Als E-Book erhältlich

Archive

Romantruhe-Western Band 9

Mark Harrison
Romantruhe-Western Band 9
Sie stellte sich der Killermeute

Western, Paperback, Romantruhe, Kerpen-Türnich, Dezember 2016, 70 Seiten, 4,95 Euro, Titelbild: Firuz Askin
www.romantruhe.de

Kurzinhalt:
Rosie hechtete ans Fenster und beugte sich hinaus. Garrison lag zwei Stockwerke unter ihr auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. Sie versetzte dem leblosen Cleveland wutschnaubend einen Tritt unters Kinn, packte ihren Patronengurt und schnallte ihn um. Sekunden später hetzte sie die Treppe hinab und suchte eine Tür, die in die Gasse hinter dem Hotel führte. Da sie keine fand, packte sie in der Lobby einen Stuhl, schlug kurz entschlossen ein Fenster ein und sprang ins Freie.

Garrison…!

Sie verschwendete weder einen Gedanken an ihre Nacktheit noch an die herbstlichen Temperaturen. Sie stürzte zu Garrison hin, der mit geschlossenen Augen auf dem Bauch im Dreck lag und sich nicht mehr rührte.

Leseprobe

1.

Wie Garrison wusste, hatte die Stadt Missoula ursprünglich Hellgate geheißen – Höllentor. Doch als er sie von seinem Kanu aus erblickte, fühlte er sich nicht im Geringsten an die Unterwelt erinnert. Französische Trapper waren vor Jahrzehnten in einem am Ostrand der Ortschaft gelegenen Canyon auf die Überbleibsel einer Schlacht gestoßen – nicht zuletzt auf menschliche Schädel und Knochen. Die Blackfeet und Flathead hatten sich einst hier aus Gründen bekriegt, die heute niemand mehr kannte.

Trotzdem war Hellgate gewachsen: Zuerst hatte jemand eine Getreidemühle gebaut. Später war ein Sägewerk hinzugekommen. Man hatte ihr den Namen Missoula Mills gegeben. Irgendwann war das Wort Mills weggefallen. Deswegen hieß die Stadt nun Missoula. Missoula war eine verballhornte Fassung des indianischen Wortes Nemissoolatakoo – was immer dies bedeuten mochte.

Die Ortschaft, in der C.P. Higgins und F.L. Worden 1860 die erste Handelsstation gegründet hatten, lag in einem ehemaligen Gletscherbett und wurde vom Clark Fork River durchschnitten. Am Südwestrand Missoulas mündete der Bitterroot River in den Clark Fork. Im Osten gesellte sich der Big Blackfoot River dazu.

Als Garrison angelegt und sein Kanu auf den flachen Uferstreifen gezogen hatte, schaute er sich interessiert um und registrierte erleichtert, dass die Menschen, die er sah, weder einen Pferdefuß hatten noch nach Schwefel rochen. Und das war gut so. Nach der langen, ermüdenden Fahrt über das Wasser war ihm nämlich nicht nach einem Kampf gegen den Fürsten der Finsternis und seine Heerscharen zumute. Er sehnte sich nach einem heißen Bad, einer Rasur, einem dicken Steak, einem Bier und einem sauberen Bett. Außerdem hoffte er inständig, dass ihm hier niemand begegnete, der ihn kannte und möglicherweise ahnte, in welcher Mission er unterwegs war.

Nachdem das Kanu sicher auf dem Trockenen lag, schulterte Garrison seinen Tornister und stieg zur Shore Street hinauf. Dass Missoula ein geschäftiges Örtchen war, sah man auf den ersten Blick: Vor dem gewaltigen Panorama der Rocky Mountains, die zu beiden Seiten des Tales in den stahlblauen Himmel ragten, gingen zahlreiche Einwohner im Sonnenschein ihren Geschäften nach. Niemand beachtete den drahtigen, stoppelbärtigen Fremden in der mit kurzen Fransen verzierten Hirschlederkluft und dem schwarzen Stetson, der mit einem Henry-Unterhebelrepetierer vom Kaliber 44 unter dem Arm und einem abgegriffenen Remington-Revolver im Holster eines patronengespickten Gürtels durch die Uferstraße spazierte und nach einer Tränke Ausschau hielt. Über dem Eingang des ersten Saloons, auf den sein Blick fiel, prangte ein Schild mit der Aufschrift The White Mouse. Im Inneren der Schänke ertönten freudiges Geschrei und lauter Gesang. Kurz darauf vernahm Garrison das schrille Gewinsel zweier Fiedeln und das Klimpern eines Pianos.

