Nick Carter – Band 12- Eine gestörte Hochzeit – Kapitel 10
Nick Carter
Amerikas größter Detektiv
Eine gestörte Hochzeit
Ein Detektivroman
Nick erscheint auf der Bildfläche
Darauf verließen Chick und Patsy das Lokal.
Als sie draußen standen, sagte Chick zu Patsy: »Heute Nacht wird hier etwas vor sich gehen.«
»Und es wird etwas in einem geschlossenen Wagen gebracht werden.«
»Wir werden bei der Hand sein müssen, um zu sehen, was es ist.«
Nun gestellte sich auch ihr neuer Bekannter wieder zu ihnen.
»Sie sagten mir nicht«, begann er, »ob Sie zur Polizei gehören, ich kümmere mich auch nicht darum, nur möchte ich Ihnen sagen, dass Dempsey mich aufhielt, um mich zu fragen, wer Sie wären.«
»Was sagten Sie ihm?«, fragte Patsy.
»Ich sagte ihm, dass Sie Freunde von mir seien, mit denen ich ein Glas Wein trinken wollte.«
Chick und Patsy hatten keinen Grund, dem Mann zu misstrauen. Doch spürten sie, dass, wenn er ihnen gerade nicht die Wahrheit gesagt hatte, Lannigan Verdacht geschöpft haben würde.
Sie waren sicher, dass der Mann nicht gefährlich war. Sie fragten ihn, ob er sie die Straße hinunterbegleiten wolle. Während sie in einen Torweg eintraten, baten sie ihn, das Lokal gegenüber nicht aus den Augen zu lassen.
Die beiden nahmen nun wieder eine Veränderung ihres Äußeren vor, was dem Mann sagte, dass seine Vermutung richtig gewesen sei.
»Hier ist eine Fünf-Dollar-Note für Sie«, sagte Chick, »wenn Sie uns ein wenig helfen wollen.«
»Rechnen Sie auf mich!«, sagte jener.
»Well!«, sagte Chick. »Wir kennen den Falschspieler und verfolgen ihn.«
In diesem Augenblick erschien Lannigan allein auf der Straße.
»Gehen Sie hinüber«, sagte Chick, »und folgen Sie ihm. Wir werden nachkommen.«
Er ging schnell voran, und Chick und Patsy folgten in einiger Entfernung.
»Ich beschäftige ihn«, erklärte Chick, »damit er nicht zurückgehen und plaudern kann.«
Lannigan ging sehr schnell, sodass es schwierig war, ihn im Auge zu behalten. Nach einiger Zeit sahen sie, wie er in ein großes Lagerhaus der unteren Stadt trat. Patsy, der ihm gefolgt war, während seine Begleiter draußen zurückblieben, musste zu seinem Erstaunen sehen, dass Lannigan gekommen war, um mit Frau Ladew zusammenzutreffen, mit der er bald in ein ernstes Gespräch vertieft war. Außer den beiden bemerkte Patsy noch einen älteren Herrn, der seine Zeitung las. Patsy konnte von der in leisem Ton geführten Unterhaltung nichts verstehen. So unangenehm sie der Dame zu sein schien, willigte sie augenscheinlich am Ende der Unterredung in die Wünsche Lannigans ein. Dann stand Lannigan auf, als ob er sich entfernen wollte, blieb aber noch geraume Zeit im Gespräch mit der Dame stehen.
Der alte Herr faltete seine Zeitung zusammen und verließ den Raum. Als er an Patsy vorbeiging, sagte er leise: »Sage Chick, er solle hinter Lannigan hergehen, und komme dann hierher zurück.«
»Alle Wetter, das ist ja unser Chef«, sagte Patsy zu sich selbst. Er stürzte hinaus, um Chick in Kenntnis zu setzen.
Mrs. Ladew wollte sich eben zurückziehen, als sie dem alten Herrn begegnete. Dieser redete sie höflich an und sagte: »Sie sind Mrs. Ladew, wenn ich nicht irre?«
Die Dame sah ihn überrascht an und versuchte vergebens, sich zu erinnern, woher der alte Herr sie kannte. Doch gab sie zu, dass dies ihr Name sei.
