Interessante Abenteuer unter den Indianern 63
John Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas
Tod des Captain Smith, eines Santa-Fe-Händlers
Die Handelsgesellschaften zwischen Independence und Santa Fe wurden häufig von Indianern angegriffen, besonders wie es scheint, aus Raubgier, aus Grausamkeit oder Rache. Einige Beispiele von der letzteren Art sind jedoch berichtet worden, worunter unter anderen die Ermordung des Händlers Captain Smith von den Grenzbewohnern lange Zeit als ein Sporn zur Rache in Erinnerung blieb.
Smith war lange Zeit als ein Felsengebirgsjäger bekannt gewesen, seine waghalsigen Taten in der großen westlichen Wildnis bildeten Gegenstände der Bewunderung und des Erstaunens für manche verirrte Handelsgesellschaft, während dieselbe ihren Weg über die Steppen verfolgte. Im Jahre 1831 trat er bei einer Compagnie, welche unter Captain Sublette nach Santa Fe bestimmt war, ein. Jeder Mann von dieser Compagnie scheint mit dem Weg und den Mühsalen unbekannt gewesen zu sein, die auf einer langen Reise durch die Wüsten New Mexikos durchzumachen waren.
Nach einer Reise von vielen Tagen schien es, dass sie den Weg verloren hatten. Ihr Wasser ging aus und um sie her war eine trockene Wüste, in welcher weder Fluss noch Pflanzen zu finden waren. In dieser schrecklichen Lage verließ Smith die Gesellschaft und folgte der Spur eines Büffels, in der Hoffnung, dadurch an eine Quelle oder an einen Teich zu gelangen. Viele Meilen verfolgte er furchtlos seinen Weg, bis es ihm schien, als käme ein kleiner Fluss ihm zu Gesicht. Er eilte vorwärts, so schnell seine geschwächten Körperkräfte dies zulassen wollten, aber als er das Ufer erreichte, fand er nichts als ein trockenes sandiges Bett, dessen Widerschein seiner verwirrten Sehkraft unerträglich war. Unfähig, seinen wütenden Durst länger zu ertragen, warf er sich in den Kanal und grub den Sand mit seinen Händen aus. Als er etwas tiefer gekommen war, schien der Sand feucht zu werden. Nachdem er über einen Fuß unter die Oberfläche des Bodens gelangt war, begann Wasser nach und nach durch den Sand zu dringen. Er steckte sein Gesicht in das gemachte Loch und saugte die teure Flüssigkeit aus dem Grund. Er war einer Todesart entgangen, um in einer anderen zu sterben. Eine Abteilung von Comanchen war seiner Spur gefolgt. Indem sie den Augenblick wahrnahmen, wo er aus Durst die Wachsamkeit aus den Augen ließ, schossen sie eine Pfeilwolke auf ihn ab und stürzten zum engeren Kampf heran. Smith focht verzweifelt, indem er zwei oder drei seiner Feinde tötete. Endlich jedoch wurde er überwältigt.