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Der Freibeuter – Der raubende Graf Teil 1

Der Freibeuter
Erster Teil
Kapitel 11.1

Der raubende Graf

Die Tafel war aufgehoben und der Ball sollte angeordnet werden, als dem Kronprinzen eine Meldung gemacht wurde, welche in seiner Nähe eine auffallende Bewegung verursachte. Man drängte sich herbei und erfuhr, dass kaum eine Meile vom Jagdschloss, unfern der Küste im Wald die Räuber gesichtet geworden seien, und man sie leicht umkreisen und fangen könne. Diese Nachricht hatte auf das Fräulein von Gabel eine aufreizende Wirkung.

Während in der Gesellschaft der Vorschlag, einen Zug gegen die Räuber zu unternehmen, besprochen wurde, zog sie den Grafen beiseite und flüsterte ihm zu: »Herr Graf, meine Wünsche gehen schneller in Erfüllung, als ich ahnen konnte. Ich fordere Sie jetzt auf, mich sogleich heimlich zu dem Wald zu begleiten.«

»Wie? Sie wollten? Sie könnten, mein verehrtes Fräulein? – Nein, es ist nicht möglich! Ich habe alles für einen Scherz gehalten«, rief der Graf erstaunt.

»Keine Einwendungen, mein Herr!«, entgegnete die Dame. »Oder hat Ihr Mut jetzt schon bei dem bloßen Gedanken ein Ende, dass Sie mich begleiten sollen?«, setzte sie mit beißendem Spott hinzu. »Zagen Sie nicht, Herr Graf, ich werde sie zu beschützen wissen.«

»Wie ausgesucht grausam!«, sagte der Graf bitter. »Mit Ihnen ginge ich in den Tod. Ich fürchtete allein für Sie. Kein Gedanke an mich kam mir in die Seele. Doch Sie zwingen mich, alle zarten Rücksichten beiseitezusetzen und Sie für diesen Fall wie meinen Schlachtkumpan zu betrachten. Ich folge Ihnen.«

»Wohlan, so schleichen Sie sich davon. Ich werde meinem Reitknechte Befehl erteilen, unsere Pferde zu satteln und in einiger Entfernung von hier bereitzuhalten. Laden Sie unterdessen meine Gewehre.«

Der Engländer ging, um nach dem Wunsch seiner neuen Freundin zu handeln. Kaum war eine Viertelstunde vergangen, als sie bewaffnet aus dem Schloss trat.

»Ehe diese Menschen zu einem Entschluss kommen«, sprach sie beherzt, »haben wir schon ein Dutzend der frechen Burschen unschädlich gemacht.« Sie bestieg ihr Pferd.

Der Graf reichte ihr die Büchse, und im Fluge stürmten sie davon.

»Ich dächte, wir hielten uns an der Küste hin bis zum Wald«, sagte der Graf. »Wir verlieren die Richtung nicht, und nahe an der See sind die Räuber gesehen worden.«

Mit diesen Worten schlug er den bezeichneten Weg ein, sie folgte harmlos, und in kurzer Zeit hörten sie das Rauschen der hohl gehenden See.

»Horch! Hörten Sie nichts?«, rief das Fräulein plötzlich. »Mir war es, als vernähme ich durch das Getöse des Meeres hindurch einzelne Laute von Menschenstimmen.«

»Fast will mich es ebenso bedünken«, versetzte ihr Begleiter. »Sehen Sie! Hier bewegt sich etwas. Halt! Wer da! Keine Antwort! Der Kerl verkriecht sich! Warte, Bursche!« Und augenblicklich drückte er seine Büchse auf einen Busch ab, in welchem sich nichts geregt hatte.

