Jack Lloyd Folge 5
Jack Lloyd – Im Auftrag Ihrer Majestät
Ein neues Ziel
Jack hörte das Jubeln der Mannschaft, als sie in den Hafen von Port Royal einliefen. Er schloss die Augen und strich sich mit beiden Händen über das Gesicht. Dann fuhr er sich durch die Haare. Die letzten Tage waren aufregend gewesen, fast schon nervenzerreißend. Doch sie hatten überlebt, nicht zuletzt, weil er sich auf die Männer an Bord vollkommen verlassen konnte. Immerhin wählten sie ihn zu ihrem Kapitän.
Ächzend stand Jack von der Liege auf. Er hatte Kapitän Wills oft in diesem Raum auf seiner Pritsche sitzen und nachdenken sehen. Jetzt saß er hier. Leise seufzend durchquerte er den kleinen Raum und schaute aus dem winzigen Fenster, das ein wenig Licht in die Kammer ließ.
Die Swallow war ein kleiner, wenn auch sehr wendiger und schneller Segler. Auf dem Deckaufbau war gerade einmal Platz für zwei Kammern dieser Größe. Die eine wurde als Kapitänskajüte genutzt, die andere war eine Art Lagerraum.
Jack blieb einen Augenblick am Fenster stehen und schaute hinaus. Der schmale Ausschnitt, den er hier sehen konnte, zeigte einen Teil des Stegs, an dem sie lagen, und erlaubte ihm auch einen Ausblick auf die Stadt selbst. Port Royal, das Sündenloch der Karibik. Zumindest eine der Städte, auf die dieser Ausdruck mit Sicherheit zutraf. Kapitän Wills mied Häfen wie Port Royal oder Tortuga. Er sagte immer, dass er diese Piratenbrutplätze nicht brauchte. Aber alles hatte sich geändert und Wills war nicht mehr unter ihnen.
Mit einem wütenden Schnauben versuchte Jack, die trüben Gedanken zu vertreiben. Es wurde Zeit, die Kabine wieder zu verlassen. In dem Augenblick, als Jack sich in Richtung Tür bewegte, klopfte es.
»Käpt´n?«
Jack musste lächeln, als er den alten Joe hörte. Er würde sich erst daran gewöhnen müssen, von seinen alten Freunden und Kameraden als Kapitän angesprochen zu werden.
»Komm herein, Joe.«
Die Tür öffnete sich und der alte Matrose stand grinsend vor dem jungen Mann.
Wieder schoss Jack durch den Kopf, dass Joe vom Alter her sein Vater sein könnte. Lächelnd schüttelte er die Gedanken ab und fragte: »Wie geht es den Männern?«
»Alle völlig entkräftet, aber glücklich noch am Leben zu sein«, erwiderte Joe grinsend.
»Wir müssen entscheiden, wie es weitergehen soll. Was wir von hier aus machen wollen und wie wir die fehlenden Posten in der Mannschaft wieder besetzen.«
»Du bist der Kapitän«, erklärte Joe schulterzuckend. »Benimm dich wie einer und triff die Entscheidungen, die notwendig sind.«
Jack sah den alten Mann nachdenklich an. Dann nickte er langsam. »Ich fürchte, du hast recht.«
»Ich weiß.« Joe entblößte eine Reihe gelblicher Zähne, als er Jack herzlich angrinste. Doch Jacks Aufmerksamkeit wurde bereits wieder von etwas anderem in Anspruch genommen. Mehrere englische Soldaten hatten sich am Steg neben dem Schiff postiert und einer von ihnen rief den Männern auf der Swallow etwas zu.
Leise murmelte Jack: »Dann will ich mal mit meiner Arbeit beginnen. Wirst du da sein, wenn ich dich brauche?«
Joe klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Ob du es willst oder nicht, mein Freund. Ich werde immer da sein.«
Jack nickte dem Matrosen zu und schob sich an ihm vorbei aus der Kabine. Mit einigen Schritten hatte er die Plattform auf dem Aufbau überquert und die wenigen Stufen hinunter auf das Deck genommen. Unten angekommen gesellte er sich zum Rest der Mannschaft, die interessiert und misstrauisch die Engländer beobachteten, die sich auf dem Steg postiert hatten.
