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Des Teufels Abenteuer in München im Sommer 1876 – XI

Der Teufel und das Wahlgesetz

Der Teufel ging zu guter Letzt auch in die Kammer. Es wurde gerade das Wahlgesetz verhandelt. Da gefiel ihm besonders die Rabulisterei des Dr. Schauß, mit welcher dieser das neue Wahlgesetz Namens der Liberalen zurückwies. Er ernannte ihn auf der Stelle zum advocatus diaboli.

Die Herren Krämer und Frankenburger glaubte er schon als Gesellschafter bei seiner bevorstehenden Höllenfahrt mitnehmen zu können. Diese hatten, wie auch der Teufel wusste, Jahre lang für direkte Wahlen gesprochen und sie versprochen, aber nun stimmten sie dagegen. Wer aber lügt und sein Wort bricht, der gehört dem …

Der Teufel jedoch machte diesmal die Rechnung ohne den Wirt. Als er seine Pflicht tun wollte, ging Krämer gerade, mit dem Gesangbuch unterm Arm, fromm gesenkten Blickes zur Kirche.

Frankenburger schrie, als er des Höllenfürsten ansichtig wurde: »Gott der Gerächte!«

Das war ihre Rettung. Der Teufel konnte nichts machen und musste allein zurückkehren in sein Reich, allwo er nun wieder von den Münchener Strapazen ausruht.