Herr Molgedey. Wir sind dem alten Herrn in den drei Tagen seit unserer Ankunft hier schon wiederholt begegnet«, meinte Harst gleichgültig.

Wenigstens mögen die Sätze Molgedey gleichgültig geklungen haben. Mir, der ich jede Tonfärbung der Stimme Harsts so genau kenne, machte es stark den Eindruck, dass er diese Gleichgültigkeit nur vortäusche.

Bevor das Gespräch zwischen Harst und Molgedey noch fortgesetzt werden konnte, tauchte der Hoteldirektor vor uns auf und wandte sich recht aufgeregt an Harst. »Entschuldigen Sie vielmals, Herr Harst, dass ich mir die Freiheit nehme, die Herren zu stören. Es ist jedoch in der verflossenen Nacht hier im Hotel einem der Gäste eine namhafte Summe Geld gestohlen worden …«

»… auf Zimmer Nr. 46, also dem Oberst Dardogne«, fiel Harst dem eleganten Hoteldirektor ins Wort.

»Allerdings. Aber … aber … es weiß doch noch niemand von …«, stotterte der Direktor verblüfft.

»Nun, wir wissen es!«, äußerte Harst mit einem Lächeln. »Der Oberst hat den Diebstahl wohl soeben erst bemerkt?«

»Ja. Und da war ich es, der ihm den Vorschlag machte, Sie zu bitten, vielleicht ausnahmsweise auch einmal eine so alltägliche Sache wie einen Diebstahl …«

Harst hatte sich schon erhoben. »Gut, sehr gern will ich dem Herrn Oberst behilflich sein, sein Eigentum wiederzuerlangen. Ist die Polizei schon benachrichtigt?«

»Nein. Wir möchten dies auch gern vermeiden, Herr Harst. Es könnte sonst bekannt werden, dass der Oberst hier im Exzelsior bestohlen wurde. Ein solcher Diebstahl ist stets ein schlechtes Renommee für ein Hotel. Ich bitte die Herren deshalb auch, über die Sache zu schweigen.«

»Gewiss!«, erwiderte Harst. »Wir tun es gern, und auch Herr Molgedey wird selbst seinen Damen nichts davon erzählen. Nicht wahr?«

»Nein, bestimmt nicht!«, versicherte Molgedey eifrig. »Frauen können nie den Mund halten. Über unsere Angelegenheit reden wir dann wohl später nochmals, Herr Harst. Jetzt wollen Sie doch zu Oberst Dardogne hinauf.«

»Ja. Auf Wiedersehen, Herr Molgedey.«

Er drückte dem kleinen Herrn die Hand.

Dann folgten wir dem bereits vorausgeeilten Hoteldirektor. Als wir die Treppen hinaufschritten, fragte ich leise, indem ich Harst dabei prüfend von der Seite anschaute: »Harald, weißt du bereits, wer der Dieb ist?«

Er wandte mir das Gesicht voll zu. Er sah merkwürdig ernst aus, als er nun erwiderte: »Es ist derselbe, der auch aus übergroßer Vorsicht den Brief stahl, mein Alter. Ich hoffe, du hast diese recht einfache Geschichte auch bereits ergründet, wenigstens, soweit sie jetzt schon zu ergründen ist, wobei es sich allerdings nur um die Nebenumstände handelt. Die ganze Sache ist so durchsichtig, dass …«

»Durchsichtig?«, warf ich ein. »Gestatte – dann hätten wohl auch die New Yorker Detektive sie klargestellt!«

»Nein, das konnten sie nicht, wenigstens nicht so bequem wie wir, mein Alter.«

Plötzlich fiel mir die verschleierte Dame mit dem schlechten Gewissen ein.

»Die Diebe sind Molgedey gefolgt und haben hier jetzt auch den Oberst bestohlen«, erklärte ich siegesgewiss.

Harst schüttelte den Kopf. »Falsch! Wenigstens zur Hälfte. Gefolgt ist der Dieb Molgedey – das trifft in gewissem Sinne zu. Aber den Oberst haben andere Langfinger heimgesucht, nehme ich ziemlich bestimmt an.«