Catherine Parr Band 1 – Kapitel 1
Luise Mühlbach
Catherine Parr
Erstes Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851
Der Hochzeitstag
I.
Zwei Bischöfe
Es war im Jahre 1543. König Heinrich VIII. von England nannte sich heute wieder einmal den glücklichsten und beneidenswertesten Mann seines Reiches, denn er hatte sich heute wieder einmal vermählt. Catherine Parr, die junge Witwe des Barons Latimer hatte das gefährliche Glück gehabt, zur Gemahlin des Königs auserkoren zu sein!
Draußen läuteten die Glocken aller Türme Londons und verkündeten dem Volk, dass soeben die heilige Handlung beginnen werde, welche Catherine Parr zur sechsten Gemahlin des Königs weihen sollte. Dieses immer neugierige, immer schaulustige Volk drängte sich durch die Straßen dem königlichen Schloss zu, Catherine zu sehen, wenn sie an der Seite ihres Gemahls auf dem Balkon erscheinen würde, um sich dem englischen Volk als seine Königin zu zeigen und seine brüllende Huldigung entgegen zu nehmen.
Es war gewiss ein stolzes und erhabenes Glück für die Witwe eines kleinen Barons, die rechtmäßige Gemahlin des Königs von England zu werden und eine Königskrone auf ihrer Stirn zu tragen! Aber Catherine Parrs Herz war dennoch von seltsamer Angst bewegt. Kein Schimmer der Freude oder des Liebesglücks färbte Ihre Wangen, welche bleich und kalt waren. Kein Lächeln stand auf ihren Lippen, welche zitterten und kaum imstande waren, das bindende Ja vor dem Altar auszusprechen!
Aber immer doch war es ausgesprochen. Gardiner, der Bischof von Winchester, und Cranmer, der Bischof von Canterbury, hatten unter dem Beistand der hohen Geistlichkeit die heilige Handlung zu Ende gebracht und führten dann, der Hofetikette gemäß, die junge Vermählte in ihre Gemächer, um dieselben einzusegnen und noch einmal mit ihr zu beten, bevor die weltliche rauschende Festlichkeit beginne.
Catherine, so bleich sie immer war, hatte indessen doch mit wahrhaft königlicher Haltung und Würde die verschiedenen Zeremonien des heutigen Tages erduldet. Wie sie nun mit stolz erhobenem Haupt und festem Schritt in der Mitte der beiden Bischöfe durch die prunkvollen Gemächer dahin ging, ahnte niemand, welch eine schwere Last ihr Herz niederdrückte und welche unheilvolle Stimmen in ihrem Busen flüsterten.
Sie hatte mit ihren Begleitern, gefolgt, von ihrem neuen Hofstaat, die Prunkgemächer durchschritten und betrat nun die inneren Gemächer. Hier musste sie, der damaligen Etikette gemäß, den Hofstaat entlassen. Nur die beiden Bischöfe und die Hofdamen durften die Königin in den Drawing Room begleiten. Aber weiter als bis in dieses Gemach durften auch die beiden Bischöfe ihr nicht folgen. Der König selber hatte das Reglement des heutigen Tages niedergeschrieben. Er würde denjenigen, welcher auch nur in dem unbedeutendsten Punkt von diesen Reglement abgewichen wäre, für einen Hochverräter erklärt und ihn vielleicht zum Tode haben führen lassen!
Catherine wandte sich also mit einem mühsamen Lächeln zu den beiden hohen Geistlichen und bat sie, hier ihres Rufes zu harren. Dann winkte sie ihren Hofdamen und zog sich mit ihnen in das Toilettenzimmer zurück!
Die beiden Bischöfe blieben allein im Drawing Room. Dieses Alleinsein schien auf beide einen gleich unangenehmen Eindruck zu machen, denn beide legten die Stirn in finstere Falten und zogen sich wie auf ein verabredetes Zeichen an die beiden entgegengesetzten Seiten des weiten Gemaches zurück.