»Ich muss gestehen«, sagte das mutige Fräulein, »dass ich dort nichts bemerkt habe, und meine Augen sind doch sonst scharf. Sollte Ihnen vielleicht Ihre ängstlich bewegte Einbildungskraft einen albernen Streich gespielt haben?« Sie lachte, aber wie bald verstummten diese spöttischen Laute! Ihr selbst hatte die feinste und raffinierteste Schlauheit den allerschlimmsten Streich gespielt. Kaum war der Schuss gefallen, als sie sich von einem Haufen handfester Männer umringt sah. Sie drückte mutig ihre Büchse ab, aber sie selbst höhnend klang nur der Schnäpper am Schloss. Entschlossen griff sie nach den Pistolen in ihrem Gürtel, gleiches Schicksal neckte sie. Jetzt blieb ihr nur der Säbel übrig, aber ehe sie Zeit gewann, sich desselben zu bedienen, war sie schon vom Pferd gezogen und entwaffnet worden.

»Guten Abend, Jungen!«, rief der angebliche Graf den vermeintlichen Räubern zu.

»Guten Abend, Kapitän«, versetzten diese. »Der Fang ist Euch glücklich gelungen! Wir gratulieren! Die See geht aber auch verteufelt hoch und wir werden unsere liebe Not haben. Es war die höchste Zeit. Wenn Ihr eine Stunde später gekommen wärt, Kapitän, so hätten wir nicht auslaufen können.«

Also sprachen die rüstigen Matrosen, und die mutige Dame erkannte mit Entsetzen, in welche Falle sie ihre Koketterie mit einem Übermaß von Wut und Tapferkeit geführt hatte. Doch schnell war sie gefasst und sprach mit weiblicher Würde. »Mein Herr, ich bin in Eurer Gewalt. Wer seid Ihr und was hat diese sonderbare Szene zu bedeuten?«

»Es macht mir Freude, einer so schönen Dame jetzt mit voller Wahrheit dienen zu können. Ich bin zwar ein Engländer und heiße John Norcroß, bin aber Kapitän des schwedischen Kaperschiffs Graf Wörner. Diese Szene, mein schönes Fräulein, hat weiter nichts zu bedeuten, als Sie gefangen nach Schweden zu führen. Meine Schaluppe liegt hinter diesen Büschen versteckt, und sie werden die Güte haben, mir in dieselbe zu folgen.«

»Aber mein Himmel! Was geht mich der Streit der Könige von Schweden und Dänemark an? Was hab’ ich mit Euch zu schaffen, Herr Schiffskapitän?«

»Und doch bin ich Ihretwegen unter fremdem Namen und in diesem Galarock an die feindliche Küste gestiegen. Nur Ihretwegen habe ich das Märchen von Räubern und Überfall ersonnen, nur Ihretwegen habe ich den Hofmann gespielt. Doch kommen Sie jetzt in das Boot, wir haben keine Zeit zu versäumen, und mein kleiner Helfershelfer wird bald hier sein.«

Er bot der Dame den Arm. Sie schlug ihn aus und folgte an dem unebenen steinigen Gestade durch Büsche und über Stöcke und Knorren bis an das abschüssige Ufer, wo sie seine Hand annehmen musste. Bald darauf wurde sie von kräftigen Armen an Bord der Schaluppe gehoben. Sie nahm in der Kajüte Platz und horchte mit gespanntem Ohr den Befehlen des Kapitäns zum Aufbruch. Bald darauf langten Juel und der Matrose, welche Jockey und Kutscher gespielt hatten, auf dem Boot an und wurden mit Jubelgeschrei begrüßt. Die Pferde wurden an einen Baum gebunden und die Schaluppe stieß ab.

