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Fritz Wildaus Abenteuer zu Wasser und zu Lande 15

Friedrich Gerstäcker
Fritz Wildaus Abenteuer zu Wasser und zu Lande
Kapitel 15

Ein Tiger- und Pantherkampf

In der Plantage fanden sie übrigens alles schon in der größten Aufregung und Geschäftigkeit, um die Vorbereitungen zu dem morgigen Fest zu treffen. Ein freier Platz war hergestellt worden, um zum Tigerkampf zu dienen. Etwa fünfzig Javanen waren an der Arbeit, an einer Stelle einen riesigen Bambuskäfig aufzurichten, um dessen begonnenem Gerüst schon eine Masse lachender und schwatzender Eingeborener standen, die wahrscheinlich von früher ähnlichen Festlichkeiten erzählten und sich in der Erinnerung an die dabei vorgefallenen komischen Szenen totlachen wollten.

Schon am Abend hörten aber die Fremden, zur Vorfeier des kommenden Tages, die wunderlichen und oft melodischen Töne des Gamelang und Anklong, der Gongs und Violinen; Töne, von denen sie gar nicht zu begreifen vermochten, aus was für Instrumenten sie eigentlich herrührten und deren wilden wunderlichen Weisen sie nicht zu folgen vermochten.

Besonders der Gamelang nahm ihre Aufmerksamkeit in Anspruch, mit seiner Unzahl Metallglocken, die von allen Größen, wie sie der Ton erfordern, mit kleinen Klöppeln geschlagen wurden und in der Art des Spielens unseren Glasharmoniken oder vielleicht auch Glockenspielen glichen.

Der Anklang war weit einfacher und bestand aus nur dem Ton nach zugeschnittenen Stücken Bambus, die in einem Gestell hingen und in einem anderen ausgeschnittenen Stück Bambus geschüttelt wurden, durch den Wiederschlag Töne, unseren Kuhglocken ähnlich, hervorrufend.

Die Violinen waren alle zweiseitig und wurden meist von Chinesen, von denen jeder seine eigene Melodie zu verfolgen schien, bearbeitet, die Gongs aber bildeten den Bass und bestanden aus einfachen, aber fremdartig mit einem übergebogenen Rand geformten, runden Metallplatten, die von gewickelten Klöppeln geschlagen wurden und einen entsetzlich weit dröhnenden, fast schmetternden Laut ergaben. Die Nacht unterbrach auch dies Gewirr von Tönen keineswegs, denn wenn einer der Eingeborenen vielleicht ermüdet die Klöppel des Gamelangs niederlegte, hatte ein anderer schon lang und sehnsüchtig darauf gewartet, sie selber aufzugreifen. Ohne Pause schwammen die wirren Melodien noch lange in den Ohren der müden Jäger.

Als Fritz am anderen Morgen früh aufstand, waren diese Töne das Erste wieder, das ihn begrüßte. Die Leute mussten die ganze Nacht nicht gespielt haben. Überall flatterten dabei kleine Fähnchen, und unter langen, überall offenen Bambushütten, standen breite Tafeln mit allem bedeckt, was indische Fantasie nur an Früchten und Fleischspeisen, an Wurzeln, Blättern, Kernen, Beeren, Eingemachtem und Gesottenem, Zucker und Zuckergebackenem aufzutreiben wusste.

Den Hauptmittelpunkt bildete der freie Platz, auf dem der Käfig mit dem gefangenen Tiger stand. Der Käfig selber, obgleich ziemlich stark gebaut, war nur aus Holz, aber von dem leicht splitternden Holz der Arenpalme gemacht, das dem gefangenen Tier, wenn es in Zorn und Wut in die Stäbe beißt, mit seinen Splittern das Zahnfleisch verwundet und es zwingt, mit solchen Versuchen nachzulassen.

