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Das Geheimnis der Ikarus-Loge im Stil eines Dan Browns

Das Geheimnis der Ikarus-Loge im Stil eines Dan Browns

Geheimbünde haben im Laufe der Geschichte ihre Blütezeit erlebt und zählen Gründerväter und Könige zu ihren Mitgliedern. Mitglieder, meist Männer, wurden zu den Tempelrittern, den Freimaurern, den bayerischen Illuminaten, Skull and Bones und Bilderberg-Konferenzen berufen. Die Anziehungskraft von Geheimbünden ist teils geheimnisvoll, teils legendär.

Seit Jahrhunderten ranken sich Verschwörungstheorien um sie, und es gibt Gerüchte, dass Gruppen wie die Illuminaten mit allem in Verbindung gebracht werden, von der Französischen Revolution bis zur Ermordung von JFK. Aber es ist wichtig, Fakten von Fiktion zu unterscheiden.

Und dieses gelingt Tanya Carpenter in ihrem Mystery-Thriller DAS GEHEIMNIS DER IKARUS-LOGE in brillanter Weise, der mir für diese Buchbesprechung als E-Book vorliegt.

Worum geht es?

Auf der Suche nach ihren Wurzeln begibt sich die Madrider Polizistin Catherine Navole ins ferne Australien. Sie will wissen, warum ihr leiblicher Vater ihre Mutter vor so vielen Jahren verlassen hat, obwohl sie sein Kind in ihrem Herzen trug und er sie offensichtlich immer noch liebte.

Plötzlich findet sie sich in einer Welt wieder, die weitaus gefährlicher ist als ihr Job bei der Mordkommission, und muss ein Erbe antreten, das ihr ganzes Weltbild auf den Kopf stellen könnte. Die Ikarus-Loge, in die Cat gerät, hütet seit Jahrhunderten ein Geheimnis und verteidigt es gegen einen mächtigen Feind.

Geheimnisvoll scheint auch der clevere Cyril Bergin zu sein, der für Cat bald mehr als nur eine flüchtige Bekanntschaft wird. Bald verbindet die beiden eine Liebe, die allen Gefahren trotzt und deren Wurzeln tiefer liegen, als sie ahnen.

Gemeinsam folgen sie den Spuren von Cats Vater und begeben sich auf eine Hetzjagd über den halben Globus, an deren Ende eine Wahrheit liegt, die die Welt verändern könnte.

Ein Mystery-Thriller mit 500 Seiten Umfang will gelesen sein. Obwohl ich noch nie in meinem Leben von Madrid nach Melbourne geflogen bin, konnte ich während der gut 23-stündigen virtuellen Reise die Einführung und Charakterisierung der Hauptprotagonisten Catherine Navole und Cyril Bergin durch die detaillierte und lebensnahe Beschreibung der Autorin an Bord miterleben. Dabei hatte ich immer das Gefühl, in unmittelbarer Nähe der beiden zu sitzen und ihrem Gespräch zu lauschen; bekam immer mehr Lust, Cat und Cyril auf ihrem weiteren Weg bis zum Final End zu folgen. Es ist ein sehr langer Weg, der bereits im Inhaltsverzeichnis erkennbar zu sein scheint und sich über den gesamten Erdball hinweg erstreckt.

Tanya Carpenter schreibt in einem authentischen Erzählstil, sie verwendet eine angenehme und verständliche Sprache, die mit vielen Fachtermini gespickt ist und eine Aura der Glaubwürdigkeit erzeugt. Man merkt, dass der Geschichte eine gute Recherchearbeit der Autorin vorausgegangen ist.

Die handelnden Personen werden sympathisch und plastisch dargestellt. Sie leben in diesem Roman, sprechen, handeln und verhalten sich der jeweiligen Situation und den von ihnen geschaffenen Charakteren entsprechend natürlich. Die Dialoge treiben die Handlung voran und zeigen auch, dass die Autorin genau weiß, worüber sie schreibt, denn sie gibt den Figuren immer die richtigen Worte in den Mund.

Der innere Konflikt Catherines, sich von ihrem Beruf als Polizistin zu lösen und auf die Seite der Bösen zu wechseln, die sie bisher verfolgt und bekämpft hat, wird dabei sehr gut dargestellt.

DAS GEHEIMNIS DER IKARUS-LOGE fesselt. Es ist sicherlich kein neuer Stil, den die Autorin hier präsentiert. Es ist ein Buch, in dem die rasante Handlung im Vordergrund steht, aber es ist ein absolut lesenswertes Buch, das seinen Zweck, den Leser zu unterhalten und im Kopf Bilder entstehen lässt, vollkommen erfüllt.

Das Coverdesign von Fenja Wächter passt hervorragend zum Inhalt des Romans und verweist mit schlichten Elementen auf Mythen wie die Rosenlinie, den Templerorden und die Ikarus-Legende.

(wb)