»Herzensjunge!«, rief der Kapitän, »du hast deine Sache vortrefflich gemacht!« Damit umarmte er den Schiffsjungen. »Hättest du nicht Jockey, Räuber, Spion und Botschafter so gut gespielt, wir säßen noch auf dem Jagdschloss und müssten den Sturm abwarten, der jetzt drohend aufzieht, und fürwahr, da hätten wir in manche fatale Verlegenheit kommen können oder wir hätten die dänische Küste ohne unseren schönen Fang verlassen müssen, und das wäre nach unserem Glück der schlimmste Streich gewesen. Du sollst deinen Lohn haben, Junge.«

»Streicht die Riemen!«, rief jetzt der alte Reetz besorgt, »dass wir ins Fahrwasser kommen. Sputet Euch! In zwei Stunden ist die See in voller Wut. Der Wind knurrt kannibalisch, und den Strich von Nordwest müssen wir noch benutzen. So wie er umspringt in Westsüdwest, geht der Tanz los.«

Juel hatte den Rock abgeworfen und saß schon auf der Ruderbank, ergriff eine Ruderstange und arbeitete aus Leibeskräften. Der Kapitän setzte noch ein Segel auf den Bugspriet bei und bald schoss das Schifflein über das höher und höher steigende Wasser. Norcroß verfügte sich, nachdem er seine Anordnungen getroffen hatte, zu seiner Gefangenen, um welche bereits mehre Laternen angezündet waren. Sie empfing ihn nicht gerade mit unfreundlichen Blicken.

»Ich bitte Sie, mein Fräulein, machen Sie sich’s in diesem kleinen Wasserhaus so bequem wie möglich«, redete er sie höflich an, »wir werden bald in ein größeres kommen, wenn anders der Sturm uns nicht andere Wege führt, und dann hoff’ ich, Ihnen auch größere Bequemlichkeiten verschaffen zu können. Freilich, die liebenswürdige Gesellschaft des jugendlichen Kronprinzen und Ihres vortrefflichen Bräutigams werden Sie entbehren müssen. Dafür wird eine andere, Ihnen vielleicht nicht minder angenehme Gesellschaft sich eifrig bemühen, jeden Ihrer Wünsche mit der größten Zuvorkommenheit zu erfüllen.«

Friederike lachte bei Erwähnung ihres Bräutigams laut auf. Anschließend überblickte sie mit einem Auge voll Glut die schöne Gestalt des Kapitäns. Jede Spur von Unwillen über ihren frevelhaften Raub war aus ihrem Gesicht verschwunden, und es konnte kaum mehr zweifelhaft erscheinen, dass ihr der sonderbare Fall nicht unangenehm sei. Auf die Anrede des Kapitäns erwiderte sie selbstgefällig. »Wer nur vermochte Euch solche Teilnahme an mir durch bloße Erzählung einzuflößen, und wie konntet Ihr aus einer solchen Beschreibung meiner sogleich eine so lebhafte Teilnahme an mir nehmen, dass Ihr von Schweden herüberkommt und Euch in die gefährlichste Lage wagt, um nur mich zu rauben?«

Norcroß bat seine schöne Geraubte, ihr die Antwort bis morgen schuldig bleiben zu dürfen und sich nun, wo möglich, dem Schlaf zu überlassen, während seine Pflicht ihn auf das Verdeck der Schaluppe rufe. Er wünschte Ihr gute Ruhe, und sie dankte ihm mit einem Gemisch von Stolz und Zärtlichkeit.

Als er unter seine Matrosen trat, las er einen ungewöhnlichen Ernst in ihren Gesichtern. Wie es schien, hatte sie der alte Reetz unterhalten. Er erhob seine Stimme, deren Ton einen Anstrich frommer Ergebung in den unabänderlichen Willen des allwaltenden Schicksals erhalten hatte, und fragte: »Meint Ihr nicht auch, Kapitän, dass wir auch ohne Pfaffen selig im Wasser sterben können?«

»Wie kommt Ihr doch plötzlich auf den Tod zu reden, Alter?«, entgegnete der Kapitän nicht ohne ein heimliches Grauen.