Der Tiger, der erst diesen Morgen von dem Ort, an welchem er gefangen gehalten, hierher gebracht war, lag still und fast regungslos in dem Käfig ausgestreckt, die blitzenden Augen halb geschlossen und dem Anschein nach sich gar nicht um die Menge – tödlich gehasste Menschen – kümmernd, die ihn dicht umstand. Aber die hellen funkelnden Augen, die unstet und rasch im Kreise umhersuchten, als ob sie sich schon eine Beute aus der Horde herausfassen wollten, straften diese Ruhe Lügen. Lange ertrug das gewaltige furchtbare Tier das Lachen und Schwatzen der Umstehenden, ja rührte und regte sich nicht, wenn es selbst von einem mutwilligen Knaben mit einem Stück Bambus zwischen den Stäben durchgestochen und geneckt wurde. Dann aber warf es sich auch manchmal mit einem zornigen Sprung, lautem fast gellenden Fauchen, in einem wahren Aufschrei von Wut gegen das hölzerne Gitter an und der kochende Rachen, die blinkenden Fänge, das Feuer sprühende Auge verrieten den innerlich gärenden Grimm der gefangenen Bestie.

Bei einem solchen Ausbruch von Wut stoben aber die erst noch vor wenigen Sekunden so sorglos und laut lachenden Javanen wie eine Flucht Tauben, auf die der Habicht niederstößt, in wilder toller Eile auseinander und kehrten erst nach kurzer Zeit, in der sie sich den Käfig misstrauisch betrachtet hatten, ob er auch halten und das wilde gereizte Tier nicht auf sie loslassen würde, über ihre eigene Furchtsamkeit laut und sorglos lachend, zu ihren Plätzen zurück.

Da plötzlich schlugen die Gamelangs eine rasche entschiedene Melodie und die Eingeborenen drückten sich scheu von dem Käfig zurück, denn jetzt kam, vom Herrenhaus nieder, der Zug der Europäer, mit dem Regenten, dem Oberhaupt der Eingeborenen, voran und von vielen Hundert Lanzenträgern gefolgt. Während nun die Weißen mit dem Regenten ein nicht weit davon errichtetes hohes Gerüst bestiegen, von wo aus sie den Schauplatz vollkommen gut überschauen konnten, stellten sich die Lanzenträger in dreifacher Reihe, soweit ihre Zahl es ihnen erlaubte, um den Käfig auf, dadurch einen Raum von wenigstens siebzig Schritt im Durchmesser lassend, dessen Mittelpunkt der Käfig mit dem Tiger bildete.

Die Musik dröhnte dabei ununterbrochen fort. Die verschiedenen Musiker mussten sich wirklich beim Ablösen die Klöppel aus der Hand nehmen, denn auch keine minutenlange Pause störte dies Chaos von Tönen.

Der Kreis von Lanzen um den noch eingeschlossenen Tiger war jetzt vollständig. Die Zuschauer, ein wunderliches Gemisch von Männern und Frauen der Javanen sowie Chinesen aus dem benachbarten Ort, pressten gegen die bewaffnete Gruppe, um so viel als möglich von dem nun bald befreiten Tiger zu sehen. All’ die nächsten Bäume hingen gedrängt voll Menschen. Besonders hatte ein ganzer Schwarm von jungen Burschen und Knaben auf einem abgestorbenen Maringibaum, der dicht hinter der letzten Reihe der Lanzenträger, dem Schaugerüst gerade gegenüberstand, Platz gefunden, wo sie sich mit Arm und Bein über und an die ausgetrockneten Äste klammerten und die Zeit kaum erwarten konnten, in der das Schauspiel beginnen sollte. Sie hatten da oben auch jedenfalls einen der besten Plätze. Andere kletterten fortwährend von unten nach, suchten sich mit einzuschwärzen, wurden aber von den schon im Besitz befindlichen meist wieder zurückgetrieben, da sie, zu weit auf die trockenen Äste hinausgedrängt, nicht mit Unrecht das Brechen derselben befürchteten.

Die Gamelangspieler mit den Gongschlägern saßen ebenfalls auf einem Bambusgerüst, vielleicht zehn bis elf Fuß vom Boden und dicht hinter der letzten Reihe der Lanzenträger. Die Instrumente waren auch deshalb dort hinaufgebracht, um die Spielenden da oben zu Zeugen des Schauspiels zu machen, damit sie nach dem Stand des Kampfes den Takt ihrer Melodien regeln konnten. Alle anderen Instrumente waren in Stich gelassen, denn die Musiker hatten alle Hände voll zu tun, in diesem Augenblick mehr zu besorgen wie Anklongs zu schütteln.

