Perry Rhodan Band 3004 – Der Vital Suppressor
Christian Montillon
Perry Rhodan Band 3004
Der Vital Suppressor
Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 15. März 2019, 68 Seiten, € 2,20, Titelbild: Swen Papenbrock
Giuna Linh muss erneut in die Ausweglose Straße vordringen, sie muss ihren von dort befreiten Mann zurückbringen, damit er aus dem Koma erwacht. Hierdurch kann man grundsätzliche Daten sammeln – dieser Umstand sichert ihr die Unterstützung des Nachrichtendienstes Ephelegon. Was nun geschieht, das schildert Christian Montillon in Der Vital-Suppressor. Im Straflager der Cairaner – sie sind die Pilger der Ausweglosen Straße.
Das Gejagtwerden in bedrohlicher Umgebung erinnert durch die schnelle Handlungsfolge und die exotischen Figuren ein wenig an frühe Maddrax-Romane. Giuna kümmert sich um ihren Mann, der in seinem anfangs bewusstlosen Zustand schnell in Gefahr gerät, denn auf der Ausweglosen Straße herrscht ständige Lebensgefahr: die wegen Verbrechen nach cairanischem Recht Verurteilten aus allen Völkern der Milchstraße müssen ständig um ihr Leben kämpfen, wohl weil dies ihre Energieproduktion ankurbelt.
Zum Glück benutzen die Serienmacher die Gelegenheit, mit der außergewöhnlich ausgedehnten Bodenständigkeit des neuen Zyklus – die Protagonisten bewegen sich in langsamem Tempo über verschiedene Planeten – neue und ungewöhnliche Völker einzubringen, was wirklich eine schöne Abwechslung zu den immer gleichen paar Fremdvölkern darstellt, an die man gewöhnt ist.
Giuna Linh trifft Perry Rhodan denn auch on the road, während ihre kleine Gruppe nicht allzu fit ist, sich aber durchschlägt. Der relativ Unsterbliche kam durch einen Koffer auf die Ausweglose Straße: Zemina Paaths Paau benutzte seine undurchschaubaren technischen Möglichkeiten, um ihm ein exaktes, wenn auch nicht aktuelles Gesamtbild der Milchstraße zu zeigen, mit Stand vom Beginn der Cairanischen Epoche vor 200 bis 300 Jahren. Es handelt sich um ein Hypersexta-Diagramm, in dem helles Licht nicht die Sternendichte zeigt, sondern die Regionen mit besonders hohen Konzentrationen von ÜBSEF-Konstanten, das ist das Serienäquivalent zu intelligentem Bewusstsein oder Seele. Es gibt mehrere außergewöhnlich helle Bereiche, und sie sind über die ganze Galaxie verteilt.
In der Nähe der Zentrumsregion fällt Rhodan eine Zone auf, in der sich goldenes und dunkelblaues Licht abwechselt – laut Paau gibt es dort ÜBSEF-Konstanten von angereicherter Vitalität, also möglicherweise Zellaktivatorträger. Dort könnte Rhodan seine alten Freunde wiederfinden, dort können aber auch Cairaner lauern. Deshalb pirscht man sich an.
Dies ist der Grund, warum Rhodan ebenfalls in die als Straflager dienende Raumstation eindringt, in der Giuna Linh und ihr Mann Lanko ums Überleben kämpfen. Er sucht die Vital-Suppressoren, mit denen die Cairaner ihren Gefangenen Lebensmut und Lebenskraft absaugen.
Christian Montillon beantwortete Roman Schleifers Fragen zu den Cairanern, zu Reginald Bulls anscheinend veränderter Einstellung und anderem mehr. Der Beginn des Interviews lautet:
RS: »Frieden bedeutet, die Situation unter Kontrolle zu halten.«
Dieser Satz wird Caluroc, dem ersten Cairaner, der sich an die Milchstraßenvölker gewandt hat, zugeschrieben. Die Angst, die Kontrolle zu verlieren, kann auf eine Angst- oder Panikstörung hindeuten. Haben wir es bei den Cairanern mit einem Volk zwanghafter Persönlichkeiten zu tun?
CM: Das ist, glaube ich, zu menschlich-terranisch gedacht. Die Cairaner mögen eine ganz andere Psychologie haben. Und das Zitat umrahmt ja mit einem zweiten den Roman (siehe unten, das ist dir ja auch schon aufgefallen).
Wie die Cairaner ticken, wird sich freilich zeigen. Es sind schon Exposés erstellt, in denen auch aus der Innensicht über dieses Volk geschrieben wird. Das wird in vielerlei Hinsicht erhellend.
Weiter geht das Interview hier.
Report Nr. 350
Die Jubiläumsausgabe des mittig eingehefteten kleinen Magazins, das Madlen Bihr zusammenstellt, ist diesmal besonders lesenswert, weil alle Artikel sich auf Andreas Eschbachs bei Fischer-Tor erschienenes Hardcover Perry Rhodan – Das größte Abenteuer konzentrieren.
Eschbach beginnt den Reigen mit einem Werkstattbericht, in dem er darstellt, wie es war, über Perry Rhodans Privatleben zu schreiben, und wie sich die Grundidee zum fertigen Buch entwickelt hat.
Es folgt ein explizit subjektiver Beitrag von Ben Calvin Hary, in dem es um Perry, Grippe und Superstars des Perryversums geht.
Als dritter ist Johannes Rüster an der Reihe, der Eschbachs Roman auf dem Event zu Band 3000 in München präsentierte. Er schreibt vom anderen Hosenbein der Zeit, womit er unterschiedliche Realitätsebenen und die Stimmigkeit von Geschichten meint, und spricht die Problematik von Weltenmix und Rhodans Identität an.
Zu guter Letzt kommt Klaus N. Frick zu Wort. Der Chefredakteur berichtet von der Vorgeschichte des Romans, lässt Eschbachs Vorgeschichte im Perryversum Revue passieren und spricht das Zusammenfließen von Perryversum und Eschbachversum an.
Glossar und Leserkontaktseite runden den Band ab.
Lese- und Hörprobe sind hier.
(at)