Eine lange Pause trat ein. Man hörte nichts weiter als das taktmäßige Anschlagen der großen kostbaren Uhr, welche über dem Kamin stand, und von der Straße her das ferne Jubeln des Volkes, das sich wie ein brausendes Meer dem Palast näherte.
Gardiner war ans Fenster getreten und schaute mit einem eigentümlichen finsteren Lächeln zu den Wolken empor, welche, vom Sturmwind gejagt, am Himmel vorüberzogen.
Cranmer stand drüben an der Wand und betrachtete, in trübes Nachdenken versunken, das große Porträt Heinrich VIII., welches Holbeins Meisterhand geschaffen hatte. Wie er in dieses Antlitz schaute, das zugleich so viel Würde und so viel Wildheit verriet, wie er diese Augen betrachtete, welche mit so finsterer Strenge blickten, diese Lippen, welche zugleich so üppig und so grausam lächelten, überkam ihn ein tiefes Mitleid mit dieser jungen Frau, das er heute zu einem so glänzenden Elend geweiht, und welches er heute zum Thron geführt, um sie vielleicht auch, wie er es schon zwei anderen Gemahlinnen des Königs getan hatte, bald zum Schafott zu führen.
Diese Gedanken machten ihn weich und ließen die finsteren Falten von seiner Stirn verschwinden. Er lächelte nun selbst über den Missmut, welchen er kurz zuvor empfunden hatte, und machte sich Vorwürfe, dass er so wenig seines heiligen Berufes eingedenk gewesen war, so wenig sich bereit gezeigt hatte, seinem Feind mit versöhnlicher Gesinnung entgegenzutreten. Denn Gardiner war sein Feind, das wusste Cranmer sehr wohl, und Gardiner hatte es ihm oft genug durch Taten bewiesen, wie sehr er auch mit Worten bemüht gewesen, ihn seiner Freundschaft zu versichern.
Aber wenn Gardiner auch ihn hasste, so folgte daraus doch nicht, dass Cranmer diesen Hass erwidern musste, dass er auch denjenigen seinen Feind nennen sollte, den er, vermöge ihres beiderseitigen erhabenen Berufes, als seinen Bruder zu ehren und zu lieben hatte.
Cranmer, wie gesagt, schämte sich seines augenblicklichen Missmutes. Ein sanftes Lächeln verklärte sein edles, stilles Angesicht, und zugleich mit erhabenem Anstand und milder Freundlichkeit durchschritt er das Gemach und näherte sich dem Bischof von Winchester, Herrn Gardiner.
Dieser blickte ihm mit finsteren Augen entgegen. Ohne aus der Fensternische, in welcher er stand, hervorzutreten, erwartete er, dass Cranmer zu ihm komme. Wie er in dieses edle, lächelnde Antlitz sah, hatte er ein Gesicht, als müsse er die Faust erheben und sie diesem Mann ins Gesicht schleudern, welcher es wagte, seinesgleichen zu sein und mit ihm um Ruhm und Ehre kämpfen zu wollen. Aber er entsann sich, dass Cranmer immer noch der Favorit des Königs sei, und dass man also vorsichtig gegen ihn zu Werke gehen müsse.
Er zwang daher seine wilden Gedanken in sein Herz zurück und ließ sein Gesicht wieder seinen gewohnten, ernsten und undurchdringlichen Ausdruck annehmen.
Cranmer stand nun dicht vor ihm. Sein leuchtender, heller Blick heftete sich auf das finstere Antlitz Gardiners.
»Ich komme zu Eurer Eminenz«, sagte Cranmer mit feiner milden wohllautenden Stimme, »um Euch zu sagen, dass ich von ganzem Herzen wünsche, die Königin möge Euch zu ihrem Beichtvater und Seelsorger wählen und Euch zu versichern, dass, wenn dies geschieht, nicht der geringste Groll, nicht das leiseste Missbehagen darüber in meiner Seele sein wird. Ich werde es vollkommen begreifen, wenn Ihre Majestät den so ausgezeichneten und erhabenen Bischof von Winchester zu ihrem Beichtvater wählt. Die Achtung und Bewunderung, welche ich Euch weihe, wird dadurch nur gesteigert werden können. Lasst mich Euch dies mit einem Handschlag bekräftigen.
