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John Sinclair Band 2098 – Die Mutter der Monster

Ian Rolf Hill
John Sinclair Band 2029
Die Mutter der Monster

Grusel, Heftroman, Bastei, Köln, 30. Mai 2017, 68 Seiten, 1,80 Euro, Covermotiv: shutterstock/Vuk Kostic
www.bastei.de

[…] Zwei Sirenen würden uns bis in den Fluss, der durch den Wald und das Moor führte, begleiten, danach würden wir auf uns allein gestellt sein. Zum einen schwand die Macht der Sirenen, je näher sie dem Hort der Dämonen kamen, und zum anderen wurden sie hier bei der Insel dringender gebraucht. […]

John Sinclair befindet sich 15.000 Jahre in der Vergangenheit an einem Ort, der in der Zukunft als Atlantis bekannt sein wird, um den Atem der Sirenen zu holen und damit in seiner Gegenwart Sedonia zu heilen (siehe John Sinclair 2028). Fast am Ziel seiner Mission wird die Gruppe Frühmenschen, denen er sich angeschlossen hat und die mit den Nixen in Koexistenz und sogar Partnerschaft leben, von einem Aufgebot Harpyien und geflügelter Sirenen angegriffen, die einen Teil der Nixen in die Berge nahe des irdischen Teil des Höllensumpfes verschleppen. Dort soll ein Dämon wohnen, dem die Monster dienen. Mit einer Handvoll Männer und der Hilfe zweier Nixen macht sich der Geisterjäger zu Wasser an die Verfolgung der Kreaturen.

[…] Mein Bauchgefühl verriet mir, dass wir kurz vor der Entscheidung standen. Der gewaltige Aufmarsch der Mantikore sah nämlich ganz so aus, als würden sie jemand Besonderen in ihrer Mitte erwarten. War es der Schwarze, der so eine Art König unter diesen Monstren war? […]

Wo der Vorgängerroman noch eine dichte Fantasyatmosphäre aufgebaut hat, die sich vor allem aus dem fremdartigen Umfeld speiste, rutscht Die Mutter der Monster wieder stark auf die Actionschiene.

Nach der Planung und en Vorbereitungen der Rettungsmission bietet die Floßfahrt Richtung Berge reichlich Gelegenheit, sich wiederholt mit allerlei Geschmeiß zu balgen. Mantikore und Harpyien greifen immer wieder die Reisenden, wie auch die »Daheimgebliebenen« an, was mit deutlichen Abnutzungserscheinungen einhergeht. Auch der x-te Gedanke Sinclair über den Planet der Magier und den Höllensumpf, der hier wie dort existiert, bringt die Story nicht weiter. Das Auftauchen von Chiimal, dem Gigant von Atlantis, sorgt immerhin für einen netten Nostalgiemoment für Altleser, bleibt aber ebenfalls ohne ernsthafte Auswirkungen auf das weitere Geschehen. Erst als die Helden tatsächlich Phorkys und seiner Tochter Carnegra, die hier ihren ersten Auftritt hat, gegenüberstehen. zieht der Roman wieder merklich an. Damit sind nun Vater und Mutter der Monster im Spiel, doch werden die Kleinen nicht etwa durch Geschlechtsverkehr (das wäre ja Inzest und in JS wohl undenkbar) gezeugt, sondern auf erschreckend perfide Weise durch Verdauung. Das Ende, das sehr plötzlich um die Ecke kommt, hält noch einen Paukenschlag bereit, der Carnegra als neue, wiederkehrende Gegnerin etabliert.

Fazit:
Alles im allem fällt Die Mutter der Monster gegenüber dem Vorgänger merklich ab, da die atmosphärische Breite fast vollständig über Bord geworfen wurde. Stattdessen häufen sich gehaltlose, sich wiederholende Kampfszenen.

(eh)