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15 neue Fragen an …

… Sören Prescher

Sören Prescher wurde am 9. August 1978 in Bautzen geboren, ist verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Er ist Mitglied der 42er Autoren. Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er Artikel und Berichte für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. Seit der Jahrtausendwende veröffentlicht er Kurzgeschichten und Gedichte in zahlreichen Anthologien.

Nach dem Psycho-Drama Superior (Brendle-Verlag) und dem Militärthriller Der Fall Nemesis (Voodoo Press Verlag) folgte die erste gemeinsame Zusammenarbeit mit Tobias Bachmann, der phantastische Kriminalroman Sherlock Holmes taucht ab, im Fabylon Verlag. Danach erschienen das Steampunkabenteuer Der Flug der Archimedes (Fabylon Verlag), der zweiteilige Mystery-Thriller Marty (Rouven Finn Verlag), der in Nürnberg spielende E-Book-Krimi Verhängnisvolle Freundschaft (Gmeiner Verlag), der Thriller Raststopp (Bookshouse Verlag), sowie zusammen mit Silke Porath die drei Kurzkrimisammlungen Wer mordet schon zwischen Alb und Donau?, Wer mordet schon in der Oberlausitz?, Mörderische Sächsische Schweiz und der Roman Klosterkeller (alle vier im Gmeiner Verlag). Im Herbst 2017 sowie im Januar 2018 erschienen seine neuen Mystery-Thriller Die Verschwörung der Schatten im Luzifer Verlag und Marty Beckett: Die Enthüllung im Fabylon Verlag.

Weitere Infos zu Autor gibt es unter seiner Homepage www.soeren-prescher.de.


1. Was bedeutet das Schreiben für dich?


Das Schreiben ist mir sehr wichtig. Es ist mein Ventil, all die verrückten und stellenweise recht bizarren Gedanken auszudrücken. Außerdem macht es mir Spaß, in verschiedene Figuren abzutauchen und mit ihnen zusammen Abenteuer zu erleben.


2. Welche drei Bücher, die du gelesen hast, haben dir bisher am besten gefallen?


Puh … auch das ist nicht einfach zu beantworten. Es gibt so viele tolle Bücher da draußen. Am besten mache ich es daher so und wähle die drei Bücher, die den meisten Eindruck auf mich hinterlassen haben. Als Erstes muss ich da natürlich Stephen Kings Es nennen. Das Buch war als Jugendlicher eine Offenbarung für mich und hat meine schriftstellerische Zukunft maßgeblich beeinflusst.

Sehr beeindruckend fand ich auch Tom Sawyers Abenteuer von Mark Twain. Als Kind war das mein Lieblingsbuch, das ich bestimmt zehnmal gelesen habe.

Ebenfalls sehr wichtig ist mir die Geschichtensammlung Das Ding auf der Schwelle von H.P. Lovecraft, die unter anderem meine Lieblingsgeschichte Die Farbe aus dem All enthält. Nie zuvor hatte jemand Grauen und den Niedergang des Lebens dermaßen unter die Haut gehend beschrieben.


3. Welches war deine erste, professionell veröffentlichte Arbeit?


Davor hatte ich zwar schon Veröffentlichungen in Tageszeitungen und einem Uni-Magazin, aber meine erste richtige Veröffentlichung war meine Kurzgeschichte Die Sanduhr 2001 im John-Sinclair-Magazin. Dafür gab es 150 DM. Was damals eine Menge Geld war.


4. Welches Buch oder welche Geschichte von dir würdest du mir zum Lesen empfehlen und warum?


Hmmh … das ist wie die Frage, für welches seiner Kinder man sich entscheiden würde. So was geht eigentlich gar nicht. Aber wenn ich mir dich und deine Interessen so anschaue, würde ich sagen, dass mein Urban-Fantasy-/Mystery-Thriller Die Verschwörung der Schatten was für dich sein könnte. Es geht um einen Mann mittleren Alters, der in einige unheimliche Ereignisse verwickelt wird. Eigentlich hat er darauf überhaupt keine Lust, aber die Frage, ob er das alles möchte, stellt ihm leider keiner. Im Gegenteil, er stolpert von einer mysteriösen Sache in die nächste, während sich die Ereignisse um ihn herum immer weiter zuspitzen.


5. Unter welchen Umständen würdest du das Schreiben mit einem anderen Beruf oder Hobby tauschen?


Eintauschen würde ich die Geschichtenschreiberei nur gegen eine andere kreative Tätigkeit. Vielleicht als Computerspieldesigner, Drehbuchautor oder Musiker. Auf jeden Fall irgendetwas, wie ich den Leuten die vielen Ideen aus meinem Kopf näherbringen kann.


