Perry Rhodan Band 2940 – Der Putsch
Uwe Anton
Perry Rhodan Band 2940
Der Putsch
Science-Fiction, Heftroman, Pabel-Moewig, Rastatt, 21. Dezember 2017, 68 Seiten, €2,20, Titelbild Arndt Drechsler
Die freigesetzte Erinnerung aus dem telepathischen Archiv der Nachtherolde brach über die Untertanen des Goldenen Reiches herein. Nun muss die Regierungschefin Cassandra Somersets um eine vertretbare Position in Zeiten des Umbruchs ringen. Die freigesetzte Erinnerung bringt sie in eine Gegenposition zu den Thoogondu. Jede falsche Reaktion kann einen Bürgerkrieg auslösen.
In Der Putsch, dem Mittelroman der Trilogie, bricht der militärische Konflikt los. Die Militärmacht der Thoogondu steht im System, um von den Terranern Somersets Auslieferung zu verlangen, da die Regierungschefin des Zweiten Solaren Imperiums an Bord der RAS TSCHUBAI nichts zu suchen hat – offensichtlich wurde sie beeinflusst, ihre Willensbekundung wird also ignoriert.
Die Thoogondu haben keinerlei Sinn für Demokratie. Der gäonische Sternenadmiral Arbo Perikles Dannan unterstützt sie, denn er will seine gewählte Regierungschefin absägen, um selbst an die Macht zu kommen.
Der Vertreter der Thoogondu ist der Galaktschwarmlenker Ruogoovid. Er ist der Kommandant der sieben Kilometer langen, aus fünf aneinandergereihten Kugelzellen bestehenden AHAYOOTA. Mit 50 riesigen Pentasphärenraumern steht die gondische Flotte im Neo-Solsystem, dem Zentralsystem des ZSI. Die Zivilbevölkerung steht dazwischen. Ihr Schutz ist wiederum Perry Rhodans besonderes Anliegen.
Strategien des Machterhalts prägen den Roman, und im Gegenzug die Suche nach der Wahrheit. Die drei starken gäonischen Hauptpersonen, die Politikerin Cassandra Somerset, die Journalistin Shari Myre und der in seiner Pedcondit-Rüstung fast unbesiegbare Elitesoldat Gi Barr ringen um ihre Position innerhalb einer sich ändernden Wirklichkeit, in der sie sich entscheiden müssen, was sie für Lüge und was sie für Wahrheit halten.
Weitere als Individuen gestaltete Persönlichkeiten gibt es, unter ihnen einen Koch, der sich aus seiner plötzlich explodierenden Küche in ein Rettungsboot durchkämpfen muss. Diese Erzählweise hat in der Darstellung des Zweiten Solaren Imperiums Tradition. Uwe Anton konnte also direkt an seinen eigenen Jubiläumsband anknüpfen, in dem er den 1000. Band nach seinem Einstieg in die Hauptserie zu einer differenzierten Darstellung einer durch Isolation rassistisch gewordenen Gesellschaft nutzte – ein Anliegen, dass ihm und Leo Lukas sichtlich am Herzen lag.
Die analog zum irdischen Mondgehirn NATHAN auf dem Mond Gäons, Selene, gebaute Positronik TEIRESIAS, die den Namen des griechischen Sehers trägt, hat ebenfalls ihre Eigenheiten und Schrullen. Wie Rhodan, Gucky und Gi Barr sie schließlich erreichen, steht im Mittelpunkt des Folgeromans.
Zu diesem Roman schrieb ich einen Forenspoiler, das ist eine kurz gefasste Nacherzählung des Romans.
Die Auseinandersetzung um die Geschichtsfälschung im Goldenen Reich der Thoogondu geht weiter. Ihr Vertreter ist der Galaktschwarmlenker Ruogoovid, Kommandant der Pentasphäre AHAYOOTA. 50 Pentasphären hoch seht die gondische Flotte im Neo-Solsystem, dem Zentralsystem des ZSI. Dessen demokratisch gewählte Regierungschefin, Cassandra Somerset, hatte sich aus Sicherheitsgründen an Bord der RAS TSCHUBAI begeben. Die Thoogondu und ihr Konkurrent Arbo Dannan wollen ihre Auslieferung.
