Die Schläfer
Wissenschaftler haben mehr als 3500 einzigartige Genfolgen im Lake Vostok entdeckt. Das unterirdische antarktische Wasserreservoir ist seit 15 Millionen Jahren von der Außenwelt isoliert und deckt ein kompliziertes Ökosystem weit ab von unserem Vorstellungsvermögen auf.
»Die Grenzen, was bewohnbar ist und was nicht, ändern sich«, sagte Scott Rogers, Professor für Biologie an der Bowling Green State University, welcher eine genetische Studie über den Inhalt von einem halben Liter Wasser, das im Februar 2012 von russischen Wissenschaftlern aus dem See emporgeholt worden war, durchführte.
»Wir haben viel mehr Vielfältigkeit gefunden, als man annahm«, sagte Rogers. »Es zeigt regelrecht die Hartnäckigkeit des Lebens und wie Organismen an Orten, wo wir noch vor ein paar Jahren dachten, dass dort nichts überleben würde, existieren können.«
Es gibt nur wenige Orte auf der Erde, an denen sich Lebensformen mehr feindlich gegenüberstehen, als im Lake Vostok als den größten subglazialen See in der Antarktis. Selbst Rogers glaubte zunächst, dass das Wasser daraus völlig steril sei.
Das Wasser befindet sich 4000 Meter unter dem Eis, welches kein Sonnenlicht durchlässt und einen enormen Druck auf die Flüssigkeit ausübt. Es befindet sich unter dem kältesten Ort der Erde, an welchem am 21. Juli 1983 durch russische Forscher der Vostok-Station die bisher weltweit niedrigste Temperatur von minus 89,2 ºC gemessen wurde.
Nach der Verwendung eines Bleichmittels, um die äußeren Eisschichten von der Probe entfernen zu können, konnten bei der Durchführung von RNA- und DND-Tests Tausende von mikroskopischen Lebensformen, überwiegend Bakterien, nachgewiesen werden.
Viele hatten erwartet, falls einige Lebensformen in der gefrorenen Krypta gefunden würden, dass sich diese in Millionen von Jahren der rauen Umgebung angepasst und sich vielleicht ganz anders als an anderer Stelle unseres Planeten als ein Ergebnis der Evolution weiterentwickelt hätten.
Rodgers, der seine Ergebnisse im PLOS One Magazin veröffentlicht hat, sagte, dass dies nicht der Fall sei. »Viele der Arten, die wir sequenzierten, waren solche, wie wir sie in einem See finden können. Die meisten Organismen scheinen Süßwasserlebewesen zu sein, und viele sind Arten, welche in Meer- oder Seeablagerungen leben.«
Das Team von Rogers glaubt, dass die entdeckten Organismen als ein Erbe des gemäßigten Klimas, welches vor 35 Millionen Jahren in der Antarktis herrschte, und nicht als ein Ergebnis der Evolution im See angesehen werden können.
Einige der Organismen, welche im Lake Vostok gefunden wurden, existieren im Verdauungstrakt von Fischen und Krebstieren. Dies deutet darauf hin, dass das Wasserreservoir einmal mit einer größeren Menge von Salzwasser verbunden war. Rodgers glaubt, dass zwei riesige Temperaturstürze genügt hätten, um sie vom Rest zu isolieren und in ihrem gegenwärtigen Zustand zu konservieren. Dabei schließt die Studie die Möglichkeit aufsehenerregender Entdeckungen nicht aus.
»Es ist ein sehr anspruchsvolles Projekt. Und je mehr du lernst, umso mehr willst du wissen. Jeden Tag wird von uns etwas Neues entdeckt, und das wiederum führt zu noch mehr Fragen, die beantwortet werden müssen«, sagte Jurij Shtarkman, der viele der Analysen durchführte und glaubt, es könne ein Leben lang dauern, die Geheimnisse des Sees zu entwirren.