Als er auf den Stepwalk trat, stürzte ein dicker Mann mit einem schwarzen Gehrock auf die Straße. Er schwang einen schwarzen Zylinderhut und schrie: »Wir sind jetzt Staat! Wir sind ein Staat!«

Sekunden später, Garrison hatte die Schwingtür gerade aufgeschoben, verwandelte sich die Main Street in ein Tollhaus. Männer warfen Hüte in die Luft, brüllten »Whoopee!« und schossen aus gezückten Waffen begeistert in die Luft. Jemand packte Garrisons Ärmel, zerrte ihn an den Tresen und knallte ihm mit den Worten »Komm, Fremder, trink einen mit!« ein volles Bierglas in die Hand.

Garrison musterte den großen Abreißkalender, der hinter dem Tresen hing und beschloss, sich das Datum des heutigen Tages zu merken: Es war der 8. November 1889. Das zu Idaho gehörende Territorium Montana war zum 41. Staat der USA geworden. Diese Tatsache würde seine Mission möglicherweise sehr erleichtern.

Garrison leerte sein Bierglas bis zur Hälfte, dann schaute er den singenden und tanzenden Menschen zu. Der White Mouse Saloon füllte sich rapide; immer mehr Menschen strömten von der Straße herein, schüttelten sich gegenseitig die Hand und klopften sich freudestrahlend auf die Schulter. Die Stimmung war ausgelassen, überall herrschte Freude. Die fünf Musikanten neben der kleinen Bühne spielten auf.

Dann fiel Garrisons Blick auf eine kleine Rothaarige, deren Gesicht voller Sommersprossen und deren dunkelgrünes Kleid so kurz war, dass man fast ihr Höschen sah. Und er erinnerte sich an den lauschigen Frühlingstag vor vielen Jahren, an dem es ihm vergönnt gewesen war, der sommersprossigen kleinen Lady den Schlüpfer auszuziehen. Sie hatten sich seither nur alle paar Jahre gesehen, aber wenn sie sich trafen, passierte eigenartigerweise immer dasselbe.

Dass sie zum Inventar des White Mouse gehörte, war nicht zu übersehen. Die feinen Gesichtszüge der Rothaarigen wurden von übermäßiger Schminke verschönt. Dass sie nicht zu den käuflichen Ladies gehörte, bewies jedoch ihr frecher Blick, der gleich darauf auf Garrison fiel. Sie tat so, als sei er ihr völlig unbekannt und stand zwischen zwei abgerissen aussehenden Trappern oder Goldgräbern, die wie der Rest der Gäste den Yankee Doodle schmetterten.

Garrison, der seit sechs Wochen unter freiem Himmel genächtigt hatte, vergaß spontan seine Erschöpfung, leerte sein Glas und stellte es auf eine Fensterbank. Eine Liedstrophe später hatte sich die kleine Rothaarige durch die eng zusammenstehenden Gäste zu ihm durchgearbeitet und zwinkerte ihm verdorben zu.

Garrison, der ebenfalls so tat, als sei sie eine Fremde, erkundigte sich artig, ob sie vielleicht Lust hätte, ein Glas auf seine Kosten zu trinken.

»Öuh, yes, Sir«, erwiderte sie mit einem drolligen britischen Akzent. Dann zwinkerte sie ihm zu und stellte sich als Mavis aus London vor. Garrison winkte einem der drei schwitzenden Barkeeper und bestellte zwei Bier. Es wurde nun noch enger im White Mouse. Allem Anschein nach hatte nun auch der Rest der Stadt beschlossen, die Tatsache zu feiern, dass das Territorium nun ein Bestandteil der Vereinigten Staaten war. Die Schwingtür blieb ständig in Bewegung. Die Menschenmassen drängten sich jubelnd um den Tresen. Fünf lasziv aussehende Ladies in gewagten Gewändern und grobmaschigen Netzstrümpfen traten auf die Bühne und führten einen Tanz auf.

Garrison und Mavis, die noch nicht dazu gekommen waren, mehr als ein paar Worte zu wechseln, wurden in die Ecke am Fenster gedrängt und mussten sich aneinander festhalten, um nicht umzufallen. Um sie herum drängten sich schätzungsweise zweihundert Menschen. Garrison fiel auf, dass es nicht nur Männer waren. Heute schien sich auch manche biedere und fromme Ehefrau entschlossen zu haben, dem städtischen Sündenpfuhl einen Besuch abzustatten.

»Diesen Tag«, sagte er und warf einen vielsagenden Blick auf Mavis’ prallen Busen, »werde ich wohl so schnell nicht vergessen!«

»Ja«, erwiderte Mavis mit einem schelmischen Grinsen. »Auch ich spüre deutlich, dass eine … ähm … starke Spannung in der Luft liegt.« Ihre rechte Hand griff in Garrisons Schritt und streichelte die Wölbung, die sich dort allmählich aufbaute. Zum Glück waren sie von so vielen feiernden Menschen umgeben, dass niemand ihre Tat bemerkte. Hätte es jemand gesehen, wäre sie in ganz Missoula unten durch gewesen.

