Peronya – Die Geschichte eines Krieges
Peronya – Die Geschichte eines Krieges
Schreibt man Fantasy, gehen einem dabei viele magische Worte durch den Kopf. Oder macht man einen Sprung zur Seite und drückt sich den Griff seines Schwertes ins Gesicht? Fantasy ist ein Genre, welches vieles bedeuten kann. Es kann uns zu Liebe, zu Hass, zum Lachen oder zur Tristesse inspirieren. Es kann uns zur Schaffung einer eigenen Meinung anregen und uns Möglichkeiten zu unserer eigenen Welt öffnen.
Sicherlich ereilt einem beim Schreiben das Gefühl, in eine Schreibblockade zu verfallen. Doch plötzlich platzt der Knoten, man schlägt sich mit der flachen Hand auf die Stirn und setzt das Schreiben seiner Story fort.
Fantasy ist sehr schwer zu beschreiben. Sie hat so viele Definitionen und ist sehr facettenreich, dass es unmöglich ist, diejenigen zu finden, die perfekt in diesem Genre ihren Nachhall finden. Mit dem ersten Teil ihres Fantasyromans Peronya – Die Geschichte eines Krieges lädt die Autorin Stefanie Bernadowitz den Leser in ihre geschaffene Fantasywelt voller Magie, Helden und Abenteuer ein. It’s magic time!
Das Buch
Stefanie Bernadowitz
Peronya – Die Geschichte eines Krieges
Fantasy, Paperback, Edition Fin Gadar, Obernburg, Januar 2015, ca. 600 Seiten, 16,90 Euro, ISBN 9783945433003
www.fingadar.de
Synopsis:
Eine Schlacht, die alles veränderte. Eine Krone, erobert im Krieg. Eine Herrschaft, mit Blut besiegelt.
Mystisch, spannend, voller Abenteuer, so ist der Roman aus dem Fantasy-Genre zu beschreiben, der sich um die Eroberung von Peronya dreht, wo ein düsterer König seit 15 Jahren die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Seine grausame Herrschaft ist beispiellos, seine Krone mit Blut besiegelt. Wie stürzt man einen König, der an Grausamkeit nicht zu übertreffen ist? Wie befreit man ein Land, dessen Bewohner alle Hoffnung verloren haben? Das wissen Helden, die im Feuer der Drachen geboren werden! Ein junger Magier, eine stolze Herrscherin und eine legendäre Kriegerin machen sich bereit, um der wahren Königin auf ihren rechtmäßigen Platz zu verhelfen. Dabei haben sie viele Abenteuer zu bestehen, die den Leser auf eine Reise in eine faszinierende, fremde Welt mitnehmen.
Stefanie Bernadowitz kam 1990 in Zeitz zur Welt und lebt heute im Odenwald.
Die ausgebildete Industriekauffrau hat seit ihrer frühsten Kindheit ein großes Ziel: Schriftstellerin. Bereits als Kind hatte sie eine ausgeprägte Fantasie und schrieb kleinere Geschichten für ihre Familie. Besonders ihre Mutter unterstützte und ermutigte sie bei ihrem Vorhaben. Im Alter von 16 Jahren schrieb Stefanie Bernadowitz ihren ersten Roman. Zwei Jahre später wurde er veröffentlicht. Mit zwei Nachfolgebänden realisierte sie eine Trilogie, die sich um die Geschichte von Schicksalsengeln drehte, und hatte mit gerade einmal 22 Jahren schon 3 Bücher veröffentlicht. Damit waren ihre Ideen noch längst nicht ausgeschöpft.
Leseprobe
Kurz vor dem Eintreffen der gegnerischen Truppen erreichten die Schiffe des Sultans die steinige Küste Peronyas, wo eine tiefe Wolkendecke die Sicht über die dahinterliegende Grassteppe erschwerte. Zu allem Unglück wehte ein heftiger Wind und Regen kündigte sich an.
Nichts jedoch kam an den Anblick der beiden Reiter auf ihren Schlachtrössern heran, die am Ufer auf den Sultan und seine Männer warteten. Der König von Peronya machte einen gebrochenen, niedergeschlagenen und müden Eindruck. Den Blick hielt er gesenkt unter seinem Helm, auf dem die Krone glänzte. Nur sein Schwager, der hohe Ritter Dorian Avon, war ihm treu ergeben und stand an seiner Seite.