»Wer ist der Kapitän dieses Schiffes?«, rief einer der Männer, seiner Uniform nach zu Urteilen ein Leutnant.
»Ich! Wer will das wissen?« Jack versuchte, seiner Stimme die Sicherheit zu geben, die nötig war, um seinen Männern Mut zu machen und klar zu unterstreichen, dass er auf der Swallow das Sagen hatte. Dabei hatte er selbst das Gefühl, seine Stimme würde rau und ängstlich klingen.
»Mein Name ist Everet. Leutnant Everet von der englischen Marine. Ich unterstehe dem Befehl des Gouverneurs von Port Royal. Ihr wurdet von einem spanischen Kriegsschiff angegriffen?«
»Wurden wir. Die Geschichte ist lang und meine Männer und ich sind müde.«
»So leid es mir tut, aber ich fürchte, der Gouverneur wird Eure Geschichte hören wollen. Ich muss Euch bitten, mich zu begleiten, und Eure Männer, das Schiff in der Zwischenzeit nicht zu verlassen.«
»Sind wir Gefangene?« Jack verstand nicht so recht, was das sollte. Aber in ihm wuchs der Verdacht, dass sie da in etwas Größeres hineingeraten waren, als er zuerst gedacht hatte. Vielleicht waren die Gefahren doch noch nicht ganz ausgestanden.
»Keine Gefangenen, Sir. Nur Gäste des Gouverneurs.«
»Auf unserem eigenen Schiff«, stellte Jack trocken fest. Das Lächeln, das kurz über das Gesicht des Leutnants wanderte, zeigte dem jungen Kapitän, dass der Mann ihm nicht übel gesonnen war. Die Frage war nur, was der Gouverneur von ihm wollte.
»Werdet Ihr uns begleiten, Sir?« Everets Frage klang fast, als hätte Jack tatsächlich eine Wahl. Dass dem nicht so war, war jedem an Bord vollkommen klar.
Joe, der sich in der Zwischenzeit an Jacks Seite eingefunden hatte, murmelte leise: »Wenn du willst, komme ich mit.«
Jack antwortete leise, aber bestimmt darauf: »Ich bin der Kapitän, also werde ich mich wie einer verhalten. Dich brauche ich hier. Beruhige die Männer. Ich befürchte, dass sie sich über diesen Empfang nicht gerade freuen werden.«
Lächelnd nickte Joe. »Aye Käpt´n.«
Dann rief Jack laut: »Legt die Planke auf. Ich gehe an Land. Ihr wartet hier, bis ich wiederkomme. Joe übernimmt solange das Kommando.«
Innerhalb weniger Augenblicke konnte Jack an Land gehen. Dort wurde er von zwei Soldaten in die Mitte genommen. Leutnant Everet übernahm die Führung. Eine Gruppe von acht Soldaten blieb bei dem Schiff zurück. Jack sah noch einmal hinauf zur Reling der Swallow. Joe nickte ihm zu. Er erwiderte das Nicken kurz. Sie waren Gefangene. Und Jack würde herausfinden müssen, warum.
Die Gruppe brauchte eine Weile, ehe sie die Villa des Gouverneurs erreicht hatte. Auf dem Weg durch die Stadt erkannte Jack, dass Port Royal eine der größeren Städte war, die er bislang kennengelernt hatte. In diesem Hafen gab es nicht nur Bordelle und Tavernen, wie Wills immer behauptet hatte. Händler für alle Arten von Waren, Schmiede, Handelskontore und eine ganze Reihe Wohnhäuser, denen man den Wohlstand anmerkte, zogen Jacks Aufmerksamkeit auf sich. Port Royal, zumindest war das sein erster Eindruck, gefiel dem jungen Mann. Die Villa des Gouverneurs musste sich hinter dem, was Jack in der Stadt selbst gesehen hatte, nicht verstecken. Der protzige Bau war von außen ebenso imposant wie seine Einrichtung. Wertvolle Vasen, Statuen und mit Gold verzierte Gegenstände standen in der großen Empfangshalle, in der Everet Jack andeutete zu warten. Die beiden Soldaten blieben bei ihrem Gast, während Everet sich kurz entschuldigte und durch eine kleine Seitentür verschwand.
