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Interessante Abenteuer unter den Indianern 04

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Außerordentliches Ereignis während der Grenzstreitigkeiten in Pennsylvania

Im Jahre 1779 fingen die Indianer an, Einfälle in die Ansiedlungen von Northumberland County zu machen. So kamen sie denn auch in die Wohnung des Andreas Armstrong und nahmen denselben gefangen. Seine Frau entkam dadurch, dass sie sich unter einem Bett versteckte, bis sie fort waren.

Um dieselbe Zeit wurden zwei Familien, welche vor den Indianern auf der Flucht begriffen waren, an einem Ort, Warrior’s Run genannt, überfallen. Die Männer, Durham und Macknight waren etwas zurückgeblieben, indem sie ihr Rindvieh trieben. Ihre Frauen, welche ein Stück vorausritten, wurden mit Schüssen angegriffen. Frau Durhams Kind wurde in ihren Armen erschossen; ein Anblick, über den sie ohnmächtig wurde und vom Pferd fiel. Die andere, welche nicht verwundet war, jagte davon und entkam. Die Männer, welche gleichfalls von Bestürzung überrascht waren, entflohen in größter Eile und kamen davon. Während Frau Durham sich in besinnungslosem Zustand befand, wurde sie skalpiert. Sie kam aber wieder zu sich, entfloh an einen sicheren Ort und genas wieder.

Eine Bande von Indianern, welche im Buffalo Valley zwei Mädchen gefangen genommen hatten, zogen zum Penn Valley, wo sie von der Spitze eines Berges eine Anzahl von Schnittern in einem Tal erblickten. Sie ließen einen Indianer bei den beiden Mädchen zurück und machten sich auf, um die Schnitter anzugreifen. Als sie fort waren, legte sich der Indianer zur Ruhe nieder. Bald darauf fing es an zu regnen, worauf eins der Mädchen unter dem Vorwand, ihn vor dem Regen zu schützen, ihn mit Blättern zudeckte. Dann ergriff sie eine Axt und spaltete ihm den Kopf. In voller Eile entflohen die Mädchen nun zu den Schnittern. Sie wurden aber von den Indianern bemerkt, welche nach ihnen schossen und eine töteten. Die andere entkam und benachrichtigte die Schnitter von der Annäherung des Feindes. Sogleich sammelte sich eine Schar und setzte ihnen nach. Sie zogen sich aber bald wieder zurück und brachten die Leiche des Indianers mit.

Die Bewohner von Northumberland County erbauten, um sich gegen die Indianer verteidigen zu können, die Forts Freelan, Bosly, Bready, Wallace und Broom. Captain Bread wurde getötet, als er auf dem Weg war, um Mundvorrat in die Garnison zu bringen. Mithilfe dieser Forts konnte man den Einfällen der Indianer kräftigen Widerstand entgegensetzen.

Eine Bande von Indianern nahm bei einem ihrer Einfälle in Northumberland County Peter Pence und außerdem noch einen Mann und einen Knaben gefangen. Nachdem sie die ganze Nacht durch den Schnee marschiert und sehr müde geworden waren, legten sie sich nieder. Als die Indianer alle in tiefem Schlaf lagen, machte Pence seine Hände frei und teilte dem anderen Mann seine Absicht mit, zu entfliehen. Dieser aber weigerte sich, ihm zu helfen, worauf er den Knaben instruierte, wie sie den von ihm vorgeschlagenen Plan ausführen könnten. Zuerst setzten sie sich in den Besitz sämtlicher Feuergewehre. Dann stellte er den Knaben in einiger Entfernung mit einer Flinte auf. Sobald der Knabe feuerte, fiel Pence mit einem Tomahawk über sie her und tötete zwei von ihnen. Die Übrigen sprangen auf und entflohen in höchster Eile ohne ihre Flinten. Später erfuhren sie, dass alle diejenigen, welche entflohen, bis auf einen vor Hunger umgekommen seien, da sie keine Mittel besaßen, sich Mundvorrat zu verschaffen. Die zwei Männer und der Knabe kamen glücklich wieder zurück.