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Des Teufels Abenteuer in München im Sommer 1876 – I

Des Teufels Ankunft

In der Frauenkirche zu München befindet sich die Spur eines Fußes, die nach der Sage der Teufel eingedrückt hat. Setzt man in diese Spur seinen eigenen Fuß, so sieht man in der ganzen Kirche kein Fenster, was offenbar Teufelsspuk ist.

Jüngst wurde es nun in der Hölle recht langweilig. Es kam keine Seele, die einiges Interesse erregt und den Teufeln Unterhaltung geboten hätte. Nicht einmal Abdul Aziz, auf den sich besonders das weibliche Geschlecht freute, sollte der Hölle zufallen, denn Mohamed, der Prophet, erwischte ihn gerade noch rechtzeitig, um ihn des Teufels Klauen zu entreißen.

Da fasste der Oberste der Teufel, auch Luzifer genannt, den Beschluss, sich einmal etwas auf der Erde umzuschauen, auf der er schon lange nicht mehr gewesen war.

Beschlossen, getan!

Da, wo er einst die Spur seines Teufelsfußes in der Münchener Frauenkirche zurückgelassen hatte, stieg er auf zur Erde.

Kein Mensch erkannte, dass dies der Teufel sei. Ganz modern gekleidet von Kopf bis Fuß, den Baedeker unter dem Arm und einen ganz feinen Zwicker, den er sich bei Keinath kaufte, auf der Nase, durchwanderte er die Stadt. Man konnte ihn für einen blasierten Engländer halten, nur dass er ganz gut Deutsch sprach, da ja der Teufel alle Sprachen versteht. Als Hotel wählte er den Bayerischen Hof, alldieweil der Höllenfürst nobel logieren muss.