Auslöser war die durch Guckys Zugriff auf den Hort der Wahrheit, die von den als Terroristen defamierten Nachtherolde, bekannt gewordene wahre Geschichte der Galaxis Sevcooris. An Bord der RAS TSCHUBAI befinden sich nun auch der Gäone Gi Barr, ein loyaler Elitesoldat, der erkannt hat, dass er vom Goldenen Reich belogen wurde, und die Journalistin Shari Myre, die ebenfalls nach richtigen Balance zwischen Wahrheit und Loyalität sucht. Cassandra Somerset sucht ihre Position als vom Putschisten Arbo P. Dannan angegriffenen Politikerin einerseits und dem unendlich erfahrenen Überpolitiker Rhodan andererseits.
Die Geschichte beginnt mit Somersets Ängsten bei der Konfrontation mit ihren Gegnern. Ruogoovid kündigt den Übergang zur militärischen Auseinandersetzung an. Einerseits erschüttern sie die Nachwirkungen des Mnemo-Schocks: Die freigesetzten Erinnerungen hatten, wie ein mentaler Orkan, alle Lebewesen im Neo-Solsystem bis in die Grundfesten ihres Verstandes erschüttert. Die Solastratorin fürchtet, dass dies einem Bürgerkrieg den Weg bahnen wird.
Kommandant Oberst Cascard Holonder bittet Rhodan, in dieser prekären Situation aufgrund seiner höheren Erfahrung bei kritischen Kampfeinsätzen das Kommando in der Zentrale zu übernehmen. Der Unsterbliche nimmt an. Als nächstes verlangt Stannisan Hedreen, der Kommandant der ARTEMIS und Dannans Vertrauter, den Expeditionsleiter zu sprechen. Er fordert die Übergabe der RAS TSCHUBAI. Die Solastratorin sei von Terroristen – den Nachtherolden – beeinflusst und deshalb nicht regierungsfähig. Rhodan lehnt ab. Die RAS TSCHUBAI hüllt sich in ihren Paratronschirm und der Beschuss beginnt.
Natürlich ist die RAS TSCHUBAI überlegen, doch wie lange? Zurückschießen ist unnötig. Aber man muss ein Zeichen setzen. Per Librotron-Antrieb, dessen dreifach gestaffelte Halbraumfelder eine Bewegung im Normalraum, den Übertritt in den Halbraum und die Bewegung darin ermöglichen, taucht man hinter den Angreifern auf. Das kennen die Gäonen nicht. Dann kommen Repuls-Paratronblase und Aagenfelt-Barriere zum Einsatz.
Holonder möchte auch Paros-Schattenschirm und Libratronvakuole einsetzen, doch der gelassenere Rhodan lehnt ab. Es reicht auch, die Kommandanten der Gäonen sind offenbar zu irritiert, um den Angriff fortzusetzen. Rhodan lässt einen Funkkontakt zu Dannan herstellen. Er kündigt an, ihr Gespräch werde auf Wunsch der Solastratorin im ganzen System übertragen wird.
Sternenadmiral Arbo Perikles Dannans brodelt vor Zorn wegen der Öffnung des Archivs der Nachtherolde, kontrolliert sich aber. Cassandra Somerset ist froh um ihren Sitzplatz direkt neben Perry Rhodan. Im Stehen könnten ihre Knie zittern. Sie ist sich bewusst, dass sie vor Angst schlottert. Die Anwesenheit der 50 Pentasphärenraumer im System ist ihr mehr als bewusst.
Der Sternenadmiral klagte Rhodan an, gemeinsame Sache mit Terroristen zu machen, und droht mit der Todesstrafe, wenn er nicht aufgibt. Der beruft sich auf die Wünsche der legitimen Regierungschefin. Dannan argumentiert, dass sie nicht mehr die Regierungschefin ist. Rhodan führt die Untersuchungsergebnisse der beiden Mediker Ivar Harouchi und Ray Lamazu an, um Somerset zu unterstützen.
Genau jetzt kommen die Mediker in die Zentrale. Ivar Harouchi, stellt sich demonstrativ neben Cassandra Somerset und ergreift ihre Hand. Lamazu baut sich auf Somersets anderer Seite auf. Sie wirken sehr kompetenz, scheinen aber zu konkurrieren. Dannan bezeichnet ihren Auftritt als theatralisch. Rhodan lehnt erneut die Auslieferung ab.