Zu seinem großen Erstaunen spürte Garrison, dass er errötete. Als er den Versuch machte, seinen Unterleib ein Stück zurückzuziehen, schlang sich Mavis’ Hand um seine Taille und sie schmiegte sich an ihn. »Bleib bloß hier!«, zischte sie.

»Ich hab nicht vor, davonzulaufen …« Garrison schaute sich rasch um. »Aber ich befürchte, ich kann deinen Gelüsten in dieser Umgebung schwerlich nachkommen.«

»Meinen Gelüsten?«, sagte Mavis empört.

»Na schön – unseren.«

»Ich hab eine Wohnung im oberen Stock«, hauchte Mavis in sein Ohr.

»Was denn«, sagte Garrison erstaunt. »Nicht nur ein Zimmer?«

»Mir gehört der Laden«, erwiderte Mavis. »Ich hab mein Glück gemacht. Mein Vorgänger hat ihn mir vererbt.«

»Du bist ein Glückskind, Mavis«, sagte Garrison. »Wie gehen die Geschäfte?«

»Großartig.« Mavis beugte sich vor, und Garrison spürte plötzlich ihre spitze kleine Zunge an seinem Hals. Seine Hose spannte sich noch mehr, was Mavis, deren Hand sich noch immer in seinem Schritt befand, mit einem taubenhaften Gurren quittierte. »Du bist noch immer scharf auf mich?«

»Ich träum jede Nacht von dir und deiner entzückenden …«

»Pssst! Sprich dieses Wort bloß nicht aus.« Mavis’ rote Lippen nuckelten an seinem Hals, und es rann ihm heiß den Rücken runter. »Wenn du willst, können wir nach oben gehen. Dann zeig ich dir meine Briefmarkensammlung.«

»So ein Zufall«, erwiderte Garrison. »Ich bin ganz wild auf Briefmarken.« Er packte Mavis’ Taille mit den Händen und zog sie an sich. Sie schlang die Arme um seinen Rücken und rieb ihren Schoß an dem seinen. Die sie umgebende Luft fing an zu knistern und Garrison befürchtete, seine Hose könne platzen. Die Muskeln seines Schwengels härteten sich noch mehr. Durch das weiche Hirschleder spürte er den wulstigen Schamhügel der schamlosen Engländerin. Die Vorstellung, dass sie sich in aller Öffentlichkeit aneinander rieben, während die Bewohner Montanas entzückt ihre neue Staatsangehörigkeit bejubelten, trieb ihm Perlen der Erregung auf die Stirn. Dann waren Mavis’ Lippen auf seinem Mund. Sie klammerte sich an ihn und knutschte ihn ab, dass ihm Hören und Sehen vergingen.

Die rempelnden Umstehenden, die aufgrund der fröhlichen Musik und der tänzerischen Darbietung der Ladies auf der Bühne immer mehr aus dem Häuschen gerieten, ließen jedoch zum Glück nicht zu, dass Garrison Mavis an Ort und Stelle zur Mutter machte. Er riss sich widerwillig von ihr los, nahm ihre Hand und zog sie durch die Menge.

Kurz darauf erreichten sie die Treppe zum ersten Stock. Auch auf ihren Stufen hatte sich allerlei trinkendes und singendes Volk versammelt. Mit zielgerichteten Schritten gelang es den beiden jedoch, die Menschenfleisch-Barriere zu überwinden. Im ersten Stockwerk gelangten sie in einen Korridor, von dem ein Dutzend Türen abwichen. Mavis übernahm die Führung bis zu einer Tür, auf der ein Emailleschild verkündete, dass sich dahinter etwas befand, das sich PRIVAT nannte. Sie riss die Tür auf, stürzte in den dahinter liegenden Raum, rutschte auf einem grünroten Läufer aus und flog der Länge nach auf ein Messingbett, auf dem sie bäuchlings landete.

Auf der Shore Street fand nun ein Feuerwerk statt, dass sogar die vor dem White Mouse angebundenen Pferde wiehern ließ. Garrison hingegen hatte nur Augen für den in das enge grüne Kleid verpackten Po, der sich auf eine Weise, die er nur als brünstig bezeichnen konnte, vor ihm in die Luft reckte. Er lehnte sein Gewehr an die Wand. Die flog Tür ins Schloss, sein Hut auf den Boden. Dann schnallte Garrison den Patronengurt ab.

