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Larry Moon – Vampire im Blutrausch

Dirk Krüger
Larry Moon
Vampire im Blutrausch

Mystik, Taschenbuch, überarbeitete Ausgabe der Veröffentlichung von 2009, lulu.com, North Carolina, USA, März 2018, 322 Seiten, 14,98 Euro, ISBN: 9780244975470, Larry-Moon-Logo: Timo Wuerz
www.larrymoon.de

Kurzinhalt:
In Rumänien werden Tote gefunden. Der Befund ist eindeutig: Vampirismus. Sofort reist der Druide Larry Moon nach Transsilvanien, um den Blutsaugern Einhalt zu gebieten. Doch seine Recherchen bringen noch ein anderes, weitaus gefährlicheres Geheimnis an den Tag. Larry Moon setzt all seine Kräfte ein, um die Vampire im Blutrausch zu stoppen und die satanischen Kräfte in ihre Schranken zu weisen …

Leseprobe

Glossar

Seit Anbeginn der Zeit tobte ein Kampf frischen der dunk­len, satanischen Seite und dem Guten auf der Erde. Die Kräfte, die dabei freigesetzt wurden, ließen den Urkontinent Pangäa zerbrechen und ihn sich in mehrere Kontinente aufteilen. Das Gute erlangte in der Schlacht langsam die Ober­hand. Tausende Jahre nach dem Beginn des großen Krieges hatte sich die Menschheit über den Planeten verbreitet. Die ersten Hochkulturen entstanden, die ersten Reiche dominan­ter Völker markierten ihre territorialen Hoheitsgebiete. Die Menschheit hatte sich, bis auf einige abtrünnige Völker, der Seite des Guten angeschlossen. Fortan kämpfte sie auch weiterhin Seite an Seite mit den Kriegern des Guten gegen die Armeen der dunklen Mächte. Schließlich gelang es dem Bündnis, das Böse zu bezwingen und einstweilen von dem Planeten Erde zu verbannen.

Aus Dankbarkeit für ihren Mut, ihre Treue im Kampf und ihre erbrachten Opfer übergaben die Anführer der Krieger des Guten den Menschen den Planeten in ihre Obhut. Fortan sollte die menschliche Rasse dafür Sortge tragen, dass eine Rückkehr Satans und seiner Vasallen auf die Erde unmög­lich würde. Die Völker der Welt beriefen Wächter aus ihren Reihen, die besondere Fähigkeiten und den Mut hatten, gegen die dunkle Seite anzutreten, sie zu bekämpfen und zu ver­nichten. Einige dieser auserwählten Wächter waren Druiden. Sie kannten sich mit Magie, Beschwörungen und Kampftech­niken aus.

Tausende von Jahren verstrichen. Der Drang Satans, die Vormachtstellung auf dem Planeten erlangen und die Menschheit zu unterwerfen, war ungebrochen.

Auch heute noch, in der Neuheit, leben einige Druiden, die ihr wertvolles Wissen zum Erhalt des Guten auf der Erde in sich tragen. Sie halten ihren Auftrag und ihre Fähigkeiten vor der Öffentlichkeit geheim und geben diese nur einer klei­nen, vertrauensvollen Gruppe bekannt.

Einer dieser Druiden ist der Amerikaner Larry Moon.

