Goldene Zeiten für Leseratten
Ich schicke es an dieser Stelle vorweg – dieser Artikel richtet sich an aufgeschlossene Leser, die nicht vor moderner Technik zaudernd zurückweichen. All jene, denen es nicht nur auf den Inhalt eines Romans, sondern auch auf bedrucktes Papier ankommt, hören hier besser auf zu lesen; alles andere wäre Zeitverschwendung. Denn das hier wird kein Artikel über die Vor- und Nachteile von eBooks, und ich bin es ehrlich gesagt leid, dass mir jemand vom Papier vorschwärmt und erklärt, ein eBook sei kein richtiges Buch.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit; mehr ist dazu nicht mehr zu sagen.
So, alle eBook-Muffel weg?
Gut!
Also, kommen wir zum eigentlichen Artikel.
Lange Zeit war es so, dass Autoren Bücher schrieben, ein Teil davon wurde verlegt und Leser kauften oder liehen diese Werke; je nach Geldbeutel und Vorlieben.
Mit der Möglichkeit des digitalen Drucks wurden mehr Bücher verlegt, denn nun entstanden Kleinverlage, die Nischen besetzen konnten.
Am grundlegenden Muster änderte sich jedoch nichts.
Bis …
Ja, bis das eBook plötzlich auftauchte.
Es war ein schleppender Beginn und noch immer kämpft das Medium um Akzeptanz. Aber eines ist schon jetzt klar: Das eBook wird die alten Muster verändern.
Natürlich wird es auch in Zukunft Verlage geben und das gedruckte Buch wird wohl noch viele Jahre lang ein wichtiges Medium bleiben. Dank des eBooks aber erleben wir schon jetzt eine Vielfalt literarischer Arbeiten, wie wir sie bislang nicht fanden.
Der Grund ist simpel: Jeder Autor kann sein Werk selbst in digitaler Form auf den Markt bringen!
Man braucht nicht viel, um ein eBook anzubieten. Eine Textverarbeitung, ein Konvertierungsprogramm und einen Marktplatz.
Das ist alles.
Und all das gibt es kostenlos!
Autoren bietet sich also eine tolle Möglichkeit, den Verlag zu umgehen. Und damit all die bangen Tage des Wartens, die nichtssagenden Absagen, das Gefühl, nicht gut genug zu sein …
Dabei sind Absagen bei Weitem nicht immer ein Zeichen mangelnder Qualität. Es gibt viele Gründe für eine Ablehnung und oft hat sie nichts mit dem Text zu tun.
Natürlich sage ich nicht, dass jedes auf diese Weise verlegte Buch wirklich gut ist. Fehlen Lektorat, Erfahrung oder Können, kommen nicht selten grauenvolle Machwerke dabei heraus.
Aber es erscheinen sehr viele Bücher, die ihr Geld Wert sind. So sie überhaupt etwas kosten, doch dazu kommen wir noch …
Natürlich profitieren nicht nur Autoren, sondern auch Verlage von den einfachen und kostengünstigen Möglichkeiten, welche eBooks bieten. Sie können Titel in ihr eBook-Programm aufnehmen, die sie aus kaufmännischen Gründen früher nicht verlegt hätten.
Den Leser, der sich freudig mit seinem eBook-Reader oder iPad auf das Sofa setzt und in den Katalogen der Anbieter stöbert, kann das nur freuen. Er ist der Gewinner, denn ihm offenbart sich eine Fülle an Titeln aus jedem nur erdenklichen Genre.
Aber für den Leser kommt es noch besser, denn viele Autoren verfolgen keine finanziellen Absichten und verlangen daher
keinen müden Euro für ihre Texte. Nicht wenige betrachten das Schreiben als Hobby, als etwas, das ihnen Freude bereitet. So kommt es, dass viele eBook-Händler unzählige kostenfreie Titel im Angebot haben.
Schaut man zum Beispiel bei beam-eBooks, findet man kostenfreie Titel in Hülle und Fülle. Besucher unserer Seite wissen, dass unsere Facebook-Novellen ebenfalls bei beam zu finden sind; und dies für Amazons Kindle und für ePub-Geräte.
Doch auch andere Anbieter haben kostenfreie Romane und Kurzgeschichten im Angebot.
Apples iBook-Store bietet kostenfreien Lesestoff zu nahezu jedem Thema. Thriller, SF, Horror oder Romantik – was immer man lesen möchte, findet man dort. Kostenfrei, nur einen Klick entfernt.
Bei Amazons Kindle gibt es ebenfalls eine Sektion kostenloser Kindle-Bücher, sodass man dort ebenfalls fündig wird. Allerdings handelt es sich dabei zumeist um Klassiker, die frei verfügbar sind. Moderne Werke engagierter Autoren sind hier noch nicht so stark vertreten wie bei Beam und Apple.
Abgesehen von den ständigen Angeboten freier Bücher werben viele Anbieter zu gewissen Zeiten mit Gratis-eBooks. So verschenkte Amazon verschiedene Titel an jedem Vorrunden-Spieltag der deutschen Mannschaft während der Fußball-EM 2012; ob dies während der KO-Runde weiterhin geschieht, vermag ich noch nicht zu sagen.
Und auch an bekannten Feiertagen wie Ostern, Weihnachten und Muttertag lohnt es sich, die Augen aufzuhalten. Denn dies ist ein weiterer Vorteil der eBooks – man kann sie ganz einfach verschenken.
Für Leseratten, die eBooks aufgeschlossen gegenüberstehen, sind also tatsächlich goldene Zeiten angebrochen.
Wer bislang noch kein eBook gelesen hat, kann dies problemlos tun. Jedes Android-Gerät, jedes iPhone oder iPad und natürlich jeder PC lässt sich mit kostenlosen Apps und kostenfreien Büchern in eine digitale Bibliothek verwandeln.
Oder wie Elke Heidenreich zu sagen pflegte: Lesen Sie!