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Foster – Folge 1

Foster-01Oliver Döring
Foster – Folge 1
Prolog: Die Seele eines Dämons

Horror, Hörspiel,  Imaga AS Hörspiel GmbH, Köln, Februar 2016, Audio-CD, 4 Tracks, 53:04 Minuten, 7,99 Euro, ISBN 9783941082922, Story, Buch und Regie: Oliver Döring, Produktion: Alex Stelkens, Oliver Döring, Produktionsleitung und Regieassistenz: Ila Schnier von Wittich, Post-Produktion und Tontechnik: Stephan Busch, Cover-Bild: Ingo Römling, Grafik: Friedemann Weise, Originalmusik: Achim Fischer/trevisa, Sprecher: Jörg Hengstler, Martin Keßler, Frank Schaff, Philipp Schepmann, Gerrit Schmidt-Foß, Dana Friedrich, Viktor Neuman Liane Rudeolf, Rolf Berg, Luisa Wietzorek, Rene Dawn-Claude, Thomas Nero Wolff, Bernd Rumpf, Björn Bonn, Carlos Lobo, Tobias Brecklinghaus, Claudia Wiedemer, Matti Klemm, Susanna Bonasewicz, Christina Puciata, , Hans Bayer, Karsten Gausche, Marion von Stengel , Tim Sander, Jend Wendland, Marco Göllner, Jaron Löwenberg, Elmar Gutmann, Leon Albrecht, Benjamin Stoll, Matthias Lühn, Kartin Fröhlich, Christian Inotorp, Nick Stelkens, Bernd Vollbrecht, Helen Stelkens, Christian Furrer, Dirc Simpson, Roman Shamov.

»Das Böse wartet nicht. Es wird ein Loch in unsere Welt stoßen und über uns kommen. Man kann es nicht aufhalten. Die Macht des Dämons ist größer als alles, was wir ihm an Waffen entgegensetzen könnten.« Agent Blunt, 22. August 1944

Das Ende der menschlichen Zivilisation naht. Was im Zweiten Weltkrieg begann, löst bis heute eine Reihe von scheinbar zusammenhanglosen Ereignissen aus. Ereignisse, die nichts anderes sind als Vorboten der unausweichlichen Apokalypse.

Nicht erst seit Spielbergs Jäger des verlorenen Schatzes aus dem Jahr 1981 oder Guillermo del Toros Hellboy von 2004 ist uns bekannt, dass es den Nationalsozialisten im Dritten Reich nicht nur um Gegenwart und Zukunft, sondern auch um die Vergangenheit ging. Damaligen Archäologen war kein Weg zu weit, um nach der Bundeslade, dem Heiligen Gral oder anderen sagenumwobenen Schätzen zu suchen. Vielleicht versuchten auch schwarzmagische Scharlatane die Dämonen der Finsternis ans Tageslicht heraufzubeschwören, um sie im Kampf gegen das Gute einsetzen zu können. Denn irgendwo in den Tiefen der Erde müssen sie ja verborgen sein, da es in der Offenbarung 12, Vers 9 heißt: Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.

Produzent und Regisseur Oliver Döring erfindet mit dem Einstieg in seine neue Hörspielserie Foster das Rad nicht neu und orientiert sich wie viele andere an Öffnungsszenarien zur Apokalypse. Es gelingt ihm in bester Manier, von Anfang an den geneigten Hörspielenthusiast mitzureißen. Die Gründe dafür liegen sowohl im atemberaubenden Tempo als auch in den häufigen Szenen- und Dialogwechsel, wodurch die eingesetzten Sprecher sehr gefordert werden. Auch wenn zu Beginn des Hörspiels das Gesamtkonzept des Drehbuchautors noch nicht klar erscheint, erkennt man beim weiteren Zuhören, wohin die Reise in Foster gehen soll. Erste Charaktere kristallisieren sich heraus, bekommen ein Gesicht, die man gern weiter folgen möchte. Bilder entstehen im Kopf, eingerahmt von einer auf den Punkt gebrachten Geräuschkulisse und Musiksequenzen. Hammerhart klingt es aus den Boxen, nichts Weichgespültes, Seichtes, sondern knallharte, blogbustermäßige Action. Gerade Letztgenanntes hebt Foster von anderen Hörspielserien ab. Oder anders formuliert: Oliver Döring hat die Zeichen der Zeit erkannt und verwebt meisterlich Elemente des Horror mit jenen des Thrill. Damit liegt er aus meiner Sicht voll im Trend.

Dass nicht gleich alles in die Waagschale geworfen werden kann, liegt auf der Hand, denn ein Prolog stellt eine Einleitung, eine Vorgeschichte dar und soll den Hörer auf das Kommende einstimmen. Dabei konnte Oliver Döring mit einer brillant agierenden Sprechercrew aufwarten, auch wenn der namensgebende Hauptakteur Foster am Ende des Hörspiels nur einen kurzen Auftritt hat. Das Wenige ist manchmal mehr, macht Appetit auf die weitere Entwicklung der Serie.

Fazit:
Foster ist ein würdiger Nachfolger von End of Time, jedoch noch schmutziger, noch blutiger, noch erwachsener. Über allem zieht eine dunkle Bedrohung auf, deren Ziel das Ende der menschlichen Zivilisation ist.

53 Minuten lang machen actiongeladene Soundeffekte auf verschiedenen Ebenen, die nah an die Realität heranreichen, temporeiche Sequenzen  sowie ein perfekt agierender Cast den Prolog: Die Seele eines Dämons zu einem wahren Hörgenuss.

(wb)