Jack sah sich in der großen Halle um. Ein Ausstellungsstück, das seine besondere Aufmerksamkeit auf sich zog, war ein Dolch, der aus purem Gold zu bestehen schien. Langsam, den beiden Soldaten einen kurzen Blick zuwerfend, näherte er sich dem Dolch, der unter einer Glasvitrine auf einem Samtkissen lag.
Die beiden Wachen beachteten den Kapitän nicht weiter. Offenbar war ihnen klar, dass der junge Mann keine Bedrohung darstellte.
Jack betrachtete staunend die Verarbeitung der Waffe. Den eleganten Schwung der Klinge, auf der eine Inschrift zu erkennen war. Jack versuchte, die Zeichen zu entziffern, doch die Schrift war ihm völlig unbekannt.
»Ein wunderschönes Stück, nicht wahr Kapitän?«
Jack war so vertieft in der Betrachtung der Waffe gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie Everet in Begleitung eines wesentlich kleineren, rundlichen Mannes in edler Tracht wieder in den Raum gekommen war.
»Lloyd, Sire. Jack Lloyd.«
»Mister Lloyd, darf ich Ihnen den Gouverneur von Port Royal vorstellen.« Everet deutete auf seinen Begleiter.
Jack fiel erst jetzt auf, wie groß und durchtrainiert der Leutnant eigentlich war. Im Vergleich dazu wirkte der Gouverneur klein und kompakt. Der Mann erinnerte Jack an eine Kanonenkugel. Er musste sich beeilen, das Bild aus seinen Gedanken zu verbannen, wenn er nicht riskieren wollte, sich völlig daneben zu benehmen. Jack neigte leicht den Kopf in Richtung des Gouverneurs.
Dieser nickte ihm zu und sah ihn dabei mit eigenartigem Blick an. Jack spürte, dass ihm eine Schweißperle den Rücken hinablief. Ihm gefiel der Blick des Mannes nicht, er hatte etwas Lauerndes wie bei einem Raubtier, das nur darauf wartete, dass seine Beute eine falsche Bewegung machte.
»Ein wirklich wunderschönes Stück, Gouverneur. Die Inschrift, was ist das für eine Sprache?« Jack beschloss, den Angriff nach vorn zu wagen. Er hatte das Gefühl, dass er in dem Moment verloren hatte, in dem er sich von seinem Gegenüber in die Ecke drängen ließ.
»Ihr habt die Inschrift gesehen? Wundervoll.« Der Gouverneur klatschte in seine fleischigen Hände und lachte wie ein kleines Kind.
Jack warf Everet einen fragenden Blick zu, doch der Leutnant schaute starr geradeaus.
»Wie ich sehe, seid Ihr ein Mann, der in der Lage ist, Details zu erkennen. Das ist wichtig, wenn man in dieser Welt überleben will, Mister Lloyd.«
Jack deutete erneut eine Verbeugung an. Er wusste beim besten Willen nicht, was er darauf antworten sollte.
Lächelnd bemerkte sein Gastgeber das Schweigen des Kapitäns und fuhr fort: »Die Inschrift ist in arabischer Sprache und bedeutet Es gibt nur einen Gott.«
»Interessant«, erwiderte Jack, nur um überhaupt etwas zu sagen.
»Nicht wahr? Wollt Ihr wissen, woher ich diese Waffe habe?«
Das Schweigen Jacks deutete der Gouverneur als Zustimmung.
»Es war ein Geschenk. Ein Geschenk eines befreundeten Kapitäns. Und der wiederum hat es von einem spanischen Kaperer genommen.«
»Die Spanier scheinen gern Schiffe zu kapern«, murmelte Jack hasserfüllt. Den wissenden Blick, den Everet und der Gouverneur tauschten, bemerkte Jack nicht.
Der Gouverneur räusperte sich. Dann faltete er die Hände vor seinem rundlichen Bauch und betrachtete nachdenklich den goldenen Dolch. »Ich nehme an, Ihr habt dahingehend Erfahrungen gemacht?« Die Stimme des Gouverneurs klang aufmunternd, ja beinahe mitfühlend. »Erzählt mir, was genau geschehen ist. Aber nicht hier. Gebt mir die Ehre, mein Gast zu sein.« Er klatschte in seine fleischigen Hände und eine der Seitentüren wurde geöffnet.
