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Das Geisterschiff und der Fliegende Holländer Teil 13

Das-Geisterschiff-und-der-fliegende-HollaenderDas Geisterschiff und der Fliegende Holländer
Lebendig im jüngsten Gericht oder Rache bis über das Grab hinaus
Eine höchst schaudervolle Geschichte höllischer Bosheit

Dem Tod nahe!

Erst 8 Tage nach der Ankunft Philipps an Bord des Schiffes auf welchem 245 Mann Truppen in das tödliche Klima von Batavia eingeschifft wurden, segelte dieses Schiff mit den übrigen Schiffen ab, und sie erreichten ohne allen Unfall die Insel Java, wo sie für die Nacht beilegten, um am anderen Tag vollends nach Batavia, der Hauptstadt dieser Insel, zu segeln. Noch vor Mittag ging das Schiff vor Anker.

Zwei Monate lang wohnte Philipp zur Wiederherstellung seiner angegriffenen Gesundheit bei einem gastfreien Kaufmann in einer gesunden Gegend außerhalb der Stadt. Ebenso glücklich war die Rückreise der Batavia, die vier Monate nach der Abreise aus Java sich bei St. Helena befand. Obgleich sie das Kap passierten, war ihnen doch das Geisterschiff nicht begegnet.

Als das Schiff eines Tages durch Windstille festgehalten war, ruderte ein Boot mit geretteten Schiffbrüchigen heran, den Kapitän, die Steuerleute, 20 Matrosen, und einen alten portugiesischen katholischen Priester enthaltend, der nur mit großer Mühe den nach seinem Leben trachtenden Verfolgungen der japanischen Regierung entgangen war. Sie wurden alle menschenfreundlich an Bord genommen, und erzählten von dem Untergang ihres Schiffes, und dass sie zuvor das Geisterschiff, den Fliegenden Holländer, gesehen, ja sogar Stimmen vom Bord desselben herab, kommandieren, eine Glocke läuten, und das Krachen einer auf Befehl: ›Feuer!‹ abgeschossenen Kanone gehört hätten, was auch von allen auf dem Schiff Batavia aufgenommenen Schiffbrüchigen als vollkommen wahr bestätigt wurde.

In der nächsten Nacht hatte Philipp die Wache, und, auf sein Ansuchen, eine lange Unterredung mit dem Priester sowohl über das Geisterschiff, als auch über andere Gegenstände, beruhigt durch den Gedanken, dass der Fliegende Holländer nicht bloß Schiffen Unglück verkünde, auf denen er, Philipp, sich befinde, sondern ebenso gut auch anderen. Die Batavia setzte ihre Fahrt fort und ankerte sechs Wochen später in der Zuiderzee, von wo Philipp, mit Erlaubnis des Kapitäns, begleitet von dem alten Priester Matthias, den er für die ganze Zeit seines Aufenthaltes in den Niederlanden seines Schutzes versichert hatte, sofort den Weg zu seiner Heimat einschlug. Das Wiedersehen der beiden Gatten war freudig, und mehrere Wochen glückseligen Zusammenlebens ketteten die beiden Herzen täglich inniger.