»Wo sind die Drachen?«, fragte der Sultan schockiert, während die Ruderer anlegten.
»Tot!«, brachte König Otheo hervor.
»Und wo sind die Kiwa?«
Der gefallene König antwortete nicht, gab nur ein leises, verzweifeltes Schnaufen von sich. Sultan Suhmet stieg hastig aus seinem Boot und befahl seinen Kriegern, die nach und nach die Boote verließen, sich aufzustellen. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis der Feind anrückte. Ein paar Soldaten spähten über die Hügel, um rechtzeitig Alarm zu schlagen, falls die feindlichen Truppen anrückten. Doch die dichten Wolken erschwerten das Vorhaben. Kaum mehr als zweihundert Meter konnte man über die Steppe blicken. Für seine grauen, nebligen Küsten war Peronya bekannt und niemand rechnete hier mit strahlendem Sonnenschein.
»König Otheo Regano, wo sind die Kiwa?«, wiederholte Sultan Suhmet seine Frage. Der König und sein Schwager schwangen sich von ihren Pferden, als die Verbündeten an sie herantraten.
»Vernichtet!«, war alles, was Peronyas junger König in kaum mehr als einem Flüsterton sagen konnte. Schließlich ergriff sein treuer Ritter das Wort für den jungen König. Er nahm seinen Helm ab, verbeugte sich und blickte entschlossen in die Augen des Verbündeten. Der letzte königstreue Ritter Peronyas.
»Danke, Sultan Suhmet, für Euren Beistand in unserer ausweglosen Situation«, sagte er. »Mit Eurer Hilfe werden wir diese Angelegenheit aus der Welt schaffen.«
»Sagt mir, Sir Dorian Avon, was ist mit den Kiwa geschehen und mit den Drachen?«, fragte Suhmet. Er hatte es nicht glauben wollen, als er es in diesem Brief gelesen hatte, diesen Hilferuf eines unerfahrenen Königs. »Bei den Geistern, wie haben die Abtrünnigen es geschafft, ein ganzes Volk auszulöschen? Ein beispielloses Verbrechen!«
Für weitere Worte und Erklärungen blieb jedoch keine Zeit, denn die Männer des Sultans schlugen bereits Alarm. Die feindlichen Truppen näherten sich vom Landesinneren und marschierten mit ihren Rössern und Schwertern direkt auf die steinige Küste zu.
Sofort war den Aufständischen klar gewesen, wo der flüchtige König zu finden sein würde, nachdem er seine Burg aufgegeben hatte. Otheo Regano war nach dem Fall seiner geliebten, mächtigen Leibwache und deren Drachen nur eine Möglichkeit geblieben: Er musste Beistand beim Sultan des goldenen Wüstenlandes Oltah suchen.
Angeführt von ihrem in schwarz gekleideten General nahmen sämtliche Ritter und Soldaten Peronyas ihre Schlachtstellung ein, um ihren eigenen König zu bekämpfen. Das Horn wurde mehrmals geblasen, und der Feind wartete. »Ich hätte nie gedacht, dass wir einmal gegen unsere eigenen Leute kämpfen müssen«, meinte Dorian. Nachdem die Armee des Sultans sich hinter ihnen aufgestellt hatte, ritt Suhmet an die Spitze zu seinem Verbündeten.
»Wir kämpfen gemeinsam für die Zukunft unserer Welt. Meine Wüstenkämpfer und ich folgen dir in den Kampf, Otheo!«
»Danke, Suhmet!«, meinte Dorian ehrfürchtig anstelle seines Königs. Das Heer, das der Feind aufgestellt hatte, war gigantisch.
So viele Peronyaner erhoben sich gegen ihren König, dass selbst die Streitmacht des Sultans lächerlich dagegen aussah.
Der Anführer des Aufstands, General Karol Jarvas, kam in die Mitte des Schlachtfeldes gelaufen. Sofort marschierten Otheo Regano und sein Schwager Dorian ihm entgegen. Auch der Sultan blieb an ihrer Seite. Seine Hand saß bereits am Griff seines Schwertes.
