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Der neue Gerstäcker 1

Arnold Schröder
Der neue Gerstäcker
Ein abenteuerliches Bilderbuch für Groß und Klein
Robert Schäfer Verlag, Leipzig,1875

Einleitung

Viele Jahre sind entfloh’n,
da erschien ein kleiner Sohn,
schreiend, zappelnd bei der Nacht,
den ein Storch herbeigebracht.
Als die Nacht allmählich lichter
und der schöne Tag begann,
kamen allerlei Gesichter
bei dem neuen Bürger an –
Onkel, Basen, Nichten, Tanten,
die den Schreihals reizend nannten.
Onkel Schorse sprach: »Ei, ei,
macht der Kleine ein Geschrei!«
Und die dicke Tante Lotte
sprach prophet’schen Angesichts:
»Passt mal auf, o Gotte, Gotte,
Das wird mal ein Taugenichts.«
Fritze hieß er in der Taufen –
mit ‘nem Jahr konnt’ er schon laufen,
und was weiter drauf geschah –
dafür ist das and’re da.


Erstes Kapitel

Dies ist Herr Höpfner, sein Bemüh’n
ist, brave Kinder zu erzieh’n
denn wenigstens seit vierzig Jahr
er Lehrer in der Schule war.
Fritz aber tut den alten Mann
stets ärgern, wo er ihn nur kann.
In Höpfners schönsten Rauchtabak
gießt Tinte dieser Schubiack.
Herr Höpfner, den das Alter drückt,
geht von Natur aus sehr gebückt.

 
Fritz aber sagte: »Wartet nur,
wie ich verbess’re die Natur.«
Als nun die Schule endlich aus,
Herr Höpfner will zum Mittagsschmaus,
nimmt Fritze einen dicken Stein,
packt ihn in Höpfners Tasche ein.
Herr Höpfner muss nun gerade wandern,
und Fritze freut sich mit den and’ren.
O alter Mann, welch’ große Last
du doch von deinen Schülern hast!