»Herr, ich bin hoch herauf in den Jahren«, sagte der Greis feierlich, »und ich fürchte mich, je älter ich werde, desto mehr vor der Schande, auf dem Bett sterben zu müssen. Gott wird ein Einsehen mit einem alten Seemann haben, der auf dem Wasser aufgewachsen ist und mit seiner Hilfe im salzigen Wasser sterben will. Ich denke, es kann diese Nacht Rat dazu werden. Nur dauert Ihr mich. Ihr habt gute Anlagen. Es hätte wohl einmal ein wackerer Shoutbynacht aus Euch werden können. Ferner dauern mich die jungen Burschen und vor allem der Kleine. Und ganz vorzüglich ärgert mich’s, dass sie eines Unterrocks halber, fünfzig bis sechzig Jahre zu früh sich satt Seewasser trinken sollen. Nehmt mir’s nicht übel, Kapitän, aber ein Weib ist solche gefährliche Fahrt nicht wert. Ich habe mich mein Lebtag nicht viel um das Weibsvolk bekümmert, und nie länger, wie es nötig war. Ich wollte, Kapitän, Ihr dächtet auch in diesem Stück so gut seemännisch, wie in allen anderen.«

In das gottergebene Gesicht des Alten hatte sich der Ausdruck eines stillen Vorwurfs gemischt.

Norcroß entgegnete: »Seid mir nicht bös, Alter, und glaubt nicht etwa gar, ich habe mir das Weib zur Lust und Kurzweil von Seeland gestohlen. Nein, nein! Das hat ganz anderen Grund. Darauf habt Ihr mein Wort! Ich weiß auch, Ihr würdet in diesem Fall ebenso gehandelt haben, wie ich. Mit dieser Erklärung eures Kapitäns werdet Ihr zufrieden sein.«

»Ich bin’s!«, sagte Reetz kurz und deutete mit der Hand schweigend nach Westen, wo eine ungeheure schwarze Wolkenwand sich aufgetürmt hatte. Dann fügte er mehr zu sich als zum Kapitän hinzu: »Ich bin auf dieser Welt fertig und mit allem zufrieden.«

»Ist es denn wirklich so schlimm?«, fragte dieser besorgt.

Reetz zeigte mit seiner starken Knochenhand statt aller Antwort auf das über ihnen rasch hintreibende Gewölk und das im beginnenden Sturm wild flatternde kleine Segel.

Da begann der Kapitän still im Herzen die kühne Fahrt zu bereuen, aber er sagte kein Wort. Nach einigen Minuten war kein Segel mehr zu sehen und das kleine Fahrzeug flog wie ein Wrack über die turmhohen Wellen. Allmählich begann das empörte Meer jenen wunderbaren Schein von sich zu geben, welchen die Naturforscher der Elektrizität zuschreiben und der gewöhnlich ein Vorbote oder Begleiter der Stürme ist. Norcroß betrachtete schweigend, über den Bord des Bootes gelehnt, die ihm nicht neue Erscheinung, aber er konnte keine Viertelstunde gestanden haben, als er einen weißen Schaum in Masse auf den flutenden Wellen bemerkte.

»Wir stehen in Gottes Hand«, sprach er sich zu Reetz umwendend, bemerkte aber zu seinem Erstaunen, dass das Fräulein von Gabel neben ihm Platz genommen hatte, und mit ruhigen, todverachtenden Augen in den Kampf der Elemente sah.

»Wie? Sie hier, mein Fräulein?« rief er erstaunt. »Ich wähnte Sie schlafend. Für Sie ist hier kein Aufenthaltsort.«