Diese Schlacht war nicht zu verhindern und würde über alles entscheiden. Nicht nur über Peronya, sondern über den Frieden in der Welt. All das war ihnen bewusst, als sie auf den in schwarz gekleideten jungen General zugingen.
»Einen schönen Tag, Majestät«, spottete der General und lachte laut auf. »Ich muss sagen, dass ich äußerst enttäuscht von Euch bin. Sieben Monate versteckt ihr Euch in der Königsburg und lasst die Kiwa für Euch kämpfen. Dabei waren unsere Forderung und die des gesamten Volkes doch sehr gering.«
»Solche Worte nach einer Freundschaft, die bereits seit Kindertagen besteht!«, sagte Otheo betroffen. Er hoffte, seinem General ins Gewissen reden zu können, doch Karol Jarvas lachte nur leise. Ein spöttisches, herablassendes Lachen, das einem das
Blut in den Adern gefrieren ließ.
»Wir waren gute Freunde. Der junge König, sein General und der liebe, gute Dorian Avon, unzertrennlich … bis du diese Hexe geheiratet hast!«
Bei diesen Worten zog Dorian Avon das Schwert und wäre beinahe schon auf Karol losgegangen, wenn Otheo und der Sultan ihn nicht rechtzeitig gepackt und zurückgezogen hätten.
»Kein Wort gegen meine Schwester, deine Königin!«, brüllte er, außer sich vor Verachtung. Er spuckte dem ehemaligen Freund vor die Füße.
»Jähzornig und aufbrausend wie immer, Sir Dorian. Der einzige Mann in diesem Land, der seine Königin nicht tot sehen will.«
Doch bevor dieser wutentbrannt reagieren konnte, begann das Meer zu beben. Eine riesige Welle türmte sich vor den Augen der Rivalen auf und wuchs zu einem immensen Wasserberg heran.
Karol schien für einen Augenblick lang sprachlos. Er und seine riesige Armee wussten genau, was das Aufbäumen des Meeres bedeutete.
»Rio!«, flüsterte Otheo mit einem Funken Hoffnung in der Stimme. Karol jedoch drehte sich um, zog ab und stellte sich wieder zu seiner Streitmacht.
»Gib uns deine verdammte Königin Liliana und wir lassen euch alle am Leben!«, rief er dem König und dem Sultan zu.
Als sich das Meer beruhigte, stand ein Mann mitten auf dem Wasser. Seine Flossen verwandelten sich in Beine, als er darüber lief. Das Haar des Mannes war grau und lang.
»Rio, Fürst des Meeres, seid gegrüßt, mein werter Freund!«, wünschte Otheo und streckte ihm die Hand entgegen. Wortlos schlug der mächtige Meermann ein. Nun standen die Herrscher aller Völker hinter ihm. Gab es vielleicht doch noch Grund zur Hoffnung? Selbst die Magier fürchteten das Meeresvolk und deren Macht über das Wasser und die Gezeiten.
»Meine Kämpfer stehen Euch zur Seite, König Otheo und Sultan Suhmet!«, schwor Rio mit seiner tiefen Stimme, die klang, als käme sie aus den unergründlichen Weiten seines Reiches.
Die Herrscher und ihre Krieger waren bereit. Jetzt würde die große Schlacht um Peronya beginnen. Doch zuvor wandte sich Otheo an seinen Schwager.
»Ich habe eine Aufgabe für dich!«
»Was soll ich tun, Otheo?«
»Gehe zu Liliana und stehe ihr bei! Sollte diese Schlacht schlecht ausgehen, braucht sie dich. Ich habe nun so viel Beistand, wie ich nie zu hoffen wagte.«
»Wie bitte?«, fragte Dorian erstaunt und erschrocken zugleich. Liebend gern hätte er Karol persönlich auf dem Schlachtfeld niedergestreckt.
