Sagen der mittleren Werra 71
Vom Freiersmännchen in Steinbach
InSteinbach erzählen sie von einem kleinen, grauen Männchen mit einem mächtigen Schlapphut, welches den Steinbacher Burschen, wenn sie auswärts auf die Freit gehen, sehr gefährlich werden kann. Es begleitet sie das erste Mal, wenn sie nachts auf dem Heimweg sind, zur Warnung, ohne ihnen ein Leid zu tun. Das zweite Mal fliegen schon Steine und Knittel nach dem Freier. Das dritte Mal gibt es Ohr-feigen, und hilft das nicht, so bricht ihm das Freiersmännchen auf dem vierten Gang unfehlbar das Genick.
Der Schatz im sogenannten Feld bei Steinbach
»Man nennt es dort«, erzählte eine Steinbacherin, »in unserer Flur nur im Feld. Dort brennt alle 7 Jahre am Kreuzweg nach dem Atterode hin ein starker Schatz, den schon viele gesehen haben. Der Letzte, der ihn brennen sah, war Wolfs Hein. Aber der war ebenso tappig wie die anderen. Hätte er die glühenden Kohlen, die doch nur das eitle Gold sind, aufgerafft, so konnte er gegen jedem Trumpf ausspielen; aber so geht es: Wer zum Kittel geboren ist, der kommt nie zum Rock.«