Perry Rhodan Band 2961 – Der Kepler-Komplex
Leo Lukas
Perry Rhodan Band 2961
Der Kepler-Komplex
Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 16. Mai 2018, 68 Seiten, € 2,20, Titelbild: Arndt Drechsler, Innenillustration; Swen Papenbrock
Colin Heyday ist der Leiter des Kepler-Komplexes von Galileo City auf Neo-Ganymed, dem in Rekonstruktion befindlichen Jupitermond. Er verehrt den Techno-Mahdi. Der überdurchschnittlich intelligente, durch seine emotionale Unbeholfenheit dann aber unfreiwillig komisch wirkende junge Mann ist ein Drahtzieher der Verschwörung gegen das Solsystem. Seine an Heiligenverehrung grenzende Vorliebe für historische Geistesgrößen wie Tycho Brahe gipfelt in der bedingungslosen Verehrung des deutschen Naturwissenschaftlers – will man die Mathematik nicht als Geisteswissenschaft bezeichnen – und Astrologen Johannes Kepler. Seine Lebensentscheidungen richtet er an historischen Parallelen aus. Deshalb auch seine Arbeit im Kepler-Komplex – der Name interessierte ihn. Sein gemeinsam mit Adam von Aures ausgearbeiteter Plan trägt derzeit wesentlich zum Chaos bei, der das gesamte Solsystem ins Chaos stürzt.
Aus diesem Grund treffen am 4. April 1552 NGZ Reginald Bull, Toio Zindher, Shinae und Icho Tolot per Transmitter auf Neo-Ganymed ein, und zwar in einer Geheimstation der Society of Absent Friends, die Homer G. Adams leitet. Das buckelige, relativ unsterbliche Finanzgenie rüstet die kleine, aber hoch qualifizierte Truppe aus, dann geht es für Bull ohne Tochter, aber mit Frau und Haluter nach Galileo City. Sie nehmen zwei Roboter mit, einen Roboter vom Typ SHAKTI und einen, der einen eingebauten Kleintransmitter mit sich führt, weshalb man ihn Huckepack nennt.
Zeitgleich begeben sich führende Köpfe der Verschwörung zur Erde, genauer zur Logo-Oase Shonaar auf Terra, 340 Kilometer von Terrania entfernt. So auch Jano Vrinkstetter, der miterlebt, wie die GOS’TUSSAN II am Rande des Solsystems auftaucht. Es ist Adam von Aures, der Kontakt zu Bostich aufnimmt. Der Ex-Imperator des zerschlagenen arkonidischen Kristallimperiums ist mittlerweile völlig von den implantierten halutischen Genen umgewandelt: Er ist pechschwarz mit glühend roten Augen. Die beiden ehemaligen Kardinalfraktoren, die das Atopische Tribunal seinerzeit vorbeugend zu jahrhundertelanger Gefangenschaft verurteilte, weil sie und Perry Rhodan in ungewisser Zukunft den Weltenbrand auslösen, schmieden Pläne, sehr umfassende Pläne … Schließlich würde Bostich alles tun, um die Haluter-Pest unter Kontrolle zu bekommen.
Leo Lukas hat Heydays Kepler-Obsession in vielen Einzelheiten ausgearbeitet. Dadurch enthält der Roman ein interessantes Leitmotiv, das nach und nach auf verschiedene Ebenen der Handlung abgebildet wird, und viel historische Allgemeinbildung. So gelingt es dem Autor auch, dem Leser sehr lange den Blick auf den panoramisch dargestellten Umfang der Verschwörung zu verstellen. Der Leser kann kritisieren, dass ein Löwenanteil der großen Materialfülle in glossarartiger Informationsvergabe stecken bleibt, statt dramaturgisch wirksam zu werden, oder das viele interessant aufbereitete Wissen über Echtwelt und Perryversum auf sich wirken zu lassen.
Zum Abschluss des Romans erscheint der dritte Kardinalfraktor vor Ort: Perry Rhodan materialisiert mit der RAS TSCHUBAI im Solsystem, und er kommt zu spät …
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(at)