Er reichte Gardiner seine Hand dar, die dieser indessen nur zögernd nahm und flüchtig berührte.
»Ihr seid sehr edel, Eminenz«, sagte Gardiner, »und zugleich ein sehr feiner Diplomat, denn Ihr wollt mir nur auf eine geschickte und sinnreiche Weise begreiflich machen, was ich zu tun habe, wenn die Königin Euch zu ihrem Seelsorger wählt! Und dass sie dies tun wird, wisst Ihr so gut wie ich! Es ist daher für mich nur eine Demütigung, welche die Etikette mir auferlegt, indem sie mich zwingt, hier zu stehen und zu warten, ob man mich erwählen oder verächtlich beiseitestoßen wird.«
»Und warum wollt Ihr die Sache so feindlich anschauen?«, fragte Cranmer milde. »Weshalb wollt Ihr es als Zeichen von Verachtung betrachten, wenn man Euch nicht wählt zu einem Amt, zu dem ja nicht das Verdienst und die Würdigkeit, sondern nur das Individuelle Vertrauen einer jungen Frau berufen kann!«
»Ach, Ihr gesteht also zu, dass ich nicht gewählt werde!«, rief Gardiner mit einem boshaften Lächeln.
»Ich sagte Euch schon, dass ich vollkommen unwissend über den Willen der Königin bin. Ich denke, man weiß, dass der Bischof von Canterbury gewohnt ist, die Wahrheit zu sagen!«
»Gewiss, man weiß das, aber man weiß auch, dass Catherine Parr eine lebhafte Verehrerin des Bischofs von Canterbury war und dass sie nun, da sie ihr Ziel erreicht hat und Königin geworben ist, es ihre Pflicht wird sein lassen, ihre Dankbarkeit zu bezeigen.«
»Ihr wollt damit andeuten, dass ich sie zur Königin gemacht habe? Aber ich versichere Ew. Eminenz, dass Ihr auch hier, wie in so manchen anderen Dingen, welche mich betreffen, falsch unterrichtet seid!«
»Möglich!«, sagte Gardiner kalt. »Jedenfalls steht es fest, dass die junge Königin eine glühende Fürsprecherin dieser schmählichen neuen Lehre ist, welche sich von Deutschland her, der Pest gleich, über ganz Europa verbreitet und Unheil und Verderben durch die ganze Christenheit schleudert. Ja, sie neigt sich diesen Ketzer zu, gegen den der Heilige Vater in Rom seinen zerschmetternden Bannstrahl geschleudert hat. Sie ist eine Anhängerin der Reformation.«
»Ihr vergesst«, sagte Cranmer mit einem feinen Lächeln, dass dieser Bannstrahl auch gegen das Haupt unseres Königs geschleudert worden war, und dass er sich sowohl gegen Heinrich VIII. als auch gegen Luther gleich unwirksam gezeigt hatte. Auch möchte ich Euch daran erinnern, dass wir den Papst in Rom nicht mehr den Heiligen Vater nennen und dass Ihr selbst den König als das Oberhaupt unserer Kirche anerkannt habt.«
Gardiner wandte sein Gesicht ab, um den Missmut und Zorn nicht sehen zu lassen, der seine Züge entstellte. Er fühlte, dass er zu weit gegangen war, dass er zu viel von den geheimen Gedanken seiner Seele verraten habe. Aber seine stürmische und leidenschaftliche Natur muss sich nicht immer bändigen. So sehr Weltmann und Diplomat er auch immer war, gab es doch Momente, wo der fanatische Priester den Sieg über den Weltmann davontrug und der Diplomat von dem Diener der Kirche verdrängt wurde.