»Was haltet Ihr von mir, Kapitän«, sprach sie mit verächtlichem Ton. »Glaubt Ihr, ich könne dem Tod nicht in jeder Gestalt fest ins Auge sehen? O, mein Herr, wie sehr irrt Ihr Euch in der Voraussetzung, Mutter Eva habe mir ihre Schwachheit vererbt. Ich sage Euch, mein Herz fühlt sich wunderbar bewegt und gehoben bei diesem mir neuen Anblick. Ich sehe den Tod vor Augen, ich weiß es, dass der Meergott vielleicht in einer Stunde schon meine nasse Leiche küsst. Und doch schwör’ ich Euch zu, ich gäbe dies hohe Gefühl, welches mich jetzt durchflutet, nicht für die Gewährung meines Gebens, nicht für die gewisseste Aussicht auf die glücklichste Zukunft hin. Dies Sausen der Wellen klingt mir wie das Lied der Weltenschöpfung und Vernichtung, welches die Sterne einander zudonnern. Dies Brausen und Zischen des Wassers ist mir lieblicher als Nachtigallengesang, dieser tobende Sturm angenehmer als das Flüstern des Frühlingswindes, dies empörte, in dumpfe Nacht gehüllte Meer reizender als ein Blumenfeld. Ich zittere vor Wollust dem Augenblick entgegen, wo diese Bretter und Balken voneinander fahren und zerbersten werden. Jetzt dank’ ich Euch, Kapitän, dafür, dass Ihr mich aus Leidenschaft geraubt, jetzt erwidere ich Eure Liebe. Ihr habt mir Augenblicke der Wonne bereitet, wie sie mein Herz noch nicht empfunden hat.« Ihr Blick streifte mit leidenschaftlicher Glut über sein Gesicht. Es leuchtete selbst durch die finstre Nacht, welche alles umhüllt hielt. In des Kapitäns Kerzen regte sich et-. was von warmer Bewunderung, die wärmer und leidenschaftlicher zu werden drohte. Aber er erstickte das aufkeimende Gefühl, er drängte es mit Gewalt zurück, und gab sich lieber dem Schmerz hin, die Dänin täuschen zu müssen. Da keine Hoffnung vorhanden war, mit dem Leben davon zu kommen, so wollte er ihr nicht das Weh antun, sie dieser Täuschung zu entreißen, noch sich erlauben, sie noch mehr in ihrem Wahn zu bestärken. Er schwieg deshalb abermals.

Sie schien es nicht zu bemerken und fuhr fort: »Diese Augenblicke entreißen mich jenem quälenden Gefühl der Leere, womit mich der Umgang mit den Kreaturen am Hof zu Kopenhagen erfüllte, erbärmliche Wesen, die den Namen Mensch schänden. Ach, Ihr könnt nicht glauben, mit welchem Ekel mein Herz erfüllt war, mit welcher Verachtung ich auf all das Volk sah, das mich umschwärmte. Mein Leben war mir gleichgültig geworden, es war ein langweiliges Mahl schaler Gerichte. Ihr habt ihm ein reiches Maß köstlicher Würze beigemischt, und ein gütiges Schicksal will mir alle Entbehrungen vergelten und drängt ein ganzes Leben voll Genuss für mich in diese Stunde zusammen. Wie danke ich Euch, dass Ihr mich aus diesem Elend herausgerissen habt!« Sie hatte seine Hand gefasst und drückte sie mit Heftigkeit. Ihre letzten Worte verschlang das Geheul des in wildester Wut losbrechenden Sturmes. Das Meer glich nun Bergen und Tälern im steten Wechsel begriffen, und das Schifflein war der angstgejagte Vogel, welcher über sie hinstreifte. Die Planken seufzten und dröhnten, als hätten sie Leben und Gefühl. Nur aus den Mündern der Menschen vernahm man keinen ängstlichen Klageton, und doch war ein Kind auf dem Boote, Juel Swale, und ein Mädchen, Friederike von Gabel. Beide waren so außerordentlich, beide litten so wenig an den natürlichen Schwächen ihres Alters und Geschlechtes, dass sie nicht sowohl ruhig und gefasst waren wie die anderen, sondern vielmehr mit einem gewissen Entzücken den Sturm betrachteten. Friederike, weil sie weniger an den Tod dachte als an den Genuss der gegenwärtigen Augenblicke. Juel, weil er sich vor dem Tod nicht fürchtete und seine ganze Ehre darin setzte, während des Sturmes und bis zum rettungslosen Untergang des Bootes kein Haarbreit von seiner Pflicht abzurücken. Der brave Junge dachte aus Pflichteifer nicht an sich, die Dänin aus Selbstvergessenheit im Genuss eines ihr bisher unbekannten Wonnegefühls.