Somerset empfindet panische Angst, doch sie zeigt gelassene Professionalität, als sie nun selbst die Auslieferung ablehnt. Dannan bekräftigt wiederum, dass Rhodan mit gefälschten Daten arbeitet und deshalb keine der Forderungen annehmbar sei. Er befiehlt die nächste Angriffswelle. Kleine rote, blaue und gelbe Sonnen leuchten auf, als Gäonen auf Gäonen das Feuer eröffnen. Erneut fungiert die ARTEMIS als Speerspitze. Nach wilden Schießereien endet das Gefecht. Die Solastratorin versteht, dass der Bürgerkrieg sich nicht mehr aufhalten lässt.
Die gäonische Journalistin Shari Myre verwendet ihre in die RAS TSCHUBAU eingeschmuggelte Ausrüstung, um ihren Sender zu kontaktieren. Sie ist schrecklich aufgeregt, weil sie nicht weiß, wer von Kollegen und Familie den Mnemo-Schock gut überstanden hatte, wer im Krankenhaus war. Und sie weiß auch nicht, wem sie glauben soll, ihrem Förderer Arbo P. Dannan, der sie nachweislich falsch informiert und belogen hat? Deshalb ist sie geneigt, dann doch dem ehemaligen Solastrator Syllester Ford zu glauben, dass Sternenadmiral Dannan einen Putschversuchs macht.
Myre stellt eine Reportage zusammen: »Die Nacht der 100«, in der sie einhundert Besatzungsmitglieder über Perry Rhodan und die Terraner sprechen lassen will. Zehn Interviews hat sie schon. Deren Aussagen widersprechen Dannans Darstellung. Und: Sie hat nicht eine Reportage erstellt, sondern zwei. Die erste enthält eher positive Auszüge aus den Interviews, die zweite eher negative. Auch Nuancen bei den Kommentaren unterscheiden sich. Die eine berichtet wohlwollend, die andere abwertend. Aber welche soll sie nach Gäon senden?
Die Verbindung mit Gäon lässt auf sich warten. Sie überlegt, dass das Gespräch über die Funkzentrale der RAS TSCHUBAI läuft: Shari habe einen nicht überwachten Kanal zur Verfügung, hieß es. Auch das paast nicht zum Rhodan-Bild, das Dannan zeichnet. Und Shari fällt auf, dass Ruogoovid, der Kommandant der gondischen Westarm-Flotte, oft die Daumen einer Hand in schnellem Takt aneinander tippte, wenn er auf etwas wartet oder nachdenkt. Sie findet das seltsam.
ANANSI unterstützt den Verbindungsaufbau, und Shari bekommt Verbindung zum Gäonen Crow Harrow, der gerne erzählt, dass er einer der letzten reinrassigen Indianer aus dem Stamm der Krähen sei. Alles Image! Shari schickt ihm die zweite, negativ getönte Fassung der Reportage. nach Gäon. Ihr Interview mit Crow Harrow beginnt. Als kritische Töne aufkommen, als sie Rhodans angebliche Beeinflussung durch Terroristen anzweifelt, stürmen die Putschisten den Raum. Das Gesicht Crows sinkt in Großaufnahme auf die Kamerascheibe. Dann ist die Verbindung beendet. Myre versteht, dass sie soeben den Anfang eines Putsches auf Gäon miterlebt hat.
Cassandra Somerset diskutiert mit Ruogoovid. Er fragt, ob der wahre Solastrator der gewählte ist oder der, der die Macht hat. Somerset erinnert sich, dass das Gondunat ist keine Demokratie ist, sondern eine dynastische Monarchie. Der Thoogondu versteht ihr Anliegen gar nicht. Somerset nennt Dannan einen Putschisten. Ruogoovid räumt ein, dass Dannan einer ist, der allein geht. Sie bietet dem Thoogondu an, ein Gespräch mit Perry Rhodan zu vermitteln. Der erkennt ihren guten Willen und ist bereit, eine Stunde zu warten.
Während dieser Frist kommen die beiden Mediker wieder. Wieder greift Ivar Harouchi nach ihrer Hand. Etwas an den beiden kommt ihr seltsam vor, aber sie weiß nicht, was. Sie ziieht ihre Hand zurück, die Harouchi schon wieder hält. Sie fühlt sich nicht wohl damit. Überhaupt – als Rhodan sie anspricht, ist ihr Blick war ins Leere gerichtet, sie ist gedanklich abwesend, reagiert wie aus dem Sekundenschlaf gerissen. Rhodan überlegt, ob er sich Sorgen machen soll.
