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Ausnahmslos Personen mit Abgründen – Im Gespräch mit Dietmar Schmidt über Olymp 8

»Ausnahmslos Personen mit Abgründen«
Im Gespräch mit Dietmar Schmidt über Olymp 8, Die Herren von Adarem

Dietmar Schmidts Roman Die Herren von Adarem erscheint als Band 8 der Perry Rhodan-Miniserie Olymp. Er gab dem Geisterspiegel bereits ein Interview zu Band 4, Im Netz von Adarem.

Alexandra Trinley: Dietmar, gibt es etwas Neues?

Dietmar Schmidt: Ja. Die Herren von Adarem war mein vierter Roman für PR-Miniserien und ist trotzdem in mehreren Hinsichten eine Premiere. Zum ersten Mal gibt es keine Raumschiffmanöver, zum ersten Mal trägt sich fast die ganze Handlung unterirdisch zu – in den Gängen der tefrodischen Geheimstation auf Adarem. Nur in den Erzählungen des Prospektors Ypheris Bogyr sehen wir fremde Welten, eine Supererde, eine geheimnisvolle Urwelt und Lepso. Trotzdem stoße ich in diesem Roman in Neuland vor. Ich übernehme Perry Rhodan am Eingang eines Forschungsinstituts und lasse ihn kleine Teile einer gigantischen Anlage kennenlernen, die in künstlichen Kavernen und natürlichen Höhlen unter der Oberfläche Adarems errichtet worden ist.

Alexandra Trinley: Und dort muss er sich zurechtfinden.

Dietmar Schmidt: Niemand erklärt ihm mehr als das Allernötigste; man versucht ihn einzuschüchtern, indem man ihm finstere Ausblicke in seine Zukunft als Versuchskaninchen – Verzeihung, als Proband – gibt, aber was man ihm als Zweck des Forschungsvorhabens nennt, kann nicht alles sein. Er muss sich selbst zurechtfinden und nennt wenige freundliche, hilfsbereite Personen kennen – allen voran den Dookie Tarald, der Rhodan in die Gepflogenheiten der Wohnquartiere einführt. Vor allem aber sind es ziemlich unangenehme Zeitgenossen, mit denen er es zu tun bekommt.

Alexandra Trinley: Wie viele sind es denn?

Dietmar Schmidt: Die »Schurkendichte« in diesem Roman ist jedenfalls höher als in allem, was ich bisher geschrieben habe. Die Herren von Adarem sind ausnahmslos Personen mit Abgründen, und ihre direkten Untergebenen sind auch nicht besser, ob sie anderen nun aus fehlgeleitetem Wissensdurst schaden oder weil sie eigene Erniedrigung ausagieren. Und dass mit der »Oberherrin« von Adarem nicht gut Kirschen essen ist, wissen wir schon lange.

Alexandra Trinley: Und was geschieht anderswo?

Dietmar Schmidt: Während Rhodan ins ihm Unbekannte vorstößt, müssen Ypheris Bogyr und Mahé Elesa, die schon lange im Geheimgefängnis festgehalten wird, an bekannte Orte zurückkehren und einen alten Feind schachmatt setzen, ehe auch sie in Neuland vorstoßen – obwohl man bei Mahé nie wissen kann, wo sie schon gewesen ist.

Alexandra Trinley: Danke für die Auskünfte. Gibst du uns eine Textprobe?

Dietmar Schmidt: Gerne. Wie wäre es hiermit?

»Stell dich dorthin!« Die junge Frau sprach mit einem melodischen Alt, aber in ihrer knappen Anweisung schwang nichts mit, keine Freundlichkeit, keine Distanz, kein Gefühl. Genauso gut hätte ein Roboter ihm sagen können, was er tun sollte, nur achtete man bei den meisten Robotern auf mehr Empathie.

Perry Rhodan trat an die Stelle, auf die sie gezeigt hatte, und ein Summen und Wimmern verriet ihm, dass ein Ganzkörperscanner zu arbeiten begann. Vor der Tefroderin erschien ein Holo, das die Umrisse seines Körpers zeigte. Bevor er weitere Einzelheiten erkennen konnte, trat ein Einblickschutz in Aktion und verschleierte die Darstellung für ihn und den Wärter, der drei Schritt rechts von ihm verharrte.

Die Abtastung dauerte dreimal so lange wie die vorherige. Offenbar wurden mehr Messungen angestellt als beim Betreten des Labortrakts.

»Soll ich mal husten?«, fragte Rhodan.

Die Frau hob den Kopf und sah ihn stirnrunzelnd an. »Wozu? Wir sind hier fertig.«

Das Betriebsgeräusch des Scanners verstummte, das Hologramm erlosch, und das Schott fuhr auf.

»Mitkommen!« Die Frau ging los, Rhodan und der Wärter folgten ihr.

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