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Jim Buffalo – 24. Abenteuer – Kapitel 5

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922
Das 24. Abenteuer Jim Buffalos
Die Banditen der Sierra-Callo

5. Kapitel

Die Rache der Irokesen

Groß war die Bestürzung und Aufregung, als Jim Buffalo, wieder im Lager ankam, den Häuptling Adlerfeder zu dem Ermordeten führte und ihn mit den Umständen vertraut machte, die der Raub des wertvollen Kästchens gezeigt hatte.

In wenigen Minuten hatte der erzürnte Häuptling das ganze Lager alarmiert und in wilder Jagd ging es in den Wald hinein, zu dem Lager der Banditen.

Der verräterische Medizinmann war vorher schon gefesselt worden.

Die Befürchtungen Jim Buffalos, zu spät zu kommen, bewahrheiteten sich allerdings.

Die Banditen hatten die Flucht ihres Gefangenen bemerkt, und die Verfolgung der Rothäute fürchtend, sich aus dem Staub gemacht.

Die noch vorherrschende Dunkelheit hatte ihre Flucht noch begünstigt, sodass die wütenden Irokesen zunächst von einer Verfolgung abstehen mussten.

Kaum aber graute der Morgen, als eine wilde Reiterschar in die weite Prärie hinausstob.

Den geübten Augen der Rothäute war es ein leichtes, die Spuren zu verfolgen, die die Rosshufe der Flüchtigen in dem taufrischen Präriegras zurückgelassen hatten.

Endlich, nach stundenlangem Ritt, wurden die fliehenden Banditen gesichtet. In weiter Ferne hoben sie sich wie kleine Punkte von dem dunklen Hintergrund der Berge ab.

Die Pferde der Indianer waren bereits ermüdet und fast schien es unmöglich, die Banditen einzuholen.

Weit draußen schwenkte der Anführer höhnisch den Hut herüber.

Doch Jim Buffalo war den Indianern nicht umsonst mit seinem Teufelsauto gefolgt.

Nur einige Worte tauschte er mit dem Häuptling und sofort war das Auto, wo nur ein Platz zu finden war, mit den roten Gestalten der Irokesen bevölkert. Überall, wo nur der Fuß oder die Hand einen Stützpunkt zu finden vermochte, hingen und schwebten die dunklen geschmeidigen Gestalten. Und nun sauste das Teufelsauto mit seiner lebenden Last wie der Blitz in die weite Prärie hinein.

Die Banditen, die sich bereits in Sicherheit wähnten, stießen laute Schreckensrufe aus, als sie das Teufelsauto immer näher herankommen sahen. Ihre Pferde waren viel zu erschöpft, um diesem furchtbaren Verfolger entfliehen zu können.

Kaum war es auf Schussweite herangekommen, da krachten auch schon die nie fehlenden Büchsen der Rothäute, einen nach dem anderen der Banditen aus dem Sattel schießend, sodass schließlich von der Bande nur noch der Anführer unverwundet auf seinem keuchenden Pferd dahinjagte.

Im rechten Arm hielt er das Kästchen, fest an die Brust gepresst.

Aber auch ihn sollte das Verhängnis ereilen.

Immer näher kam das Teufelsauto herangebraust, den Kreuz- und Quersprüngen des Pferdes geschickt folgend.

Nun schoss das Auto wie der Blitz an dem keuchenden Tier vorüber.

Jim Buffalo hatte sich aufgerichtet. Den Oberkörper weit vorgebeugt, riss er dem Banditen im Vorbeijagen mit einem Ruck das Kästchen aus der Hand.

Als er endlich den rasenden Lauf seines Autos gehemmt hatte, sah er hinter sich die Indianer den gestürzten Banditen mit wildem Geheul umtanzen.

Kein Einziger der Banditen entkam dem Rachegericht der Irokesen.

Als sie nach blutiger Arbeit wieder ihre Pferde bestiegen, hingen ein Dutzend blutige Skalpe als Siegestropähen an ihren Gürteln.

Groß war der Jubel im Lager, als die Sieger zurückkehrten, und mit abergläubischer Bewunderung schauten die Wilden zu dem Teufelsauto auf, dessen Führer ihnen ihren Schatz gerettet hatte.

Jim Buffalo musste sich, ob er wollte oder nicht, den Dank der roten Männer gefallen lassen. Er war ehrlich verdient, denn ohne sein Dazwischenkommen wären die Verträge verloren gewesen und hätten die sonst so friedliebenden Irokesen vielleicht zu einem Schritt verleitet, der sicher verderblich für den ganzen Stamm gewesen wäre.

Als er am anderen Morgen das Lager der Irokesen wieder hinter sich hatte, hallte ihm noch lange der Jubel der dankbaren Rothäute nach; übertönt von dem schauerlichen Gebrüll des verräterischen Medizinmannes und des Banditenführers, die unter grausigen Qualen ihre Schandtaten am Marterpfahl büßten.

Jim Buffalos 25. Abenteuer:

Die Bankräuber auf dem Pepin-See