Die drei Männer traten durch die Tür in einen wesentlich kleineren Raum, der aber immer noch groß genug war, um eine kleine Festgesellschaft aufzunehmen. Hier befand sich in einer Ecke eine Sitzgruppe, die direkt um einen Wandkamin aufgestellt war. Vier bequem aussehende Sessel luden zum Verweilen ein.
Der Gouverneur deutete auf die Sitzgelegenheiten und Everet, Lloyd und er selbst ließen sich nieder. Anschließend erschienen Diener und boten ihnen einen Drink und eine Platte mit verschiedenen Früchten.
»Nun, Kapitän Lloyd. Ich bin begierig zu hören, wie Ihr den Spaniern ein Schnippchen geschlagen habt. Denn ansonsten würdet Ihr heute wohl kaum vor mir sitzen, oder irre ich mich?«
Jack erzählte, was geschehen war, von der Nacht, in der er das spanische Kriegsschiff das erste Mal sah, bis zu ihrer Ankunft in Port Royal. Sowohl Everet als auch der Gouverneur hörten interessiert zu. Gelegentlich tauschten sie kurze Blicke, die Jack jedoch nicht weiter auffielen, zu sehr war er in die Geschichte vertieft. Als er von seinen toten Kameraden sprach, traten ihm Tränen in die Augen und er brauchte einen Moment, bevor er mit seiner Erzählung fortfahren konnte. Schließlich herrschte Stille in dem Raum, nur das leise Knistern des Feuers, das ein Diener mittlerweile im Kamin entfacht hatte, war zu hören.
»Es ist schrecklich, was Euch widerfahren ist, Kapitän Lloyd. Aber Euer Schicksal ist kein Einzelfall.« Everet sprach ruhig und sachlich.
Jack spürte, dass der Offizier sich nicht wirklich für das interessierte, was vor Santo Domingo geschehen war. Er hatte andere Interessen. Die Frage war, was Jack selbst damit zu tun hatte.
»Was meint Ihr damit, Leutnant?«
»Bevor wir Euch das ausführlich erklären können, müssen wir wissen, ob Ihr das Vertrauen Eurer Mannschaft genießt. Ihr sagt, man hat Euch zum Kapitän gewählt. Die Frage ist: Würden die Männer Euch auch folgen, wenn es in die Hölle und zurück gehen würde?«
Jack sah den Gouverneur irritiert an. Warum stellte der Würdenträger die Treue seiner Kameraden infrage?
»Mit Verlaub, Gouverneur, wir kommen gerade aus der Hölle. Und meine Männer sind mir hindurch gefolgt, sonst könnte ich heute nicht hier vor Euch sitzen, wie Ihr es schon treffend festgestellt habt.«
Lächelnd nickte der rundliche Mann, dessen Oberteil sich bedenklich über seinen Bauch spannte. Im Sitzen wirkte der Herrscher dieser Stadt noch korpulenter, als vorhin im Stehen.
»Ich sehe, Ihr wisst Euch auszudrücken. Eine gute Grundvoraussetzung für einen Mann, der als Kapitän die karibischen Häfen bereisen will.« Mit diesen Worten prostete der Gouverneur seinem Gast zu und trank einen Schluck. Dann fuhr er fort: »Was würdet Ihr sagen, wenn ich Euch erzähle, dass es eine Möglichkeit gibt, die Spanier für ihre Untaten zu bestrafen?«
»Welche Möglichkeit?« Jack sah von einem zum anderen und hatte immer mehr das Gefühl, dass die beiden Männer, die da vor ihm saßen, dabei waren, ihn für irgendetwas einzuspannen, was er eigentlich gar nicht wollte.
»Nun, was wäre, wenn man den Spieß einfach umdreht? Die Spanier überfallen unsere Händler. Männer wie Kapitän Wills sterben, weil die Spanier ohne eine vorhergehende Provokation über unsere Schiffe herfallen. Warum sollten wir uns da nicht ihren Händlern und ihren Schiffen widmen?«
»Mit Verlaub, Gouverneur, Ihr sprecht von Piraterie?« Jacks Stimme klang rau und kratzig. Das Gespräch begann in eine Richtung zu laufen, die ihm so gar nicht zusagte.
