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Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern … Teil 13

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern, Zauberern und Gaunern
Dem Ende des philosophischen Jahrhunderts gewidmet
Adam Friedrich Böhme, Leipzig, 1796

Ein Pechpflaster soll weibliche Fruchtbarkeit fördern

Im Jahr 1788 saß in Halle an der Saale eine weise Frau im Zuchthaus. Eines dortigen Leinewebers hinterlassene Frau, die nach einem jährigen Witwenstand wieder geheiratet hatte, wünschte nämlich auch Kinder zu haben und zog nach mehreren fruchtlos gebrauchten Mitteln auch die Nageln, so hieß die sogenannte weise Frau, zu Rate. Diese verkündete ihr aus der Schale die baldige Erfüllung ihrer Wünsche und lockte ihr so viel Geld ab, dass sie ein Stückchen ihrer Sachen nach dem anderen vertrödelte. Zuletzt verwies sie die Frau an ihren Sohn, der ihr gewiss Hilfe schaffen sollte. Dieser legte der Frau ein großes Pechpflaster über den ganzen Leib und befahl, dass sie es unter vier Wochen nicht wieder abnehmen sollte. Es verursachte ihr schon in der ersten Nacht so heftige Schmerzen, dass sie nicht schlafen konnte und durch ihr Winseln auch ihren Mann aufweckte. Sie musste ihm nun die Torheit gestehen und erhielt dafür von ihm eine tüchtige Tracht Schläge. Ihr Geschrei schallte durch die ganze Nachbarschaft. Die Frau wurde gerichtlich vernommen, dann den Händen des Wundarztes übergeben. Ihr Mann wollte nun nichts weiter von ihr wissen, weil sie bei ihrer Torheit ihm alles vertrödelt hatte.