6. Welcher Autor hat dich am meisten beeinflusst?


In erster Linie Stephen King. Es gab eine Zeit in meiner Jugend, da habe ich ausschließlich seine Bücher gelesen. Später kamen dann natürlich auch andere Genre-Größen wie Dean Koontz, Dan Simmons, F. Paul Wilson, H.P. Lovecraft und Edgar Allan Poe dazu, die ebenfalls alle ihr Scherflein beigetragen haben.


7. In welchem anderen Genre würdest du dich gern ausprobieren?


Ich überlege sein Jahren, mal einen Science-Fiction-Roman zu schreiben. Irgendwas in Richtung Blade Runner. Mal schauen, ob jemals was daraus wird. Reizvoll fände ich es auch, den großen deutschen Roman zu schreiben. Den, über den man in 200 Jahren noch immer spricht. Aber welcher Autor träumt nicht davon?


8. Hörst du beim Schreiben Musik und wenn ja, welche?


Früher musste es beim Schreiben um mich herum total still sein. Dann fing ich irgendwann an, Soundtracks (bzw. Scores) zu hören, die thematisch passend zu den Geschichten waren, an denen ich gerade arbeitete. Mittlerweile kann ich aber alles Mögliche dazu hören. Zum Beispiel Muse, R.E.M., Bruce Springsteen, Frank Turner oder Bob Dylan. Wichtig ist nur, dass es keine deutschsprachige Musik ist. Das würde mich immer noch zu sehr aus dem Takt bringen.


9. Welche Story von dir könntest du dir auch als Film am besten vorstellen und wer sollte die Hauptrolle darin spielen?


Prinzipiell würden sich ja all meine bisher veröffentlichten Romane für eine Verfilmung eignen. Ganz besonders natürlich actionreiche Romane wie Raststopp, Marty Beckett und Die Verschwörung der Schatten. Bei Letzterem könnte ich mir einen leiderprobten Typen á la Liam Neeson vorstellen (nur vielleicht ein bisschen kleiner). Daniel Brühl hingegen könnte Marty Beckett spielen. Und Tom Wlaschiha wäre eine gute Wahl für die Hauptrolle in Raststopp.


10. Was inspiriert dich?


Das Leben. In der Regel sind es verschiedene Alltagssituationen oder Bemerkungen von Leuten, die mich auf die verrücktesten Ideen bringen. Ich sauge alles wie ein Schwamm in mich auf und schaue dann, was ich wie in literarischer Form verwerten kann.


11. Schreibblockaden gehören oft zum Alltag eines Autors. Wie gehst du damit um?


Ehrlich gesagt hatte ich damit noch nie zu kämpfen. Es gibt natürlich Tage, an denen es nicht ganz so gut läuft. Aber auch da lautet die Devise »Am Ball bleiben« und einfach weiterschreiben. Meistens sind die verfassten Zeilen auch gar nicht so schlimm, wie sie sich beim Schreiben vielleicht anfühlen.


12. Welchen guten Rat hast du für junge Autoren/ Hobbyautoren?


Bleib am Ball. Lese viel und tausche dich in Foren (z.B. bei den 42erAutoren) und mit Gleichgesinnten aus. Außerdem solltest du dir ein dickes Fell zulegen, weil du zu Beginn jede Menge Enttäuschungen und Rückschläge erleben wirst. Aber wenn du weiter an dir und deinen Texten arbeitest, wird es vorangehen.


13. Lesungen gehören zur Tätigkeit des Autors. Wie bereitest du dich darauf vor und was bedeuten sie dir persönlich?


Ich lese mir die entsprechenden Passagen mehrfach durch, übe die Betonung und verschiedene Stimmlagen, um so jeder Figur eine eigene Stimme zu geben. Lesungen sind eine tolle Gelegenheit zum Vorstellen der Geschichte und um Kontakt zum Publikum zu haben. Es ist immer wieder toll, sich nach den Lesungen mit den Zuhörern auszutauschen.


14. Wie recherchierst du für einen neuen Roman/ eine neue Story?


Ich suche in Literatur und Internet und frage Leute, die sich damit auskennen. Einen Großteil erledige ich vorab, aber manche Fragen fallen einem natürlich auch erst während des Schreibens ein. In der Hinsicht bin ich perfektionistisch und versuche alles bestmöglich zu klären.


15. Woran arbeitest du derzeit?


Zum einen an einem zweiteiligen Lokalkrimi, von dem zumindest der erste Teil noch dieses Jahr bei Edel Elements erscheinen dürfte. Zum anderen feile ich am Lektorat von Mord mit Seeblick, einem tollen Krimi, den Silke Porath und ich zusammen geschrieben haben und der in Kürze im Weltbild Verlag erscheinen wird.


Wolfgang Brandt: So, das war’s auch schon. Ich hoffe, dass dir die Beantwortung der Fragen ein wenig Spaß gemacht hat und bedanke mich ganz herzlich auch im Auftrag der Geisterspiegel-Redaktion und natürlich unserer Leser.

Sören Prescher: Es hat mich ganz besonders gefreut, die Fragen zu beantworten.

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