Während Mavis, noch immer auf dem Bauch liegend, das Kleid mit den Händen über ihren Popo nach oben zog, stieg Garrison mit heftig pochendem Herzen aus den Stiefeln und steifte sich die Hosen ab. Schließlich stand er, wie Gott ihn geschaffen hatte, mit steif aufragender Rute am Fußende des Bettes und fragte sich, wieso es immer so endete, wenn er Mavis Glencannon begegnete. Schon im Alter von sechzehn Jahren hatten zwischen ihnen die Funken gesprüht. Manchmal bedauerte er es, dass aus ihnen nie ein echtes Paar geworden war. Aber der Grund dafür war ihm inzwischen klar geworden: Mavis gehörte zu den Frauen, die man sich gern anschaute, aber eigentlich nicht haben wollte. Es war ihr größter Fehler, dass sie es einfach zu gern trieb. Sie konnte ums Verrecken nicht treu sein, dazu gefielen ihr die Männer zu gut.

Als er hinter ihr kniete, hatte sie sich schon an den strategisch wichtigen Stellen freigemacht. Garrison starrte mit glänzenden Augen auf ihr helles, straffes Fleisch. Mavis erhob sich auf alle viere und schaute sich zu ihm um. Als sie die Auswirkungen seiner körperlichen Erregung erblickte, wurden ihre Augen groß.

»Mein Gott, Garrison, du scheinst mich wirklich zu mögen.«

»Ich?« Garrison schaute verwirrt an sich herunter.

»Ja, du! Man sieht es ganz deutlich.«

»Wirklich?«

Mavis setzte sich mit gespreizten Beinen hin und musterte entzückt sein Organ.

»Ich bin tatsächlich schwer beeindruckt …«

»Oh, danke.« Garrison schluckte schwer. Sein Herz klopfte heftig, denn er glaubte zu wissen, was nun kam.

Mavis nahm seinen Schwengel in die Hand. »Öuh, Mann«, sagte sie kehlig. »Es fühlt sich herrlich an.«

»Du fühlst dich auch herrlich an …« Garrison zerrte an ihrem Kleid. Mavis wand sich wie eine Schlange. Er zog es ihr über den Kopf. Darunter trug sie ein weiß abgesetztes grünes Mieder, unter dem sich zwei kleine Melonen wölbten. Garrison sie mit bebenden Händen heraus und knetete sie verhalten, was seiner Gespielin außerordentlich zu gefallen schien, denn sie neigte den Kopf und kurz darauf spürte er, dass ihre Zunge um die Spitze seiner Rute peitschte. Er stöhnte auf und zwirbelte ihre Brustwarzen. Dann verschlang Mavis ihn mit Haut und Haar. Während draußen eine Salve von Schüssen ertönte, wand sich Garrison unter ihren Zärtlichkeiten. Er musste sich zusammenreißen, um sich nicht bis zur Wurzel in ihre Kehle zu bohren. Als die Angelegenheit kritisch wurde, legte Mavis sich mit glänzenden Augen zurück und spreizte die Beine.

»Komm jetzt … Mach …«

Garrison kniete sich über sie, küsste ihren Hals, ihre Wangen und ihren roten Mund. Dann griff Mavis erneut zu, rieb sein hartes Ding an ihrer heißen Furche und führte sie in sich ein. Garrison schloss verzückt die Augen, saugte an ihren Brustwarzen und bohrte sich langsam in sie hinein. Mavis winselte lüstern, schlang die Arme um seinen Rücken und schlug die Fingernägel in seine Haut wie eine Raubkatze. Als er halb in ihr drin war, setzte sich ihr Schoß hektisch in Bewegung und drängte sich ihm entgegen. Garrison gab sich seiner Lust hin. Er leidenschaftlich an zu stoßen, spürte ihre feste Umklammerung und trat in den siebenten Himmel ein.

»Oh, Mavis …«

»Öuh, Boy …«

Mavis griff sich in den Schritt und manipulierte ihre Knospe. Dies und die vielen frauenlosen Wochen, die hinter Garrison lagen, forderten ihren Tribut: Er brauchte keine zwei Minuten, dann schaltete die Erregung sein Gehirn aus und er spürte das Herannahen einer ungeheuren Explosion. Als Mavis’ verzücktes Gesicht ihm signalisierte, dass ein heftiger Höhepunkt sie ergriffen hatte, stöhnte er auf und wich zurück. Seine geballte Ladung klatschte auf das Laken, und er sank nach Luft ringend auf Mavis zusammen. Sie küssten sich heftig, dann übermannte Garrison eine starke Erschöpfung.

Veröffentlichung der Leseprobe mit freundlicher Genehmigung der Romantruhe