Nach satanischen Vorfällen in England reagiert Scotland Yard und gründet eine neue Abteilung zur Bekämpfung des Bösen. Zusammen mit dieser Abteilung zur Aufklärung gesonderter Fälle bekämpft Larry Moon überall auf der Welt Satans Geschöpfe. Während die Abteilung Scotland Yards für die Recherche und Organisation der Einsätze verantwort­lich ist, steht der nicht Scotland Yard angehörende ehemalige FBI-Agent Larry Moon mit all seinen physischen und psy chischen Druidenkräften der dunklen Seite, in ihren mannig­faltigen diabolischen Formen und Erscheinungen, gegenüber. Im Kampf gegen die satanische Macht verwendet der Kämpfer gegen das Böse viele Hilfsmittel. Unter anderem besitzt er den Stein der Erkenntnis. Dieser ermöglicht es ihm alle Sprachen, ausgestorben oder noch gebräuchlich, in Wort und Schrift zu verstehen und zu sprechen. Seine wichtigste Waffe im Kampf gegen die Kreaturen der Unterwelt ist jedoch der sagenumwobene Dämonendom. Eine Hieb- und Stichwaffe, gefertigt aus den Knochen eines uralten Dämons und überzo­gen mit einem rätselhaften Metall.

Auch andere Menschen, die ihn tatkräftig bei seinem Kampf unterstützen, stehen ihm zur Seite. Sein mächtigster Verbündeter und Lehrmeister ist sein Onkel, der Druide Sir Paul Mac Kinley.

Gemeinsam wachen diese Kämpfer gegen das Böse über das Wohl der Menschheit.

Vampire im Blutrausch

Bukarest, Rumänien

Drei Männer bewegten sich über ein großes Bau­stellengelände, das zur Sicherung mit einem provi­sorischen Holzzaun umgeben worden war. Die Nacht war kühl und fortgeschritten. Ein leichter Wind wehte. Nur eine der Personen benutzte eine Taschenlampe. Der Hochgewachsene führte die beiden anderen zielsicher an einen Punkt auf dem Gelände, auf dem noch bis vor Kurzem die Ruine eines ausgebrannten großen Gebäudes gestanden hatte. Von dem Komplex existierte aber nun nur noch der Keller, der jedoch weitestgehend von Schutt und Erde bedeckt war. Alle anderen Über­reste hatte man bereits nach dem Abbruch vom Areal weggeschafft und die vom Hauptgebäude verbliebenen Reste nach Werkstoffen getrennt und zu Haufen aufgeschichtet. In der Nähe parkten große Baumaschinen. Überall roch es nach aufge­brochener Erde und alter, maroder Bausubstanz. Bei den Begleitern des Wegführers handelte es sich um die Brüder Iliescu. Sie konnten von ihrem äuße­ren Erscheinungsbild nicht unterschiedlicher sein. Boris war klein und untersetzt. György, der zwei Jahre älter war, wirkte hingegen wie eine Bohnen­stange und er überragte seinen Bruder um zwei Haupteslängen. Beide vereinte jedoch ihr schlichter, ja fast dümmlicher Intellekt. Sie trugen ungepflegte, verschlissene Kleidung. Ihr Begleiter war ihnen vollkommen fremd. Er hatte sie vor gut zwei Stun­den in ihrer Stammkneipe angesprochen und ihnen eine horrende Summe für eine Gefälligkeit verspro­chen. Der Fremde hatte die Iliescus rein zufällig ausgewählt. Es hätte in der nach billigem Alkohol und Zigarettenqualm stinkenden Kneipe auch jeden anderen treffen können, der nebenbei ein bisschen was verdienen wollte. So aber begleiteten ihn die schlichten Brüder und einen Teil des versprochenen Geldes hatte er ihnen sogar auch schon ausgehän­digt, um sie zu motivieren. Kurz, nachdem sie die anvisierte Stelle auf dem Gelände erreicht hatten, das in einem wenig frequentierten Stadtteil Buka­rests lag, begannen die Iliescus auch schon mit der geforderten Tätigkeit, für die man sie schließlich an diesen Ort gebracht hatte. Ihre Aufgabe bestand darin, ein Loch in den feuchten Boden zu graben. Die Arbeit erledigten sie mit zwei Spaten, die der Fremde ihnen zuvor ausgehändigt hatte. Während sie buddelten, wartete ihr Begleiter gespannt am Rand der Grube, die langsam, aber stetig immer breiter und vor allen Dingen tiefer wurde. Er leuch­tete ihnen und ließ ab und zu seine Augen misstrau­isch in der Gegend umherwandern. Der in einen schwarzen Ledermantel Gekleidete, dem der Über­zieher bis an die Waden reichte, wo dieser scheinbar mit den schwarzen Armeestiefeln verschmolz, be­nahm sich so, als hätte er etwas Illegales vor. Abge­sehen davon, dass das Betreten des Geländes Unbe­fugten verboten war, schwebte aber noch ein anderes Geheimnis in der Luft, das ihn unruhig werden ließ. Und dieses verbarg sich augenschein­lich an jenem Punkt unter der Erde, an dem die Brüder gruben. Während die Iliescus arbeiteten, schwatzten sie ständig miteinander. Zumeist den reinsten Unfug. So hatten sie sich auch schon auf der Hinfahrt benommen. Und diese nichts aussagenden, minderbemittelten Gespräche nervten den Fremden und reizten sein Gemüt. Er hatte die Brü­der schon einmal darum gebeten, endlich die Klap­pe zu halten. Jedoch taten sie ihm diesen Gefallen nicht und sie stellten somit seine Geduld auf eine harte Probe. Eine Stunde verging. Dunst lag über dem Gelände und Wolken verbargen die dünne Sichel des Mondes hinter ihrer grauen, düsteren Wand.