»Kommen Sie bitte mit mir, ich möchte Sie einen Augenblick sprechen.«
»Sie kennen mich, mein Herr«, sagte die Dame, »während ich mich nicht erinnern kann, Sie je gesehen zu haben.«
»Das haben Sie auch nicht«, antwortete Nick.
»Dann kann ich auch nicht mit Ihnen sprechen.«
»Verzeihen Sie«, sagte Nick, »ich muss mit Ihnen sprechen. Mein Name ist Nick Carter.«
Die Dame wäre zweifellos zu Boden gesunken, hätte nicht nahe bei ihr ein Stuhl gestanden, auf den sie sich schnell niederließ.
»Vermeiden Sie in Ihrem Interesse jede Szene«, sagte Nick, »es wird besser sein.«
Mrs. Ladew sah sich hilflos um, aber Nick erriet ihre Gedanken und fuhr fort: »Es hat keinen Zweck, wenn Sie um Hilfe rufen; das würde Ihnen nur Unannehmlichkeiten machen. Folgen Sie mir zur anderen Seite dieses Raumes.«
Die Dame folgte ihm willenlos. Nick setzte ihr einen Stuhl hin; furchtsam nahm sie Platz.
»Ich bin verkleidet«, erklärte ihr Nick, »und niemand wird wissen, dass Sie mit Nick Carter sprechen. Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie sehr töricht sind und sich in einer höchst ernsten und gefahrvollen Situation befinden. Sie kennen doch den Herrn, mit dem Sie vorhin hier sprachen?«
Mrs. Ladew nickte nur, ohne zu sprechen.
»Sie sind eine Frau in sehr guten Verhältnissen, haben einen treuen Gatten und gefährden das alles durch den Verkehr mit diesem Mann. Ich zweifle daran, dass Sie wirklich wissen, wer und was er ist. Ich habe nicht die Absicht, Sie bei Ihrem Gatten oder vor den Leuten anzuschwärzen.«
Während dieser Zeit hatte sich die Dame so weit gesammelt, dass sie hochmütig sagte: »Ihre Worte sind sehr dreist. Ich bin eine Dame der Gesellschaft, mein Herr!«
Nick unterbrach sie jedoch: »Ich weiß alles, was Sie in den letzten drei Tagen getan haben. Sie gingen nach New York, um Herrn Ellisons Hochzeit mit Fräulein Sanborn beizuwohnen, und benutzten die Gelegenheit, um sich mit Jimmy Lannigan, dem Spieler, Dieb und Einbrecher, herumzutreiben.«
Mrs. Ladew sprang auf und rief erregt: »Dieb? Einbrecher? Sie sagen die Unwahrheit!«
»Setzen Sie sich ruhig nieder!«, sagte Nick. »Es ist so, wie ich sage. Die Polizei kennt ihn, den König der Einbrecher von Philadelphia, und er hat lange Zeit im Zuchthaus gesessen.«
Er hielt inne, um die Wirkung seiner Worte an dieser Dame der Gesellschaft zu sehen.
»Sie denken«, fuhr er dann fort, »Lannigan wäre nach New York gekommen, um mit Ihnen zusammenzutreffen. Das war nicht sein wirklicher Grund; seine Absicht war vielmehr, die Hochzeitsgeschenke Sanborns zu rauben. Sie haben mit ihm eine ganze Nacht hindurch lauter zweifelhafte Lokale besucht, und ich kann Ihnen von Ihrem Aufenthalt im Tenderloin ganz erbauliche Dinge erzählen.«
Mrs. Ladew fiel in den Stuhl zurück, als Nick dies sagte. Ihr Gesicht wurde aschgrau, und Nick fuhr fort: »Es ist nicht meine Sache, Ihrem Leben nachzuforschen, aber ich möchte Ihnen nochmals sagen, dass Sie sehr töricht sind, sich mit einem solchen Menschen wie Lannigan zu zeigen.«
»Und was wünschen Sie nun von mir?«, fragte Mrs. Ladew.