Aber Somerset denkt über die beiden Mediker nach. Etwas an ihnen war falsch, und sie kommt nicht drauf, was es war. Und: Gucky, Ford und Somerset haben die beiden überprüft! ANANSI überprüft ihre Aufzeichnungen. Dabei werden auch bei ihnen seltsame Momente der Geistesabwesenheit sichtbar. Ein kurzer Aussetzer, die Augen verdrehen sich, die Pupillen erweiterten sich. Nach kurzem Blinzeln ist dann alles wieder normal. Somerset und Ford erkennen eine experimentelle Mentaltechnologie, die das Militär in Extremfällen einsetzen kann. Die Methode ist mit großen psychischen Risiken verbunden. Es handelt sich um das sogenannte Psychotrope Kommando. Die Gäonen kennen natürlich die englische Literatur des 19. Jahrhunderts, deshalb nennen sie die Methode den Jekyll-Hyde-Schalter. Er lässt die damit ausgerüsteten Personen bei Bedarf gewisse Handlungen ausführen, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Es ist eine programmierte Fernsteuerung auf der Basis von Gedächtnismanipulationen.
Captain Odin Goya ist weiterhin der Wächter von Gi Barr. Er trifft Gucky vor der mit Paratronschirm gesicherten speziellen Barkasse, in der die Mediker stecken, vom Rest des Schiffes isoliert. Er ist ohne materielle Verbindung per Gravoanker an die RAS TSCHUBAI gekoppelt. Ohne Guckys ausdrücklichen Befehl bricht der Paratronschirm zusammen, dann baut er sich wieder auf. Gucky teleportiert hinen. Lamazus Gedanken sind, wie Gucky es beschreibt, sauber wie ein frisch gepuderter Babypopo. Er wurde beeinflusst. Von Rhodan befragt, erklärt er offen, keine Ahnung von den Vorgängen zu haben. Er weiß nictht, wie man einen Paratronschirm bedient und so weiter.
Schon wieder will Ruogoovid Rhodan sein Ultimatum stellen. Der gibt er mal der halb belustigten, halb verärgerten Sichu Dorksteiger detaillierte Anweisungen zum Umgang mit Gi Barr und Odin Goya. Sie diskutieren. Ein erstes Ergebnis: Die Barkasse hat unerklärlicherweise an Gewicht verloren.
Gi Barr betrachtet währenddessen die Holos von Gäon, schaut gäonisches Fernsehen. Er wundert sich über die mangelnde Zensur an Bord der RAS TSCHUBAI keine Zensur statt. Dannans Darstellung stimmt nicht: Schließlich war er dabei, als alles geschah. Dannan lügt. Nun muss er über seine Loyalität nachdenken. Er denkt auch über Marginsons Tod nach, der ihm inzwischen Leid tut, den er aber nicht mehr ungeschehen machen kann. Und er überlegt, dass man ihn und die gesamte Bevölkerung belogen und verraten hat. Die Terraner haben ihn nicht belogen …
Die Stunde der Waffenruhe ist zu Ende, ANANSI aktiviert die Verbindung, und Galaktschwarmlenker Ruogoovids Holo erscheint vor Rhodan. Er sieht den Konflikt als Krise, ist kein Kriegstreiber. Keiner der beiden will die Eskalation. Doch Rhodan stört, dass solch ein Verhalten nicht zu den Thoogondu passt, die stets nach entscheidungen in ihrem Sinne streben.
Gerade denkt Rhodan darüber nach, als Gucky mit Gi Barr materialisiert. Er hat gemeinsam mit Sichu Dorksteiger eine Theorie entwickelt: Er hat einen neuralgischen Punkt bei der RAS TSCHUBAI gefunden. Aus der Barkasse der beiden Mediker sind unidentifizierbare Bestandteile freigesetzt worden. Und schon meldet sich erneut Stannisan Hedreen. Er wiederholt sein Ultimatum. Die Einheiten des Zweiten Solaren Imperiums gehen in Angriffsformation. Rhodan will wegfliegen, doch plötzlich erwidert die RAS TSCHUBAI ohne seinen Befehl das Feuer.
