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Dark Killers

Anke Brandt (Hrsg.)
Dark Killers

Anthologie, Krimi/Thriller, Paperback, Romantruhe,  Kerpen-Türnich, März 2018, 220 Seiten, 10,95 €, ISBN: 9783864733352

Sie ist da, die 8. Kurzgeschichtensammlung der Dark-Reihe des Geisterspiegels. Anke Brandt als Herausgeberin macht sich immer viel Mühe, interessante Themen auszuwählen und gleichzeitig damit möglichst viele Autorinnen und Autoren anzusprechen.

Es folgt nur ein Spot(t):

Natürlich hat der Schreiber dieser Zeilen (welch ein geniales Wortspiel) sich ebenfalls beteiligt. Mir macht es immer wieder Spaß, mich an Kurzgeschichtenwettbewerben zu beteiligen, um zu sehen, ob andere, außer mir im eigenen Verlag, mich noch veröffentlichen. So ist es kein Wunder, dass die genialste Erzählung in dieser Sammlung (ich mag mich nicht über den grünen Klee loben, deshalb bleibe ich so zurückhaltend) eben meine ist. Der Mord an den französischen Gesandten kann nachgelesen werden in dem Buch Rastatt 1798, erschienen im Verlag Saphir im Stahl. In vier zeitgenössischen Texten wird auf diesen Mord eingegangen. Übrigens war Napoleon noch kein Kaiser und 15 Jahre später in dem Buch Hanau 1813 auf der Flucht nach der Völkerschlacht bei Leipzig.

Dies war der Werbeblock und die anderen neunzehn Autorinnen und Autoren werden jetzt kurz vorgestellt. Letzteres tun sie am Ende des Buches selbst.

Hartmut Holger Kraske, Die Armee des schwarzen Barons

Der Ich-Erzähler ist Gilles de Rais. Ein nicht sehr freundlicher Zeitgenosse und Serienmörder. Ich war »sofort dabei«, wie es so schön heißt. Die Geschichte hat mich sofort gefesselt, dabei wollte ich nur kurz reinlesen und dann war sie rum. Diese Geschichte als Roman würde ich sofort veröffentlichen. Hat mir sehr gut gefallen.

Ann-Kathrin Behrendt, Die wahre Geschichte der Black Dahlia

Hier ist es ein Ich-Erzähler, der über den Tod von Elisabeth, alias Black Dahlia berichtet. Mir fehlt dabei etwas die Spannung. Es ist ein netter Plauderton, nicht unangenehm.

Bernd Stephan, Giftmord auf der Landgrafenburg

Die Erzählung spielt im Jahr 1241. Hier geht es Berta von Seebach, der Hofmeisterin, die mittels Giftmord an die Macht kommen wollte. Doch der Versuch scheitert, wie die Geschichte deutlich beweist.

Frank Andres, Schweinezerstörer

Auch hier ein Ich-Erzähler, aber die kurze Geschichte überzeugt durch eine schnelle spannende Erzählweise.

Michael Kirchschlager, Die Blutspur im Schnee

Der Ich-Erzähler aus dem Jahre 1732 ist ganz bei der Sache, da er die Hinrichtung eines Pfaffen beschreibt. Die humorige Komponente ist sein Adjutant.

Ian Barrens, Der Original Night Stalker

Die Geschichte kommt ohne direkte Gewalt aus und ist daher eher ein Psychokrimi, ein gelungener Psychokrimi.

Kornelia Schmid, Das Auge des Pharaos

Ein Mord zur Zeit der Pharaonen bringt uns weit in der Geschichte der Menschheit zurück und zeigt dennoch, selbst dort waren verbrecherische Tötungen an der Tagesordnung.

Oliver Müller, the axeman’s jazz

Das Verbrechen ist nicht immer so einfach, wie man es scheinbar sieht. The axeman ist möglicherweise lebendig, möglicherweise ein Geist, möglicherweise etwas anderes. Aber gerade diese Unsicherheit macht die Erzählung spannend.

Sarah Drews, Das Phantom

Unter dem Begriff Phantom stellt sich jeder immer etwas anderes vor. Bei mir gibt es drei Gedanken: Das Phantom der Oper, Das Phantom (der Comic) und Das Phantom mit Luis de Funès. Die Geschichte bietet jedoch einen ganz anderen Ansatz und stellt sich als sehr gelungen dar.

Birgit Hedemann, Münsterlandmörder

Aus dem Tagebuch ihrer Mutter erfährt Nathalie die Wahrheit über den Münsterlandmörder. Für einen kurzen Moment kommt ihr Weltbild ins Wanken.

Monika Grasl, Die Paraquat-Mordserie

Eine Mordserie als Versuchsreihe ist sicherlich nicht das, was man erwartet. Aber eine Serienmörderin hat ihre eigenen Ansichten.

Florian Krenn, Der Thronerbe

Die Geschichte entführt uns ins alte Rom. Es ist das Rom Neros und zeigt die Hintergründe über den Brand Roms auf.

Lisann Fuchs, Bis auch deine Augen schweigen

Die Geschichte eines Jungen, später Erwachsenen, mit wundersamen Kräften. Ist er jetzt Mörder oder Richter?

Renate Behr, Nur die Steine schweigen ewig

In Rückblicken auf das Jahr 1947 wird aus dem Jahr 2017 berichtet. Im Mittelpunkt steht der Trümmermörder aus Hamburg, dessen Motivation zu töten ebenso unbekannt ist, wie er selbst.

Thomas Ehrenberger, Was geschah mit Zodiac?

Auf nur wenigen Seiten erzählt Thomas Ehrenberger über den Zodiac-Mörder. Wie alle Geschichten in diesem Buch findet er keine Aufklärung.

Sarah Beicht, Fall River, ’92

Die Mordsgeschichte um Bordon ist spannend und interessant.

André Geist, Mord in den Alpen

Eine interessante Erzählung mit überraschendem Ende. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Erzählung sich um einen wirklich ungeklärten Mord dreht.

Torsten Scheib, Que Sera …

Torsten ist ein guter Autor, der mir immer wieder positiv auffällt. Auch seine Erzählung wirkt leider eher wie erfunden als tatsächliche Mordsgeschichte.

Anke und Wolfgang Brandt von der Webseite Geisterspiegel.de legten mit der Romantruhe von Joachim Otto eine neue gelungene Kurzgeschichtensammlung vor. Alle Erzählungen sind gelungen, das Beste aus den vielen Einsendungen und damit wieder ein Glanzlicht unter den Kurzgeschichtensammlungen. Die Themen, die Anke auswählt, sind immer wieder eine neue Herausforderung an die Autorinnen und Autoren, die jeder auf seine Weise meistert.

(es)

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