»Hier ist nichts. Glauben Sie mir doch«, flehte der einfältige Boris. Er und sein Bruder waren ordent­lich aus der Puste. Der Schweiß perlte ihnen von den Stirnen. »Oder siehst du etwa was, György? Ich kann hier jedenfalls absolut nichts entdecken …«, ließ Boris nicht locker.

»Haltet endlich die Mäuler und grabt weiter!«, fuhr sie der sportlich, muskulöse Fremde schroff an. Er war sich sicher: Dort im Boden war etwas zu fin­den. Etwas von dessen Existenz er genaue Kenntnis hatte. Denn er war mit dafür verantwortlich, dass dort damals, 1989, etwas versteckt wurde. Ein Ge­heimnis, das er zusammen mit noch anderen Gleichgesinnten nach der Revolution in Rumänien und nach dem Ende des Ceausescu Regimes dort verborgen hatte.1 Nun war die Gelegenheit ge­kommen, es zu bergen. Die Zeit drängte, denn die Sache musste in dieser Nacht über die Bühne gehen, bevor die Bauarbeiter am Morgen auch noch die Fundamente des Gebäudes wegrissen. Bei dem Komplex, der hier einst stand, handelte es sich um ein berüchtigtes Gefängnis der Securitate.2 Der brutalen rumänischen Staatssicherheitsbehörde, die durch ihr schonungsloses Vorgehen zu trauriger Berühmtheit gelangt war. Nach dem Sturz des Dik­tators Ceausescu stürmten Revolutionäre sämtliche Gebäude des menschenverachtenden Regimes und legten dort Feuer. Auch das Gefängnis, auf dessen Überresten sich die drei jetzt bewegten, wurde ver­wüstet und schließlich von den Flammen ver­schlungen. Man verband mit diesen Mauern un­erträgliches Leid und furchtbare Erinnerungen und so handelten die Unterdrückten und Leidenden einst aus Wut und ließen sich von Rachegelüsten auf den verhassten Staatsapparat leiten, der sie zu der Zerstörung antrieb. Denn hinter den Mauern dieser Brutstätte des Bösen wurde einst gefoltert und nicht selten gemordet, wenn man nicht den Vorgaben der Autokratie folgte. Wer in solch einem Staatsgefangnis verschwand, dessen Tage waren gezählt. Die meisten Inhaftierten tauchten niemals wieder auf, nachdem sie in das Gebäude verschleppt worden waren.

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  1. siehe Anmerkung 1 auf Seite 315
  2. siehe Anmerkung 2 auf Seite 315