»Das ist ein Befehl!«, beharrte Otheo. Selten schnitt er solche Töne an. Dorian verneigte sich flüchtig und gehorchte, wenn auch widerstrebend. Er ritt zu seiner hochschwangeren Schwester, die in der Obhut der Großmagierin Lanah und seinem Sohn Matt war. Wie konnte Otheo ihn jetzt, in dieser Lage, fortschicken?
Drei Tage hielt es der furchtlose Ritter in dieser schäbigen Hütte aus. Dann ritt er, so schnell er konnte, zurück zur Küste. Er erwartete … Was hatte er eigentlich erwartet? Siegreiche Meermenschen? Tanzende Soldaten der Wüste? Eine Siegesfeier in der Königsburg? Wäre die Schlacht gut ausgegangen, hätte der König sofort eine Nachricht an seine Ehefrau geschickt und ihr eröffnet, dass sie wieder sicher war und heimkehren konnte. Was also hatte Dorian Avon erwartet? Auf seinem Pferd ritt er heran und schaute dorthin, wo er Otheo verlassen hatte.
Wo er auch hinsah, war Blut. Nichts als Blut, Tod und Verstümmelung. Köpfe, Arme, einzelne Finger und sogar Nasen lagen inmitten der Steine am Rande des Meeres. Zwischen zwei Felsbrocken erblickte Dorian einen Speer, auf dessen Spitze der Kopf eines fremden Wüstenmannes gespießt war. Zur Schau gestellt, damit ein jeder sehen konnte, was hier passiert war.
Die Schlacht war vorbei. Otheo Regano, der König von Peronya, lag leblos zwischen den Leichen einiger Wüstenkämpfern.
»D… Do… Dorian Avon …«, keuchte jemand. Der Ritter zog sein Schwert und fuhr herum. Inmitten der Gefallenen bewegte sich noch jemand. War das möglich?
»Sultan?«
Dorian rannte zu ihm, kniete sich hin und stützte seinen Kopf. Die Verletzungen des Wüstenherrschers waren zu schwer. Es gab keine Hilfe, das erkannte er sofort. Ein Pfeil ragte aus seiner Brust und sein Bauch zeigte eine klaffende Fleischwunde.
»Hört mir zu, Sir Dorian!«, forderte der Sterbende. »Wir waren ihnen überlegen … Dann … kam … der Magier mit seinen Anhängern.«
»Welcher Magier?«, fragte Dorian, obwohl er die Antwort zu kennen glaubte.
»Kilian Jarvas«, stieß Suhmet hervor. Jedes Wort kostete ihn unvorstellbare Kraft. »Rio warf einen Blick auf ihn … Und … er … hat sich vor Angst verkrochen! Er ist geflüchtet und wir waren plötzlich unterlegen, allein! Gegen … den … mächtigsten Zauberer der Welt … kamen wir nicht an.«
Dorian unterdrückte einen wütenden Aufschrei. Wie konnte Rio sie nur so im Stich lassen?
»Karol hat Otheos Krone … aus einer Lache von Blut aufgehoben … und sich …«
»Sich selbst zum König gekrönt«, beendete der Ritter den Satz und spürte, wie ein flammender Hass in ihm aufkochte. Der Sultan hechelte nach Luft.
»Bitte … Bitte gebt das hier …«, Suhmet griff mit letzter Kraft nach seiner Halskette und nahm sie ab.
»Gebt das meiner geliebten Frau Tamsin. Krönt meine … Tochter … so schnell wie möglich … Dorian …« Suhmet nahm einen letzten Atemzug und schloss dann die Augen. Sein Kopf lag reglos in Dorians Armen. Der Ritter befand sich zwischen Hunderten, Tausenden leblosen Körpern … Überall war Blut …
»Verflucht seist du, Karol! Verflucht seist du, Kilian! Verflucht seist du Rio, du Feigling!«, brüllte er in den Himmel und presste die Kette des Sultans an sich. Alles war verloren. Die grausamen Brüder Karol und Kilian Jarvas hatten Peronya in einer einzigen Schlacht unterworfen. Alles war verloren, denn gegen den Bruder des mächtigsten Magiers aller Zeiten kam niemand an.
Die 13-seitige Leseprobe steht mit freundlicher Genehmigung des Verlages als PDF zur Verfügung.
Bisherige Downloads: 879