Cranmer hatte Mitleid mit der Verwirrung Gardiners. Der natürlichen Güte seines Herzens folgend, sagte er freundlich: »Lassen Sie uns hier nicht über Dokument streiten und nicht entscheiden wollen, ob Luther oder der Papst mehr im Unrecht sei! Wir stehen hier im Zimmer der jungen Königin, beschäftigen wir uns also ein wenig mit dem Schicksal dieser Frau, welche Gott zu einem so glänzenden Los ausersehen hat.«
»Glänzend!«, sagte Gardiner achselzuckend. »Lasst uns erst das Ende ihrer Laufbahn abwarten, um zu entscheiden, ob sie glänzend war.«
»Es ist wahr«, murmelte Grammer leise erschauernd, »es ist ein gefährliches Los, die Gemahlin des Königs zu sein. Aber eben deshalb lasst uns die Gefahr ihrer Lage nicht noch vergrößern, indem wir derselben unsere Feindschaft und unseren Hass hinzufügen. Eben deshalb bitte ich Euch und gebe Euch meinerseits mein Wort darauf, wie auch die Wahl der Königin ausfallen möge, darüber keinen Zorn zu empfinden und keine Rache üben zu wollen. Mein Gott, die Frauen sind so arme, wunderliche Geschöpfe, so unberechenbar in ihrem Wollen, so kindlich naiv in ihren Neigungen!«
»Ach, es scheint, Ihr kennt die Frauen sehr genau«, rief Gardiner mit einem boshaften Lachen. »Wahrlich, wärt ihr nicht der Bischof von Canterbury und hätte der König nicht die Verheiratung der Geistlichen als ein schweres Verbrechen verpönt, so sollte man meinen, Ihr selbst besäßet eine Frau und hättet von ihr die gründliche Kenntnis des Frauencharakters gewonnen.«
Dieses Mal war es Cranmer, welcher sich abwandte und mit einer gewissen Verlegenheit den stechenden Blicken Gardeners auszuweichen versuchte.
»Wir sprachen nicht von mir«, sagte er endlich, »sondern von der jungen Königin, und ich wollte für sie Euer Wohlwollen erflehen; denn obwohl ich sie nicht kenne, hat doch ihr Antlitz einen rührenden Eindruck auf mich gemacht. Es schien mir, als ob ihre Blicke uns beide anflehten, ihr hilfreich zur Seite zu bleiben auf diesem schwierigen Weg, den schon vor ihr fünf Frauen mit so viel Unglück betreten haben.«
»Möge sie sich hüten«, rief Gardiner drohend, »möge sie sich hüten, dass sie den rechten Weg nicht verlässt, wie es ihre fünf Vorgängerinnen getan haben. Möge sie klug sein und besonnen und möge sie von Gott erleuchtet werden, dass sie den rechten Glauben und das rechte Wissen habe und sich nicht verlocken lasse zu den Irrpfaden der Gottlosen und Ketzer, sondern treu bleiben und ausharre bei den Rechtgläubigen.«
»Wer kann sagen welches die rechtgläubigen sind?«, murmelte Cranmer traurig. »Es sind so viele Wege, welche zum Himmel führen. Wer weiß, welches der rechte ist!«
»Der, welchen wir wandeln!«, rief Gardiner mit dem ganzen übermütigen Stolz eines Dieners der Kirche. »Wehe der Königin, wenn sie einen anderen Weg einschlagen möchte. Wehe ihr, wenn sie diesen Irrlehren, welche von Deutschland und der Schweiz zu uns herüberklingen, ihr Ohr leiht, und in der weltlichen Klugheit ihres Herzens vermeint, sicher ruhen zu können! Ich werde ihr treuester und eifrigste Diener sein, wenn sie mit mir ist. Ich werde ihr unerbittlicher Feind sein, wenn sie wider mich ist.«
»Und werdet Ihr es wider euch nennen, wenn die Königin nicht Euch zu ihrem Beichtvater wählt?«
»Nun, so gebe Gott, dass sie Euch wähle!«, rief Cranmer inbrünstig, indem er die Hände faltete und zum Himmel emporblickte. »Arme bedauernswerte Königin! Der erste Liebesbeweis deines Gemahls kann dein erstes Unglück sein! Warum gab er dir die Freiheit, selbst deinen Seelsorger zu wählen. Warum wählte er nicht für dich?« Grammer senkte sein Haupt auf seine Brust und seufzte tief.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des königlichen Gemachs und Lady Jane, die Tochter des Grafen Douglas und die erste Ehrendame der Königin erschien auf der Schwelle.