Der Gäone Leutnant Adam Chahuen bereitet gerade Fleisch mit Pflaumen, Wildfond, Rotwein, Senf und Pflaumenmus im Römertopf zu, als alles um ihn herum in die Luft fliegt. Luft entweicht, ein dunkelrotes Glühen durchdringt die Kombüse. Obwohl Koch, hat er eine militärische Ausbildung wie jeder andere an Bord. Durch Rauch, Hitze, und Flammen kämpft er sich in den Hangarbereich vor. Alles ist derart zerstört, dasss er schon glaubt, der einzige Überlebende zu sein. Dann taucht eine Gestalt vor ihm auf. Unter dem Helm versteht der Leutnant kein Wort, aber sein Retter hilft ihm. Chahuen erreicht die Rettungskapsel, mit der er die SHARPE verlassen kann. Alles geht gut … bis die fünfte Verstrebung des Öffnungsmechanismus’ versagt.
Oberst Cascard Holonder stellt währenddessen fest, dass es wirklich keinen Feuerbefehl gab. Jemand muss die Positroniken der RAS TSCHUBAI und sogar ANANSI manipuliert haben. Schon wieder eine Infiltrationstechnik? Per Hyperfunk? Oder wie damals bei den Tiuphoren? Wie auch immer: Rhodan sieht es als ihre Menschenpflicht, die Überlebenden bergen. Wobei sie nicht wissen, was sie tun sollen, wenn die RAS TSCHUBAI wieder schießt. Die Gäonen fühlen sich offensichtlich auf Sicherheitsabstand. Doch sie irren sich: Ihre Einheiten sind sehr wohl noch in der Reichweite der Geschütze der RAS TSCHUBAI. Rhodan wundert sich über Admiral Hendreen, der so gar nichts zur Rettung de eigenen Leute unternimmt.
Gi Barr möchte Rhodan sprechen. Der Gäone legt nahe dass die Rettungsaktionen nicht anlaufen, weil die RAS TSCHUBAI noch zu nahe ist. ANANSIS gibt bekannt, dass der Feuerbefehl vermutlich von gondischen Nanomaschinen stammt, die aus der Barkasse freigesetzt wurden. Dies erklärt auch die Gewichtsschwankung.
Rhodan entschließt sich, schnell und unkonventionell Rettungskommandos loszuschicken. Dreidimensionale Darstellungen zeigen drei Raumschiffe, die zerborsten und zerbrochen sind, und alle möglichen Beiboote, die den Kreuzer einen verlassen: Groß-Space-Jets, Stinger-Raumjäger, Shifts. Ein Superschlachtschiff der HECTOR-Klasse fliegt auseinander, und ein Waffendommit schwerer Transformkanone fliegt genau auf Gäons Mond Selene zu. Wenn er auf ihn stürzt, führt dies unweigerlich zu hohen Verlusten unter der Bevölkerung, denn Selene hat ein von Lava geschaffenes System von Gängen und großen Kavernen mit Werftabteilungen und ganzen Städten. Sie wollen den Aufschlag verhindern.
Gi Barr hilft. Offenichtlich denkt er gar nicht über die ihm jetzt mögliche Flucht nach. Die RAS TSCHUBAI erreichte die Mitte des imaginären Dreiecks der Wracks, setzt den potenziellen Angreifern eine Salve aus Leuchtfeuern vor den Bug, um zu demonstrieren, dass sie längst nicht außerhalb der Reichweite der RAS TSCHUBAI sind, und beginnt mit der Bergung.
Leutnant Adam Chahuen und sein Retter erlebt diese Aktion aus der Gegenperspektive. Immer noch sitzen sie in der Rettungskapsel fest, hält sich für verloren. Chahuan erfährt erst jetzt, dass die RAS TSCHUBAI sie beschossen hat. Bis ein terranischer Roboter die Luke der Rettungskapsel aufschweißt und sie herausholt. Chahuen hält sich für verloren. Holos von Gi Barr klären ihn auf. Die Roboter projizierten Hunderte davon, die den Gäonen die Situation erklärten und sie anwiesen, die Retter gewähren zu lassen. Chahuen erreicht den Weltraum, sieht die RAS TSCHUBAI. Traktorstrahlen holen ihn an Bord. Er fühlt sich als Gefangener. Völlig entgeistert starrt er die bereitgestellten Transmitter an, die ihn nach Hause bringen.
