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Gruselkabinett – Folge 61

John Vansittart Smith, eine sonderbare Gestalt und ein hervorragender Archäologe macht eines Abends im Louvre in Paris, wo er noch spätabends an der ägyptischen Sammlung arbeitet, eine unglaubliche Entdeckung. Nachdem die letzten Besucher gegangen sind, beobachtet er einen Museumswächter von eigentümlichem Äußeren. Er wirkt eher wie ein Ägypter aus dem Altertum, als ein moderner Mensch des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts. Als sie ins Gespräch kommen offenbart sich John Vansittart Smith ein unglaubliches Geheimnis von beispielloser Dramatik …

Das alte Ägypten scheint den Sherlock-Holmes-Erfinder Sir Arthur Conan Doyle äußerst fasziniert zu haben, ist es doch bereits die zweite Kurzgeschichte aus seiner Feder, die als Vertonung Eingang in das GRUSELKABINETT von Titania Medien gefunden hat. Doch wo Die Mumie noch eine gruselige Atmosphäre und eine spannende Handlung aufzuweisen hatte, entpuppt sich Der Ring des Thot als langatmiges Liebesdrama ohne echte Höhepunkte. Bereits der Anfang, obwohl stimmig vorgetragen von Tommi Piper, verliert sich in Nebensächlichkeiten, denn man bekommt unweigerlich den Eindruck, dass die Figur des John Vansittart Smith eine Schlüsselrolle einnimmt. Tatsächlich ist er lediglich der Grund, weshalb die tragische Liebesgeschichte ans Licht der Öffentlichkeit dringt. Viel Neues gibt es im Hörspiel darüber hinaus nicht zu entdecken, denn das Motiv ist innerhalb der Reihe schon oft genug verbraten worden. Immerhin hat das Hörspiel eine passende, ägyptisch angehauchte Musik zu bieten, sowie eine außerordentlich gute Besetzung, denn neben Tommi Piper als Erzähler, ist Patrick Roche in der Rolle des John Vansittart Smith zu hören. Außerdem mit dabei sind Christian Weygand, Tim Schwarzmaier, Annina Braunmiller und einige weitere bekannte, professionelle Sprecher. So bekommt man als Hörer eine hochwertige, saubere Produktion geboten, die jedoch kaum zu überraschen vermag. Letztendlich geht es nur um das Drama zweier Freunde, die über die Liebe zu derselben Frau in Streit geraten.

Firuz Askin hat den Hohepriester und die ägyptische Sammlung im Louvre mit sehr viel Liebe zum Detail verewigt. Ein wunderschönes und passendes Motiv für das Hörspiel.

Fazit:
Mehr fantastisches Liebesdrama als Gruselgeschichte. Perfekt und sauber inszeniert, doch letztendlich zu langatmig, um wirklich fesseln zu können. Daran kann auch die außerordentlich gute Besetzung nichts ändern.

Copyright © 2012 by Florian Hilleberg

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Arthur Conan Doyle
Marc Gruppe
Der Ring des Thot
Gruselkabinett, Folge 61
Titania Medien, Leverkusen
März 2012
Gothic Novelle
Audio-CD, 13 Tracks
63 Minuten, 7,95 Euro
ISBN: 9783785746387
Titelillustration von Firuz Askin

www.titania-medien.de