Nachdem alles in Ordnung schien, näherte sich ein Mandoor oder Beamter (eine Art niederer Offiziergrad) mit allen möglichen Umständen, die nur Etikette mit religiösem Aberglauben vereinigt zu ersinnen vermochten, der Plattform, auf welcher der Regent mit den Europäern saß. Als er von dem Ersteren die Erlaubnis oder den Auftrag zum Beginn erhalten hatte, öffnete sich plötzlich der Kreis von Lanzen und ein Javane, festlich geschmückt, mit keinen anderen Waffen als seinem Kris oder Dolch im Gürtel, schritt von zwei Dienern gefolgt in den Kreis, der sich augenblicklich wieder hinter ihnen schloss. Die beiden Diener trugen dürres Holz und trockene Stück Bambus sowie in einer ausgehöhlten Kokosnuss glühende Kohlen und gingen damit ohne Weiteres auf den Käfig zu, an dessen hinterem Ende sie das Reisig und Holz aufhäuften, sodass es, wenn es in Flammen aufloderte, diesen ergreifen musste, entzündeten es dann durch Hineinschütten und Blasen der Kohlen und verließen hierauf eilig wieder den Ring, in welchem der Erstgekommene – auch wohl dem Anschein nach ein Mandoor – allein zurückblieb.

Dieser sprang jetzt auf den aus festen Planken bestehenden Deckel des Käfigs. Der Tiger, der unter ihm niedergeduckt lag, wendete langsam den Kopf von der Seite auf, um zu sehen, was da über ihm vorgehe und vielleicht auch mit der leisen Hoffnung irgendetwas in den Bereich seiner Krallen zu bekommen, an dem er die den ganzen Morgen hindurch aufgestachelte Wut auslassen könne. Der Schwanz begann sich leise hin und her zu bewegen, obgleich das Tier sonst kein Glied seines ganzen Körpers zu rühren schien.

Der Javane kümmerte sich aber nicht um die Bestie unter ihm. Die Natur des Tieres, mit dem er es zu tun hatte, genau kennend, begann er langsam die Klappe, die den Käfig verschloss, zu lüften und wieder niederzustoßen, wenn er sie ein Stück emporgezogen hatte. Des Tigers Auge haftete bald allein auf dem Eingang seiner Höhle, den er halb offen sah, während er sich eben so rasch wieder schloss. Dadurch unsicher gemacht, blieb er selbst dann noch ruhig liegen, als der Mandoor die Falle vollkommen öffnete und das Brett neben den Käfig niederwarf, immer noch erwartend, dass das Holz wieder zurückschlagen würde.

Der Mandoor stieg jetzt langsam, um zu zeigen, dass er keine Furcht habe, nur leise und fast unmerklich den Kopf etwas auf die Seite, dem Tiger zudrehend, mit vieler Feierlichkeit von dem Kasten herunter, machte eine tiefe Verbeugung nach der Richtung zu, in welcher der Regent saß, oder kauerte vielmehr halb auf die Erde nieder und schritt dann langsam mit gemessenen Schritten, ohne zurückzuschauen – denn die monotonen Töne des Gamelangs verkündeten ihm schon, dass der Tiger seinen Schutzort noch nicht verlassen habe, – zur Stelle zurück, wo er den inneren Kreis zuerst betreten hatte.

Das Feuer griff mehr und mehr um sich. Der hintere Teil des Käfigs loderte schon hell auf und die Flamme hatte bereits einige der Seitenstäbe erfasst, von denen aus sie nach innen leckte. Dem Tiger fing es an, zu warm zu werden auf seinem Lager. Nach der Öffnung des Käfigs blickend begann er, im Überlegen, ob er hinaus solle oder nicht, mit dem Schweif zu schlagen. Da traf dieser die Flamme. Mit einem dumpfen Gebrüll fuhr das gereizte Tier herum, dem Feind zu begegnen, der es zu fassen wage. Aber statt eines Gegners von Fleisch und Blut quollen ihm der dicke Qualm und die erstickende Glut des Feuers entgegen. Rückwärts dem feindlichen Element zu entgehen suchend, fand er sich gleich darauf, selbst erstaunt, wie es schien, im Freien. Die Gamelangs und Gongs schmetterten ihm ihre wilden herausfordernden Töne laut und jubelnd entgegen.