»Ich möchte Sie von ihm befreien, aber das ist jetzt nicht meine Absicht. Ich habe Ihnen das alles erzählt, um Ihnen zu zeigen, welches Leben Sie führen und in welch gefährlicher Lage Sie sich befinden. Sie sind im Besitz wichtiger Anhaltspunkte, welche ich haben muss, und ich sage Ihnen frei heraus: Wenn Sie mir keine Auskunft geben wollen, so werde ich von meinem Wissen Gebrauch machen.«
»Womit kann ich Ihnen dienen?«
»Sie wissen, dass Herr Ellison auf geheimnisvolle Weise verschwand, und zwar kurz nach seiner Hochzeit.«
»Ja.«
»Sie wissen auch, dass ein fremder Mann kam und dass Ellison in dessen Kleidung das Haus verließ. Wer war dieser Mann?«
»Er war ein Engländer«, sagte Frau Ladew.
»Wie lautete die von ihm überbrachte Botschaft, welche Herrn Ellison so schnell forttrieb?«
Mrs. Ladew hielt einen Augenblick inne, dann sagte sie: »Ich muss Ihnen ja vertrauen, ich habe weiter niemand, dem ich vertrauen kann, und ich muss diesen Verbindungen zu entrinnen versuchen. Aber hier kann ich Ihnen das nicht sagen. Kommen Sie zu meinem Wagen, dort werden wir das Gespräch fortsetzen.«
Nun verließen sie zusammen den Raum. Als sie hinausgingen, sah Nick Patsy, und er gab diesem ein Zeichen, ihm zu folgen.
Dann gingen sie hinunter und stiegen in den Wagen.
Während Chick, Patsy und Ida ihrer Tätigkeit nachgingen, war Nick bemüht, die Leitfäden, die in seine Hand gelegt waren, zu verfolgen.
Mithilfe dessen, was seine Gehilfen entdeckt hatten, wollte er den Beziehungen Ellisons zu Frau Ladew und deren Verkehr mit Lannigan auf die Spur kommen.
Als Ida ihm die Unterredung mit Miss Rainforth mitteilte, war er sicher, dass er nur von Mrs. Ladew den Schluss der Geschichte erfahren konnte, wenn es möglich war, mit ihr zu sprechen.
Ohne Verzug war er nach Philadelphia gefahren und zu dem Ort gegangen, wo sie mit Lannigan zusammentraf. Da er glaubte, dass sie ihm nichts gutwillig mitteilen wollte, beschloss er, seine Kenntnisse von ihrer Zusammenkunft mit Lannigan zu nutzen.
Sein Erfolg war so durchschlagend, wie er es kaum gehofft hatte.
Während er mit Mrs. Ladew zum Wagen ging, überlegte sich diese, dass ihre Rettung nur darin lag, dass sie dem Detektiv ihr volles Vertrauen schenkte.
Als sie in den Cab eingestiegen waren, sagte Mrs. Ladew, wie einer plötzlichen Eingebung folgend: »Ich werde Ihnen alles sagen, Mr. Carter, aber wenn ich das tue, kann ich Ihnen wirklich vertrauen, dass Sie mich von den Folgen meiner Torheit befreien?«
»Sie können sich ganz und gar auf mich verlassen. Ich habe jetzt nur der geheimnisvollen Flucht Ellisons nachzuforschen; es ist nicht meine Sache, irgendjemand anderem zu schaden. Ich werde Sie schützen, sodass niemand von Ihren Beziehungen zu Lannigan oder Ellison erfährt.«
»Auch davon wissen Sie?«, fragte die Dame erstaunt.
