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9 Jahre Geisterspiegel – Zeit, die nie vergeht …

9 Jahre Geisterspiegel – Zeit, die nie vergeht …

Kenner des Ostrocks kennen den Beginn des Refrains gleichnamigen Liedes, welches Michael Barakowski, Sven Hertrampf, Rene Niederwieser und Wieland Apelt 1985 in Szene setzten. Keine Bange, es folgt keine Interpretation zu diesem Song. Vielmehr ist es die Tatsache, dass heute vor genau neun Jahren der Geisterspiegel als Onlinemagazin für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Ok, ok – an dieser Stelle rümpfen wieder einige Nerds die Nase und Besserwisser heben schulmeisterhaft den Zeigefinger, dass es das Magazin bereits einen Monat vorher gab. Ihr habt ja recht, doch in den Maitagen des Jahres 2006 waren wir eben nicht für jeden erreichbar, sondern nur für eine handverlesene Anzahl von Testusern. Der höchst offizielle und vom damaligen Chefredakteur höchstpersönlich abgesegnete Start war nun mal der 5. Juni 2006 und damit für jedermann nachvollziehbar.

Neun Jahre sind ins Land gegangen. Kann mir mal jemand sagen, wo diese geblieben sind? Geblieben ist ein harter Kern an Mitarbeitern, welche mehr oder weniger den Geisterspiegel pflegen. Es ist wie überall im Leben ein Kommen und Gehen. Kaum hat man sich an einen Mitstreiter gewöhnt, haben sich dessen Interessen verlagert, wurden die Schulzeit, das Studium oder die Berufsausbildung abgeschlossen, eine Karriere im Berufsleben begonnen oder sogar eine Familie gegründet. Damit muss und kann der Geisterspiegel leben, denn viele Vereine und Gruppen kämpfen schon seit Langem ebenfalls darum, neue Mitglieder zu gewinnen. Nicht zuletzt müssen auch wir der Tatsache ins Auge blicken, vom Zeitgeschehen in gewisser Weise überrollt zu werden. Vieles hat sich innerhalb der neun Jahre Geisterspiegelpräsenz verändert. Wo noch gestern nichtkommerzielle Fanprojekte zum Beispiel en masse Geschichten für Anthologien zum Veröffentlichen bekommen haben, ist es heutzutage schwer, Autoren für diese Projekte zu gewinnen. Es liegt sicherlich auch daran, dass das Self Publishing einen regelrechten Boom ausgelöst hat. Ich will dabei den viel zitierten Teufel nicht an die allseits bekannte Wand malen. Hat sich doch unsere Dark-Reihe – in Vorbereitung befindet sich derzeit die 6. Anthologie, welche im nächsten Jahr zur Leipziger Buchmesse vorgestellt wird, – bestens bewährt. Nicht zuletzt dadurch, da sie sich bei der Romantruhe mit ihrem Inhaber Joachim Otto in besten Händen befindet. Es macht einfach Spaß, jemanden wie ihn an seiner Seite zu wissen, auf den man sich verlassen kann. Und dies beruht auf gegenseitiges Vertrauen, welches ich nicht missen möchte. Da macht das Werkeln am Geisterspiegel doppelt so viel Spaß, auch wenn es sehr, sehr  viel Freizeit kostet. Gern hätte ich unser Fanprojekt auf mehrere Schultern verteilt, doch was nicht ist … Sei’s drum; obwohl es hin und wieder Dinge gibt, die das Herz höher schlagen lassen und hier genannt werden müssen. Fragte mich doch während der vergangenen Leipziger Buchmesse Janika Hoffmann vom Fantasyautorenkreis Tintenzirkel, ob sie etwas für den Geisterspiegel schreiben könnte, einen Eventbericht oder so. Und sie hat. Weiterhin sind da Allessandra Ress, Andrea Hoch, Gerold Schulz und Wolfgang Wiekert, die für den Geisterspiegel eine sichere Bank sind. Oder unser eifrigster Leser Paule, der ein Fable für alte deutsche Schriften entwickelt hat und uns mit einigen Schätzen in Form von alten Geschichten und Romanen bereichert. Auch diese Dinge alter deutschsprachiger Literatur haben ihre Leser gefunden. Erwähnt sollen auch Michaela Misof und Thomas Vaterroth werden, die beide an der Übersetzung der Fantômas-Geschichten mithelfen. So gesehen hat sich etwas in puncto Mitarbeiter zum Positiven geändert.

Mehrmals gefragt wurde ich in der letzten Zeit, was aus den Beiträgen das alten Geisterspiegels geworden ist. Nun ja, vieles wartet auf eine Überarbeitung und wird nach und nach wieder online zur Verfügung stehen. Da im Vergleich zu den Vorjahren besonders in der jüngsten Vergangenheit unsere Besucherzahlen extrem gestiegen sind, möchten wir den »Neuzugängen« diese nicht vorenthalten, denn sie gehören nun mal zur Geschichte des Geisterspiegels. Somit werden nach und nach vorhandene Lücken geschlossen.

Vieles schwirrt uns im Kopf herum, wollen manches gleichzeitig zum Laufen bringen, und müssen uns eingestehen, nicht an jedem Frontabschnitt präsent sein zu können. Um nicht den Überblick zu verlieren, sollten wir uns auf Dinge konzentrieren, die euch da draußen interessieren. Doch genau da liegt der Hase im Pfeffer. Haut in die Tasten, haut uns allen eure Meinung um die Ohren. Gebt eure Meinung kund. Denn ohne ein ordentliches Feedback können wir nicht auf euch eingehen. Die Zugriffe, die Downloadzahlen sprechen für uns und bestätigen, dass euch der Geisterspiegel nicht egal ist.

Verleger und Autoren! Bombardiert uns mit Informationen über eure Publikationen, wobei ein Newsletter für unsere Berichterstattung etwas zu mager ist. Ihr wisst schon, worauf es uns dabei ankommt.

Ich bin davon überzeugt, dass es den Geisterspiegel noch einige Jahre geben wird. Phantastische Themen gibt es genug, vieles liegt noch brach im Verborgenen und wartet darauf, ans Tageslicht gebracht zu werden. Doch alles braucht seine Zeit, die so schnell nicht vergehen sollte.

Wie in jedem Jahr haben wir eine Reihe von Jubiläumsbeiträgen zusammengestellt und wünschen euch allen damit viel Vergnügen.
9 Jahre Geisterspiegel ist eine verdammt lange Zeit. Voller Zuversicht gehen wir das zehnte Jahr an, in der Hoffnung, euch auch weiterhin unterhalten zu dürfen.

In diesem Sinne, lasst die Gläser erklingen.

Euer

Wolfgang Brandt

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