Es war ein prachtvoller Tiger, hochgelb mit langen regelmäßigen schwarzen Streifen, breitem Kopf und furchtbar gewaltigen Tatzen, der laut fauchend, während ihm die Javanen mit einem Jubelgeschrei antworteten, vor seinem Käfig stand und dann in kurzen Sätzen dem ihm nächsten Rand des Kreises zusprang.

Hier aber traf er wohl unerwarteterweise auf die drei Reihen Lanzenspitzen der Männer, die ihm ihre Waffen entgegenhielten und halb aufbäumend davor. Während ihm die dunklen Züge der Javanen mit wildem Ausdruck entgegenblitzten, wandte er sich und sprang mit langen Sätzen an allen Lanzen vorbei, rings im Kreis herum. Wild schmetterten die Gongs dazu, als er an ihnen vorüber floh. Er warf einen scheuen Seitenblick dorthin, hielt sich aber nicht auf, bis er zu der Stelle zurückkam, die er zuerst angelaufen hatte. Als ob er sich jetzt überzeugt habe, dass es doch keinen anderen oder besseren Ausweg für ihn gebe, sprang er mitten in die gegen ihn angehobenen Speere hinein.

Armes Tier – von allen Seiten drangen sie in sein Fleisch wie scharfen Spitzen, und trafen ihn ins Leben – nichtsdestoweniger machte er sich wieder los, lief mit den klaffenden Todeswunden noch eine kurze Strecke in die Arena hinein und versuchte dann einen zweiten Sprung, genau an derselben Stelle. Aber seine Kräfte waren schon zu sehr erschöpft. Sich noch einmal von den Lanzen befreiend, taumelte er ein paar Schritte zurück und verendete, während die Instrumente wie wahnsinnig in eine Art von Siegesjubel einfielen und die nächsten Javanen, die bis dahin an dem Kampf nicht teilgenommen hatten, ihre Lanzen in den noch zuckenden Körper stießen.

Im Nu sprangen jetzt eine Menge Kulis in die Arena, den toten Tiger wie den leeren Käfig, der jetzt in vollen Flammen stand, hinauszuschleifen, während sich der Ring auf der anderen Seite öffnete und acht anderen Zugang gewährte. Diese trugen einen zweiten, etwas kleineren Käfig, in dem sich ein gefleckter Panther befand. Ein frohes Gemurmel lief durch die Reihen, denn der Panther ist weit rascher und gewandter als der Tiger und zeigt auch manchmal mehr Mut, was den Kampf oder das Töten desselben natürlich weit interessanter macht. Der Mensch ist ja manchmal ein blutdürstiges grausames Tier – wie der Panther.

Bei diesem wiederholte sich nun größtenteils die erste Zeremonie. Der Mandoor trat mit der nämlichen Feierlichkeit in den Kreis, nur dass es diesmal nicht nötig war, neues Feuer hinzuzutragen, indem die umhergestreuten Kohlen des Tigerkäfigs mehr als zureichten, auch den des Panthers zu entzünden. Nachdem dies geschehen war, trat der Javane wieder wie vorher auf den Käfig, aber der Panther zeigte sich unruhiger, als es sein Vorgänger tat, und zuckte schon nach vorn, als die Klappe, die den Eingang seines Käfigs bildete, nur ein klein wenig gelüftet wurde. Als sie aber wieder zuschlug, fuhr er auch eben so rasch zurück und beobachtete jetzt mit funkelnden Augen das Auf- und Niederstoßen derselben.

Der Mandoor auf dem Kasten konnte ihn dabei nicht sehen. Die Zuschauer, die an dem ganzen Betragen des Tieres merken mochten, dass es besonders lebhafter Natur sei und wahrscheinlich ein interessantes Schauspiel bieten würde, standen in atemloser Spannung, den Ausgang zu erwarten. Nur die Gamelang und Gongschläger hämmerten fort auf ihren Instrumenten und schienen es für ihre Schuldigkeit zu halten, die Zwischenzeit so angenehm wie möglich auszufüllen.