Nick gab das zu und sagte: »Ich weiß davon. Nun beantworten Sie mir die Frage, die ich vorhin an Sie richtete. Welcher Art war die Botschaft des fremden Mannes, dass Ellison so schnell das Haus verließ?«
»Er hatte auszurichten, wenn Ellison nicht sofort eine Frau in England, die er vor sechs Jahren geheiratet hatte, besuche, so würde sie beim Empfang der Hochzeitsgäste erscheinen und ihn vor allen Leuten bloßstellen.«
Diese Antwort versetzte den berühmten Detektiv in sprachloses Erstaunen. Einen solchen Zusammenhang hätte er sich nicht träumen lassen, aber prompt fragte er weiter: »Wussten Sie von dieser ersten Heirat?«
»Nicht eher als bis zu jenem Nachmittag.«
»Was erfuhren Sie da?«
»Ich erfuhr, dass Mr. Ellison im Geheimen geheiratet hatte, und zwar ein junges Mädchen von großer Schönheit, eine Kellnerin in England, von der er aber immer getrennt lebte. Für eine große Summe Geldes versprach sie, keine Ansprüche an ihn zu stellen, und mehrere Jahre hatte er nichts mehr von ihr gehört. Kurze Zeit, nachdem Mr. Ellison hierhergekommen war, machte ich seine Bekanntschaft, und er besuchte mich sehr oft in Philadelphia. Unsere Beziehungen waren sehr freundschaftlich, auch mit meinem Gatten stand er auf gutem Fuß. In Philadelphia schien auch ein Bruder des genannten Mädchens zu wohnen, denn eines Tages war dieser Mann Mr. Ellison begegnet und hatte ihn als denjenigen erkannt, welcher mit seiner Schwester verheiratet war und eine große Summe gezahlt hatte, um sich das Mädchen vom Hals zu halten. Dadurch wurde Mr. Ellison mit Leuten bekannt, unter denen sich auch Lannigan befand, und da er ein leidenschaftlicher Spieler war, so begann er, mit ihnen zu hasardieren. Es wurde mir gesagt, dass er dabei große Summen verspielte und dass die Gläubiger mit der Bezahlung warten wollten, bis er Miss Sanborn geheiratet hätte. Wenn auch der Mann, der Bruder von Ellisons Gattin, sich nicht an dem Spiel beteiligte, so war er doch eng mit Lannigan befreundet, dem er die Geschichte mit seiner Schwester erzählte. Es wird mich in Ihren Augen herabsetzen, wenn ich Ihnen mitteile, wie ich zu der Bekanntschaft mit Lannigan kam. Ist das notwendig?«
»Nein«, antwortete Nick, »Sie brauchen mich die Einzelheiten nicht wissen zu lassen. Ich möchte nur erfahren, ob dies mit Ellison zusammenhängt?«
»Nein, ich hatte einen großen Streit mit Mr. Ellison, ehe ich mit Lannigan zusammenkam, welcher wusste, dass dieser ein so schlechter Mensch sei. Ich erkannte später erst, dass die beiden in Verbindung standen, aber ich erfuhr, dass Lannigan von meinen Beziehungen zu Ellison wusste.
Was ich nun noch weiß, ist, dass der Bruder der angeblichen Frau Ellison, Clowes, jenen bei seiner Braut denunzieren wollte, aber Lannigan erklärte ihm, dass die notwendige Folge davon Ellisons Bruch mit Fräulein Sanborn sein würde und dass sie nie ihr Geld bekommen könnten. Das alles weiß ich erst seit der Hochzeit. Dem Rat Lannigans zufolge ging Clowes zu Ellison und sagte ihm, dass er frei sei, denn seine Schwester sei gestorben, aber insgeheim schrieb er dieser nach England, sofort hierherzukommen. Über den beabsichtigten Juwelenraub weiß ich nichts, aber nun, da Sie mir dies gesagt haben, sehe ich, dass ich das, was sie unternehmen wollten, nicht wissen durfte.
Zuerst beabsichtigte Lannigan, mit mir zum Empfang zu gehen, aber als ich erfuhr, dass Leute aus Philadelphia kommen würden, die mich kannten, gab ich diesen Plan auf. Die Schwester Clowes, Ellisons Gattin, kam am Morgen der Hochzeit hier an. Ellison wurde in Kenntnis gesetzt, dass sie nicht tot sei, sondern sich hier aufhalte und ihn zu sehen verlange. Mr. Ellison wollte das nicht glauben. Nun wurde schnell der Plan gefasst, ihn noch vor dem Empfang abzurufen, und sein Diener wurde bestochen, Lannigan beizustehen. Clowes kam mithilfe des Dieners ins Haus, und Ellison wurde zu ihm gerufen. Hier zeigte Clowes nun einen Brief von seiner Schwester vor, des Inhaltes, dass, wenn Ellison nicht sofort zu ihr käme, sie auf dem Empfang erscheinen wolle, um ihn bloßzustellen. Mr. Ellison, nun überzeugt, nahm den Mantel und den falschen Bart, den der Fremde ihm brachte, und schlüpfte aus dem Haus, in der Meinung, bald wieder zurückzukehren. Er stieg auch in den Wagen ein. Dort betäubte Clowes Ellison und fuhr mit ihm davon. Der Diener, die Folgen fürchtend, floh aus der Stadt.«
Nick hatte der Erzählung mit dem größten Erstaunen zugehört. Die Tatsachen, die sich zugetragen hatten, waren ganz anders, als er sie vermutet hatte.