Auf diesen stattgefundenen Ereignissen basierend schrieb Autor und Komponist Torsten Gellrich die beängstigende und sehr realistisch wirkende Story Die Schläfer. Mit dem Hamburger Verlag vitaphon fand er einen Partner, welcher sich entschloss, die Geschichte in ein Hörspiel umzusetzen. Diese Art von Hörspiel, das seit 14. März 2013 auf dem Markt zu haben ist, sucht seinesgleichen. »Die Idee, die aktuelle Wirklichkeit mit wissenschaftlicher Fiktion zu mixen, die zudem philosophische Fragen aufwerfen, hat mich gereizt und veranlasst, diese Story zu veröffentlichen«, so Susanne Kramer, Verlagsleiterin. »Eine wahre Fiktion auf unserer Erde – beeindruckend anders!«
Die Schläfer: Unheimliches Erwachen in der Antarktis
Kurzinhalt:
Der Neurobiologe Dr. Vincent Lürssen reist für eine Isolationsstudie in die Antarktis zur Forschungsstation Darwin. Dort sind Forscher kurz davor, den seit
30 Millionen Jahren von der Außenwelt abgeschnittenen Lake Vostok anzubohren. In ihm, so erhoffen sich die Wissenschaftler, könnte die Evolution eine völlig andere Richtung eingeschlagen haben und Organismen beherbergen, welche auf der Erde einzigartig sind.
Und tatsächlich. Unter dem von vier Kilometer Eis begrabenen Gewässer stößt ihre Sonde auf exotisch anmutende Lebensformen. Als der Tauchroboter mit den gesammelten Proben zurückkehrt, beginnt für die ehrgeizige Biologin Maja Jovanovic die aufregendste Zeit ihres Lebens.
Doch mit Einsetzen des antarktischen Winters schwindet die gute Laune der Besatzung. Anfänglich nur depressive Verstimmungen entwickeln sich zu beängstigenden Halluzinationen. Ein wohlbekanntes Problem, welches Vincent durch ein speziell entwickeltes Trainingsprogramm eigentlich verhindern soll. Doch zu spät erkennen sie den wahren Grund. Erst als ein Mitglied ihres Teams spurlos verschwindet, dämmert ihnen, dass ihre Sonde auf eine Erfindung der Natur gestoßen sein muss, welche für sie, ja sogar für die gesamte Menschheit, den Untergang bedeuten könnte.
Autor / Musik: Torsten Gellrich
Regie: Petra Springhorn & Andreas Kleb
Produktion: Springhorn-Entertainment
Aufnahme & Mischung: Kay Poppe (fx:one Studio)
Schnitt-Assistenz: Tom Steinbrecher
Foley & Sounddesign: Clemens Endreß (Klangmanufaktur)
Off-Sprecher: Alexander Bornhütter
Good-Bye-Song: Claudia Geerken
Illustration: Michael Böhm
Produkt-Design und -Kampagne: jetzt! Agentur für Kommunikation & Design
Herausgeber & Vertrieb: vitaphon – kreative Hörbuchproduktionen
Genre: Mystery, Science Fiction, Thriller
Medium: 2 Audio-CDs
Spiellänge: ca. 150 Minuten
VÖ: 14.03.2013
Die Sprecher
Prolog: Christian Schult, Vincent Lürssen – Neurobiologe: André Beyer, Simone Cesari ? Geologe: Stephan Ziwich, Scott Hanson ? NASA-Ingenieur: Andreas Kleb, Samir bin Jalud al Hami ? Koch: Arno Mo Abd-el Kader Lüning, Lia Orli Ruben ? Meteorologin: Petra Springhorn, David Cronenburg ? Funker/Elektroniker: Ralf Bettinger, Maja Jovanovic ? Evolutionsbiologin: Katja Pilaski, Jekaterina Komarowa ? Stationsärztin: Liudmyla Vasylieva, Jonas Fjelstad ? Stationsingenieur: Alexander Schattenberg u.v.a.
Hörprobe
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Der Autor
Torsten Gellrich, Autor, Komponist und Software-Entwickler, wurde 1970 in einem Vorort von Bremen geboren. Schon als Kind erhielt er eine Klavier-Ausbildung und komponierte Musik für Computerspiele.
Früh interessierte er sich auch für Naturwissenschaft und Philosophie. Der geheimnisvolle Lake Vostok, der seit Millionen von Jahren rund 4 Kilometer tief in der Antarktis schlummert, inspirierte ihn zu dem Hörspiel „Die Schläfer“. Torsten Gellrich ist nicht nur Autor und Produzent des Hörspiels, er komponierte sogar den Soundtrack zu seinem Erstlingswerk. Derzeit arbeitet er an dem Drehbuch „Die Schläfer“ und an einem zweiten Hörspielprojekt.
Quellen:
- Pressemappe Verlag vitaphon
- www.dieschlaefer.de
Veröffentlichung der Hörprobe mit freundlicher Genehmigung von Torsten Gellrich
(wb)