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15 Fragen an Verleger …

… Tobias Bethge


1. Welche Themen sind Schwerpunkte deines Verlages?


Angefangen hat alles mit Hardcore-Horror. Ab Mitte des Jahres kommen jedoch klassische Thriller, Oldschool-Horror, Dark-Fantasy sowie Action und Dystropien dazu. Generell also alles im Phantastikbereich.


2. Was bedeutet dir dein Verlag?


Der Verlag ist ein Herzensprojekt, dass ich nun endlich in der Lage war, umzusetzen. Der Start verlief mehr als gut und somit sind die nächsten Projekte finanziell gesichert. Momentan betreibe ich den Verlag im Nebenberuf. Ich bin Bestatter, was ein wirklich interessanter Beruf ist. Langfristig soll der Verlag jedoch in der Lage sein, von mir hauptberuflich geführt zu werden.


3. Welche Tätigkeiten gehören zum Berufsbild des Verlegers?


Da ich ein kleiner Ein-Mann-Verlag bin, praktisch alle. Angefangen vom Lesen der Manuskripte bis hin zum Marketing. Ich muss ein passendes Cover überlegen, die passende Werbestrategie finden, Homepage und soziale Netzwerke pflegen, nach passenden Bloggern suchen …


4. Welche drei Bücher/Hörbücher, die du verlegt hast, haben dir bisher am besten gefallen?


Da ich bisher erst 3 Titel verlegt habe, kann ich mich da tatsächlich nicht festlegen. Ich finde alle Titel super, sonst hätte ich sie nicht verlegt 🙂


5. Welches war dein erstes professionell veröffentlichtes Buch?


USA 2084 von Pjotr X, Sukkubus – Dämonin der Lust von Krystan Knight sowie Home Invasion – Die Faust des Terrors erschienen alle am 13. Februar 2019.


6. Welches Buch aus deinem Verlag würdest du mir zum Lesen empfehlen und warum?


Das ist tatsächlich sehr schwer, da ich alle Bücher wirklich gelungen finde, sonst hätte ich diese auch nicht verlegt. Aber wenn ich unbedingt wählen muss:

USA 2084 ist eine dystropische Horror-Vision einer sexuell, freizügigen Gesellschaft, die angefangen hat, Menschenfleisch als Delikatesse zu verzehren. Autor Pjotr X zeichen in USA 2084 eine wirklich erschreckende Zukunft in der »wenige zum Wohle vieler« durch die Hölle gehen müssen. Wenn man allerdings nicht zu den auserwählten »Delikatessen« gehört, lebt es sich in der erdachten Gesellschaft doch recht unbeschwert. Blut, Sex und Gewalt: Pjotr X hat mit USA 2084 eine Symphonie aus Blut und Sperma erschaffen. Eines der härtesten Hardcorebücher auf dem deutschen Markt.


7. Unter welchen Umständen würdest du den Verlag mit einem anderen Beruf oder Hobby tauschen?


Da ich den Verlag momentan ja nur nebenberuflich betreibe und diesen einmal hauptberuflich ausführen möchte, für überhaupt nichts. Ich lese seit meinem 11. Lebensjahr, als ich durch meinen großen Bruder über Der Herr der Ringe stolperte. Die Belletristik im Phantastik-Bereich hat mich seither fasziniert. Egal ob Stephen King, J.R.R. Tolkien, David Edding, die Sci-Fi-Opera Perry Rhodan oder Star Trek. Alle Welten, die mich aus dem Alltag reißen, finde ich mehr als nur »faszinierend«. 


8. Welcher Autor oder welche Person haben dich bei der Idee, einen Verlag zu gründen, am meisten beeinflusst?


Eigentlich keiner. Es kam jetzt niemand um die Ecke, der meinte: »Hey, versuche dich doch mal als Verleger.« Es war vielmehr, sodass ich schon sehr lange eine Möglichkeit suchte, mein Lesehobby zu einem Beruf weiterzuentwickeln. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?

Es standen daher zwei Sachen im Raum. Eine eigene Buchhandlung oder einen eigenen Verlag. Eine Buchhandlung nebenberuflich zu betreiben, ist schlicht nicht möglich, daher also der Verlag.


9. In welchem anderen Genre würdest du dich als Verleger gern ausprobieren?


In allen, die irgendwie noch in den Phantastik-Bereich einzuordnen sind. Gothic, Dark-Romance, Science-Fiction und High-Fantasy wären Projekte, die ich definitiv auch machen würde und werde.


10. Welches Buch aus deinem Programm könntest du dir am besten als Film vorstellen und wer sollte die Hauptrolle darin spielen?


Als Film könnte ich mir tatsächlich den am 13.07.2019 erscheinenden Mysterie-Thriller Memorabilia von Manuel Schulte vorstellen. Abgefahrene Story, eigenwillige und kernige Charaktere, eine großartige und anspruchsvolle Handlung voller Sex und Gewalt wie ein MTV-Videoclip auf Ecstasy und Speed. Zur genauen Handlung will ich noch nicht zu viel verraten. Als Hauptdarsteller fände ich Keanu Reeves passend wie die Faust aufs Auge.


11. Nach welchen Kriterien erfolgt die Manuskriptauswahl?


Wichtig ist vor allem, dass es mich persönlich mitnimmt. Handlungsaufbau, Charaktere, stimmt der Spannungsbogen, etc. Letzten Endes muss es mir gefallen und gut. Ich würde niemals etwas verlegen, was mir nicht gefällt, nur weil es zum Beispiel im Trend ist. Ich mag keine Werwolf-Romance-Vampir-Gay-Transgender-Irgendwas-Bücher, von denen Amazon momentan von den Selfpublishern geflutet wird. Glitzernde Vampire gehen für mich einfach nicht klar.


12. Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus?


Nachdem ich abends von der Hauptarbeit nach Hause gekommen bin, heißt es erst mal: E-Mails checken, bestellte Bücher versenden inklusive der Buchhaltung. Manuskripte lesen, Rechnungen schreiben, Facebook betreuen und irgendwann dann ins Bett.


13. Welchen guten Rat hast du für junge Autoren/ Hobbyautoren?


Fallt nicht auf Druckkostenzuschussverlage herein. Denn Verlag kommt von verlegen. Wenn euch keiner der großen oder kleinen seriösen Verlage haben will, dann macht es über Amazon, Trediton, BOD usw. einfach selbst. Es gibt ja mittlerweile sehr viele Selfpublisher. Habt aber auch keine zu großen Erwartungen. Täglich wird der Markt mit Neuerscheinungen geflutet, der Erfolg kommt nicht von allein.


14. Woran arbeitest du derzeit?


An vielem gleichzeitig. Ab Juni soll jeden Monat ein neues Buch herauskommen und da gibt es vieles, was vorbereitet werden muss. Neben den Büchern direkt auch Werbung und Messen wie zum Beispiel das Weekend of Hell, an dem ich mit meinem Verlag teilnehmen werde sowie die Leipziger Buchmesse 2020, und vieles mehr …


15. Was wünschst du dir für deinen Verlag?


Das ich von dem Verlag leben kann. Ich wünsche mir jeden Tag, meine ganze Energie und Kreativität in der Verlag stecken zu können. Ich mag meine Arbeit als Bestatter, aber bis ins hohe Rentenalter hinein muss das nicht wirklich sein. Mein Herz hängt an Büchern, vor allem an den gedruckten, wobei ich mittlerweile auch privat E-Books nutze.


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