Nun bergen die Gäonen die Verunglückten, und die Thoogondu halten den verlängerten Waffenstillstand ein. Aber … die RAS TSCHUBAI hat sie gebrochen. Sie hat das Feuer auf drei gäonische Schiffe eröffnet. Also hat Rhodan die Waffenruhe gebrochen. Die Lage ist eskaliert. Was nun? Cassandra Somerset will auf jeden Fall an Bord bleiben. Aber sie sieht es als Fehler, Rhodan zu begleiten. Denn neben ihm fühlt sie sich wie ein politischer Anfänger. Sie agiert nicht. Sie hätte handeln müssen, konkret Stellung beziehen. Natürlich erklärt Rhodan ihr, wie leicht entschlossenes Durchgreifen zu einer viel schnelleren Eskalation hätte führen können.
Cassandra Somerset macht eine Ansprache, sagt, dass Sternenadmiral Dannan einen Putsch angezettelt hat. Alle gemeinsam müssen ihn aufhalten. Sie spricht die Manipulationen an,ohne Dannan direkt zu bezichtigen – schließlich hat sie keine Beweise.
Gi Barr unterstützt Rhodan nun wirklich. Er macht ihn auf eine Instanz aufmerksam, die vielleicht nicht allwissend ist, an der aber wenig vorbeigeht, was sich im Neo-Solsystem tut: das Mondgehirn TEIRESIAS auf Selene. Es ist gewissermaßen NATHANS Bruder.
Auch Odin Goya und Sichu Dorksteiger vertrauen Gi Barr nun. Zeit für eine Expedition nach Selene. Cassandra Somerset, Syllester Ford, Shari Myre und die Mediker bleiben auf der RAS TSCHUBAI. Rhodans Team bricht auf. Selene ist engmaschig überwacht. Aber was hilft all das gegen einen Teleporter wie Gucky?
Sie materialisierten erst im freien All, näher bei Selene, dann in einer kleinen Kavernenstadt.Sie heißt Kalyke. TEIRESIAS wiederum wurde in der Hauptstadt Endymion angesiedelt. Gi Barr erzählt, dass TEIRESIAS bezeichnet die Teile des Mondes, in denen er untergebracht ist, als Hades bezeichnet. Sie müssen nun also nach Endymion. Dazu können sie die Rohrbahn nehmen, die sämtliche Kavernenstädte Selenes miteinander verbindet. Doch Gucky will teleportieren.
Über den Kavernenhimmel der Hauptstadt spannt sich ein Lichtgitter aus leuchtfähigen Röhren, das den Wechsel von Tag und Nacht simuliert. Es ist eine geradezu brodelnde Großstadt, am Reißbrett angelegt, danach aber organisch weitergewachsen. Gut, um unterzutauchen. Gi Barr berichtet von Konsultationskammern. Er bringt sie hin und beantragt eine Zugangsberechtigung für ein Gespräch mit TEIRESIAS. Seine hochrangige Rüstung macht nähere Erläuterungen überflüssig.
Allerdings wird Gucky gesehen. Perce Negira und Pieter Shapid scheint eine Meldung angebracht. Dadurch wird Payo Montufar informiert, dessen Loyalität Sternenadmiral Dannan gehört. Er beobachtet, überprüft, geht den Spuren nach. Soll er eine erhöhte Alarmstufe ausrufen? Eine Totalüberwachung anordnen? Das würde die Gegner nur warnen. Er will sie aber festnehmen.
Perry Rhodan, Gi Barr und Gucky bewegen sich in dieser Zeit im Schutzfeld durch die Stadt. Per Antiflex-Optik können sie einander sehen. Diese Phase des Suchens und Beobachtens führt sie quer durch die Stadt. Drei Minuten vor ihrem Termin bei TEIRESIAS findet sie Payo Montufar.
Gerade hat sich die Konsultationskammer vierzehn geöffnet, da wimmelt es vor Soldaten. Und eine Parafalle gibt es auch. Sie flüchten in die Kammer und sitzen dort fest.
Da erscheint ein archaisch wirkender Roboter. Die zwei Beine sind den Knochen eines menschlichen Skeletts nachempfunden waren, der Rumpf ist bogenförmig, ein offenes O mit unzähligen Anbauten, und aus dem Kopf ragen Antennen. Die Maschine heißt Portier. Sie ist ein Gesandter von TEIRESIAS, und soll sie zu ihm bringen. Praktischerweise ist sie auch noch ein mobiler Transmitter.
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