Jetzt zog der Javane die Klappe vollständig heraus und warf sie fort, sprang von dem Käfig nieder und begann eben in all seiner Würde seinen Sembah oder seine Huldigung, als der Panther mit einem Satz aus dem Käfig fuhr und der Javane, all seine angenommene Ruhe in dem einem Moment hinten ansetzend, mit gewaltigen Sprüngen, die dem Königstiger Ehre gemacht haben würden, den schützenden Lanzen zufloh, welche er auch, während das befreite Tier sich nicht im Geringsten um ihn kümmerte, unter dem Jubel und Hohngeschrei der Menge glücklich erreichte.

Der Panther aber, ohne mit mehr als einem wilden Blick die tobende Menge, die in diesem Moment selbst den Gamelang verstummen machte, zu überfliegen, sprang in flüchtigen Sätzen dicht an den, gegen ihn gesenkten Lanzen hin – so dicht, dass er sie fast berührte, als einer der Javanen, dem die Gelegenheit wahrscheinlich zu verführerisch schien, sie ganz unbenutzt vorübergehen zu lassen, mit seiner Waffe ein Stück hinaus stieß und das Tier leicht in der Seite verwundete.

Die Wirkung dieses Stoßes war zauberschnell. Rasch von der Berührung des Spießes zurückweichend, durchlief der Panther die Arena von einer Seite zur anderen, dicht vor den Lanzen, gerade da, wo das Gestell der Musiker errichtet war, sich niederbiegend. Ohne dass irgendjemand eine Ahnung hatte, welcher Richtung er zuspringen würde, schnellte er sich mit einem Satz über die drei Reihen Lanzenmänner hoch hinweg und befand sich, zu gleicher Zeit, die niedere Bambuswand des offenen Verschlages fassend, so zauberschnell oben, mitten zwischen den Gongs und Gamelangs, dass die aufgestellten Lanzenträger, die er auf solche kecke Art übersprungen, nicht einmal Zeit gewannen, nach ihm zu stoßen, ehe er schon hinter der Bambuswand verschwunden war.

Hei, wie da die also überraschten Musiker auseinander stoben, als die wilde gereizte Bestie mit einem tollen Sprung zwischen sie hineinfuhr. Wo war die Sorge für Hals oder andere Gliedmaßen geblieben? Niemand dachte mehr daran, denn rücksichtslos auf irgendwelche Knochenbrüche, ließen die Leute rasch genug Gamelangs wie Gongs zurück und stürzten sich förmlich von dem keineswegs niedrigen Gestell in reiner Todesverachtung nieder. Hätte ein Blitz zwischen sie eingeschlagen, sie sprängen ihm nicht schneller aus dem Weg.

So neu dem Panther aber auch die Ausstellung von Instrumenten, die er dort oben fand, jedenfalls sein musste, so wenig interessierte er sich in diesem Augenblick dafür. Mit einem zweiten Sprung, der selbst dem ersten Ehre machte, war er wieder auf ebener Erde, durch die dort herum zerstreuten Eingeborenen flüchtend, von denen einzelne nur, wenn auch erfolglos, ihren Kris nach ihm schleuderten, übersprang er die nächste Umzäunung, die durch einen kleinen Garten führte, und war wenige Sekunden später in der dahinter angrenzenden Kaffeepflanzung, jeder weiteren Verfolgung Hohn sprechend, verschwunden.

Die Musiker konnten erst nach einiger Zeit wieder zusammengefunden werden.

Der Panther würde übrigens selbst durch einen lebendigen und längst ausgedehnten Kampf den Eingeborenen vielleicht nicht solches Vergnügen gemacht haben, wie mit diesem Seitensprung zwischen die Musikanten. Lauter Jubel übertönte im Anfang jedes andere Wort und selbst noch eine volle Stunde nachher, standen einzelne Gruppen der braunen schlanken und wirklich malerisch gekleideten Javanen lachend und erzählend beieinander, beschrieben sich mit den ausdruckvollsten Gestikulationen die verschiedenen komischen Einzelheiten, die bei diesem letzten Spiel vorkamen.