Es war also die Wahrheit, was ihm Miss Rainforth in ihrem zweiten Brief mitgeteilt hatte, dass eine Frau der Grund zu Ellisons Flucht sei. Miss Rainforth hatte geglaubt, dass Frau Ladew diese Dame war; dieser Glaube war aus ihrer Abneigung gegen diese hervorgegangen. Die Erzählung Frau Ladews hatte gezeigt, dass sie nicht mehr mit dem Verschwinden Ellisons zu tun hatte, als dass sie von dem Plan wusste.
»Was dachten die Schurken zu gewinnen, als sie Herrn Ellison fortbrachten?«, fragte Nick.
»Nichts«, war die Antwort. »Die Entführung, wenn Sie es so nennen wollen, wurde unnötig.«
»Lannigan muss die Hand im Spiel gehabt haben«, sagte Nick.
»Das war der Fall.«
»Wussten Sie davon?«
»Nicht eher als gestern Abend.«
»Wussten Sie dann auch, dass Lannigan kein rechtschaffener Mensch war?«
»Das konnte nicht anders sein«, war die Antwort. »Ich wusste, dass er ein Spieler war, aber nicht, dass er ein Dieb und Einbrecher ist, wie Sie mir sagten.«
»Was ist nun geplant?«, fragte Nick.
Frau Ladew erschrak.
»Hier wird es gefährlich für mich«, sagte sie. »Nachdem sie ihn chloroformiert hatten, wussten sie nicht, was sie mit ihm anfangen sollten. Sie beschlossen, ihn zu behalten, bis er ausgelöst werden würde.«
»Und darin übernahmen Sie einen Teil?«, fragte Nick.
»Ja.«
Frau Ladew brach in ein leidenschaftliches Weinen aus, wie es Nick bei ihr nicht vermutet hätte.
»O, diese Schlechtigkeit, diese Erniedrigung und Herabwürdigung! Heute zeigte sich Lannigan mir in seiner ganzen Schlechtigkeit und würde mich vernichtet haben, wenn Sie nicht gekommen wären.«
»Was wollte er tun?«, fragte Nick.
»Die Macht ausnutzend, die er über mich gewonnen hatte, rief er mich dahin, wo Sie mich mit ihm trafen, und zwang mich, heute nach zu Herrn Ellison zu gehen, um von ihm das Geld zu erpressen.«
»Wissen Sie, wo er sich aufhält?«, fragte Nick.
»Hier in Philadelphia muss er sein.«
»Wo?«
»Das weiß ich nicht, aber Lannigan will es mir mitteilen und mich zu Ellison hinführen.«
»Können Sie mit ihm gehen, ohne bemerkt zu werden?«, fragte Nick.
»Jawohl.«
»Dann tun Sie es«, sagte Nick. »Ich werde bei der Hand sein, um Sie nötigenfalls zu verteidigen. Ich verspreche Ihnen, dass Sie nicht einmal mit Ellison zusammenzutreffen brauche, aber Sie werden hingehen, und ich werde Sie im letzten Augenblick beschützen.«
Er wendete sich plötzlich der Dame zu und sagte: »Sind Sie bereit, die Beziehungen zu diesem Lannigan abzubrechen, oder werden Sie dieselben fortsetzen?«
»Ich würde alles tun, um frei von ihm zu werden, aber er benutzt seine Macht, um mich zu verderben.«
»Dann können Sie sicher sein, dass Sie von ihm loskommen, wenn Sie das tun, was ich wünsche. Ich gebe Ihnen mein Wort, Sie werden dann von Lannigan nicht weiter belästigt werden.«
Nach dieser Verabredung bat Nick Mrs. Ladew, sich in ihre Wohnung zu begeben.
Als er den Wagen verließ, sah er Patsy, der ihm treu gefolgt war, wie er es ihm befohlen hatte.