Beide Bischöfe blickten in atemlosen Schweigen zu ihr hin. Es war ein ernster, feierlicher Moment, dessen tiefe Bedeutsamkeit von allen drei sehr wohl begriffen wurde.
Lady Janes Stimme war feierlich und zitterte dennoch vor tiefer Bewegung.
»Ihre Majestät, die Königin«, sagte sie, »lädt Herrn Cranmer, Bischof von Canterbury, zu sich in ihr Kabinett, um mit ihm ihr Gebet zu verrichten!«
»Arme Königin«, murmelte Cranmer, während er das Gemach durchschritt, um sich zu Catherine zu begeben. »Arme Königin! Sie hat sich soeben einen mächtigen Feind gemacht.«
Lady Jane wartete, bis Cranmer durch die Tür verschwunden war, dann eilte sie mit hastigen Schritt zum Bischof von Winchester hin. Halb ein Knie beugend, sagte sie demutsvoll: »Gnade, Eminenz, Gnade! Meine Worte waren vergeblich und vermochten nicht ihren Entschluss wanken zu machen!«
Gardiner richtete die Kniende empor und zwang sich zu einem Lächeln. »Es ist gut, Lady Jane, ich zweifle nicht an Eurem Eifer! Ihr seid eine treue Dienerin der Kirche, und sie wird Euch dafür wie eine Mutter lieben und belohnen! Es ist also entschieden, die Königin ist …«
»Ist eine Ketzerin!«, flüsterte Lady Jane. »Wehe ihr!«
»Und werdet Ihr treu sein und treu zu uns halten?«
»Treu mit jedem Gedanken und jedem Blutstropfen meines Daseins!«
»So werden wir Catherine Parr besiegen, wie wir Catherine Howard besiegt haben. Aufs Blutgerüst mit der Ketzerin! Wir haben ein Mittel gefunden, Catherine Howard auf das Schafott zu bringen. Ihr, Lady Jane, müsst uns ein Mittel finden, dass wir Catherine Parr auf denselben Weg führen!«
»Ich werde es finden«, sagte Lady Jane ruhig. »Sie liebt mich und vertraut mir. Ich werde die Freundschaft verraten, um meiner Religion treu zu bleiben.«
»Catherine Parr ist also verloren!«, sagte Gardiner laut.
»Ja, sie ist verloren!«, wiederholte Graf Douglas, welche gerade eingetreten war und die letzten Worte des Bischofs vernommen hatte. »Ja, sie ist verloren, denn wir werden ihre unerbittlichen und stets wachsamen Feinde sein. Aber ich finde, das ist nicht ganz vorsichtig ist, solche Worte im Drawing Room der Königin zu sprechen! Lasst uns dafür einen günstigere Stunde wählen! Überdies, Eminenz, müssen Sie sich in den großen Coursaal begeben, wo bereits der ganze Hof versammelt ist und nur noch auf den König wartet, um in feierlichem Zug die junge Majestät abzuholen und auf den Balkon zu führen. Gehen wir also.«
Gardiner nickte schweigend und begab sich in den Coursaal.
Graf Douglas folgte ihm mit seiner Tochter. »Catherine Parr ist verloren«, flüsterte er Lady Jane ins Ohr. »Catherine Parr ist verloren. Und du wirst des Königs siebente Gemahlin!«
Während dies im Drawing Room geschah, lag die junge Königin vor Cranmer auf den Knien und sandte mit ihm ihre inbrünstigen Gebete und Glück und Frieden zu Gott empor.