»Nicht Piraterie, mein lieber junger Freund. Freibeuterei. Das ist ein Unterschied.«
»Ist es das?«, erwiderte Jack eisig.
Everet sah den jungen Kapitän mit zusammengezogenen Augenbrauen an. »Der Unterschied besteht darin, dass Piraten jeden und alles angreifen. Ein Freibeuter dient seiner Krone, indem er den Feind angreift und schädigt.«
Jack schloss kurz die Augen. Die sachliche Erklärung des Gouverneurs hatte etwas für sich. »Und der Feind ist Spanien?«, fragte er mit fast erstickter Stimme. Vor seinem geistigen Auge sah er wieder seinen Mentor Wills fallen, getötet von spanischem Stahl.
»Der Feind ist jeder, der versucht, unsere friedlichen Händler auf den Meeren zu vernichten. Männer wie Wills haben keinen Krieg geführt. Sie wollten nur ihre Liebe leben, dass Leben auf der hohen See und den Handel mit fremden Häfen. Diese Männer sind es, die Städte wie Port Royal am Leben erhalten und das weiß die Krone. Aber die Königliche Marine ist nicht in der Lage, jeden dieser Händler zu beschützen. Darum müssen gewisse Männer dafür sorgen, dass unsere Feinde wissen, dass es ein Fehler ist, Schiffe unter englischer Flagge anzugreifen.«
»Und Ihr denkt, ein solcher Mann könnte ich sein?« Jack spürte, dass die Zweifel an seiner ablehnenden Entscheidung, die zuerst so sonnenklar gewesen zu sein schien, immer stärker wurden. Vielleicht war genau das der Weg, der ihm bestimmt war. Die Spanier sollten bezahlen für das, was sie ihm und seinen Männern angetan hatten. Und Everet und der Gouverneur boten ihm die Möglichkeit, genau das zu erreichen.
»Unter welchen Bedingungen?« Jacks Stimme war nur noch ein leises Flüstern, doch noch immer laut genug, um von seinen beiden Gesprächspartnern deutlich vernommen zu werden.
Das leise Lächeln auf Everets Gesicht zeigte, dass er sich sicher war, dass sie Jack am Haken hatten.
»Wir werden Euer Schiff entsprechend ausrüsten. Ich werde für die notwendigen Reparaturen sowie für die Bewaffnung des Schiffes und der Mannschaft aufkommen. Leutnant Everet wird Euch und Eure Kameraden in der Handhabung der Waffen weiter ausbilden lassen. In wenigen Monaten werdet Ihr soweit sein, dass Ihr erste kleine Aufträge ausführen könnt.«
»Wessen Aufträge?«
»Meine natürlich. Ihr seid nicht mein Untergebener, Mister Lloyd, aber Ihr solltet Euch darüber im Klaren sein, dass Ihr mir gegenüber verpflichtet seid. Ich werde Euch einen Kaperbrief ausstellen und die eben erwähnten Dinge für Euch in die Wege leiten. Dafür werdet Ihr mir, und damit der Krone, ein Fünftel Eurer gesamten Beute zuteilwerden lassen.«
»Einverstanden.«
»Und darüber hinaus werdet Ihr zur Verfügung stehen, wenn dies denn tatsächlich einmal notwendig sein sollte.«
»Ebenfalls einverstanden.«
Der Gouverneur klatschte lächelnd in die Hände. »Wunderbar, Mister Lloyd, ganz wunderbar. Ich sehe, wir verstehen uns bestens. Nun solltet Ihr zurück zu Eurer Mannschaft und ihr die frohe Botschaft übermitteln. Eure Ausbildung beginnt morgen in der Frühe. Everet wird Euch und die Euren bei der Swallow abholen. Wenn die Zeit für Euren ersten Aufbruch reif ist, werdet Ihr von mir einen Auftrag erhalten. Und wenn Ihr diesen ausgeführt habt, erhaltet Ihr Euren Kaperbrief.«
Jack nickte ergeben. Wenn dies der Weg war, Wills zu rächen und anderen dessen Schicksal zu ersparen, dann würde Jack ihn gehen. Koste es, was es wolle. Jetzt musste er nur noch Joe und die anderen davon überzeugen.
Fortsetzung folgt …
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